Ich selbst bin 1956 in die NAK hineingeboren und war ein musikalisch regional und überregional sehr aktiv tätiges Mitglied bis zum Jahr 2000, dann begann der mühsame Ausstiegs- und Ablöseprozess. Zunächst völlig undurchschaubar hatte das "System NAK" sich in der gesamten Persönlichkeit, in allem Denken, Fühlen und Handeln eingenistet und das Leben bestimmt. Diese Fäden zu entdecken, zu entwirren und sie vor allem auch noch zu zerreißen war und ist ein gewaltiger Akt für jeden, der diesen Schritt wagt.
Die hier eingestellten und um Objektivierung bemühten umfangreichen Ausarbeitungen dokumentieren zumindest die rationale Seite im Sinne fortschreitender Erkenntnisse darüber, was das System NAK eigentlich ist und was es mit einem macht. Nicht dargestellt werden können die tiefgreifenden emotionalen Aspekte des Weges und die Schwierigkeiten, sich innerlich wirklich von all den getriggerten Gefühls- und Denkbahnen zu lösen.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch deutlich betonen, dass die nachstehenden Arbeiten sich analytisch mit dem "System NAK" beschäftigen, nicht mit der hier und da vielleicht anders gesehenen "Gemeinderealität" vor Ort. Das Wort "»System« bezeichnet eine Vielzahl von Elementen, die durch Informationen miteinander verbunden, eine Eigendynamik entwickeln, auf Grund derer sie zum einen eine Struktur ausbilden und sich zum anderen gegen das Außen abgrenzen. Sie alle haben die endogenen Zwecke Selbsterhaltung und Expansion (insofern diese nicht den Selbsterhalt gefährden). Sie versuchen, über ihre Strukturen die Umwelten zu beeinflussen, daß sie sich diesen Zwecken entsprechend einrichten, organisieren, verhalten." (R. Lay, Die Macht der Moral S.10) Insofern zählt die einzelne Gemeinde zwar zum System dazu, ist aber nicht fokussierter Gegenstand der Untersuchung.
Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass ich die NAK zwar als "Sekte" begreife, dabei aber einem psychologisch orientierten Sektenbegriff folge, der durch klare und objektiv nachvollziehbare Kriterien definierbar ist.
Einen theologisch orientierten Sektenbegriff, der die eigene Lehre mehr oder weniger als "geistlich wahren Bezugspunkt" ansieht und meint, damit gegenüber anderen Religionen exklusivistisch argumentieren zu können, verwende ich nicht, da eine solche Zuordnung das Wesen des Glaubens in seiner spezifischen Subjektivität selbst berührt und sogleich verletzt, denn auch die "eigene Subjektivität" ist ja weder objektivierbar noch verifizierbar.
Gleichwohl lassen sich aber aus einer Religion ethische Prinzipien ableiten, die normative Kraft entwickeln und dabei helfen können, den "Geistlichen Missbrauch" ernsthaft unter theologischen Aspekten zu beleuchten und/oder begründet abzulehnen.
Die NAK und ihre führenden Apostel, allen voran Stammapostel Schneider, setzen ihre Lehren und Predigten aber für absolute, von Gott direkt gegebene Wahrheiten. Damit zählt sie eindeutig zu den fundamentalischen Gruppierungen.
kirche (Detlef Streich 15.10.03)
ich bin die kirche, dein lebensplan
du sollst keinen anderen lebensplan haben neben mir
du sollst mich lieben mehr als dich selbst
ohne meine erlaubnis sollst du überhaupt nicht lieben
du sollst dir keine eigenen gedanken machen
denn meine gedanken sind so viel höher als deine gedanken
und meine wege sind viel besser als deine wege
spricht die kirche, dein gott –
ich wandle mich nicht
Zitiert aus: Detlef Streich „Erweckt aus tiefem Schlaf - von IHM zum ICH“ - Geistliche Gedichte 2000 – 2009 (Download aller Texte)
Dies und vieles mehr wird in den eingestellten Artikeln deutlich aufgezeigt. Allerdings sind die systemkritischen Analysen und Artikel keine zum bloßen Konsum geeignete Lesekost, sie müssen mit einiger Mühe durchgearbeitet, reflektiert und sich selbst zu eigen gemacht werden.
Mögen diese Artikel dazu verhelfen können, durch die gewollte Verschiedenheit der vielfältigen Leseangebote betroffene Menschen von der Macht der durch das System NAK erzeugten inneren Bilder (Prof. Hüther) und damit konditionierten Verhaltens- und Denkmustern frei zu werden und die emotional immer noch bindenden Ketten zu zerreißen.
Leider aber ist es nicht wirklich so, wie es in Psalm 124, 7 heißt:
Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Denn die wirkliche Freiheit nach der Abnabelung aus der Nak ist für jeden Menschene persönlich nur sehr schwer zu erarbeiten, denn (Erwartungen, so der Titel):
es
reicht nicht
nur zu warten
es reicht auch nicht
etwas nur zu erwarten
ohne das notwendige zu tun
damit das worauf ich jetzt warte
oder das was ich vom leben erwarte
auch in mein künftiges leben treten kann
Zum Glück jedoch aber kann der Mensch sich wandeln. Opfer werden kann leider jeder. Aber Opfer bleiben ist eine Geisteshaltung! Wobei der Satz von Vaclav Havel beachtet werden sollte:
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht."
Der Weg dahin ist:
ZURÜCK GEHEN (DS)
in sich gehen
einen tunnel graben
und viele schritte zurück
in die eigene dunkle tiefe gehen
um in sich selbst das wieder zu finden
was achtlos verloren oder verworfen war
und es annehmen
es an sich nehmen
es liebevoll mitnehmen
zurück
nach vorn
in die gegenwart
Aus: "Ziel hinter dem Horizont"

(Das Büchlein kann noch bei mir direkt per Kontaktformular, gerne mit persönlicher Widmung, für 19,80 Euro bestellt werden. Über den Verlag ist es nicht mehr bestellbar. Ich habe noch einige Restexemplare.)
Mit guten Wünschen für alle Menschen, die sich auf den mühevollen Weg aus der NAK heraus begeben möchten!
Detlef Streich
(Wer bin ich?: Zu meiner Person)
Diese Seite ist mit jeweils aktualisierenden Beiträgen seit April 2010 im Netz.
Weiterführende psychologische Hilfen für den Ausstieg: Ausarbeitungen von Ulrike Bär-Streich: (Homepage Heilpraktikerin für Psychotherapie / Homepage zur Hilfe und Begleitung in Ausstiegsfragen)
Anmerkung: Wer diese Seite durch Spenden unterstützen möchte, weil er aus den kostenlos zur Verfügung gestellten Ausarbeitungen persönlichen Nutzen gezogen hat, kann sich gerne an mich wenden oder den Button unter Impressum nutzen (jetzt spenden). Die Spenden kämen dann in erster Linie über meine Frau, Heilpraktikerin für Psychotherapie Ulrike Bär-Streich: Hilfe und Begleitung beim Ausstieg , unterstützend den Menschen zu Gute, die sich in ihrer Ausstiegsnot oft Hilfe suchend an sie wenden, aber durch ihre meist verfahrene Situation kaum die Mittel haben, ein Honorar dafür aufzubringen.
(Außerdem: Es gibt zum Thema "Sekten" ein spannendes, bisher unverfilmtes Krimidrama als Drehbuch: "Dies Irae - Tag der Rache". Sollte jemand unter meinen Lesern einen Draht zu einem Produzenten oder zum Fernsehen haben, wäre das toll! Wer Beziehungen hat, bitte bei mir melden, ich vermittle dann. Und wer es lesen möchte, Text (Treatment) ab Seite 9: KLICK)
Zurück zum Seitenanfang