Stammapostel Schneiders  NAK-Parallelwelt ohne Komplexe

 

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Stammapostelhelfer Schneider Pfingsten 2012 (Anmerkung: Der Link ist von nak.org gelöscht, das Zitat aber dennoch original!): "Ich bin neuapostolisch! Ich glaube, was im Katechismus steht. Ich will selbstbewusst und ohne Hochmut meinen neuapostolischen Glauben leben. Ich will keine Komplexe haben wegen unserer kirchlichen Geschichte und Vergangenheit, denn wichtiger als unsere Geschichte ist das, was wir aus ihr gelernt haben! Auf die Entwicklungen in den letzten Jahren bin ich stolz, ohne Hochmut. Ich stehe für einen neuapostolischen Glauben ohne Komplexe und ohne Hochmut."                         

Und als Stammapostel kann Stap Schneider dazu passend die Neuapostolische Lehre  nach seinem Bild formen, denn laut Leitgedanken 02/2020 gilt:

  • Es obliegt dem Stammapostel aufgrund seiner lehramtlichen Vollmacht, derartige Aufschlüsse aus dem Heiligen Geist zu verkündigen und zur verbindlichen Lehre der Neuapostolischen Kirche zu erklären“
  • Die neuapostolische Lehre beruht auf den Aussagen der Bibel, gegebenenfalls vertieft durch Erkenntnisse aus dem Heiligen Geist, die vom Stammapostel zur Lehre erklärt werden. 
  • „Die neuapostolische Lehre resultiert aus der in der Kraft des Heiligen Geistes vorgenommenen Interpretation der Heiligen Schrift durch die Apostel. Definiert und endgültig festgelegt durch den Stammapostel kommt sie in den öffentlichen Verlautbarungen der Kirche klar zum Ausdruck, insbesondere im Katechismus

Verkürzt man diese Aussagen unter Auslassung des Heiligen Geistes wie folgt, wird der Kern der Aussagen deutlich:

  • Es obliegt dem Stammapostel aufgrund seiner lehramtlichen Vollmacht, [...] Aufschlüsse [...] zu verkündigen und zur verbindlichen Lehre der Neuapostolischen Kirche zu erklären
  • Die neuapostolische Lehre beruht auf [...]  Erkenntnisse(n) [...], die vom Stammapostel zur Lehre erklärt werden
  • „Die neuapostolische Lehre resultiert aus der [...] vorgenommenen Interpretation der Heiligen Schrift, [...] definiert und endgültig festgelegt durch den Stammapostel [...]

 

Sie finden auf dieser Seite und ganz exklusiv auch nur auf dieser Seite, was so weder im Katechismus noch in den Berichten von "Unsere Familie" steht (siehe hier), weil Schneiders Predigten stets redaktionell bearbeitet, verkürzt, zensiert und sogar ergänzt werden. Hier hingegen liegen den Zitaten die nicht zensierten Originalpredigtmitschriften zugrunde. Wer Schneiders Aussagen nicht folgen kann, sollte bedenken, dass diese Forderung des Stammapostels zumindest aber eigentlich allen Mitgliedern der NAK uneingeschränkt gilt:

Stap Schneider 2013 in Saarbrücken: "Ein Jünger ist immer gehorsam, der bleibt am Wort Gottes, was auch kommen mag. Das ist für ihn selbstverständlich ... Es gibt für ihn keinen Kompromiss. Gehorsam, Glaubensgehorsam ist dem Herrn Gehorsam. Das ist der wahrhaftige Jünger. Wenn ihr an meinem Wort bleibt, kein Kompromiss, wir bleiben dabei auch wenn es schwer ist, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist – wir bleiben gehorsam."

Hier geht es nicht um die Nachfolge Christi, sondern um die kompromisslose Unterordnung des eigenen Lebens, Fühlens und Denkens unter die sogenannten Wortverkünder der NAK und ihre erhobenen Forderungen! Ohne den Akt der unterwürfigen Anbetung ist  das eigentlich innere Erleben von Glaube, Weg, Wahrheit, Leben, Liebe, Gemeinschaft, Evangelium etc.  aus Schneiders Sicht völlig wertlos, wenn eben diese entfremdende Verknüpfung mit dem Apostelamt, an das man glauben muss, fehlt.

Wer Mitglied der NAK ist, muss sich seiner selbst berauben, anders geht es nicht!

Weiterführende Gedanken zum Thema finden Sie hier:  Leitgedanken 02/2020

Besonders wichtige Artikel:

8.2.2021 Stap. Schneider und die Glaubensbekenntnisse der Neuapostolischen Kirche

2.3.21  Offener Brief an aktive Amtsträger der NAK: Zweifler an der Lehre berauben sich des göttlichen Segens (Anmerkungen zur Sonderausgabe der Leitgedanken 02 / 2020) 

23.1.21 Glauben heißt vertrauen, das ist der Befehl des Tages – Christliche Predigt oder mentale Zwangsüberzeugung in der NAK? 

6.5.2021  Offener Brief an den Stammapostel/ Kirchenpräsidenten der Neuapostolischen Kirche (NAK) Jean-Luc Schneider zur heutigen Haltung der NAK und ihrer Historie

Die weiter unten folgende,  sehr umfassende Zitate-Sammlung aus Schneiders  unredigierten Originalmitschriften seiner Predigten zum internen Gebrauch ist sortiert nach ausgewählten Stichworten und zeigt damit konzentriert und unverfälscht Schneiders zumindest unterschwellig stets vorhandenen, kirchlichen Imperialismus und die manchmal so ganz eigene, spezifisch stammapostolische und theologisch mehr als gewagte Sicht auf die neuapostolischen Glaubensdinge. Die Zitate selbst bleiben unkommentiert, Anmerkungen dazu finden Sie in den folgenden Kommentaren.

Kommentare zu einzelnen Zitaten aus dem Schneiderlexikon

Teil 1    Anmerkungen zu theologischen Neudefinitionen und tradierten Neuapostolizismen im Schneiderlexikon (DS 25.2.19)

Ergänzung: Frauenordination 22.9.22 

Teil 2   Schneiders Naherwartung der Wiederkunft oder doch mehr die Zukunft der Kirche? (5.4.19) 

Teil 3   Was Gott schon vor 2000 Jahren wusste – Anmerkungen zur Predigt von Stap Schneider im Juli 2019 in Graz  (DS 26.7.19)

Teil 4   Der liebe Gott,  das Wetter und die Sklaverei – Anmerkungen zur Predigt von Stap Schneider am15.04.2018 in Toronto Kanada (DS 28.7.19)

Teil 5 STAP: Ich hab echt null Ahnung / Ein Vergleich der Originalpredigt von Stap Schneider am 3.22019 in Berlin-Charlottenburg mit dem Bericht in der Zeitschrift "Unsere Familie" UF Nr. 8 vom 6.5.2019  Nebenbemerkung: 8.9.2019  Offener Brief per Mail  an die Redaktion des Verlages Friedrich Bischoff  Betreff: Bearbeitungen der Predigten von Stap Schneider 

Teil 6  Stammapostel Schneiders Ein- und Ausblicke in und auf die göttliche Realität – Eine satirische Betrachtung der Letzten Jahre 1.10.19 

Teil 7 Anmerkungen  zu Schneiders Jenseitsvorstellungen Ps.vom 28.2.21 NEUZitate zum Stichwort "In der neuen Schöpfung" Ergänzung: DS 9.5.21 Göttliche Heilsangebote durch die  NAK im jenseitigen Bereich – Ein Kommentar

Teil 8 Anmerkungen zum Evolutionsverständnis der NAK und auf Stap Schneiders Sicht der Schöpfung

Teil 9 Stap Schneider fängt wieder bei Adam und Eva an! Oder: Jesus, geh mal runter und teil das Los der Menschen!

Teil 10 Stap Schneiders Bilder der göttlichen Realität: Uns fehlt der Wortschatz!

Teil 11  7.7.2020 Gottes Diätverordnung durch die Corona-Pandemie: Brotkrumen statt All-inclusive-Menü - Anmerkungen zur Pfingstpredigt 2020 von Stap Schneider  DS

Teil 12 25.11.20 Stap Schneider am 8.11.20 in Nürtingen – Schneiders Coronavision und das Geld

Teil 13 23.1.21 Glauben heißt vertrauen, das ist der Befehl des Tages – Christliche Predigt oder mentale Zwangsüberzeugung in der NAK? Autor D. Streich

Teil 14 8.2.2021 Stap. Schneider und die Glaubensbekenntnisse der Neuapostolischen Kirche

Teil 15  2.3.21  Offener Brief an aktive Amtsträger der NAK: Zweifler an der Lehre berauben sich des göttlichen Segens (Anmerkungen zur Sonderausgabe der Leitgedanken 02 / 2020)  14.4.21  Anmerkungen zum offenen Brief von Rudolf J. Stiegelmeyr "Die Neuapostolische Kirche und ihre Vorstellungen von Ökumene – Teil 2 Mailaustausch mit den neuapostolischen Ökumenebeauftragten zu den Leitgedanken vom Feb. 2020"

Teil 16 Den Stammapostel Schneider beim Wort genommen - Frage: Aber bei welchem?  31.10.21 Versuch einer Klarstellung über den Wert des Wortes und dem Umgang mit ihm mit originalen Predigtzitaten von Stammapostel Schneider Teil 1 Die zu rezipierende Wortverkündigung in der NAK  realsatirisch zugespitzt Teil 2 Das theologische Dilemma zwischen dem behaupteten Selbstanspruch der göttlich inspirierten Wortverkündung und der realen Predigtpraxis in der NAK

 

 

Artikelsammlung

8.2.2021  Grundsätzliche Vorbemerkungen Teil 1: Stap. Schneider und die Glaubensbekenntnisse der Neuapostolischen Kirche 

Das folgende, vorangestellte  Zitat, in dessen Tradition jeder Stammapostel der NAK fest verankert ist,  ist ein Auszug aus: HAUSHALTUNG GOTTES 1922 / Herausgegeben von Stammapostel HERMANN NIEHAUS

Die Haushaltung Gottes

[...] Die Gedanken verdichteten sich nunmehr unter dem gegebenen Lichte des Geistes Gottes zu folgender klaren Erkenntnis ueber die Haushaltung Gottes:

Nur eine Person kann und darf es sein, die dem Hausherrn gegenüber die volle Verantwortung trägt und dem alle anderen Amtsträger in ihrer gesetzten Ordnung verantwortlich sind und Gehorsam erweisen müssen, wenn Gottes Segen offenbar werden soll. Und diese Person ist einzig und allein der StammapostelEr ist die Stelle aus der das Wasser des Lebens hervorgeht und sich in das Strombett der Apostel ergiesst, von wo aus es sich dann in die weiteren Nebenströme verteilt. Er übersieht mit den Aposteln als den Vätern und mit den Helfern, Ältesten, Evangelisten und Diakonen alle kirchlichen Angelegenheiten, während die Bischöfe als die „Hausmütter“ mit den Propheten, Hirten und Priestern für das Innere Sorge tragen müssen. [...]

Nachdem dieser Plan in der Seele des Schreibers dieser Zeilen feste Gestalt genommen und er der göttlichen Wahrhaftigkeit gewiss geworden war, schrieb er die von Gott gewirkten Gedanken nieder. Ihre Verwirklichung indes und ihre praktische Durchführung konnte erst unter dem Stammapostel Krebs erfolgen und zwar immer in dem Masse, wie es die Verhältnisse gestatteten. ][...] Heute nun ist diese göttliche Haushaltung und Hausordnung völlig ausgebaut, so dass der damit verbundene göttliche Segen ungehindert der ganzen Gottesfamilie zuteil werden kann. [...] Quelle Wächterstimme

Das Zitat zeigt, dass Schneiders Behauptungen keinesfalls nur persönliche Ausfälle sind, sondern es stehen seine Äußerungen letztlich auf der historischen Basis des Neuapostolischen Glaubens, der in den Glaubensbekenntnissen deutlich formuliert ist!

Die ersten drei Glaubensbekenntnisse der NAK entsprechen durchaus den christlich konfessionsübergreifenden Grundüberzeugungen (Apostolikum und das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel), wie z.B. der dritte Glaubensartikel:

Ich glaube an den Heiligen Geist, die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Die NAK kennt jedoch weitere sieben Glaubensbekenntnisse, in denen sie unter der Überschrift "Siebenfach: Der individuelle Aufbau" ihr spezielles und eben „individuelles […] Verständnis von Kirche, Sakrament und Amt“  beschreibt (Quelle 2021: Das Bekenntnis in zehn Artikeln – Neuapostolische Kirche International (nak.org) ). 

Franz- Christian Schlangen hat am 8.2.2021 in einem Artikel in der offenen Facebook-Gruppe „Klartext“ diese Glaubensartikel unter der Überschrift „ Das Credo Neuapostolischer Christen (und was diese Glaubensüberzeugungen bedeuten)“ zitiert und kurz und sehr trefflich kommentiert. (Zitat-Quelle: https://www.facebook.com/groups/280724601942486/permalink/4286208308060742)

Schlangen leitet seine Anmerkungen zu den Glaubensartikeln der NAK zutreffend wie folgt ein:

JEDER NEUAPOSTOLISCHE CHRIST MUSS SICH DARÜBER IM KLAREN SEIN, DASS ER MIT DER TEILNAHME AM SOG. "HEILIGEN ABENDMAHL" BESTÄTIGT, DASS DIESE 10 ARTIKEL AUCH SEINEM GLAUBEN ENTSPRECHEN!

Das Credo ist eine conditio sine qua non, und erst das (mit der Abendmahlsteilnahme bestätigte) Bekenntnis zu diesem Credo macht den Neuapostolischen Christen aus!“

Der folgende Auszug ist hier mit freundlicher Genehmigung von F-C. Schlangen eingestellt. Die roten Absätze sind Schlangens Anmerkungen, die jeweils nachfolgenden Glaubensartikel sind Zitate der NAK (siehe den Link oben zu nak.org):

Zitat Schlangen Anfang: Jesus Christus ist in keiner Kirche präsent, außer in den Neuapostolischen Kirchen, denn:

Ich glaube, dass der Herr Jesus seine Kirche regiert und dazu seine Apostel gesandt hat und noch sendet bis zu seinem Wiederkommen mit dem Auftrag, zu lehren, in seinem Namen Sünden zu vergeben und mit Wasser und Heiligem Geist zu taufen. (Der vierte Glaubensartikel)

In keiner Kirche gibt es ein geistliches Amt außer in den Neuapostolischen Kirchen, denn:

Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst hervorgehen.(Der fünfte Glaubensartikel)

Die „rite“ durchgeführte christliche Taufe ist ein unvollständiges Sakrament, weil sie lediglich ein erster Schritt ist, denn:  

Ich glaube, dass die Heilige Taufe mit Wasser der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist ist und dass dadurch der Täufling aufgenommen wird in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihn als ihren Herrn bekennen. (Der sechste Glaubensartikel)

In keiner Kirche kann die Eucharistie gefeiert werden, außer in den Neuapostolischen Kirchen, denn:

Ich glaube, dass das Heilige Abendmahl zum Gedächtnis an das einmal gebrachte, vollgültige Opfer, an das bittere Leiden und Sterben Christi, vom Herrn selbst eingesetzt ist. Der würdige Genuss des Heiligen Abendmahls verbürgt uns die Lebensgemeinschaft mit Christus Jesus, unserm Herrn. Es wird mit ungesäuertem Brot und Wein gefeiert; beides muss von einem vom Apostel bevollmächtigten Amtsträger ausgesondert und gespendet werden. (Der siebte Glaubensartikel)

In keiner christlichen Kirche gibt es Gotteskinder, außer in den Neuapostolischen Kirchen, denn:

Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen. (Der achte Glaubensartikel)

Da in den anderen Kirchen kein Apostelamt wirkt, wird Jesus Christus bei seiner Wiederkunft, ausschließlich Mitglieder  der Neuapostolischen Kirchen zu sich nehmen, denn:

Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Erstlinge aus den Toten und Lebenden, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, zu sich nimmt; dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als königliche Priesterschaft regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten. Dann wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und bei seinem Volk wohnen. (Der neunte Glaubensartikel)Zitat Schlangen Ende

Neben den weiteren offiziellen Sonderlehren, wie z.B. der sehr spezifischen Entschlafenenlehre, grenzt sich die NAK damit deutlich von den Lehren der Christlichen Landeskirchen ab.  Äußerungen von Stap. Schneider, wie z.B am 1.3.2015 in Berlin- Schöneberg:

"Man muss an das Apostelamt glauben, man muss an die Sendung der Apostel glauben. Ohne diesen Glauben kann ich kein Abendmahl feiern," ohne diesen Glauben kann ich die Heilige Versiegelung nicht empfangen. Ohne diesen Glauben kann ich nicht vorbereitet werden auf den Tag des Herrn.Wenn es um die Sakramente geht, muss ich an das Apostelamt glauben. Ohne das Apostelamt kann ich das Abendmahl nicht erleben, ohne Apostelamt kann ich auch auf den Tag des Herrn nicht vorbereitet werden“,

sind somit keine stammapostolische Entgleisung, sondern entsprechen vollumfänglich der offiziellen und auch lange tradierten Lehre. Somit bilden die ersten drei allgemeinen Glaubensbekenntnisse deutlich  nur den Rahmen für die weiteren und „individuellen“ Bekenntnisse des Neuapostolischen Selbstverständnisses, zu dem sich auch jedes Mitglied der Neuapostolischen Kirche 100prozentig bekennen muss.

Ergänzend zu den Glaubensartikeln und Lehrveränderungen hier noch einige deutliche Zitate:

Apostel /absolute Vollmacht
Apostel/ absolute Vollmacht für alle Heilsgaben im Einssein mit dem Stammapostel
Apostel /absolute Vollmacht Gottes Wort zu predigen, Bibel reicht nicht

Vorschriften / Meinungen
Vorschriften / Heilsnotwendige Lehren und anzupassende Traditionen
Vorschriften / Was heilsnotwendig ist sagen die Apostel
Vorschriften / Mode und Verhalten

Vorschriften / Fußball- und Tennisspielen, Tanzen und Musik sind erlaubt

Ergänzung

 

22.9.22 Stap Schneider gibt bekannt: Frauenordination ab 1.1.2023 möglich!

Quelle: Artikel Andreas Rother am 20.9.22, Übertragung der Videobotschaft von SAP Schneider, Seite 5f: DE.pdf (nac.today)

Zitat aus der Ansprache (Hervorhebungen DS):

Wort und Sakrament, Kirche und Amt, alles ist auf Christus ausgerichtet. Und in Christus gilt nicht Mann oder Frau, sondern nur der Mensch.

Jetzt liegt es in der Verantwortung des Apostolats, eine Entscheidung für die Zukunft der Kirche zu treffen. Jesus Christus hat den Aposteln die Vollmacht übertragen, das Gemeindeleben zu ordnen. Und zum Petrusdienst gehört die Vollmacht des Stammapostels, auf biblischer Basis neue Erkenntnisse zu erschließen. Das Apostolat – die Apostel in der Einheit mit dem Stammapostel – entscheidet, dass Frauen aufgrund der Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit der Geschlechter mit Amtsvollmacht betraut werden können. Das bedeutet im Einzelnen:

• Frauen können in alle Amtsstufen ordiniert werden.

• Frauen können beauftragt und ernannt werden, Leitungsfunktionen von der Gemeindeebene bis hin zur Gesamtkirche wahrzunehmen.

• Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird.

Lasst mich noch auf einige Punkte hinweisen, die mir sehr wichtig sind:

Für Mann und Frau gilt gleichermaßen: Gott ruft in das Amt, nicht der Mensch.

• Damit verbietet es sich, einen bestimmten Anteil für Männer und Frauen in den Amtsstufen festzulegen. Gottes Wille ist entscheidend, nicht der menschliche.

• Amtseinsetzungen berücksichtigen einerseits die Bedürfnisse der Gemeinde, des Bezirks oder der Gebietskirche und andererseits die Begabungen und Eigenschaften möglicher Kandidaten. Das gilt für Frauen genauso wie für Männer. Und das betrifft jede Amtsstufe.

Nach 10jähriger Diskussion wurde dies nun durch die 15köpfige Bezirksapostelversammlung im Juni 2022 beschlossen. "Seit 2010 gilt, der Vollständigkeit halber sei es erwähnt, dass wie früher wieder nur die Bezirksapostel über kirchenpolitische Strategien und Maßnahmen entscheiden. Ein Mitbestimmungsrecht oder Veto gegenüber Entscheidungen der Bezirksapostel durch andere Amtsträger oder gar  Mitglieder ist damit völlig ausgeschlossen. Auch „Bezirksapostelhelfer (Art. 4.14) nehmen an der Bezirksapostelversammlung (ohne Wahlsitzungen) teil, haben aber kein Stimmrecht. 8.2 Die Bezirksapostelversammlung berät und unterstützt den Stammapostel in allen kirchlichen Belangen und trägt zusammen mit dem Stammapostel die Verantwortung für die Einheit aller neuapostolischen Gebietskirchen.“  Die über 300 weiteren Apostel sind ebenfalls nicht stimmberechtigt.  Wie weit die Übereinstimmung im gesamten Apostelkreis über die Frauenordination aber faktisch wirklich geht, mag jeder selbst bedenken. Abhängig davon wird dann auch die Zahl der einzusetzenden Amtsträgerinnen sein. Eine "Quote" lehnte Schneider ja konkret ab und schränkte gleichzeitig ein: "Liebe Geschwister, lasst den Verantwortlichen vor Ort bitte Zeit, sich in Einzelheiten und Hintergründe einzuarbeiten. Bislang waren nur die Apostel damit befasst. Denn es ist eine Entscheidung des Apostolats. Diese erscheint mir so wichtig, dass es mir ein Anliegen ist, sie der ganzen Kirche bekannt zu geben." Die Formulierung "Entscheidung des Apostolats" ist nach den gemachten Ausführungen als irreführend anzusehehn. Siehe: Statuten 2010 NAKI Quelle: Zitiert aus D. Streich;  Führerprinzip 2022, Seite 258 f Ergänzung vom 8.11.22: Die Abspaltung der NAK-Sambia am 16. Oktober 2022 beweist diese Behauptung. Siehe NAK Afrika: Neue Abspaltung - die "authentische NAK" - glaubensforum24

Auf die biblisch gerechtfertigte Frauenordination hätte man allerdings auch durch Lesen z.B. der folgenden Artikel u.a. zur Apostolin Junia  sehr viel schneller kommen können. Apostel Paulus schreibt im 16. Kap. des Römerbriefes:

Grüßt Andronikus und Junia, meine Stammesgenossen und Mitgefangenen, die ausgezeichnet unter den Aposteln sind und die auch vor mir zu Christus gehörten

Eine Frau als Apostelin: Junia | Die FURCHE

Frauen in der Kirche - Prophetinnen, Jüngerinnen, Apostelinnen | deutschlandfunk.de (2013)

Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet :: bibelwissenschaft.de (Artikel zur Junia)

Interessant ist allerdings die benannte Einschränkung zur Amtseinsetzung von Frauen, dass sie nämlich nur dort vorgenommen werden wird, „wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird.“ Wann und vor allem wo das sein wird, muss sich zeigen. Diese Einschränkung steht allerdings im Widerspruch zu diesen Aussagen:

Für Mann und Frau gilt gleichermaßen: Gott ruft in das Amt, nicht der Mensch.  […] Gottes Wille ist entscheidend, nicht der menschliche.  […] Das gilt für Frauen genauso wie für Männer. Und das betrifft jede Amtsstufe.“

Bei bisher eingesetzten Amtsbrüdern wurde jedenfalls nie danach gefragt, ob die Entscheidung von der Gemeinde angenommen wurde. Und wenn wirklich Gott ruft, muss das mit der Gemeinde nicht abgestimmt werden. Aber vielleicht ruft ja gar nicht Gott? Man hätte schauen können, wie das  in der ersten Gemeindeordnung geregelt war.  In der „Didache“ aus dem 1. Jhd. nach Christus werden zwar keine Frauenordinationen benannt, aber durchaus andere, im Vergleich zur Praxis in der NAK sehr interessante Dinge wie folgt festgelegt:

„11.3. Aber hinsichtlich der Apostel und Propheten verfahrt nach der Weisung des Evangeliums so:

4. Jeder Apostel, der zu euch kommt, soll aufgenommen werden wie der Herr. 5. Er soll aber nur einen Tag lang bleiben; wenn aber eine Notwendigkeit besteht, auch den zweiten. Wenn er aber drei bleibt, ist er ein Pseudoprophet. 6. Wenn aber der Apostel weggeht, soll er nichts mitnehmen außer Brot, bis er übernachtet; wenn er aber um Geld bittet, ist er ein Pseudoprophet.

11.12 Wer aber im Geist sagt: "Gib mir Geld oder irgendetwas anderes", auf den sollt ihr nicht hören;

12,1. Jeder aber, der kommt im Namen des Herrn, soll aufgenommen werden; dann aber werdet ihr (ihn) durch kritische Beurteilung erkennen; denn ihr habt Einsicht nach rechts und nach links (= richtig und falsch). 2. Wenn der Ankömmling ein Durchreisender ist, helft ihm, so viel ihr könnt; er soll aber bei euch nur zwei oder drei Tage bleiben, wenn es nötig ist. 3. Wenn er sich aber bei euch niederlassen will, und er ist ein Handwerker, soll er arbeiten und sich so ernähren. 4. Wenn er aber kein Handwerk versteht, dann trefft nach eurer Einsicht Vorsorge, damit er als Christ ganz gewiß nicht müßig bei euch lebe. 5. Wenn er aber nicht so handeln will, dann ist er einer, der mit Christus Schacher treibt; vor solchen hütet euch! 13,1. Jeder wahrhaftige Prophet aber, der sich bei euch niederlassen will, ist seiner Nahrung wert. 2. Ebenso ein wahrer Lehrer: Auch der ist, wie der Arbeiter, seiner Nahrung wert.

15,1. Wählt euch nun Bischöfe und Diakone, würdig des Herrn, Männer, mild und ohne Geldgier und wahrhaftig und erprobt; denn sie leisten für euch ja auch den Dienst der Propheten und Lehrer.“Quelle: Microsoft Word - Dok1.doc (kreuzgang.org)

Daraus festzuhalten bleibt:

  1. Bischöfe und Diakone werden von der Gemeinde gewählt
  2. Mitarbeiter und Lehrer in der Gemeinde werden bezahlt (... seiner Nahrung wert!)
  3. Apostel werden hingegen nicht bezahlt, denn wer Geld fordert ist ein falscher Apostel

Von einer Extra-Versiegelung ist dort übrigens auch nichts zu lesen, sondern die Taufe wird wie folgt beschrieben:

7,1. Betreffs der Taufe aber: Tauft so: Nachdem ihr dies alles zuvor gesagt habt, tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit lebendigem (= fließendem) Wasser. 2. Wenn du aber kein lebendiges Wasser hast, taufe in anderem Wasser. Wenn du aber nicht in kaltem Wasser (taufen) kannst, (dann) in warmem. 3. Wenn du aber beides nicht hast, dann gieße auf den Kopf dreimal Wasser auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Aber an dieser Stelle hört die Bereitschaft zur Überarbeitung geltender Regeln in der NAK sicherlich auf! Was zu weit geht, geht zu weit!

Ps.: Wie weit Schneiders bisherige Korrekturen tradierter, neuapostolischer Lehren gingen, kann man in folgenden Orriginalzitaten ohne Kommentar nachlesen. Ob diese in Gottesdiensten ausgesprochenen "Korrekturen" im Zeitraum von 2014 bis 2022 aber auch in den Bezirken und Gemeinden angekommen sind, muss jeder Leser vor Ort selbst feststellen.

Link: Veränderungen von traditionellen Lehren und Verhaltensvorgaben der NAK durch Stap Schneider

Update 27.9. Links:

 

 

2.3.21  Grundsätzliche Vorbemerkungen Teil 2: Offener Brief an aktive Amtsträger der NAK: Zweifler an der Lehre berauben sich des göttlichen Segens (Dieser Artikel ist eine Ergänzung zum Artikel  „Stap. Schneider und die Glaubensbekenntnisse der Neuapostolischen Kirche“ )

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Jeder Amtsträger der NAK muss allen Glaubensbekenntnissen der NAK zustimmen, die Kirche als Vermittlerin des Heils anerkennen und in der völligen Einheit mit dem Apostolat und anderen Ämtern arbeiten!

Starker Tobak? Nein, konkrete NAK-Lehre! Wer als Amtsträger der NAK also diesen Aussagen nicht absolut zustimmen kann, sollte sein Amt sofort abgeben, denn:Ein Amtsträger kann bei der Ausübung seines Amtes nicht erfolgreich sein, wenn er […] nicht mit dem Apostolat in Verbindung steht. […] In all diesen Fällen beraubt sich der Amtsträger des göttlichen Segens und sein Handeln ist von daher zum Scheitern verurteilt.“ So steht es auf S. 7 in der Sonderausgabe der Leitgedanken 02/ 2020 zum Gottesdienst unter der Überschrift 4.1 „Das dem Amtsträger zuzurechnende Scheitern!“

Das Heft hat den Titel „Hinweise zur Lehre, Ausersehung und Berufung zum Amt, Rechte Wortverkündigung“, der Herausgeber ist Stap Schneider, verantwortlicher Redakteur  Reinhard Kiefer. Alle Zitate im vorliegenden  Artikel sind unter Angabe der Seitenzahl aus dieser Sonderausgabe entnommen, Hervorhebungen sind vom Verfasser.

Und deutlich adressiert ist die Ausarbeitung als  „Mitteilungen für Amtsträger der Neuapostolischen Kirche.“ Will heißen: Die in diesem Heft beschriebenen Anforderungen dürfen von amtierenden Amtsträgern keinesfalls ignoriert oder beiseite gelegt werden! Schon wer dabei ein leichtes Bauchgrummeln verspürt, taugt nicht für seine Aufgabe und sollte daraus seine Konsequenzen ziehen.

Fangen wir aber von vorne an: „Es ist Gott selbst, der eine Person ausersieht, um ihr ein Amt anzuvertrauen. Diese Ausersehung wird von Gott anlässlich einer Ordination, die vom Apostolat vorgenommen wird, verwirklicht.“ (S.3) Man beachte, hier wird behauptet: „Diese Ausersehung wird von Gott […] verwirklicht.

Wie das mit der göttlichen „Ausersehung“ genauer funktioniert, wird auch beschrieben: „In unseren Tagen fällt diese Entscheidung den vor Ort verantwortlichen Gemeinde- oder Bezirksvorstehern zu, die im Namen und im Auftrag der Gemeinde handeln. Indem sie dem Apostel ihren Vorschlag unterbreiten, bestätigen die leitenden Amtsträger, dass die gläubige Gemeinde die geistlichen Gaben und Fähigkeiten derjenigen, deren Ordination sie wünschen, erkannt haben (oder gegebenenfalls erkennen können).“ (S.5) Den göttlich Berufenen erkennt man an „seinem Glauben an die Kirche als Vermittlerin des Heils, an die Apostel, die Sakramente und das Amt.“(S.4)

Die Voraussetzung, um von Gott ausersehen zu sein, ist also der Glaube an die Neuapostolische Heils-Kirche und die Apostel. Das muss dann auch nochmals deutlich gesagt werden (S.6): „Der Berufene muss dann seine Ausersehung und Berufung bestätigen (2Petr 1,10), indem er freiwillig erklärt,

  • dem neuapostolischen Glaubensbekenntnis zuzustimmen. […]
  • in Einheit mit dem Apostolat und anderen Ämtern zu arbeiten.

[…] Nach seiner Ordination muss der Amtsträger seine Ausersehung weiter festigen, indem er […] die Einheit mit dem Apostolat und den anderen Ämtern vertieft.“

Fassen wir diese merkwürdig anmutende Abfolge der göttlichen „Ausersehung“ – was für ein Wort!- kurz zusammen:

  1. Gott erwählt, und wie wir wissen, dies schon vor hunderten von Jahren, den Menschen, der an die NAK und ihre Apostel glaubt!
  2. Auf der untersten Ebene der Amtsträger wird dieser Mann dann vom Vorsteher vor Ort benannt und nach ober weiter gereicht.
  3. Der Berufene wird dann vom Apostel geprüft, ob er in Anerkenntnis der Glaubensbekenntnisse in der Einheit mit dem Apostolat sein zukünftiges Amt ausführen wird.
  4. Der Apostel bestätigt die Ausersehung und Gott verwirklicht die Ordination.
  5. Nach der Ausersehung muss die Ordination gefestigt werden durch eine vertiefte Einheit mit dem Apostolat, nicht mit Gott!
  6. Die Ordination bzw. Amtsausübung ist nicht erfolgreich, wenn die Verbindung zum Apostolat schwankt.
  7. Damit beraubt sich der Amtsträger „des göttlichen Segens und sein Handeln ist von daher zum Scheitern verurteilt!“ (S.7)
  8. Nicht aber die expressis verbis göttliche  Auserwählung und Ordination war falsch, der Fehler ist dem gescheiterten Amtsinhaber selbst zuzurechnen (S.7).

Zum Scheitern kann führen, wenn die Predigt des Amtsträgers nicht mit der Lehre der NAK übereinstimmt (S.11) und z,B. die folgenden Punkte nicht anerkannt werden (S.11f):

  • „Die Predigt der in der heutigen Zeit wirkenden Apostel Jesu gründet auf den Aussagen der Heiligen Schrift; sie werden in ihrem Lehrauftrag durch den Heiligen Geist geleitet. […] Darüber hinaus vermittelt der Heilige Geist dem Apostolat neue Einsichten über Gottes Wirken und seinen Heilsplan, die in der Heiligen Schrift zwar angedeutet, aber noch nicht vollständig enthüllt sind.
  • Als wichtiges Beispiel hierfür ist die Lehre von der Heilsvermittlung für Entschlafene zu nennen. Es obliegt dem Stammapostel aufgrund seiner lehramtlichen Vollmacht, derartige Aufschlüsse aus dem Heiligen Geist zu verkündigen und zur verbindlichen Lehre der Neuapostolischen Kirche zu erklären“
  • Die neuapostolische Lehre beruht auf den Aussagen der Bibel, gegebenenfalls vertieft durch Erkenntnisse aus dem Heiligen Geist, die vom Stammapostel zur Lehre erklärt werden. Sie ist im Katechismus der Neuapostolischen Kirche enthalten und wird durch die offiziellen Verlautbarungen der Kirche kommentiert.
  • Die Predigt eines Amtsträgers der Neuapostolischen Kirche ist nur dann recht und apostolisch, wenn sie dieser Lehre entspricht. […[Rechte Wortverkündigung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Predigt mit dem Evangelium und der Lehre der Neuapostolischen Kirche übereinstimmt.“ (S.13)
  • „Die neuapostolische Lehre resultiert aus der in der Kraft des Heiligen Geistes vorgenommenen Interpretation der Heiligen Schrift durch die Apostel. Definiert und endgültig festgelegt durch den Stammapostel kommt sie in den öffentlichen Verlautbarungen der Kirche klar zum Ausdruck, insbesondere im Katechismus.“ (S.13)

Der Stammapostel ist sich jedoch bewusst, „dass wir trotz unserer Anstrengungen, uns zu heiligen, immer unvollkommen bleiben. Obwohl durch den Heiligen Geist inspiriert, kann unsere Predigt nicht in dem Sinne vollkommen sein, dass sie perfekt und ausschließlich den Willen Gottes ausdrückt. Unsere Predigt spiegelt immer auch unsere Persönlichkeit und unser Leben wider: sie ist von uns geprägt wie die biblischen Texte durch ihre Autoren geprägt sind.“(S.12)

So kritisiert Schneider z.B. die nicht eingetroffene Botschaft von Stammapostel Bischoff klar als falsche Lehre: „Er glaubte fest an das unmittelbar bevorstehende Wiederkommen des Herrn und war überzeugt, dass Jesus zu seinen Lebzeiten wiederkäme. So ehrbar dies auch war, wissen wir heute, dass diese persönliche Überzeugung niemals zur Lehre hätte erhoben werden dürfen. In beiden Fällen war die Botschaft, die vom Heiligen Geist ausgeht, die gleiche: Der Herr kommt bald, seid bereit! Diese Botschaft ist immer gültig! Aber der Teil der Predigt, der die persönliche Meinung widergespiegelt hat, hat sich nicht bewahrheitet.“

Die damals Abtrünnigen hatten also Pech, denn wenn sie diese Lehre nicht anerkannten, wurden sie entweder gar nicht aufgenommen, oder  - wenn sie diese Lehre kritisierten – sogar als ganze Gemeinden herausgeworfen und enteignet. Aber auch die heutigen Zweifler werden des Amtes enthoben und  - das weiß Stap Schneider epressis verbis – berauben sich des göttlichen Segens! Wo also ist der Unterschied, wenn zurzeit bereits durch Stap Schneider, der heilsnotwendige Lehren von anzupassenden Traditionen unterscheidet (siehe hier und zum Thema Vorschriften), oder  in einigen Jahren wieder einmal gesagt werden wird, dass die Lehre erneut entscheidend geändert wird?

Eines aber wird mit Gewissheit bleiben, und das ist die Erkenntnis:

Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden, als der Name der NAK und ihrer Apostel, ohne die auch der Glaube an Jesus, den Christus,  nicht viel wert ist, denn alle Sakramente werden nur in der NAK vollgültig erlebbar! Nach Apg 4,12

Auf den Seiten 1-13 der Sonderausgabe taucht der Name Jesus insgesamt nur vier Mal auf,  das Wort Apostel hingegen und daraus abgeleitete Formulierungen jedoch 18mal! Sie haben eben die Vollmacht und sind die allein wichtigen Stellvertreter Jesu! „Bedenken wir auch: […] Eine Lehre, die besagt, dass Gott in seiner großen Güte auch Menschen retten kann, ohne dass sie an Christus glauben müssen, ist unvereinbar mit dem Auftrag, den Jesus seinen Aposteln gegeben hat. Die Apostel können keine Lehre verkünden, die der von Jesus widersprechen würde.“ (S. 16)

Das alles sollten aktive Amtsträger abwägen, die, auch wenn sie Zweifel an der Lehre haben, dennoch immer noch diese Haltungen – zumindest offiziell – unterstützen und damit zum Erhalt dieser nach wie vor fundamentalistisch - exklusivistischen Gemeinschaft beitragen.

Stap Schneider am 20.09.2020 in Frankfurt:Wir glauben an das Apostolat. Die Apostel sind von Jesus Christus gesandt, und der hat ihnen die Vollmacht gegeben, Sakramente zu spenden, das Evangelium zu verkündigen, Heil zu vermitteln. Doch nur, wer wirklich daran glaubt - bis ans Ende -, kann diese Vollmacht erfahren. Wer nicht an das Apostelamt, an seine Vollmacht glaubt, kann auch die Vollmacht nicht erleben, er kommt nicht in den richtigen Genuss der Sakramente, der kommt nicht in den richtigen Genuss des gepredigten Wortes, der wird nicht vorbereitet auf den Tag des Herrn. Auch da ist der Glaube, das Festhalten an der Gewissheit eine unbedingte Kondition, um diese Vollmacht zu erleben, Anteil an ihr zu haben."

Zum ergänzenden Weiterlesen: Glauben heißt vertrauen, das ist der Befehl des Tages – Christliche Predigt oder mentale Zwangsüberzeugung in der NAK? Autor D. Streich

14.4.21 Ps: Nach Vollendung dieses Artikels habe ich per Mail Kontakt aufgenommen zu den Ökumenebeauftragten der NAK Ap i.R. Kühnle und Bischof Johanning sowie einem Vertreter des ACK. Ihre Antworten und Anmerkungen dazu finden Sie im nächsten Artikel von R. Stiegelmeyr.

 

14.4.21  Anmerkungen zum offenen Brief von Rudolf J. Stiegelmeyr

Die Neuapostolische Kirche und ihre Vorstellungen von Ökumene – Teil 2 Mailaustausch mit den neuapostolischen Ökumenebeauftragten zu den Leitgedanken vom Feb. 2020  Artikel als PDF-Datei

Homepage: Zwischen Prunk und Protz und endgültigem Niedergang - Kirchen- und Gesellschaftsreform - Buecher und Aufsaetze von Rudolf Stiegelmeyr (jimdofree.com)

Nach den Fragen zum neuapostolischen Ökumeneverständnis vom 5. April 2015 folgt hier nun als Teil 2 ein Mailaustausch mit neuapostolischen Ökumenevertretern, der aufzeigt, wie wenig wahrheitsfähig die neuapostolische Kirche auch heute noch nach ziemlich genau sechs Jahren ist ...

Angefangen hat alles mit den von Detlef Streich kommentierten Leitgedanken 02/2020. Sie stehen in krassem Gegensatz zu den ökumenisch vertretenen Absichtserklärungen der NAK und zeigen dadurch die Zwiespältigkeit und Unwahrhaftigkeit, mit der die NAK-Oberen zwischen Außen- und Binnenperspektive unterscheiden. Während nach innen und damit vor der hauseigenen Gläubigenschar weiterhin die exklusivistischen Kirchen- und Amtsvorstellungen des Katechismus in seiner scharfen Form Gültigkeit behalten, wird gegenüber Ökumenevertretern nach außen so getan, als habe man sich mit den ökumenisch geforderten Gegebenheiten arrangiert und würde diese nun sogar kirchenintern befürworten. Ein Schuft, wer Böses denkt …

Nachfolgend finden sich die wichtigsten Passagen der diesbezüglichen Mailwechsel.

Von: Detlef Streich Gesendet: Mittwoch, 3. März 2021 11:25 An: peter.johanning@nak.org Betreff: Anmerkungen zur Sonderausgabe der NAK- Leitgedanken 02/2020

Sehr geehrter Kirchensprecher Johanning , mit der Bitte um Kenntnis - und Stellungnahme möchte ich Ihnen meine Anmerkungen zu den NAK-Leitgedanken 02/2020 zusenden mit der Frage, ob solche Äußerungen wirklich kompatibel sind mit Ihrer Antwort an mich vom 14.6.2016 (siehe unten: Unser Katechismus ist allgemein-christlich mit neuapostolischem Profil. Das bringt uns in die Nähe der Kirchen und gewährt uns dennoch eine Existenzberechtigung") und noch zeitgemäß sind? In der NAK gilt doch nach wie vor die nicht ökumenefähige Abwandlung: Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden, als der Name der NAK und ihrer Apostel, ohne die auch der Glaube an Jesus, den Christus, nicht viel wert ist, denn alle Sakramente werden nur in der NAK vollgültig erlebbar! Nach Apg 4,12 Denn: Stap Schneider am 20.09.2020 in Frankfurt:

„Wir glauben an das Apostolat. Die Apostel sind von Jesus Christus gesandt, und der hat ihnen die Vollmacht gegeben, Sakramente zu spenden, das Evangelium zu verkündigen, Heil zu vermitteln. Doch nur, wer wirklich daran glaubt - bis ans Ende -, kann diese Vollmacht erfahren. Wer nicht an das Apostelamt, an seine Vollmacht glaubt, kann auch die Vollmacht nicht erleben, er kommt nicht in den richtigen Genuss der Sakramente, der kommt nicht in den richtigen Genuss des gepredigten Wortes, der wird nicht vorbereitet auf den Tag des Herrn. Auch da ist der Glaube, das Festhalten an der Gewissheit eine unbedingte Kondition, um diese Vollmacht zu erleben, Anteil an ihr zu haben."

Mehr dazu im "Offenen Brief." Mit freundlichen Grüßen D. Streich

Anmerkung D. Streich: Zur Erinnerung: Kirchensprecher Bischof Johanning zur Frage nach Druck durch die Kirche in der Hessenschau am 15.5. 2016:

“Das gehört eben mit zu unserer Biographie, zu unserer Geschichte der Neuapostolischen Kirche, dass aus der Vergangenheit heraus manche überkommenen Vorstellungen da sind, die wir aber zur Seite legen möchten.“ Auf Nachfrage erläuterte er in einer Mail an mich vom 14.6.2016: "Die Änderungsliste innerhalb der Lehre der Neuapostolischen Kirche ist doch beachtlich lang. Das bestätigt uns jeder Insider: Kirchenverständnis, Amtsverständnis, Sakramentsverständnis - überall wurden Profile geschärft. Ich kenne keinen vergleichbaren Vorgang innerhalb der deutschen Kirchenlandschaft. Die Adventisten sind ähnliche Wege gegangen, nur hat es dort noch länger gebraucht. Unser Katechismus ist allgemein-christlich mit neuapostolischem Profil. Das bringt uns in die Nähe der Kirchen und gewährt uns dennoch eine Existenzberechtigung"

Jeder Amtsträger der NAK muss allen Glaubensbekenntnissen der NAK zustimmen, die Kirche als Vermittlerin des Heils anerkennen und in der völligen Einheit mit dem Apostolat und anderen Ämtern arbeiten! Starker Tobak? Nein, konkrete NAK-Lehre! Wer als Amtsträger der NAK also diesen Aussagen nicht absolut zustimmen kann, sollte sein Amt sofort abgeben, denn: „Ein Amtsträger kann bei der Ausübung seines Amtes nicht erfolgreich sein, wenn er […] nicht mit dem Apostolat in Verbindung steht. […] In all diesen Fällen beraubt sich der Amtsträger des göttlichen Segens und sein Handeln ist von daher zum Scheitern verurteilt.“ So steht es auf S. 7 in der Sonderausgabe der Leitgedanken 2020 zum Gottesdienst 02 unter der Überschrift 4.1 „Das dem Amtsträger zuzurechnende Scheitern!“ Das Heft hat den Titel „Hinweise zur Lehre, Ausersehung und Berufung zum Amt, Rechte Wortverkündigung“, der Herausgeber ist Stap Schneider, verantwortlicher Redakteur Reinhard Kiefer. Alle Zitate im vorliegenden Artikel sind unter Angabe der Seitenzahl aus dieser Sonderausgabe entnommen, Hervorhebungen sind vom Verfasser. Und deutlich adressiert ist die Ausarbeitung als „Mitteilungen für Amtsträger der Neuapostolischen Kirche.“ Will heißen: Die in diesem Heft beschriebenen Anforderungen dürfen von amtierenden Amtsträgern keinesfalls ignoriert oder beiseite gelegt werden! Schon wer dabei ein leichtes Bauchgrummeln verspürt, taugt nicht für seine Aufgabe und sollte daraus seine Konsequenzen ziehen.

Betreff: AW: Anmerkungen zur Sonderausgabe der NAK- Leitgedanken 02/2020 Datum: Thu, 4 Mar 2021 09:37:39 +0100 Von: Peter Johanning An: 'Detlef Streich'

Sehr geehrter Herr Streich, unsere Lehre von der Bevollmächtigung des Apostelamtes für die gesamte Kirche Christi ist Bibelkonform und soll ausdrücken, dass mit der vollgültigen Spendung ALLER Sakramente (Stichwort: Wiedergeburt aus Wasser und Geist) und der Bereitung einer Brautgemeinde für den kommenden Jesus Christus als Bräutigam das Apostelamt beauftragt ist. So wird es von uns auch ökumenisch vertreten. Dem widersprechen andere Kirchen, was aber geübte Praxis in der Ökumene ist. Auch den Kirchen-, Sakraments- und Amtsverständnissen anderer Kirchen wird widersprochen. Wir schließen aber das Heil für alle Menschen nicht aus, das schenkt Gott allein! Ihre sog. „nicht ökumenische Abwandlung“ und der „offene Brief“ zeigen deutlich, dass Sie es nicht verstanden haben. Mit freundlichen Grüßen, Peter Johanning

Betreff: AW: Anmerkungen zur Sonderausgabe der NAK- Leitgedanken 02/2020 Datum: Thu, 18 Mar 2021 13:10:21 +0000 Von: Kuehnle, Volker An: detlef.streich@gmx.de

Lieber Bruder Streich, zunächst bitte ich um Nachsicht, dass meine Antwort erst heute erfolgt – bei Pensionären geht eben manches etwas langsamer … Ihre Ausführungen leiten Sie mit der Fragestellung ein, ob „solche Äußerungen wirklich ökumenisch kompatibel und zeitgemäß sind“. Unabhängig von der Frage, wie „zeitgemäß“ definiert werden kann, will ich zur Frage der ökumenischen Kompatibilität aus meiner Erfahrung folgendes sagen:

§ In den vielen ökumenischen Gesprächen, die ich nun über 20 Jahre lang führen durfte, haben wir nie einen Hehl aus unserem neuapostolischen Verständnis gemacht.

§ Dass wir am Beginn vielfache und zum Teil heftige Vorbehalte, ja Vorurteile unserem Glauben gegenüber zu besprechen hatten, liegt aufgrund unserer geschichtlichen Entwicklung auf der Hand. Gegenseitige Verletzungen aus „kämpferischen Zeiten“ haben Spuren hinterlassen und lassen sich nicht einfach „weg-denken“ oder „weg-hoffen“, schon gar nicht verdrängen.

§ Umso dankbarer sind wir Gott und unseren Gesprächspartnern, dass durch die Begegnungen wechselseitiges Vertrauen aufgebaut und eine Basis des konstruktiven Dialogs entstehen konnte.

§ Diese Hermeneutik des Vertrauens hat insofern ein wichtige Grundlage dafür gelegt, dass dann mit Erscheinen des Katechismus der Neuapostolischen Kirche im Dezember 2012 auch unterschiedliche theologische Positionen intensiv, kritisch und sehr fundiert besprochen werden konnten, insbesondere auch das über Jahrzehnte hinweg von anderen Konfessionen so wahrgenommene exklusive Kirchenverständnis der Neuapostolischen Kirche. Diese Gespräche, insbesondere auch die mehrjährigen Konsultationsgespräche mit der ACK in Baden-Württemberg und der ACK in Deutschland kamen zum eindeutigen Ergebnis, dass die nach wie vor unterschiedlichen theologischen Überzeugungen nicht als Ökumene hemmend und schon gar nicht als Ökumene trennend betrachtet werden. Es gehört zum ökumenischen Selbstverständnis, dass spezifische Merkmale der jeweiligen Konfession im ökumenischen Kontext besprochen und geklärt werden.

§ Diese Klärungen sind intensiv-kritisch erfolgt und führten zwischenzeitlich zu vielen Mitgliedschaften in lokalen, regionalen und der nationalen ACK. Was ich mitbekomme ist, dass die Zusammenarbeit mit den neuapostolischen Delegierten durchaus sehr positiv ist – und das freut uns!

§ Auf der Basis dieser Hermeneutik des Vertrauens wurden auch die Versöhnungserklärungen mit apostolischen Vereinigungen durchgeführt, mit denen es in der Vergangenheit bedauerlicherweise zur Trennung gekommen war. Ihre Interpretation und Wertung von auszugsweisen Zitaten von Stammapostel Schneider bleibt Ihnen natürlich unbenommen. Ich bin aber tief überzeugt, dass unsere ökumenischen Partner aufgrund der intensiven Vorgespräche ein Bekenntnis zur je eigenen Konfession im ökumenischen Kontext gut einzuordnen wissen.

Ihnen und Ihren Lieben Gottes Segen und ebenso freundliche Grüße zurück, Volker Kühnle

Betreff: AW: Anmerkungen zur Sonderausgabe der NAK- Leitgedanken 02/2020 Datum: Mon, 22 Mar 2021 13:22:23 +0000 Von: Oelze, Andreas An: Detlef Streich

Sehr geehrter Herr Streich, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, die Texte von Ihrer Homepage, die Sie netterweise mir noch zugeschickt haben, sowie die Leitgedanken-Texte zu lesen. Vielen Dank erstmal für die Zusammenstellung der Texte und der Zitate von Stammapostel Schneider. Sie haben mich ja in Ihrer ersten Mail um Kenntnis- und Stellungnahme gebeten. Zur Kenntnis habe ich das sehr interessiert genommen. Mit der Stellungnahme tue ich mir insofern etwas schwerer, da es ja – wie Sie auch schreiben – letztlich nicht etwas Neues ist, sondern das klassische Verständnis der NAK zum Apostolat zum Ausdruck bringt. Das ist insofern natürlich nicht ermutigend, da es keine Öffnung hin zu anderen Kirchen zeigt – eine Öffnung, auf die der übrige Reformprozess in der NAK ja durchaus berechtigte Hoffnung wachsen lässt. Aber die Frage des Apostolats bleibt der zentrale Punkt – ebenso wie es die Amtsfrage ist, die als wesentliche ungelöste Frage zwischen Katholischer und Evangelischer Kirche steht. Ich kenne Ihren Hintergrund ja nicht. Vom Namen Ihrer Homepage (die aktuell weiter nicht zugänglich ist) ausgehend, haben Sie aber offenbar einen Hintergrund in der NAK, von der Sie sich dann gelöst haben. Das heißt, Sie haben genügend persönliche Erfahrungen mit kritischen Erlebnissen in der NAK. Ich weiß nicht, wie Sie zu dem angesprochenen Reformprozess stehen. Ob Sie ihn ernst nehmen oder ihn als Augenwischerei ansehen? Aus Sicht der evangelischen Landeskirche gehen durchaus von diesem Reformprozess positive Signale aus, die unterstützenswert sind – ebenso wie die Zahl der ökumenischen Gespräche in den letzten Jahren ja deutlich zugenommen haben. Positiv möchte ich daher einmal auch einige Gedanken in den von Ihnen geschickten Leitgedanken wahrnehmen, in denen Stammapostel Schneider durchaus selbstkritisch mit der Rolle auch der Stammapostel – hier namentlich Stammapostel Bischoff – umgeht. Wie sehen Sie das? Sind das positive Zeichen der Öffnung und der Reform oder eher reine Rhetorik? Sehr geehrter Herr Streich, ich vermute, dass Sie sich von meiner Antwort mehr / anderes erhofft haben. Ich würde mich über den Austausch mit Ihnen freuen – gerne auch telefonisch. Dann könnten Sie mir auch von Ihrem Hintergrund und Ihren Erfahrungen berichten – wenn Sie mögen, natürlich. So verbleibe ich erstmal mit freundlichen Grüßen, Pfarrer Andreas Oelze Weltanschauungsbeauftragter der Evang. Landeskirche in Württemberg  

Betreff: Re: Anmerkungen zur Sonderausgabe der NAK- Leitgedanken 02/2020 Datum: Mon, 22 Mar 2021 15:19:28 +0100 Von: Detlef Streich An: Andreas Oelze,

Sehr geehrter Herr Oelze, danke für ihre durchaus ergiebige Antwort (im Gegensatz zu Kühnle und Johanning !!). Gerne nehme ich zu einigen Punkten, die Sie genannt haben, Stellung. [...]

Ob die Lehrveränderungen, vornehmlich durch Schneiders Predigten, Ausdruck eines Reformprozesses sind und Öffnung bedeuten ist schwierig zu beantworten. Der Katechismus beinhaltet hauptsächlich alten Wein in neuen Schläuchen, wenn auch theologisch substantieller ausgedrückt als im Büchlein Fragen und Antworten. Das gepredigte und zu glaubende Apostelamt ist und bleibt DER konstitutive Glaubensgegenstand der NAK überhaupt. Sicher gehen positive Signale aus von theologisch aber unbedeutenden Veränderungen wie Haare, Mode, Kino, Tanzen, Sportverein etc., die bis in die 90er Jahre unbedingt eingefordert wurden und den Sektencharakter mit Gefühls- und Lebensvorschriften deutlich zeigten. Das alles lehnt Schneider ab. Aber Frage: Hilft das weiter, wenn es lediglich in einigen Predigten von ihm erwähnt wird? Was kommt davon wirklich an der Basis an? Die mir vorliegenden Originalpredigtmitschriften werden bei einer Veröffentlichung stets verstümmelt, ergänzt, mitunter sogar inhaltlich korrigiert durch den Verlag Friedrich Bischoff. Andererseits wurde der sehr konkrete Glaube an die Apostel/das Apostelamt noch nie so häufig (fast in jeder Predigt) und unmissverständlich eingefordert wie von Schneider. [...]

Aus Kühnles Antwort (siehe oben) ergeben sich nur weitere Fragen, z.B.: Was sind wechselseitiges Vertrauen, konstruktive Dialoge, intensiv-kritische Klärungen wirklich und faktisch? Was soll die hochtrabende Bezeichnung "Hermeneutik des Vertrauens", wenn die zentrale Rolle des Apostelamtes den anderen Kirchen dadurch nur bedingte Heilsvermittlung zugesteht? […] Im Gegensatz zu Kühnle spricht Johanning mir das rechte Verständnis grundsätzlich ab - argumentum ad hominem! Die Polemik dahinter verstehe ich schon (siehe hier: Arthur Schopenhauer: Die Kunst, Recht zu behalten (projekt-gutenberg.org))! Von den leitenden Amtsträgern ist schon qua Amt nichts anderes als so etwas zu erwarten. So gesehen finden also mindestens zwei Prozesse statt:

1. Das rhetorische Gebaren der KL und ihrer Schreiberlinge bei Nac-today usw. (was ich vollständig ablehne und argumentativ begründe)

2. Die Bemühungen einzelner Gemeindevorsteher auf der regionalen Ebene (die ich sehr befürworte) Ich denke, der KL ist der ökumenische Gedanke mehr als gleichgültig.

Schneider 28.12.2014, Hannover/BRD: "In den Gemeinden gibt es auch verschiedene Meinungen, zum Beispiel zum Thema Musik: Das ist neuapostolisch und das nicht. Und die anderen sagen: Nein, das ist doch Altertum; das ist jetzt neuapostolisch und das nicht. Das ist nur ein Thema. Es gibt viele Themen: Musik, Blumenschmuck, Freizeitgestaltung. Oder andere: Homosexualität, Ökumene. Die einen sehen das so, die anderen so. Es ist alles gut und recht. Aber wenn es dann dazu kommt, dass eine Gruppe der anderen etwas aufzwingen will und sagt, das ist es, dann muss ich davor warnen! Ist das richtig im Sinne Jesu Christi? Sorry, das geht nicht. Auch da stehen wir im Dienst der Gemeinde.“

Was nett klingt heißt nichts anderes als: Wenn deine offene Meinung dem anderen nicht gefällt, halte dich gefälligst zurück! Dies ist übrigens das einzige Mal bis 2020, dass Schneider diesen Begriff in einer Predigt überhaupt verwendet hat. Für mich sind die ökumenischen Bemühungen (macht halt weiter) auf überregionaler Ebene nur der Versuch, das Sektenimage loszuwerden (was ihnen ja leider auch gelungen ist). Ich verwende allerdings den Begriff "Sekte" nicht im Sinne einer theologischen Ausgrenzung, sondern psychologisch begründet. Und in dieser Hinsicht hat sich absolut nichts geändert! Beste Grüße Detlef Streich

Nach den diversen Mailwechseln nahm ich am 29. März die oben eingefügten Antworten von Kühnle und Johanning zum Anlass, sie auf einige der wesentlichen Ungereimtheiten ihrer Aussagen hinzuweisen und die Diskrepanzen zwischen der neuapostolischen Binnen- und ihrer Außerperspektive zu verdeutlichen. Dabei geht es mir nicht um rhetorische Spitzfindigkeiten oder andere Arten von Rechthaberei. Es geht einzig und allein um Wahrheit. Wahrheit in all ihren Facetten und in all ihren Spielarten. Denn wo immer sich Fragen ergeben, kann und darf es nie darum gehen, diese über eine wie auch immer geartete Glaubensschiene zum schweigen zu bringen. Wo solches geschieht, und sei es auch in hehrster Absicht, ist die Wahrheit verraten. DAS war der Grund meiner Mail:

 Sehr geehrte Herren Kühnle und Johanning, ich habe unlängst Kenntnis erhalten von Ihrem Mailwechsel mit Detlef Streich in der Frage des in Teilen sehr exklusivistischen Lehr- und Kirchenverständnisses Ihrer Kirche. Als beschwichtigende Einwände Ihrerseits machten Sie u.a. geltend, dass es „geübte Praxis in der Ökumene sei, wenn den Kirchen-, Sakraments- und Amtsverständnissen des jeweils anderen Glaubenslagers widersprochen werde bzw. dass die nach wie vor unterschiedlichen theologischen Überzeugungen nicht als Ökumene hemmend und schon gar nicht als Ökumene trennend betrachtet würden“. Ich weiß nicht, was Sie als Ökumene hemmend bzw. trennend erachten, aber dass die konfessionellen Glaubensrichtungen bis heute unfähig sind, gemeinsame Segnungen (z.B. bei konfessionsunterschiedlichen Eheschließungen) oder eine gemeinsame Abendmahlsfeier zuzulassen, geschweige denn, dass sie die geistlichen Gaben gegenseitig anzuerkennen bereit sind (was Sie ja nicht einmal in der eigenen Glaubensfamilie bei Ihren apostolischen Brüdern u. Schwestern schaffen ...), usw., usw. - also wenn das nicht trennend ist, dann ist ein Rosenkrieg zwischen zerstrittenen Eheleuten so etwas wie ein postfaktisches Balzverhalten. Wenn Sie damit jedoch auf den seit Jahren vorgebrachten „Endsieg“ anspielen, der, so die noch wundersamere Ausflucht, die anderen Menschen ja gar nicht vom Heil ausschlösse, weil – gemäß Ihres Advocatus Diaboli – letztlich Gott allein über Heil oder Unheil befinden würde, dann müssen Sie sich zumindest den Einwand gefallen lassen, dass es ex aequo in Fragen von Heil und Erlösung dann auch völlig unerheblich ist, ob Menschen die neuapostolischen Apostel und ihre Heilsangebote akzeptieren oder nicht. Als Bemerkung am Rande: Unabhängig dieser unmittelbar nachvollziehbaren Grundlogik jedoch stellt diese Ausflucht auf einen endgerichtlich zweiten Heilsweg für die Restchristenheit das wahre apostolische Ökumeneverständnis als das bloß, was es in Wirklichkeit ist: winkeladvokatische Schachzüge und spirituelle Nebelkerzen zum Zwecke der Vertuschung des nach wie vor gelebten Heilsexklusivismuses. Denn sie können ja nicht einerseits ihren hausgemachten Erlösungsweg einer als einzig mögliche Errettung vor der apokalyptischen Trübsal propagierten Ersten Auferstehung zur Hochzeit mit Jesus im Himmel … als Königsweg des exklusiven Heils für das hauseigene Glaubens[1]klientel verkaufen, während Sie gleichzeitig Ihre (nunmehr) ökumenischen Brüder und Schwester mit einem dermaßen vagen Ersatzheil von der Resterampe konfrontieren, welches just darinnen besteht, am Tag des Endgerichts mit Furcht und Zittern auf den erhobenen Daumen Gottes für ein nachträgliches (wenn auch wahrscheinlich zeitloses) Heil hoffen zu müssen – also genau jenes Szenerio, in das die erfolgreichen neuapostolischen Teilnehmer der Ersten Auferstehung erst gar nicht kommen müssen. Mit Verlaub, diese (bestenfalls) 50/50-Chance am Ende der Zeiten einigermaßen gut davonzukommen als gleichwertiges Heil zu verkaufen wie Brauthochzeit zum königlichen Priestertum mit 100-prozentiger Errettungs- und Heilsgarantie, ist schon sehr weit hergeholt und ziemlich makaber. Aber zurück zur eigentlichen Frage, die mich bewegt, nämlich Ihrer nunmehrigen Vorstellung von Ökumene als buntem Garten konfessioneller Blumen, Kräuter und u.U. sogar Unkräuter, die letztlich alle vom Herrn versorgt und zur rechten Zeit für die Wiederkunft Jesu gepflückt würden. Darf ich Sie daran erinnern, dass sowohl Ihre hauseigene Apostelgeschichte als auch die Theologie Ihres Katechismuses eine derartig universalistische ‚Heilswillkür‘ von Anfang an als unbiblisch verneint hatte. Die Vorstellung, dass alle Glaubenswege nach Rom führten, wurde zeitlebens Ihrer Kirche als bösartige Verführungskunst des Fürsten dieser Welt verteufelt. Ja mehr noch, immer war die Frage des rechten Glaubensbekenntnisses untrennbar mit der konfessionellen Wahrheitsfrage verbunden worden – anders hätten sich die heutigen Alleinstellungsmerkmale Ihrer Kirche (vgl. auch Osterbrief eines Bezirksältesten) gar nicht herauskristallisieren, geschweige denn heils- und erlösungswürdig verkaufen lassen können. Neuapostolische Gotteskinder – so die gängige Glaubensdoktrin – waren und bleiben immer „Gottes Erwählte, vom Geiste geboren, zieh’n wir ein fremdes Geschlecht durch die Welt, Bürger des Himmels zum Leben erkoren, bauen wir hier nur ein flüchtig Gezelt …“ (Lied aus der alten Chormappe) Nun haben Sie mit Ihrer exklusivistischen Heilseingrenzung vom Prinzip her insofern nicht ganz unrecht, als heutigen Tages leider viele Menschen jener verführerischen Hoffnung erliegen, ihre Vorstellung von Rechten würde sie aller damit verbundener Pflichten entheben. Jener Laissez-faire-Pluralismus als Form der Freiheit von allen Zwängen und Normierungen, Vorschriften und Reglementierungen und damit nicht zuletzt als Absage an jede Art von garantiefähigen Verbindlichkeiten – wie nicht zuletzt der Wahrheitsbegriff sie einfordert – würde uneingeschränkt auch für die Frohbotschaften des Evangeliums gelten, ohne gleichzeitig weitere Voraussetzungen beachten zu müssen. Erlösung für den heute weitverbreiteten Zeitgeist liegt in der (vermeintlichen) Freiheit, nach der jeder nach seiner Fasson selig werden darf. Jeder soll, so die gängige Doktrin der Zeit, die Freiheit haben, nach seinen Vorstellung leben und sich entfalten zu können. Eine Vorstellung, bei der heute nicht einmal mehr die Grenzen des Nachbarn als gleichzeitig eigene Grenzen wahrgenommen werden wollen. Diese Form der Wahrnehmung hat die neuapostolische Kirche immer als Trugschluss gebrandmarkt – wohl nicht ganz zu unrecht. Stellt sich von daher umso mehr die Frage, warum sie ausgerechnet in Fragen der Ökumene nun plötzlich das befürworten, wovor Sie Jahrzehnte lang gewarnt haben? Denn so, wie im gesellschaftlichen Fall die Idee, alle sollen doch einfach machen, was und wie sie es machen wollen, letztlich eine utopische Scheinfreiheit ist, erspart sie sich doch die Auseinandesetzung damit, dass Wollen immer einen Inhalt hat und dass so manche Inhalte mit anderen – geschweige denn vor dem Hintergrund von Wahrheit und Vernunft – unvereinbar sind, ist auch die Vorstellung von Ökumene als ähnlich verstandener konfessioneller Pluralismus letztlich nicht nur eine Utopie, sondern im Grunde genommen Verrat an der jesuanischen Forderung nach Einssein und damit – und das ist m.E. noch wichtiger – Verrat an der mit jeder Einsseinsforderung einhergehenden Apologetik gegenüber dem, was diesem Einssein entgegensteht. Wie erwähnt: Die eigentliche Wahrheitsfrage, beispielsweise das „Warum“ in welcher Gesellschaft, Konfession oder Religion welche Interessen miteinander kollidieren – das sind Fragen, die in hehren Reden über jene „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ allzu schnell in Vergessenheit geraten. Nun ging es Jesus bei seiner Vorstellung des Einsseins sicherlich nicht um eine organische oder institutionelle Union oder gar um konformistische Gleichmacherei. Schon eher ging es ihm um die verpflichtende Verbindlichkeit in der eigentlichen ökumenischen Frage, nämlich dem „Bekenntnis des einen apostolischen Glaubens, Verkündigung des einen Evangeliums, Gemeinsamkeit in der einen Taufe, in der einen Eucharistie, im einen geistlichen Amt, im Gebet und im Leben“ (vgl. zweiter Absatz) . Mir will scheinen, dass der von der neuapostolischen Kirche ganz offensichtlich vertretene ‚ökumenische Pluralismus‘ des kleinsten gemeinsamen Nenners, dem es nicht in erster Linie um wirkliche Einheit, geschweige denn Einssein, sondern vielmehr um die Freiheit der ekklesiologischen Selbstverwirklichung unter Beibehalt der ökumenischen Vorteile geht, nicht nur Harding Meyers eigentlicher Vorstellung von Einheit in versöhnter Verschiedenheit entgegensteht, sondern auch jener, wie sie Jesus damals wohl verstanden hatte. Dies bedeutet, dass auch und gerade dort, wo die ökumenische Wahrheitsverpflichtung – nur solches kann eine tragfähige Ökumene in der Tat ausmachen – der konfessionellen Loyalität im Weg steht, die Wahl eigentlich eindeutig sein müsste. Anderweitig müsste nämlich die Frage gestellt werden nach dem Sinn und Zweck einer Ökumene, deren kleinster gemeinsamer Nenner so klein geworden ist, dass nicht nur dem geistlichen Stimmengewirr kein Einhalt mehr geboten werden kann, sondern die es zulässt, dass Wahrheiten, Halbwahrheiten und Fake News friedlich in einem Topf koexistieren können, was sowohl Inhalt und Ausrichtung des Evangeliums als auch Ordnung und Gestalt der Kirche Christi der Beliebigkeit überführt. Denn seien wir ehrlich, eine Ökumene die auf den puren Formalismus beispielsweise der rite Taufe setzt, hat damit soviel Einheit gewonnen wie ein Russe, der als Volksdeutscher nach Deutschland immigrieren durfte, weil in seiner Ahnenschaft irgendwann von einem deutschen Schäferhund die Rede war. Wenn der Grund für Ihre neuapostolische Selbstverwirklichung aber jener der nachweislich unfehlbaren Wahrheitsüberzeugung ist, eingebettet in unwiderlegbare Hinweise von Glaubensursache und Heilswirkung, warum – so stellt sich dem neutralen Beobachter die Frage – stellen Sie sich dann mit dieser ihrer Wahrheitsüberzeugung nicht dem öffentlichen Disput, so wie es einst Martin Luther gegenüber Kaiser und Kirche auch tat? Er wusste und vertraute darauf, dass wirkliche Wahrheiten sich langfristig würden einerseits weder verwässern noch verleugnen lassen, aber andererseits auch nur im fairen Abgleich der gegenseitigen Argumente gefunden werden können, im (interkonfessionellen) Ringen um das bestmögliche Verständnis dessen, was dann als allgemeines – und das heißt für alle geltendes – Bekenntnis allein würde wirklich glaubwürdige Verkündigung finden können. Nicht zuletzt angesichts der erdrutschartigen Kirchenaustritte in allen Konfessionen gewinnt diese Frage eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Bedeutung. Vor allem aber sollte das Wort Gottes, wenn es denn nachweislich nur über die Apostelsendung erfahrbar wäre, Tag und Nacht weltweit zugänglich sein und nicht wie der Karfreitagsgottesdienst Ihres Kirchenoberhauptes sofort wieder aus dem Netz gelöscht werden. Denn wie glaubwürdig ist der Anspruch, weltweit alleiniges Sprachrohr Gottes zu sein, wenn seine Ergüsse nicht für alle bleibend zugänglich gemacht werden …? Wenn Ihre Überzeugung jedoch eher auf einem Glaubensdogma als auf einer überprüfbaren Wahrheit basieren, warum fällt es Ihnen so schwer, diese geglaubten Alleinstellungsmerkmale auch als solche zu betrachten und entsprechend ehrlich festzustellen, dass Ihre Glaubensvorstellungen – wie vehement sie intern auch verteidigt werden mögen – keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben, weil Gott über diese letzten Fragen alleine entscheidet, und dass die biblischen Überlieferungen in diesen letzten Fragen keinerlei Beihilfe leisten können – schon alleine deshalb nicht, weil sie von Menschen anderer Zeit, anderer Kultur und vor dem Hintergrund völlig verschiedener Welt- und Gottesbilder und höchst unterschiedlicher Wissens- und Erkenntnisstände gesprochen und von wieder anderen, welche Erstere häufig nicht einmal kannten, niedergeschrieben wurden??? Das hätte einerseits – gerade vor dem Hintergrund der jüngsten predikalen Beteuerungen Ihres Kirchenoberhauptes, in Fragen der Gottheit und ihrer Pläne so gut wie nichts zu wissen – wenigstens jenen Grad ökumenischer Wahrhaftigkeit, ohne welchen Einheit, geschweige denn Einssein niemals möglich sein würde. Und andererseits bekäme Ihre Stimme im ökumenischen Verbund gleichzeitig ein deutlich höheres Gewicht, da Forderungen i.d.R. eher dann überzeugen, wenn sie vom Einforderer selbst erfüllt werden. Vor allem aber vor dem Hintergrund Ihres apostolischen Anspruchs sollte die Frage, wer im ökumenischen Schiff nun endlich den Anfang und damit ernst mache mit der jesuanischen Forderung, keinerlei Hinderungsgründe mehr bieten. So könnten Sie beispielsweise als ersten Schritt in Richtung einer glaubwürdigen Ökumene die geistlichen Ämter all jener Kirchen vorbehaltlos anerkennen, die Sie (bzw. Ihre geschichtlichen Vorangänger) in einer einzigartigen Kombination judikativer, legislativer und exekutiver Anmaßung ohne Chance zur Gegendarstellung exkommuniziert hatten. Und Sie könnten noch mehr für apostolische Furore sorgen, indem Sie alle christlichen Konfessionen vorbehaltlos zum Abendmahl einluden, um damit den längst überfälligen Vorwurf der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden, Margot Käßmann, sich nicht zu Gottesdiensten anderer Konfessionen einladen zu lassen, bei denen sie beim Hauptgang (der Eucharistie) wieder ausgeladen wird, aus apostolischer Sicht überzeugend zu entkräften. Mit christlich-kritischen Grüßen Rudolf Stiegelmeyr

Nach einigen Tagen kam dann die knappe Antwort von Ap.i.R. Volker Kühnle:

Sehr geehrter Herr Stiegelmeyr, Ihr Schreiben haben Peter Johanning und ich zur Kenntnis genommen. Wir wünschen gesegnete Feiertage und grüßen in der zuversichtlichen Hoffnung, dass „uns mehr verbindet als uns trennt“ (Altbischof Wolfgang Huber, Ökumene der Profile). Volker Kühnle Neuapostolische Kirche International Leiter der Arbeitsgruppe Kontakte zu Konfessionen und Religionen Abschließender

Kommentar: Es ist unschwer zu erkennen, woraufhin Volker Kühnle mit seiner Antwort hinaus will. Schon Stammapostel Richard Fehr ließ angesichts der zunehmenden Kritiken im Internet in den 1990er Jahren verlauten, dass sachlich berechtigte Kritik im einen oder anderen Fall durchaus zu Herzen, alle andere Formen von Kritik aber bestenfalls zur Kenntnis genommen würden. Will heißen, Stiegelmeyrs Ausführungen – für die er nicht zufällig den Begriff „Schreiben“ heranzieht, sie also als legalistischen Formalismus versteht – haben für uns nicht den Wert einer sachlichen Kritik, weshalb wir sie als unzutreffend zur Kenntnis nehmen, sprich: zur Seite legen. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden. Kritisch wird es aber immer dann, wenn die Frage, was als sachliche oder unsachliche Kritik zu definieren wäre, allein vom Kritisierten bestimmt wird und nicht neutrale Kriterien, wie beispielsweise die Kraft der Argumente, darüber befinden dürfen. Auf meine Mail bezogen heißt dies: Es wird nicht ein Jota auf meine Argumente, geschweige denn meine Fragen eingegangen – sei es, weil dies zu viel Mühe bereitete (die ein Kritiker nicht Wert ist), sei es weil die Herren intuitiv ahnen, dass sie im Grunde keine entkräftenden Gegenargumente vorbringen können in dem Spagat zwischen gewünschter Binnen- und geforderter Außenwirkung des Werkes Gottes. Jedenfalls zeigt dieses Verhalten, wie wenig Wahrhaftigkeit und damit Wahrheits[1]liebe in den Reihen derer herrscht, die vorgeben, mit dem Amt der Versöhnung samt Heiligem Geist erster Klasse die vollumfängliche Wahrheit für eine endzeitliche Heilsmittlerschaft zu besitzen. Und wenn dann Peter Johanning in seiner Eigenschaft als Kirchensprecher der NAKI am 15. Mai 2020 gegenüber den Augustdorfer Nachrichten verlauten lässt1 , die NAK habe sich sowohl in ihrer Lehre als auch in ihrem Bibelverständnis in den letzten Jahren dramatisch gewandelt und sei heute von wissenschaftlicher Expertise durchdrungen, welche auch die Heilige Schrift nicht außen vor lassen könne, so zeigt dies im Grunde genau jene Zwiespältigkeit zwischen traditionellem Glaubensanspruch und ökumenischer Wirklichkeit. 1 Entnommen aus: www.naktalk.de: „Die Kunst der Täuschung“ (vom 24.05. 2020) Wo immer Bibelpassagen das neuapostolische Apostelamt und seine mittlerschaftliche Autorität ebenso wie die eschatologische Zukunft zu legitimieren scheinen, werden diese Passagen wörtlich genommen. Wo sie jedoch nichts in Lehrkonzept der Kirchenleitung passen, werden sie schnell zu zeitbedingten Bildern umdefiniert, die man nicht beim Wort nehmen dürfe. Eine solch sektiererische Auslegung der Schrift nennt man in Fachkreisen Aschenputtel-Exegese – gemäß dem Linsenleseauftrag sollen die schlechten ins Kröpfchen (der Tauben), die guten jedoch ins Töpfchen (für die Küche). Man akzeptiert und genießt nur das aus der Schrift, was einem am besten schmeckt; alles andere lässt man für andere Glaubensrichtungen liegen. Hier geht es nicht um wissenschaftliche Expertise, sondern um dogmatistisch-ideologische Zementierung einer Glaubensideologie, die besagt, dass ausgerechnet theologisches und exegetisches Laientum – denn solches sind die neuapostolischen Apostel allesamt – in der Lage wäre, die Heiligen Schriften in Gott gewolltem Sinn und Geist auszulegen. Nicht wissenschaftliche Expertise, sondern der mythologisch rekrutierte Spiritismus einer einzigartigen Verbalinspiration ist hier nach wie vor am Werk, was die Außendarstellung Johannings einmal mehr der kirchenpolitischen Heuchelei überführt. Denn sie bedeutet: Wo keine Apostel am Werk sind, ist die Bibel bestenfalls nützlicher Lesestoff, aber keine Heilige Schrift. Gleiches gilt für kirchliche Predigten – wo nicht im Sendungsauftrag neuapostolischer Apostel gepredigt wird, steht keine göttliche Macht und kein göttlicher Geist hinter einer solchen Predigt. DAS ist neuapostolische Expertise und die verspricht alles andere als ökumenische Einheit. Denn im Gegensatz zu wissenschaftlicher Expertise (die sich zwar auch weiterentwickelt, aber nicht hinter gewonnene Erkenntnisse zurückgeht) wandelt sich dieser angeblich göttliche Geist in schöner Regelmäßigkeit, sodass was heute Gültigkeit hat, morgen schon wieder abgestritten wird. Wobei dieser Geist eine äußerst kirchenpolitische Natur hat, denn er unterscheidet teilweise diametral zwischen dem, was den hauseigenen Gläubigen aufgetischt wird, und jenem, was die Ökumenevertreter zu hören bekommen. Da hilft dann auch kein Hinweis auf einen angeblichen Respekt im Dialog, „mit dem die Neuapostolische Kirche und ihre Mitglieder die Religionsausübung anderer Menschen achten und sich nicht abwertend darüber äußern, sowie sich weiter bemühen um ein gutes, friedliches Verhältnis auf der Basis gegenseitigen Respekts“. Wer in der Religionsausübung anderer Konfessionen keinerlei Zugang zum göttlichen Heil sieht und deren Glaubenskonstrukte und Kirchen als defizitär betrachtet, kann nicht von gegenseitigem Respekt sprechen – das ist blanker Hohn. Und genau das wissen auch der Kirchensprecher Peter Johanning und der Ökumenebeauftragte Volker Kühnle. Und u.a. deswegen hüllen sie sich in beredtes Schweigen, weil ökumenisch nicht sein kann, was neuapostolisch nicht sein darf (und umgekehrt). Da hilft dann auch nicht der Hinweis darauf, dass es mehr Verbindendes als Trennendes gäbe, wenn damit das Trennende als notwendiges Übel bewusst in Kauf genommen wird, um ja nicht am eigenen Glaubensgebäude solche Renovierungs[1]arbeiten vornehmen zu müssen, die am Ende gar einen Neubau notwendig machen könnten. Warum die Ökumenevertreter keine Einwände äußern, geschweige denn die neuapostolische Heuchelei offen thematisieren dürfte in erster Linie daran liegen, dass ihnen klar ist, wie wenig Einfluss sie auf die einzelnen konfessionellen Mitglieder (und damit nicht zuletzt Geldgeber) der Ökumene haben, sodass sie im Grunde froh sind, wenn sich überhaupt jemand für Ökumene interessiert. Aus rein systemischen Gründen ist Ökumene dazu verdammt, Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners zu sein. Alles andere ist dann moderne Pädagogik, die nach dem Motto verfährt: Lass allen Kindern ihr Spielzeug – egal wie gefährlich oder wenig kindgerecht es ist –, dann hast du deine Ruhe und sie (die Kinder) unter Aufsicht. Mehr kann man unter dem herrschenden Zeitgeist nicht erwarten ...

 

 

 

 

Teil 1    Anmerkungen zu theologischen Neudefinitionen und tradierten Neuapostolizismen im Schneiderlexikon (D.Streich; 25.2.19)

Das Jahr 2013 bescherte der neuapostolischen Welt mehr oder weniger gleichzeitig zwei Neuerungen, erstens den Stammapostel Schneider und zweitens den neuen Katechismus, der das Büchlein Fragen und Antworten ersetzte. Letzteres wurde von Bischoff Johanning sogleich auf den Scheiterhaufen der Geschichte geworfen. Was bis dahin also absolut gültige Lehre war, landete kurzerhand auf dem Müll. Ein schwerer Schlag auf die Bretter vor dem Kopf derer, die bis dahin brav in der lehrmäßigen Nachfolge standen. Wer den Katechismus nun 6 Jahre später tatsächlich gelesen hat, steht zwar auf einem anderen Blatt, wir Kritiker haben uns jedenfalls sehr intensiv mit dieser neuen Glaubensgrundlage der NAK beschäftigt. Der 2012 noch designierte Stammapostelhelfer Jean-Luc Schneider jedenfalls äußerte sich damals wie folgt dazu:

"Ich bin neuapostolisch! Ich glaube, was im Katechismus steht. Ich will selbstbewusst und ohne Hochmut meinen neuapostolischen Glauben leben. Ich will keine Komplexe haben wegen unserer kirchlichen Geschichte und Vergangenheit, denn wichtiger als unsere Geschichte ist das, was wir aus ihr gelernt haben! Auf die Entwicklungen in den letzten Jahren bin ich stolz, ohne Hochmut."

Komplexe wegen der Kirchengeschichte“ spielen deutlich auf gemachte Fehler an, werden aber von Schneider hier nicht wirklich konkretisiert. Eine Änderung oder Reformation auf Grund der Kritik lehnt er sogar rigoros ab, so z.B. am 17.03.2013 in Dresden: „Mancher hegt den Gedanken, die Neuapostolische Kirche müsse ein bisschen reformiert werden. Man meint, die eine oder andere Vorstellung hineintragen zu können. – ... Aber dagegen spricht Grundsätzliches.“

Grundsätzlich richtig ist aber von nun alles, was sich aus dem Katechismus ableiten lässt, was dort nicht steht, darf auch nicht mehr gepredigt werden. Da kommt es schon zu Konfrontationen und Meckerei unter den alten Zuhörern. Deswegen Stammapostelhelfer Schneider am 03.02.2013 in Saarbrücken (alle folgenden Zitate stammen aus den mir vorliegenden internen, offiziellen Mitschriften):

„Wir können nicht sagen aufgrund unserer großen Erfahrung, großen Erkenntnis, so und soviel jahrzehntelang neuapostolisch – aber was die jetzt da predigen, was da kommt – also da bin ich nicht einverstanden. ... „Gehorsam, Glaubensgehorsam ist dem Herrn Gehorsam. Das ist der wahrhaftige Jünger. Wenn ihr an meinem Wort bleibt, kein Kompromiss, wir bleiben dabei auch wenn es schwer ist, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist – wir bleiben gehorsam.“

Diese rigorose Unterordnung kommt zwar nicht mehr so gut wie früher an, wird aber bis auf den heutigen Tag gerade in Bezug auf Amtsträger  immer wieder eingefordert und sogar gesteigert, so am 2018 in Berlin:

 „Der Haushalter ist ein Knecht, bzw. ein Sklave, wie alle anderen Knechte, wie alle anderen Sklaven im Haus. Das ändert an seinem Status nichts, er ist und bleibt ein Knecht, ein Haushalter. Das heißt, er ist völlig von seinem Herrn und Meister abhängig. Er hat null Autonomie, er kann nur das machen und ausführen, was der Meister entschieden hat und ihm befohlen hat. Und das ist insofern ein schönes Bild für unsere Tätigkeit in unserem Amt, in unserem Dienst. Auch wenn wir Verantwortungsträger sind, auch wenn wir ein besonderes Amt haben, wir sind Knechte, wir sind Sklaven Christi, wie jedes Glied unserer Kirche. Wir sind völlig vom Herrn abhängig, wir haben keine Autonomie und wollen auch keine haben.

Hinter dieser unmissverständlichen Forderung steht die irrige Annahme, dass Schneiders Worte automatisch und konsequent Jesuworte sind, ein Anspruch, dem er selbst, wie wir später lesen werden, absolut widerspricht. Diese Einschwörungen sind aber trotzdem mehr als geläufig und in ständiger Regelmäßigkeit sogar Inhalte der Predigten, wie das Beispiel zeigt. Der Glaube an die Apostel und damit die zwangsläufige Nachfolge sind quasi das Evangelium der NAK und die Garantie zur Erreichung des postulierten Ziels, zur Brautgemeinde zählen zu dürfen, wenn Jesus wiederkommt. Dazu später aber mehr, denn auch das ist heute keineswegs mehr sicher. 

Kommen wir auf die möglichen Ursachen der von Schneider angesprochenen Komplexe zurück. Im Juli 2016 wird Schneider in Kanada deutlicher und gab zu:

 „Auch als Kirche wissen wir, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. Manchmal wurde der Mensch wichtiger als Jesus Christus. Eigene Meinung und Regeln wurden wichtiger als das Evangelium und manche haben deswegen ihren Glauben verloren. Wir können nicht einfach sagen, dass wir das Gleiche erlebt haben. Als Kirche müssen wir uns dessen bewusst sein. Wir müssen uns bewusst sein, dass manchmal in den Gemeinden zu viel Härte und Beurteilung vorherrscht, anstelle von Liebe und Güte…. Für manche wurde es zu viel, zwischen dem was gepredigt wurde und dem was sie gesehen haben. Natürlich können wir nicht die Vergangenheit ändern, aber lasst uns als Kirche, als Gemeinde, als Gläubige, als Gotteskinder dem bewusst sein und lasst uns motiviert sein. Wir möchten wahre Zeugen Jesu werden. Wir möchten, dass unsere Aussagen der Wahrheit entsprechen. 

Ich möchte nicht, dass wir uns schuldig fühlen und unglücklich: „Oh, es ist unsere Schuld, wir sind so unglücklich.“ Das ist nicht der Wille Gottes. Der Wille Gottes ist eine demütige Kirche zu haben, eine demütige Gemeinde, ein demütiges Gotteskind. Wie verstehen, dass wir Fehler gemacht haben. Bitte vergib uns, wir möchten uns bessern. Wir möchten, dass Jesus mehr und mehr wichtig wird.“

Und noch ein Zitat aus dem Sakramentsgebet für Entschlafene:

„Wir denken an alle die in unserer Mitte waren und eines Tages aus welchem Grund auch immer unseren Kreis verlassen haben. Vielleicht haben sie den Ruf Jesus gehört: „Steh auf, komm zurück! Wir entschuldigen uns für alles was wir falsch gemacht haben. Bitte vergebt uns!“ Aber schaut nicht auf unsere Fehler. Schaut auf Jesus, er wartet auf euch.“

Also Fehler wurden gemacht, die zu Austritten führten, die Entschuldigung richtete sich aber in diesem Zusammenhang nur an die verstorbenen Aussteiger. Fraglich, ob die überhaupt anwesend waren? Sicher jedenfalls ist, dass es deutlich einfacher ist, sich imaginär bei anwesenden Toten zu entschuldigen, als in einer Runde zu sitzen, in der Menschen über ihre Missbrauchserfahrungen, gleich ob sexueller oder geistlicher Art, in erschütternder Weise berichten würden. Stap Schneider ignoriert bislang jeglichen Versuch, Gespräche zu führen, in denen ihm diese leidvollen Erfahrungen persönlich mitgeteilt werden könnten (siehe HIER).

Aber zweifellos kann jeder Leser die von Schneider konkret geforderte Demut unterschreiben! Wer hätte nicht hinreichend genug Erfahrungen sammeln müssen im Kontakt mit maßlos arroganten Amtsträgern, vom Priester angefangen bis hin zu Aposteln und Bezirksaposteln? Aber egal, wir bleiben schön neuapostolisch, trotz allem, oder? Ein Gottglaube ist in der NAK ohne Apostel nicht möglich, denn „ohne die Gemeinschaft mit dem Apostel  gibt es Dich gar nicht!“ (08.12.2013 in Valencia). In den folgenden Zitaten wird allein in einem Gottesdienst sechs Mal von Schneider indoktrinierend darauf hingewiesen:

30.12.18 Rheinberg (Frankreich): "Bekennen wir uns auch zu unserem Glauben, wir sind neuapostolisch! Wir glauben an die Apostel,

Wir danken ihm, dass er die Apostel gesandt hat und dass wir auch heute wieder Apostel haben … . Und das machen wir am Ende des Jahres trotz allem, was wir erlebt haben … 

Am Ende des Jahres ist es genau das, was wir signalisieren. Das bekennen wir! Wir bekennen, dass wir an Gott glauben, wir glauben an das Evangelium, wir folgen den Aposteln nach

Ja, wir bekennen uns ... zum Apostelamt, trotz allem, was geschehen ist.

Wir sind und bleiben neuapostolische Christen, die ... den Aposteln nachfolgen

Ja, dieser Tag ist auch ein Festtag für mich. Ich darf mit meinem Bezirksapostel sein. Ja, siehe da euer Bezirksapostel ist auch mein Bezirksapostel
."

Was nämlich wären wir ohne die Apostel? Nichts! Denn "als Gottes Kinder, als Wiedergeborene aus Wasser und Geist, sind wir Himmelsbürger. Wir sind hier im Exil und warten auf unsere Befreiung“, so gepredigt am 29. Mai 2016 im Gottesdienst in Japan.

Die imaginierend vorausgenommenen neuapostolischen Himmelsbürger sitzen also als Gefangene hier auf dieser jedoch konkreten Erde im Exil und warten auf die Befreiung, also den Tod - so die Predigt! Aber ist denn jedes Wort der Predigt wirklich göttliche Wahrheit? Dazu Schneider Pfingsten 2016  und am 17.10.2017 in George, Südafrika:

"Ja, früher haben wir so gesagt in unserem apostolischen Wortschatz: Das geistgewirkte Wort. Ja, und ich weiß, dass nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes."

„Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist, aber er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann, damit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium.

Es gibt einige Fehler, es kommt manchmal sogar Unsinn vor. Zumindest in Europa, vielleicht nicht in Südafrika. Aber es passiert, dass einiger Unsinn vom Altar gesagt wird. Aber für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?“

Abgesehen davon, das Schneider hier genau zu wissen vorgibt, was Jesus über eine Predigtaufnahme in der NAK will bzw. nicht will, ist dies ist eine beachtliche Veränderung, wie das gepredigte Wort aufzunehmen ist. Hieß es früher konsequent, dass die Predigt grundsätzlich Gottes Wort sei (nicht seine Auslegung!!), kann man sich heute also aussuchen, was für einen selbst Sinn oder Unsinn ist. Zumindest Schneiders Predigten habe ich diesbezüglich hinreichend beleuchtet und eine Menge Unsinn konstatieren müssen (siehe Aktuelles und StapSchneider).

Es sei nochmals erinnert an die eingangs erwähnte Forderung Schneiders: „Wir können nicht sagen aufgrund unserer großen Erfahrung, großen Erkenntnis, so und soviel jahrzehntelang neuapostolisch – aber was die jetzt da predigen, was da kommt – also da bin ich nicht einverstanden.“

Wie dass, wenn die Aussagen doch falsch bzw. eben nicht Gottes Wort sind?

Im Folgenden habe ich ohne Anspruch auf Vollständigkeit nun viele Änderungen durch Stap Schneider bislang gültiger, ja zuvor dogmatisch behaupteter Aussagen zusammengestellt, die jedem älteren Zuhörer deutlich machen, was du da damals gefordert und gepredigt hast, ist aus heutiger Sicht so schlecht und falsch, dass zumindest wohl auf jeden Fall der Stammapostel Komplexe bekommt, wenn er sich dieser früheren Forderungen bewusst wird. Also fügt Schneider mal diesen oder jenen Predigtabschnitt ein, in dem er die bislang konstitutiv gültigen Neuapostolizismen gleich dem Bischof Johanning mit einem Handstreich auf den geistlichen Scheiterhaufen der neuapostolischen Predigtgeschichte fegt und sie zu Sondermüll erklärt.

Es sei an dieser Stelle deutlich gesagt, dass Schneiders Kritik an Inhalt und Form damaliger Zeit zum großen Teil absolut berechtigt ist, trugen diese Dinge doch extrem dazu bei, die NAK eindeutig als Sekte klassifizieren zu müssen. Diese Aussage hier zur Homosexualität ist z.B.besonders positiv hervorzuheben:

2015 Fragestunde in Kitchener: „Alles was mit Sex zu tun hat, ist nicht schlimmer als andere Dinge auch. … Ich bin  vorsichtig geworden. Ich habe viele junge Menschen in der Kirche kennengelernt, die gläubig waren und eines Tages festgestellt haben, dass sie das gleiche Geschlecht lieben, und die waren voller Kummer, weil jeder ihnen gesagt hat: ‚Das ist eine Sünde, lass uns zusammen beten, damit du geheilt wirst ...‘ – Ja, so haben wir das gemacht, noch vor zwanzig Jahren. Damals war ich Bezirksältester. – Die beiden haben das damals versucht, sie taten ihr Bestes. Aber dann sagten sie: „Es tut uns leid, es geht nicht. Ich bin so traurig. Ich kann mich nicht selbst akzeptieren.‘ Sie haben beide Selbstmord begangen, 21 und 22 Jahre alt. Wir sagen: Wir heißen das nicht gut. Normal ist: Mann und Frau, Kinder. Aber wir können nicht sagen, ob das Gottes Wille ist oder nicht, Sünde oder nicht Sünde. Wir wissen es nicht. – 

Nur reicht es aus, wenn der Stap diese Punkte einmal hier und einmal da erwähnt und als falsch erklärt? Nur den Bezirksaposteln und Aposteln und einigen Auserwählten wie mir liegen die Abschriften der Predigten vor. Wie also sollten Schneiders Korrekturen sich in die Denke und Predigt der allwöchentlichen Wortverkünder in den Gemeinden einfügen? Hinzu kommt, dass Schneider sich durchaus auch widersprüchlich äußert. Einerseits soll man das Leben in vollen Zügen genießen, andererseits fordert er Verzicht und Unterordnung ein.

Es hat eher den Anschein selbstherrlicher Arroganz, dass der Stap zumindest nach eigener Ansicht selbst wohl keinen solchen Unsinn erzählt und damit vollauf zufrieden ist. Ansonsten müssten seine Erkenntnisse deutlich auf den Weg in die Gemeinden gebracht werden oder sie bleiben selbstbefriedigende Makulatur! Welcher Amtsträger außer Schneider predigt in der Gemeinde noch solche Worte wie er in Leipzig am 17.06.2018 den Jugendlichen:

"Wir sind Teil der Gesellschaft, wir leisten unseren Beitrag zur Gesellschaft und - um Himmels willen - wir genießen das Leben. Also bitte, Christ sein heißt nicht, traurig durch das Leben zu gehen und auf alles zu verzichten. Genießt das Leben in vollen Zügen. Dafür hat es Gott uns gegeben."

Aber die Aufforderung ist ohnehin nur die eine Seite. Wenn die Kirche zu einer Aufgabe ruft, darf man dann wirklich "Nein" sagen, um zu dieser Zeit sein Leben zu genießen?

Vielleicht kann mein Aufsatz hier einen kleinen Teil dazu beitragen, einige der neuen Definitionen zu den aktiven Amtsträgern zu tragen, wenn nämlich die Leser dieser Ausführungen fleißig kopieren und sie ihnen überreichen, wenn die mal wieder in die alten Ansichten verfallen.

Andere „Erkenntnisse“ Schneiders, z.B. seine fabulierten Jenseitsvorstellungen und die wissenschaftsfeindliche Darstellung der „Schöpfung“, fangen im wahrsten Sinn des Wortes wieder bei Adam und Eva an. Dies erinnert doch sehr an die Aussage von Charles de Montesquieu: 

"Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit drei Ecken ausstatten!"

Schneider predigt in dieser Hinsicht offensichtlich schlicht sein infantiles und von persönlichen Glaubensbedürfnissen geprägtes Innenleben.   Aber all dies gehört zusammen genommen zu Schneiders eigener, schöner neuer NAK-Welt. Manches davon ist allerdings das Gegenteil seiner propagierten und proklamierten Demutshaltung der Kirche und ihrer Amtsträger. Das dahinter stehende Gottesbild des Stammapostels ist krank und macht den krank, der gedanklich solchen Konstrukten folgt!

Auf nac.today gibt es eine jüngst von  Herrn Rütten einen Artikel „Was sagt der Stammapostel eigentlich über … (KLICK), in dem er Kerngedanken Schneiders seinem Lesepublikum nahebringen will. Vielleicht findet Herr Rütten ja in meinen ähnlich aufgelisteten Punkten interessantere Aussagen, als die langweiligen, die er selbst (sehr verkürzt) zitiert. Zudem untertitelt Rütten seinen Artikel mit der Formulierung "Stammapostolische Kerngedanken!" Neuapostolisch kontra Stammapostolisch? Dies passt zumindest zu der Eigenwilligkeit der Ausführungen Schneiders.

Da die folgende Zitatesammlung in der Folgezeit erweitert werden wird, habe ich keine thematische Auflistung vorgenommen, sondern eine alphabetische Anordnung vorgezogen. Die Zitate selbst bleiben unkommentiert. Dem älteren Leser werden ohne weiteres die gravierenden Änderungen der Schneider´schen Formulierungen im Vergleich zu früheren Aussagen auffallen, dem jüngeren Leser sei gesagt, dass bislang so ziemlich das Gegenteil von allem behauptet wurde.

PS vom 11.3. Ist es also in Ordnung, wenn der Stap am 28.12.2014 in Hannover wie folgt formulierte?

"Vermeide alles, was für deinen Bruder ein Ärgernis sein kann.Ach, das klingt so ganz aktuell. In den Gemeinden gibt es auch verschiedene Meinungen, zum Beispiel zum Thema Musik: Das ist neuapostolisch und das nicht. Und die anderen sagen: Nein, das ist doch Altertum; das ist jetzt neuapostolisch und das nicht. Das ist nur ein Thema. Es gibt viele Themen: Musik, Blumenschmuck, Freizeitgestaltung. Oder andere: Homosexualität, Ökumene. Die einen sehen das so, die anderen so. Es ist alles gut und recht. Aber wenn es dann dazu kommt, dass eine Gruppe der anderen etwas aufzwingen will und sagt, das ist es, dann muss ich davor warnen! Ist das richtig im Sinne Jesu Christi? Sorry, das geht nicht." 

Auf den ersten Blick scheint Schneiders Kritik berechtigt und positiv zu sein. Leider ist sie aber nur allgemein formuliert und damit ein zweischneidig Schwert. Will z.B. jemand in seiner Gemeinde seine erworbenen Orgelfähigkeiten einbringen, die aber - obwohl nicht sonderlich ausgefallen -  von anderen als eben "nicht neuapostolisch" disqualifiziert werden und diese Leute sich darüber ärgern, braucht es jemanden, der hier beurteilen muss, welche Haltung angemessen ist. Und schon geht das Ganze wieder von vorne los! Da hilft leider auch die von Schneider geforderte offene Grundhaltung nicht wirklich weiter. Sie bleibt im bestimmenden System verbale Makulatur, wie auch viele der anderen, im folgenden zitierten Revisionen bisher altgewohnter, neuapostolischer Ansichten. 

Kein gewachsenes System lässt sich im Handstreich von "Oben" nur durch verbale Anordnungen grundlegend reformieren - was Schneider ohnehin eingangs absolut ablehnte - also bleibt es faktisch bei rein kosmetischen Korrekturen und Änderungen des "wordings", auch wenn es womöglich tatsächlich anders gemeint ist.

Oder kann man es auch so sehen wie Bezirksapostel Mkhwanazi am 21.02.2016 in Luanda, Angola: 

"Mich hat die göttliche Lehre unseres Stammapostels erneut bereichert."

Der Kirchensprecher Bischof Johanning schrieb in der Hessenschau am 15.5. 2016 dazu: “Das gehört eben mit zu unserer Biographie, zu unserer Geschichte der Neuapostolischen Kirche,  dass aus der Vergangenheit heraus manche überkommenen Vorstellungen da sind, die wir aber zur Seite legen möchten.“

Und auf Nachfrage erläuterte er  in einer Mail an mich am 14.6.2016: "Die Änderungsliste innerhalb der Lehre der Neuapostolischen Kirche ist doch beachtlich lang. Das bestätigt uns jeder Insider: Kirchenverständnis, Amtsverständnis, Sakramentsverständnis - überall wurden Profile geschärft. Ich kenne keinen vergleichbaren Vorgang innerhalb der deutschen Kirchenlandschaft. Die Adventisten sind ähnliche Wege gegangen, nur hat es dort noch länger gebraucht. Unser Katechismus ist allgemein-christlich mit neuapostolischem Profil. Das bringt uns in die Nähe der Kirchen und gewährt uns dennoch eine Existenzberechtigung" 

Jeder Leser mag nun beim Lesen der hier augewählten, stammapostolischen Zitate für sich selbst entscheiden, wie Schneiders Revisionen und seine oft widersprüchlichen und/oder merkwürdigen Aussagen einzuordnen sind!

Auch dieser ältere Artikel spricht zum Thema:

20.1.17 Ein Haus fällt über das andere  - Anmerkungen zu Nachfolge und Gehorsam in der NAK

 

Alle Zitate von Stap Schneider sind wenn nicht anders angegeben aus den mir vorliegenden, unbearbeiteten Originalmitschriften und zeigen weitere, gravierende Lehrkorrekturen Schneiders auf.

1.      Gott liebt alle Menschen gleich

Wir können nicht behaupten, dass die neuapostolischen Christen besser sind als andere, dass sie größer sind als andere, dass sie bei Gott mehr gelten und dass Gott sie mehr liebt. … Ja wir sind Gottes Kinder, wiedergeboren aus Wasser und Geist. Wir haben eine besondere Verantwortung, wir haben besonderen Dienst zu verrichten. Aber bei Gott gelten wir nicht mehr! Damit müssen wir leben, dass Gott alle Menschen gleich liebt.

  1.       Göttliche Realität wird behelfsweise in Bildern ausgedrückt

Ja, wie ist denn das mit Kinder Gottes und Gotteskinder. Liebe Geschwister, das ist ein Bild, das uns gegeben ist. Ich mache jetzt einen kleinen Exkurs, das war nicht vorgesehen. Um die göttliche Realität zu beschreiben haben wir den Wortschatz nicht. Der liebe Gott und der Heilige Geist muss immer wieder Bilder finden, um uns klarzumachen, wie das ist. Er spricht vom Vater und vom Sohn im Himmel, aber wissend, dass der Sohn nicht der Sohn des Vaters ist, er hat ihn nicht gezeugt. Die haben doch immer existiert. Das ist nur ein Bild, das die Verbindung zeigt zwischen den Beiden. Aber es ist natürlich nicht der Vater, der den Sohn gezeugt hat, der Sohn hat auch ewig gelebt, ist genauso alt wie Gott, der Vater. (Das ist nicht so eine Relation. Das ist nur ein Bild, um zu verstehen, was das bedeutet, wie eng sie zusammen sind.

  1.       Es ist gefährlich und falsch, die Bilder als göttliche Realität zu bewerten

Genauso ist das mit Gottes“Kind“, wir können das Bild nicht überbewerten. Und sagen: Ja, aber wir sind Gotteskinder, der liebe Gott hat uns lieber als alle anderen. Das ist nur ein Bild, das auf eine besondere Relation zwischen den Kindern und dem Vater. Wir haben das Leben des Vaters, wir sind berufen in sein Reich einzugehen. Ob wir alles in unserem Glauben verstehen, aber das ist auch nur ein Bild, keine göttliche Realität. Es ist immer gefährlich, denn Gott gibt uns ein Bild um  eine göttliche Realität zu beschreiben, und wir nehmen das Bild und sagen: Das ist jetzt die göttliche Realität. Das stimmt nicht.
 

  1.       Alle Bilder sind nur unzureichende Ausschnitte der göttlichen Realität

Diese Bilder – wie die Braut des Herrn, wie alles andere – sind Bilder, um einen Teil der göttlichen Realität zu beschreiben. Aber bitte lasst uns nicht daraus die göttliche Realität machen. Das ist nur eine Beschreibung eines Teils der Realität. Die Realität Gottes ist viel größer und dafür fehlt uns der Wortschatz.“

5.      Falscher Umgang mit der Bibel führte zu falscher Lehre

„Man greift ein Wort aus der Bibel heraus, erhebt es zum Dogma und baut darauf ein ganzes Lehrgebäude auf. Wir haben das in der Vergangenheit auch manchmal so gemacht. Heute aber haben wir ein anderes Verständnis von der Heiligen Schrift: Man muss sie als Ganzes sehen. … Beispielsweise muss man unterscheiden zwischen dem, was heilsnotwendig und heilsentscheidend ist, und dem, was zeitgebunden ist und in einer bestimmten geschichtlichen Situation für die damals Lebenden Geltung hatte. Wir gehören nicht zu denen, die meinen, dass Gott zu allem etwas in der Bibel sagt und dass alles dieselbe Gültigkeit, denselben Rang und die gleiche Bedeutung hat.“ Stap Schneider Januar 2015 http://www.nak.org/de/glaube-kirche/wort-zum-monat/archiv/alt/article/18833/

"Ja, früher haben wir so gesagt in unserem apostolischen Wortschatz: Das geistgewirkte Wort. Ja, und ich weiß, dass nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes." Pfingsten 2016

6.      NAK-Traditionsglaube reicht nicht

Betrachte nicht nur das, was du vor 10, 20, 30 Jahren getan hast. Was wichtig ist, ist dein Glaube von heute. Stehst du in der Entwicklung oder bleibst du wer du bist? (…) Wenn du in einer neuapostolischen Tradition stehst, dann nutze sie und bleibe nicht auf dem Level deines Urgroßvaters stehen. 05.04. 2017 in Mendoza, Argentinien

Wollen wir ans Ziel kommen und in das Reich Gottes eingehen, genügt ein Traditionsglaube nicht. Ein Christ und ein Kind Gottes sein will nicht heißen: „Immer zum Gottesdienst gehen, eine gewisse Anzahl Regeln beachten, dann ist alles OK, du bist gerettet. Du gehst zur Kirche, du betest jeden Tag und gibst dein Opfer, dann ist für dich alles geregelt.“ Nein, das ist nicht wahr! 21. Januar 2017 Koumra (Tschad)

Es ist neuapostolische Tradition auf die Zeichen der Zeit zu achten. Man denkt: „Es hat noch nie so viele Erdbeben und Kriege gegeben wie heute. Das ist ein Zeichen, dass der Herr bald kommt." Ich muss zugeben, ich mag diese Denkweise nicht, weil das ein bisschen respektlos ist gegenüber den Menschen, die vor uns gelebt haben. Ich bin mir nicht sicher, ob die Verhältnisse in der Welt heute schlimmer sindals vor einhundert Jahren. Wir waren damals nicht da und können nicht mitreden. Für die Menschen die Hungersnöte, Epidemien und Kriege erlebt haben vor 100 oder 200Jahren war es sehr schlimm. Also ist es ein Stück weit arrogant zu sagen: „Was ihr damals mitgemacht habt, war nicht so schlimm. Die heutigen Verhältnisse sind wirklich schlimm." Das Zeichen dass Jesus bald kommen wird ist, dass meine Liebe für ihngroßer und größer wird und der Wunsch bei ihm zu sein so groß ist, dass ich bete:

„Bitte verkürze die Zeit. Komme bald. 17.08.2014 Valencia/Venezuela

7.      Das letzte Schaf um Mitternacht ist gestrichen

In der Zwischenzeit wissen wir, dass die Zahl derer, die erwählt sind, um der Braut Christi anzugehören, keine fixe Zahl ist“, machte der Stammapostel deutlich. „Sie ist keine zählbare Größe.“ Und wenn eine Menge nicht begrenzt sei, dann erübrige sich der Gedanke, dazu ein letztes Element finden zu wollen.“ (http://nac.today/de/a/479340)

8.      Alle Christen sind berufen

Ein jeder mit Wasser getaufte Christ ist berufen, als Jünger Christi tätig zu werden. Ein jeder, der mit Wasser getauft ist, ist berufen, das Evangelium zu verkündigen und dem Herrn zu dienen. Das gehört zum Christsein, deshalb ist er Christ geworden: dem Herrn nachzufolgen, ihm zu dienen und das Evangelium zu verkündigen. Ein jeder Geistgetaufte - der die Gabe Heiligen Geistes empfangen hat - ist darüber hinaus zu einem besonderen Dienst erwählt. Er ist dazu erwählt und berufen, dass er im tausendjährigen Friedensreich dem Herrn Jesus Christus als Priester Gottes und Christi, als königliche Priesterschaft, dient. Und er ist berufen, sich jetzt schon, heute, hier auf Erden auf diesen Beruf vorzubereiten. Insofern sind wir also alle gesandt: jeder Christ, der mit Wasser getauft ist, jedes geistgetaufte Gotteskind, wiedergeboren aus Wasser und Geist, ist berufen, sich auf diesen künftigen Beruf vorzubereiten.“ 19.03.2017 Wuppertal, NRW, Stadthalle

Ein jeder Gläubige, ein jeder Christ ist ja grundsätzlich aufgerufen, dem Herrn zu dienen. Und jeder gläubige Christ ist aufgerufen, das Evangelium zu verkündigen. Ein jeder Christ ist aufgerufen, dem Herrn zu dienen, indem er das Evangelium in Wort und Tat verkündigt und ein Zeuge Jesu Christi ist, in seinen Worten und in seinen Taten. Nürnberg 22.10.17

9.      Verhaltens- und  andere Vorschriften revidiert

Die Regeln, die wir manchmal aufstellen, haben nichts mit unserem Heil zu tun. Wenn wir Geschwistern zum Beispiel sagen: „Tu dies und das“, und wir der Meinung sind, das sei relevant für ihr Heil. Aber es ist nur unsere eigene Meinung. Wisst ihr, in der Vergangenheit gab es seltsame Regeln —kurze Haare und noch so manches andere. Für unser Heil ist das alles nicht maßgeblich." (2. April 2016 Buenos Aires)

Der Jünger ist nicht größer als der Lehrer. Wenn der Jünger alles gelernt hat, ist er wie der Meister. Und dann kam das Beispiel mit dem Splitter und dem Balken. Er wollte damit erklären, dass der Jünger der Lehre des Meisters folgt, und es ist nicht der Auftrag des Jüngers, über diese Lehre des Meisters hinauszugehen. Es lag ihm sehr daran, dass der Jünger da nicht mehr verlangt als das, was der Meister verlangt hat. Dass dann der Jünger nicht strenger wird als sein Meister. Dass der Jünger die Lehre des Meisters nicht verändert. Die Aufgabe des Jüngers ist zu lehren, was der Meister gelehrt hat. Mehr nicht.  22.10.17 Nürnberg

10.  Kein Aufzwingen bestimmter Meinungen

In den Gemeinden gibt es auch verschiedene Meinungen, zum Beispiel zum Thema Musik: Das ist neuapostolisch und das nicht. Und die anderen sagen: Nein, das ist doch Altertum; das ist jetzt neuapostolisch und das nicht. Das ist nur ein Thema. Es gibt viele Themen: Musik, Blumenschmuck, Freizeitgestaltung. Oder andere: Homosexualität, Ökumene. Die einen sehen das so, die anderen so. Es ist alles gut und recht. Aber wenn es dann dazu kommt, dass eine Gruppe der anderen etwas aufzwingen will und sagt, das ist es, dann muss ich davor warnen! Ist das richtig im Sinne Jesu Christi? Sorry, das geht nicht. Auch da stehen wir im Dienst der Gemeinde. Paulus sagt ganz klar, dass es gar nicht wichtig ist, wer Recht oder wer Unrecht hat; es geht um den Aufbau der Gemeinde. Lass doch den anderen leben, wie er will 28.12.2014, Hannover/BRD

11.  Keine Mission nicht neuapostolische Ehepartner

Ich weiß, es gibt viele Gotteskinder, neuapostolische Christen, die mit jemandem leben, der nicht neuapostolisch ist. Dann sagen sie: Das ist aber absolut schwierig, wenn ich nach Hause komme, vom Gottesdienst zu sprechen. Mein Mann/meine Frau sind daran nicht interessiert, sie teilen meinen Glauben nicht. Das ist auch unbedingt in Ordnung, ich kann das verstehen. (…) Es geht  nicht darum, den anderen zu bekehren, es geht gar nicht darum, dass der andere neuapostolisch werden muss. Es geht nur einfach darum, dass wir den Gottesdienst nachbearbeiten und merken: Mit dem Wort kann man etwas anfangen, das hat einen ganz konkreten Bezug zu dem heutigen Geschehen!  19.03.2017 Wuppertal, NRW,

  1.   Die Teilhabe an der Wiederkunft Christi  ist nicht auf die NAK begrenzt

Er wird entscheiden, wer dabei sein wird. Das ist nur seine Entscheidung. Kein Mensch kann darüber verfügen, ja, wer kommt denn jetzt rein in das Reich Gottes? Sowohl bei der Wiederkunft Christi als auch bei dem Jüngsten Gericht wird er entscheiden. Mit seinen Kriterien. Da können wir gar nicht viel dazu sagen. Wir können lediglich wissen, was er von uns erwartet. Keiner kann entscheiden, der ist dabei und die nicht. Das ist nur Gottes Sache. 08. Mai 2016 Aneby

  1.   Keine konkrete Heilsgewissheit in der NAK

„Es reicht nicht aus, einfach nur neuapostolisch zu sein. Es reicht nicht aus, einfach nur zu einer neuapostolischen Familie zu gehören, um errettet zu werden. Es reicht nichtaus, einfach einen Teil der Regeln und Traditionen einzuhalten. Um errettet zu werden, bedarf es eines starken, lebendigen und festen Glaubens. Ein lebendiger und fester Glaube bringt Werke hervor und führt zu einer Wesensänderung. Darum werden nicht alle, die zur Neuapostolischen Kirche angehören in das Reich Gottes eingehen. Nicht alle, die jeden Gottesdienst besuchen, werden in das Reich Gottes eingehen. 5.04. 2017 in Mendoza, Argentinien       

14.  Anpassung der NAK-Lehre heute

Ich persönlich – aber auch die Apostel die mich umgeben – sind überzeugt, dass die heutige neuapostolische Lehre genau das ist, was der Herr von uns erwartet, damit wir das Heil erlangen können.  Somit müssen unsere Kinder und all unsere Nachkommen erkennen, dass wir von unserer Lehre überzeugt sind; hören wir also auf, nur von der Vergangenheit zu reden und interessieren wir für das, was heute in unserer Kirche geschieht, was unsere heutige Lehre ist. Ehrlich gesagt, wir können stolz auf unsere Lehre sein. Aber das ist nur möglich, wenn ich diese Lehre kenne. Wir müssen also informieren, müssen aber selbst überzeugt sein wenn wir Andere überzeugen wollen. Das ist der heutige Weg zum Heil. 01.06.2014 Toulouse

15.  NAK-Verbote der Vergangenheit

Und unsere heutige Lehre ist eine Kraftquelle. Wenn ich mich aber weiter über das beklage, was ich gestern und vorgestern entbehren musste, wenn ich weiter die heutige Generation mit dem belästige, was wir in der Vergangenheit durchleben mussten (es war sehr schwer, wir durften dieses nicht tun und jenes war uns verboten)… Wen wollen wir dadurch motivieren? Ich sagte gestern zu den Brüdern: Es gibt einen Augenblick, an dem man mit dem Klagen aufhören soll. Es ist schrecklich, wenn man Selbstbedauern übt: man hat so viel gelitten, es war sehr schwer… Hör doch damit auf! So kannst du niemand ermutigen! 01.06.2014 Toulouse

16.  Die kommenden Generationen (Plural!) haben erste Priorität

Wir, die heutige Generation, stellen unsere Prioritäten und Bedürfnisse an zweite Stelle und geben dem Verlangen/Erwartungen der nachfolgenden Generation die erste Priorität. Man opfert sich ein wenig auf, denn die nachfolgende Generation soll sich in der Kirche wohlfühlen. Ich weiß, ich berühre hier sehr empfindliche Punkte. Würde ich aber nicht davon sprechen, wer würde es tun? Die Zukunft unserer Kirche sichern heißt: Sich selbst ein wenig in den Hintergrund stellen, ebenso eigene Bedürfnisse, eigene Ideen, Gedanken, Meinungen und Gewohnheiten, damit die nachfolgende Generation sich in der Kirche wohlfühlt. Dafür sind wir verantwortlich. Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu bauen. 01.06.2014 Toulouse

17.  Keine unnützen Regeln für die Jugend

Deshalb müssen wir auch die Zukunft vorbereiten für die Zeit, wo wir nicht mehr da sein werden und die nächste Generation da sein wird.

Die Zukunft vorzubereiten, heißt, sich ganz besonders um die Jugend und die Kinder kümmern. Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen. Sichert die Zukunft des Werkes. 12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste)

Wir müssen uns auch um die Bedürfnisse der zukünftigen Generation und der danach Gedanken machen. Das geht am besten indem wir uns auf das konzentrieren, was für unsere Erlösung notwendig ist. Wir können von der Jugend nicht erwarten, dass sie so leben, wie wir es taten und die gleichen Regeln befolgen, die wir akzeptieren mussten. Sie leben in ihrer eigenen Zeit und werden sich anderen Herausforderungen stellen müssen. Samstag, 2. April 2016 Buenos Aires / Argentinien

  1.   Völlig neue und extreme Christusfokussierung ( Ämter-GD Nürnberg 22.10.17)

Der Heilige Geist spricht nicht von sich selbst, er spricht vom Sohne Gottes, von Jesus Christus und das ist unsere Motivation. Er ist unser Vorbild, er ist unsere Wegweisung, Jesus Christus, der Sohn Gottes. Wenn uns der Heilige Geist motivieren will, spricht er von Jesus Christus. Wenn er uns trösten will, spricht er von Jesus Christus. Wenn er uns mahnen will, spricht er von Jesus Christus. (…) Das hat uns natürlich viel zu sagen! Als Apostel, als ordinierter Amtsträger müssen wir uns ganz fest daran halten, was die Lehre des Meisters ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, strenger zu sein als der Meister und mehr zu verlangen, als das, was unser Meister verlangt. Wir sind ja nur Knechte. (…) Es ist unsere Aufgabe, die Worte unseres Meisters zu verkündigen. Nicht strenger zu sein als der Meister, nicht mehr zu verlangen als der Meister. Es ist also unsere Aufgabe, immer wieder zu prüfen: Ist das wahrhaftig das, was der Meister will? … Ist diese Haltung wahrhaftig, die Haltung, die Jesus Christus von mir erwartet? Oder sind da menschliche Einflüsse und Gedanken dabei? Was ich jetzt verlange von den Gläubigen, ist das wirklich das, was Jesus verlangen würde? Wenn ich da streng bin, wäre Jesus Christus wirklich so streng? Oh, die Antwort ist nicht immer einfach. Und nie angenehm.

 

 

Teil 2   Schneiders Naherwartung der Wiederkunft oder doch mehr die Zukunft der Kirche?

Schon mehrfach habe ich auf schleichend eingebrachte Neudefinitionen oder Umbewertungen tradierter und scheinbar unverzichtbarer Neuapolizismen aufmerksam gemacht, die Stap Schneider zumindest in seinen Predigten immer wieder einbaut. Im unten zu findenden Schneiderlexikon lässt sich das kompakt nachlesen.

Eine weitere sprachliche Auffälligkeit soll hier nun aufgezeigt werden. Zu früheren Zeiten wurde in jedem Gebet, privat wie auch in der Kirche, niemals die ursprünglich von Stap Schmidt eingeführte Formulierung „Schlag an mit deiner Sichel und ernte nun. Und wenn du deinen Sohn sendest, gehe auch an uns nicht vorüber“ ausgelassen. So z.B. Stap Fehr am 12.07.1998 in Stuttgart-Killesberg am Nachmittag im Eingangsgebet bereits ohne den Offenbarungsbezug:

 Baue weiter auf und bringe alles zur Vollendung. Und dann, wenn Du kommst, o Herr - und wäre es noch heute so nimm die Deinen alle in Gnaden heim.

Schneider hingegen hat solche Formulierungen meines Wissens noch nie benutzt. Auf die Wiederkunft Jesu weist er zwar hin, aber ist sie tatsächlich weiterhin das Zentrum auch der stammapostolischen Erwartung?

Eine reine Wortzählung in den mir vorliegenden Abschriften von 2018 zeigt, dass der Begriff „Wiederkunft“ insgesamt 68mal verwendet wird. Wichtiger scheint ihm das Wort „Zukunft“ zu sein, das immerhin 148mal auftaucht!

Aber auch die Zählung der Jahre 2016 bis 2018 ergab ähnliche Zahlen:

Wiederkunft 200mal

Zukunft 500mal

Und aktuell ist in fast allen Eingangs- oder Schlussgebeten ist zu lesen: „Wir danken dir für die Zukunft, die du für uns bereitet hast!"

Und für diese Zukunft hat die neuapostolische Jugend seiner Meinung nach das Ticket schon in der Tasche:

05.2018 in Albstadt, Süddeutschland: Der Herr Jesus hat gesagt: „Er will euch das Zukünftige offenbaren.“ Der Heilige Geist bringt unserem Geist Zeugnis: „Du bist doch ein Gotteskind. Du hast doch das Unterpfand des ewigen Lebens bekommen. Der Herr kommt bald und er wird dich mitnehmen. Er hat dir ja heute schon ein Unterpfand gegeben. Das hast du doch schon in der Hand. Du hast doch die Sicherheit: Gott bereitet einen Platz für dich im Himmel. Du hast das Ticket schon. Du kannst da reinkommen. Du hast schon ein Vorgeschmack auf die Herrlichkeit.“ Der Geist Gottes erinnert uns daran: „Du kennst doch deine Zukunft! Du weißt, wie es weitergeht! Deine Zukunft ist das ewige Leben im Reich Gottes. Dafür hast du das Unterpfand bekommen durch die Heilige Versiegelung. Du hast diese Garantie, wenn du dir Mühe gibst, kannst du in das Reich Gottes reinkommen.

Zwar gehört zu dieser geglaubten Zukunft der „Tag der Wiederkunft“ dazu, er wird jedoch durch die fantasievolle Ausschmückung der von Schneider in den Mittelpunkt gerückten, wunderbaren „Zukunft“, die bereits in der Zeit nach dem 1000jährigen Friedensreich angesiedelt ist, in der zeitlichen Erwartung im Prinzip klar nach hinten relativiert:

05.07.2018 Ulan-Bator Mongolei: Was uns alle interessiert, ist nicht die Geschichte, ist unsere Zukunft. Wir wollen zum Herrn kommen und deshalb kommen wir immer wieder in den Gottesdienst, um uns auf diese wunderbare Zukunft vorzubereiten. (...) Es gibt eine Zukunft für das Werk Gottes in der Mongolei. Ihr seid diese Zukunft. 

Noch deutlicher zeigt sich die Relativierung am 16.09.2018 in Merlebach, Frankreich:

Aber für den lieben Gott gibt es nicht die Zeit, in der die Seelen zubereitet worden sind, ob es hundert Jahre sind oder ob sie in 50 Jahren zubereitet wurden, das spielt keine Rolle.

Oder sehr ähnlich am 30.12.18 Rheinberg:

Wir müssen uns bewusst sein, Gott ist über der Zeit. Für ihn ist Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft immer präsent. Er kennt dieses Zeitlimit nicht, er kennt auch die geographischen Grenzen nicht. Er bereitet sich ein Volk zu. Und das macht er in allen Zeiten. Wir sehen nur heute. Er sieht das ganz anders. 

Auch die früher sehr häufig erwähnten Zeichen der Zeit als Begründung der aktuellen Naherwartung werden als falsche und respektlose Vorstellung abgeschafft. Schon 2014 predigte Schneider am 17.08.2014 in Valencia/Venezuela:

Es ist neuapostolische Tradition auf die Zeichen der Zeit zu achten. Man denkt: „Es hat noch nie so viele Erdbeben und Kriege gegeben wie heute. Das ist ein Zeichen, dass der Herr bald kommt." Ich muss zugeben, ich mag diese Denkweise nicht, weil das ein bisschen respektlos ist gegenüber den Menschen, die vor uns gelebt haben. Ich bin mir nicht sicher, ob die Verhältnisse in der Welt heute schlimmer sind als vor einhundert Jahren.

Und in den Leitgedanken 11/2018, deren Herausgeber der Stap ja ist, kann man auf Seite 22 lesen:

Jesus Christus kommt, wenn er es entscheidet. Es wird keine geschichtlich objektivierbaren Zeichen dafür geben. Wir können die Nähe oder Ferne dieses Geschehens nicht an den schrecklichen Ereignissen dieser Welt ablesen und sagen: „Jetzt muss der Herr kommen.“ Das einzige Zeichen ist: „Ich verkündige es euch. Ich sage es euch. Ich komme bald!“.“

Diese Verkündigung hört man aber nur von den Predigern der NAK! Im folgenden Ausschnitt werden die beiden, durchaus verschiedenen Begriffe „Verkündigung“ der Wiederkunft und „Berufung“ sogar in einem Atemzug mit historischem Bezug genannt:

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Wir haben das Unterpfand des ewigen Lebens durch die Gabe des Heiligen Geistes erhalten. Haben wir das Recht zu sagen: „Aber jetzt, für uns, hier und heute ist es zu schwierig geworden“? Haben wir einen Grund, einen einzigen, dieses Versprechen und diese Berufung aufzugeben, während Generationen anderer, die viel weniger als wir hatten, die gelitten haben, nicht die Arme hängen ließen? Haben wir dazu dieses Recht? 

Diese natürlich rein rhetorische Frage wird sogleich sehr deutlich an die Eltern gerichtet beantwortet:

Liebe Eltern, es liegt an euch, lieber Papa, liebe Mama, es liegt an dir, diese Verheißung an dein Kind weiterzugeben, indem du sagst: „Hab Vertrauen zu Gott, er wird dich segnen. Du weißt, der liebe Gott braucht dich, damit du eine Quelle des Segens bist.“
Gib diese Verheißung weiter, gib diese Berufung weiter, bitte, ich will nicht jammern, sondern senke deine Arme nicht. All denen gegenüber, die gelitten haben, würden wir uns lächerlich machen, all denen gegenüber, die unter schlimmsten Bedingungen waren, was wir uns gar nicht vorstellen können, ob das heute das jüdische Volk ist oder die Christen: Sie konnten diese Verheißung und Berufung weitertragen.

Und dieser Auftrag ist uneingeschränkt trotz Widerständen und fachlicher Bedenken auszuführen, wie man dem Amtsblattartikel entnehmen kann, auch  wenn Kinder dadurch möglicherweise psychischen Schaden erleiden könnten:

Leitgedanken 11/2018 Hrg: Stap Schneider S. 12: „Der übernatürliche Charakter der Ereignisse, die wir verkünden (Wiederkunft Christi, Auferstehung der Toten, Entrückung der Lebenden, Tausendjähriges Friedensreich), macht unsere Predigt für einen Teil unserer Zeitgenossen schwer verständlich. Selbst in unseren Reihen raten etliche Lehrkräfte, dieses Thema mit den Kindern nicht zu besprechen, um sie nicht zu traumatisieren. (…) Wenn wir von der Wiederkunft des Herrn reden, so wirft man uns vor, werden mehr die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten mit anderen Christen betont. Und wenn wir lehren, man müsse durch einen lebenden Apostel versiegelt sein, um zur Braut Christi zu gehören, bezichtigt man uns der Exklusivität und der Sektiererei. Wie sprechen wir von der Wiederkunft des Herrn? Dieses Umfeld soll uns nicht entmutigen, unseren Auftrag zu erfüllen, die nahe Wiederkunft des Herrn zu verkündigen.

Dass dieser Apell nicht nur in die Gegenwart oder nahe Zukunft gerichtet ist, sondern es insgesamt um kommende Generationen von Kindern und um die Kirche der Zukunft selbst handelt, macht der Stap in den folgenden Zitaten deutlich:

1.06.2014 Toulouse: Wir, die heutige Generation, stellen unsere Prioritäten und Bedürfnisse an zweite Stelle und geben dem Verlangen/Erwartungen der nachfolgenden Generation die erste Priorität. Man opfert sich ein wenig auf, denn die nachfolgende Generation soll sich in der Kirche wohlfühlen. Ich weiß, ich berühre hier sehr empfindliche Punkte. Würde ich aber nicht davon sprechen, wer würde es tun? Die Zukunft unserer Kirche sichern heißt: Sich selbst ein wenig in den Hintergrund stellen, ebenso eigene Bedürfnisse, eigene Ideen, Gedanken, Meinungen und Gewohnheiten, damit die nachfolgende Generation sich in der Kirche wohlfühlt. Dafür sind wir verantwortlich. 

Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu bauen.

Für den Komfort der Geschwister sollte in jedem Ort eine Kirche sein. Das würde aber unser ganzes Kapital und das Opfergeld verschlingen, damit jeder nur drei Kilometer zu fahren hätte, um zur Kirche zu gelangen. Wenn man aber statt drei Gemeinden nur eine hat … und wenn auch die heutige Generation dadurch eine größere Wegstrecke zu fahren hat, ist man aber sicher, diese Kirche wird in zehn oder fünfzehn Jahren immer noch bestehen, denn man hat die Mittel zu ihrem Unterhalt. Würde man aber überall Kirchen bauen, würden unsere finanzielle Mittel nicht ausreichen, sie auf der Dauer zu unterhalten. Ein einfaches aber sehr konkretes Beispiel! So muss heute mancher ein Opfer bringen, damit die Kirche morgen noch bestehen kann. Ich rede hier nicht wie der Direktor einer Firma der seine Leute motivieren will, nein, es ist das Evangelium. …Vom Konfirmand bis zur Schwester im Altersheim sind wir alle dafür verantwortlich, die Verheißung des Heils den kommenden Generationen zu verkündigen. Wir wollen von Jesus sprechen, von seiner Lehre und seiner Kirche.

12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste): Die Zukunft vorzubereiten, heißt, sich ganz besonders um die Jugend und die Kinder kümmern. Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen. Sichert die Zukunft des Werkes

2. 4. 2016 Buenos Aires / Argentinien: Wir müssen uns auch um die Bedürfnisse der zukünftigen Generation und der danach Gedanken machen. Das geht am besten indem wir uns auf das konzentrieren, was für unsere Erlösung notwendig ist. Wir können von der Jugend nicht erwarten, dass sie so leben, wie wir es taten und die gleichen Regeln befolgen, die wir akzeptieren mussten. Sie leben in ihrer eigenen Zeit und werden sich anderen Herausforderungen stellen müssen.

 „Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu bauen.“ Das also ist die aktuelle und präferierte Maxime, um die es geht. Diese Zukunft sieht Schneider aber weniger in Europa, sondern vor allem in Afrika, in das Gott jetzt gegangen ist. Die europäische Abwärtstendenz ist also als gottgewollt hinzunehmen:

30.12.18 Rheinberg:  Also ganz am Untergehen sind wir halt nicht. Er hat Großes getan. Jetzt weiß ich, kommt sofort wieder: Ja, in Afrika oder was weiß ich wo, aber hier in Deutschland nicht. (...)
So, jetzt könnte man sagen: Ja, aber was ist das mit dieser Braut da, mit dieser Sammlung der Braut? Da muss ich wieder drauf zurückkommen, Gott arbeitet in einer anderen Dimension! Das betone ich immer wieder. Für Gott hat die Zeit keine Bedeutung, Geographie auch nicht. Die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland, die hat Gott nicht erfunden. Das ist für ihn bedeutungslos. Belanglos!
Ja, er sammelt die Braut, er hat in der Gegenwart gesammelt, in der ersten Christenheit. Dann war das Werk Gottes in Europa sehr stark. Er hat ja dort seine Braut gesammelt.
Jetzt sammelt er weiter in Europa, jetzt ist er aber auch nach Afrika gegangen und in andere Länder. Und wir sind hier betrübt, die haben jetzt Erfolg. Wir haben hier weniger Erfolg. Wir müssen uns bewusst sein, Gott ist über der Zeit. Für ihn ist Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft immer präsent. Er kennt dieses Zeitlimit nicht, er kennt auch die geographischen Grenzen nicht. Er bereitet sich ein Volk zu. Und das macht er in allen Zeiten. Wir sehen nur heute. Er sieht das ganz anders.

Die europäische Zukunft ist also alles andere als rosig. Auch das aber darf nicht der Anlass sein, sich den Tag des Herrn herbeizuwünschen, was ohnehin nichts bringt, weil neuerdings ja ausschließlich der Herr darüber befindet, wann er kommt.

Kanada 2018 (S.44 f): Wir wünschen uns nicht, dass der Herr kommt, weil uns vor der Zukunft graut, sondern weil wir ihn lieben und ewige Gemeinschaft mit ihm haben möchten. 

Warum aber die Wiederkunft Jesu aus Schneiders Sicht wohl noch Generationen auf sich warten lassen wird, lässt sich aus der Weiterführung seines Gedankens schließen:

 Das ist unser Motiv - das Motiv der Braut Christi. Wenn ich gefragt werde: „Warum erwähnen Sie die letzte Seele nicht mehr?“, dann geschieht es aus gutem Grund. Wir wollen, dass der Herr kommt, weil wir ihn lieben. Wir möchten, dass unser Nächster das Heil bekommt, weil wir ihn lieben. Wenn diese Liebe groß genug ist, wenn die Braut Christi von dieser Liebe erfüllt ist, dann wird der Herr wiederkommen, denn dann sieht er: Die Braut ist bereit.

Also halten wir fest: Laut Schneider ist die NAK-Braut des Herrn erst dann bereit für die Wiederkunft, wenn sie aus reiner Liebe auch jedem Nächsten das göttliche Heil gönnt und ihm sogar ausdrücklich wünscht!

Und das wird aber wohl noch einige Zeit dauern …

Und im Ernst:

Stap Schneider maßt sich die Frechheit an, einen bisherigen, unverzichtbaren neuapostolischen Standart der Naherwartung der Wiederkunft Jesu (zentraler Gedanke des Christentums als Parusie inklusiv der Problematik der Parusieerwartung und Parusieverzögerung) mit einem Federstreich wegzuwischen, ihn zu marginalisieren und mit der Bereitschaft der neuapostolischen Braut und ihrer Heilsliebe für den (christlichen) Mitmenschen als Bedingung für dessen Wiederkunft zu verknüpfen. Beim eingangs erwähnten Albstadtzitat hatte ich einen Nachsatz ausgelassen. Schneider setze noch nach:

„Du kennst doch deine Zukunft! Du weißt, wie es weitergeht! Deine Zukunft ist das ewige Leben im Reich Gottes. Dafür hast du das Unterpfand bekommen durch die Heilige Versiegelung. Du hast diese Garantie, wenn du dir Mühe gibst, kannst du in das Reich Gottes reinkommen. Der Herr kommt bald!“ Das ist der Trost aus dem Heiligen Geist.

Aber wie belanglos ist das nachgestellt, sozusagen pro forma als zukünftig irgendwie zu erwartende Vertröstung für das europäische Elend! So gesehen sind Schneiders Reden nichts weiter als Makulatur und Tünche auf die Ruinen des niedergehenden deutschen und europäischen Neuapostolizismus!

lWohl dem, der sich davon nicht blenden und täuschen lässt!

Nachbemerkung 7.4.19

„Frechheit“ ist von mir als Begriff für die Predigtpraxis von Stap Schneider vielleicht etwas zu oberflächlich verwendet, scheint aber aus tradierter NAK-Sicht dennoch nicht gänzlich daneben. Dies sei kurz erläutert. Hat zu früheren Zeiten der Kritiker noch genau das kritisiert, was aus seiner Sicht z.B. theologisch falsch scheint und den Sektencharackter der NAK ausmacht, so arbeitet Schneider seit einiger Zeit exakt selbst daran, damalige Kritikpunkte ab jetzt als falsche Lehre vom Predigttisch zu wischen. Um nach seinen eigenen Worten selbst keine Komplexe mit der neuapostolischen Lehre zu haben, räumt Schneider zumindest teil- und/oder besser zeitweise in seinen Predigten bisherige und eigentlich unverzichtbare neuapostolische Standards mit einem Handstreich weg und gibt damit gleichzeitig zu, dass all diese früheren Lehren eben falsch waren oder relativiert bestimmte Aspekte zumindest neu. Nur geschieht das nicht so konsequent, dass davon die ganze Kirche betroffen wäre. Nach dem Motto: Alles bleibt beim Alten, keine Sorge liebe Geschwister, aber gleichzeitig mache ICH jetzt alles neu, weil der "frühere kindliche Heilige Geist" (siehe hier) jetzt eben erwachsen geworden ist und mir das nun anders geoffenbart hat! 

Was soll sowas? Man kann sich nicht waschen, ohne sich nass zu machen, aber genau das suggeriert der Stap. Im Zitat oben reiht er nahtlos Zukunft an Unterpfand, gibt seinen Zuhörern eine Garantie für das Leben im Reich Gottes, will die Kirche für die weiteren Generationen bereit machen - die in Europa aber definitiv in kürzester Zeit völlig den Bach runter gehen wird – und setzt aber sofort nach: „Der Herr kommt bald!“ Das ist der Trost aus dem Heiligen Geist.“

Was soll der Hörer mit diesen Widersprüchlichkeiten anfangen? Hier geht es überhaupt nicht um Parusie, sondern um die dahinter stehende stammapostolische Willkür. Aus einer allgemeinen Sicht sind seine, wie soll man sagen, Neuerungen?, Lehrveränderungen? Reformen …? richtig und berechtigt, nur tut sich das auch innerhalb der NAK? Nein, überhaupt nicht! Also nochmal: was soll das? Gibt es von nun an Stammapostolisch und Neuapostolisch?

Für mich ist der Grund dieser Reden Schneiders seine selbstgefällige Arroganz: Seht her, ich weiß das alles besser! Was die anderen erzählen ist zwar falsch, interessiert mich aber nicht. Wer im nachfogenden Schneiderlexikon genau nachliest, wird auch die Widersprüchlichkeiten seiner Aussagen feststellen und merken, dass das System Schneider und damit auch das Sytem NAK zunehmend fragmentarisch ist. Will sagen, Schneider neues Gottesreich ist in sich selbst uneins. Damit baut Schneider selbst am Verfall der NAK mit, suggeriert aber wie einst Kohl seinen Schäfchen blühende Ewigkeitslandschaften anstatt noch deutlicher zu sagen: Leute, keine Ahnung, wozu die NAK heute eigentlich noch da ist!  Ein Anfang dazu ist ja gemacht, siehe  hier!

Genau dieses „heute so, morgen anders, aber immer richtig“ ist es, was ärgert. Während die ganze Sache vom Kopf her gewaltig stinkt, streut der Stap seinen braven und immer noch einzig ganz genau wirklichen Gotteskindern haltlosen, euphemistischen, theologischen Sand in die Augen. Seine Apostelkollegen werden sich hüten, dazu etwas zu sagen. Und wenn das Internet nicht wäre und ich diese Zitate hier nicht einstellen würde oder könnte, wer wüsste dann von diesen Reden? Auf nac-today oder in UF wird das nicht publiziert werden ...

Also wenn das nun alles keine Frechheit ist …

 

Weiteres zum Thema bei canities (F.-C. Schlangen) und gleich nochmal und  kirchenreform (Rudolf Stiegelmeyr)

 

Teil 3 Was Gott schon vor 2000 Jahren wusste – Anmerkungen zur Predigt von Stap Schneider im Juli 2019 in Graz (26.7.19)

(hier der von canities vollständig eingestellte, offizielle Bericht:  GD-Bericht Graz 2019-07-14. ):

Stap Schneider: "Vor 2000 Jahren wusste Gott genau, was ich in dieser Woche machen werde. Er wusste genau, wie sich die Menschen in all den Jahrhunderten benehmen werden. Er wusste genau, wie die Menschen heute zu ihm stehen werden. Das wusste Gott schon vor 2000 Jahren, weil die Zukunft für ihn Gegenwart ist. In diesem Wissen hat er seinen Sohn geopfert für dich und für mich. Mag einer sagen: “Das ist sehr theoretisch!” Für mich ist das nicht so. Der liebe Gott wusste genau, wie die Menschen heute sind. Er wusste genau, was ich bin und wie ich reagiere, was ich falsch machen werde; zum zehnten Mal hat er mir etwas gesagt und zum hundertsten Mal habe ich es nicht gemacht. Trotzdem hat Jesus Christus sein Leben am Kreuz gelassen für mich"

Es ist schier unglaublich, was dieser Stammapostel „im Namen Gottes des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ als nach eigener Sicht vom Heiligen Geist inspirierte Predigt an völligem Unsinn hier als neuapostolische Erkenntnis verkündet. Die zitierte Behauptung Schneiders ist nicht einmal als theologisch infantil im Sinne der Verständnisfähigkeit eines 3-4jährigen Kindes anzusiedeln, vielmehr scheint sie Schneiders oft gepredigten, eigenem unreflektierten, theologischem Wunschdenken zu entspringen. Sie ist auch kein Ausrutscher, denn bereits 2014 hatte er am 2.3. in Halberstadt behauptet:

„ Gott ist ewig. Für ihn gibt es keine Vergangenheit, gibt es keine Gegenwart, gibt es keine Zukunft. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft ist für ihn Gegenwart. Ich will jetzt gar nicht lange darüber sprechen, aber was heißt das ganz klar? Das heißt, als Gott seinen Sohn geopfert hat, hatte er die ganze Vergangenheit der Menschheit vor Augen, aber auch die ganze Zukunft. Die Zukunft heute war damals schon vor 2.000 Jahren Gegenwart für Gott. Das heißt jetzt ganz einfach: Als Gott seinen Sohn geopfert hat, hat er die Menschen von heute gesehen. Er hat auch die gesehen, die ihn heute verspotten. Er hat die gesehen, die ihn heute verleugnen. Er hat die gesehen, die heute sein Gesetz überhaupt nicht respektieren. Er hat die gesehen, die ihn heute bekämpfen. Er hat die gesehen, die heute gegen ihn arbeiten, seine Schöpfung zerstören. Er hat die gesehen, die heute die Menschen, die er gemacht hat, bekämpfen, töten, foltern. Die alle hat er gesehen, die alle hatte er vor Augen. Dann hat er seinen Sohn geopfert für diese alle.

Diese Darstellungen sind so absurd, dass sie beinahe witzig sind und zeigen wieder einmal, dass die Realsatire oft nicht zu toppen ist. Insofern reizen sie mich fast zu einem ausführlichen Artikel, den ich aber nicht schreiben werde. Hier sollen nur einigen Andeutungen gemacht werden, die den Leser zum weiteren Nachdenken anregen können. Die Problematik liegt aber neben Schneiders theologischer Unfähigkeit im Kern bereits in der christlichen Dogmatik selbst, die einen allmächtigen und allwissenden Gott als Ursache aller Dinge ansieht und ihm zudem das Attribut „gut“ zuschreibt und obendrein zuspitzt, dass Gott aus Liebe seinen Sohn sandte, damit durch seinen Opfertod die Sünden der Menschen vor Gott selbst versühnt/ getilgt sind/ vergeben sind. Wie das ablief hatte Schneider zuvor auch schon am  11.11.18 in Uster beschrieben. Man fragt sich  allerdings, ob das nicht eher in eine zum Datum passende Einleitungsrede in die närrischen Tage gehört  hätte. Schneider predigte:

„Ich kann nur empfehlen, immer wieder in den Evangelien zu lesen und sich damit zu beschäftigen, sich wirklich Zeit dazu nehmen. Der Sohn Gottes war im Himmel in der Herrlichkeit Gottes, dem ging es gut. Weil ihm Gott gesagt hat: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen“, ist er auf die Erde gekommen.“

Also so geht nach Schneiders Ansicht Gottvater mit seinem Sohn um! Was für ein Vorbild für alle Väter! Man sollte Schneider der Tradition des 11.11. folgend den Schlips abschneiden!

Fassen wir Stap Schneiders Aussagen zusammen: Gott (Vater) weiß / wusste seit mindestens 2000 Jahren (eigentlich aber vor Grundsteinlegung der Schöpfung, warum nämlich die zeitliche Beschränkung?), dass ich heute Abend einen ketzerischen Artikel über den Stammapostel Schneider schreiben würde, der nach eigener Ansicht der Präsident von Gottes Werk auf Erden ist. Aber nicht nur das, denn er weiß /wusste schon damals – obwohl es eine Vergangenheit für Gott ja nicht gibt - jede Sekunde meines und deines und eines jeden Menschen Leben und Leiden mit allen guten und schlechten Handlungen.  Die Jahrtausende sind also vor Gott schon gelaufen, während wir deterministisch und prädestiniert ohne eigene Veränderungsmöglichkeiten  in unseren jammervollen Jahrzehnten sündhaft vor uns hin leben. Damit das aber für einige von uns in der Ewigkeit wenigstens nicht ganz übel ausgeht, schickte er zur Versöhnung mit sich selbst seinen Sohn eben mal kurz aus dem Himmel für ca, 30 Jahre runter auf die Erde, damit der sich am Kreuz opfert. Das ist absurd!

Ich frage aber: Führt die Ideologie der Gottesidee eines (all-)mächtigen Schöpfers, bei dem 1000 Jahre wie ein Tag sind etc.  nicht zwangsläufig zu solchen Zuspitzungen  und zum letztlich unauflösbarem Theodizeeproblem? Der gute, liebende hinter allem stehende Gott ist angesichts der Verhältnisse des Einzelnen wie des Ganzen eine in sich völlig widersprüchliche Paradoxie, was aber trotzdem die Leute nicht daran hindert, Theologie zu studieren bzw. den sonntäglichen Ergüssen der später examinierten Pfarrer oder gar neuapostolischen Laienprediger zuzuhören. Es ist eben einfacher, dichotom simplifiziert mit Teufel und Gott die Welt zu erklären, als die Ursachen und damit auch die Lösungen beim Menschen selbst als Verursacher zu suchen im Sinne einer Anthropodizee. Für Schneider aber gilt: Gott ist und bleibt verantwortlich, der Mensch kann nichts tun, wird aber in der Zukunft der Geistlichen Schöpfung /Welt, weil er hier im Jammertal dem Werk des Herren, also der NAK und speziell ihren Aposteln, in bedingungsloser Nachfolge die Treue hielt, dermal einst die Krone der ewigen Herrlichkeit empfangen.

Stap Schneider am 13. 5. 18 in Albstadt:  

„Der Herr Jesus hat gesagt: „Er will euch das Zukünftige offenbaren.“ Der Heilige Geist bringt unserem Geist Zeugnis: „Du bist doch ein Gotteskind. Du hast doch das Unterpfand des ewigen Lebens bekommen. Der Herr kommt bald und er wird dich mitnehmen. Er hat dir ja heute schon ein Unterpfand gegeben. Das hast du doch schon in der Hand. Du hast doch die Sicherheit: Gott bereitet einen Platz für dich im Himmel. Du hast das Ticket schon. Du kannst da reinkommen. Du hast schon ein Vorgeschmack auf die Herrlichkeit.“ Der Geist Gottes erinnert uns daran: „Du kennst doch deine Zukunft! Du weißt, wie es weitergeht! Deine Zukunft ist das ewige Leben im Reich Gottes. Dafür hast du das Unterpfand bekommen durch die Heilige Versiegelung. Du hast diese Garantie, wenn du dir Mühe gibst, kannst du in das Reich Gottes reinkommen. Der Herr kommt bald!“ Das ist der Trost aus dem Heiligen Geist.“

Ich halte es an dieser Stelle eher mit dem deutschen Dichter Bert Brecht, der einmal schrieb:

„Viel ist schon gewonnen, wenn nur einer aufsteht und Nein sagt.“

Dies sei hiermit wieder einmal getan!

 

Tipp: F-C Schlangen hat sich auch zum Thema Schneider in Graz geäußert!

 

 

Teil 4   Der liebe Gott,  das Wetter und die Sklaverei – Anmerkungen zur Predigt von Stap Schneider am15.04.2018 in Toronto Kanada (28.7.19 DS)

Worum es geht:

Zitat: 15.04.2018 Toronto Kanada: „Ich bin mir bewusst, dass nicht alle von uns, die heute Morgen kommen wollten, um an diesem Gottesdienst teilzunehmen, dies aufgrund der Wetterverhältnisse realisieren konnten. Aber erlaubt mir dazu etwas zu sagen: Vielleicht fragen sich manche, „Warum konnten wir an diesem Gottesdienst nicht teilnehmen?“ Natürlich können wir den Teufel nicht dafür verantwortlich machen, denn er ist definitiv nicht Herr über das Wetter. Das Wetter wird von Gott entschieden aber das macht es ein wenig schwieriger. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle für diesen Gottesdienst gebetet und unsere Seelen eingestimmt haben. Ihr habt auch die Lieder eingeübt und nun müssen wir feststellen, der Herr hat entschieden, dass es besondere Wetterverhältnisse gibt und viele konnten deshalb nicht kommen. Also, was läuft hier schief? Vielleicht könnte der Gedanke aufkommen, dass man vielleicht nicht genug gebetet hat oder irgendetwas falsch gemacht hat. Brüder und Schwestern, das ist definitiv nicht der Fall. Um es ganz klar zu machen: Es war der Wille Gottes. Es war nicht Deine Schuld. Niemand ist daran schuld.

Bis soweit!

Chor: Es steht wohl ein Felsen im Zeitenmeer, inmitten der tobenden Wellen

In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“, so begann Stammapostel Schneider den Gottesdienst und seine anschließende Predigt laut offizieller Mitschrift wie folgt:

Meine lieben Brüder und Schwestern, erlaubt mir zunächst eine persönliche Freude mit Euch zu teilen. Als ich diesen Gottesdienst vorbereitet habe – wisst Ihr, wenn man Stammapostel ist, hat man keine Anleitung für Gottesdienste, man muss das Bibelwort selber finden und es ist immer eine Sorge, dass es dann das richtige Wort ist, das man ausgesucht hat – kam ich dann zu diesem Textwort von heute Morgen. Und als ich gestern Abend sah, welches Eingangslied Euer Bezirksapostel ausgesucht hat, konnte ich feststellen, dass das Textwort im ersten Vers zitiert wird. Das war für mich ein Zeichen, „Oh, das hat der Herr ausgewählt!“ und ich war sehr glücklich und froh darüber.“

Kein Zweifel also: Hier wird durch Schneider direkt Gottes Wort verkündet. Bis soweit ist das nicht neu, da dieser Anspruch ohnehin für jede Predigt in der NAK und im Besonderen für die Predigten der Apostel erhoben wird. In nochmals herausgehobener Weise gilt dies dann für den Stammapostel.

Laut 7.6.6 aus dem Katechismus der NAK gilt für das  Stammapostelamt:

„ (Petrus) ist der „Fels“, auf den Jesus Christus seine Kirche baut. Damit ist vom Sohn Gottes ein unauflösbarer Zusammenhang zwischen dem Felsenamt und seiner Kirche geschaffen. Felsenamt und Kirche Christi sind für die Menschen zum Heil in Jesus Christus gegeben.

Der Dienst und die Aufgaben, die der Herr dem Apostel Petrus übertragen hat, werden heute vom Stammapostel ausgeübt.  … Der Dienst des Stammapostels äußert sich in der Reinhaltung und Weiterentwicklung der Lehre, dem Erschließen neuer Erkenntnisse sowie der einheitlichen Ausbreitung des Glaubenszeugnisses. … Der Stammapostel ist oberste geistliche Autorität; …  

Es ist notwendig, dass die Apostel im Einssein mit ihm stehen: Nur auf diese Weise kann die dem Apostolat insgesamt obliegende Aufgabe erfüllt werden, Menschen das Heil zugänglich zu machen.

Die NAK wird in diesem Zusammenhang definitiv als die Kirche Jesu Christi hervorgehoben und der jeweilige Stammapostel als direkt von Jesus beauftragter „Felsen“ und oberste Autorität behauptet, der für die „Reinhaltung und Weiterentwicklung der Lehre und  Erschließung neuer Erkenntnisse“ verantwortlich ist. Die Anerkenntnis dieser herausragenden Position ist aus neuapostolischer Sicht also nach wie vor und speziell für die Amtsträger der NAK die Grundlage und Voraussetzung, dass den ihnen zuhörenden Menschen das göttliche Heil überhaupt zugänglich gemacht werden kann. In dieser Funktion sah sich also Stammapostel Schneider laut seiner einleitenden Worte in Toronto noch zusätzlich  (von Gott) durch die Verbindung von Liedstrophe und ausgewähltem Textwort bestätigt.

Demzufolge müssen auch seine weiteren Ausführungen entsprechend gewichtet werden. Halten sie aber diesem selbst erhobenen Anspruch wirklich stand? Dies soll im Folgenden  an Hand seiner direkt folgenden Einleitung hinterfragt und klar widerlegt werden. Interessant ist dabei, dass der für nac-today schreibende Autor Andreas Rother in seinem Bericht zu diesem Gottesdienst genau diesen Anfang aber auslässt und in seinem Artikel (klick hier) fälschlich behauptet:

Sie waren empört, die Juden, als Jesus ihnen sagte: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8,36). Wieso freimachen? Sie waren doch keine Sklaven. Ja, die Römer hatten ihr Land besetzt. Und dennoch konnten sie ihren Glauben leben.

Ein Trugschluss und ein Vorbild gleichermaßen. Mit diesem Widerspruch startete Stammapostel Jean-Luc Schneider am 15. April 2018 in Toronto (Kanada) in die Predigt.“

Die dem Artikel hinzugefügten Fotos zeigen, dass die für diesen Gottesdienst angemietete Convocation Hall der University of Toronto mit ca. 1.700 Sitzplätzen offensichtlich etwas zu groß war: Alle oberen Emporen blieben völlig unbesetzt (Foto 2/10) und auch in den unteren Rängen sind viele leere Stühle zu erkennen (Foto 3/10 und 6/10). Hatte der zuständige Bezirksapostel Mark Woll womöglich das Interesse seiner ca 13.000 Mitglieder falsch eingeschätzt und suchte nach einer Erklärung? Womöglich beim schlechten Wetter?  Von Samstag auf Sonntag war ein Temperaturrückgang von plus 4 auf minus 3 Grad bei leichtem Graupel zu verzeichnen, was für Kanada so ungewöhnlich nicht ist. Dennoch hatte BezAp Woll schon im Vorfeld  dazu geraten, das Wetter zu beobachten und auf die sicher bequemeren Übertragungen hingewiesen.

Wie BezAp Woll das aber mit dem Stap  kommuniziert hat bleibt Spekulation, Tatsache jedoch ist der nun zitierte Predigtpassus von Stap Schneider, der direkt auf die eingangs zitierte Passage folgte:

„Ich bin mir bewusst, dass nicht alle von uns, die heute Morgen kommen wollten, um an diesem Gottesdienst teilzunehmen, dies aufgrund der Wetterverhältnisse realisieren konnten. Aber erlaubt mir dazu etwas zu sagen: Vielleicht fragen sich manche, „Warum konnten wir an diesem Gottesdienst nicht teilnehmen?“ Natürlich können wir den Teufel nicht dafür verantwortlich machen, denn er ist definitiv nicht Herr über das Wetter. Das Wetter wird von Gott entschieden aber das macht es ein wenig schwieriger.“

Die oberste geistliche Autorität der NAK teilt also seinen Zuhörern aus dem Wirken des Heiligen Geistes tatsächlich mit, dass „das Wetter von Gott entschieden wird!“

Da reibt man sich doch staunend das lesende Auge! Schon Stap Fehr ließ einmal verlauten: „Erdbeben sind eine Offenbarung der Allmacht Gottes! Sie dienen auch der geistigen Erweckung, damit man zur Besinnung kommt und weiß, wer man ist, wo man steht und wohin man will. “ (Quelle: 1999 Unsere Familie 11/99 - Seite 9)

Gemäß Schneiders dazu passender Behauptung, Gott entscheidet über das Wetter, gilt das folglich auch weltweit für alle Tsunamis, Überschwemmungen, Tornados etc.  und die jeweils daraus resultierenden Opfer. Was für ein irrwitziges Gottesbild! Gott schickt seinen Sohn zur Versöhnung des sündigen Menschen mit sich selbst und bereitet andererseits völlig ungerührt Wettererscheinungen mit Millionen Toten. Schneider weiter:

Das Wetter wird von Gott entschieden aber das macht es ein wenig schwieriger. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle für diesen Gottesdienst gebetet und unsere Seelen eingestimmt haben. Ihr habt auch die Lieder eingeübt und nun müssen wir feststellen, der Herr hat entschieden, dass es besondere Wetterverhältnisse gibt und viele konnten deshalb nicht kommen. Also, was läuft hier schief? Vielleicht könnte der Gedanke aufkommen, dass man vielleicht nicht genug gebetet hat oder irgendetwas falsch gemacht hat. Brüder und Schwestern, das ist definitiv nicht der Fall. Um es ganz klar zu machen: Es war der Wille Gottes. Es war nicht Deine Schuld. Niemand ist daran schuld.

Es läuft also etwas schief, aber niemand ist schuld? Das  stimmt nicht wirklich, denn wenn Gott das Wetter tatsächlich verursacht, ist er auch für die Folgen verantwortlich! Welchen Zweck verfolgt Schneider mit solchen absurden Darstellungen? Stap Schneider erwähnt Paulus und erklärt:

Erinnert Euch daran, Apostel Paulus hat gesagt, dass er viele Male versucht hat, die Gemeinde in Rom zu besuchen und jedes Mal war er verhindert. Wir wissen, dass Paulus ein großer Gottesmann war. Er war in der Lage zu beten aber trotzdem konnte er das nicht ausführen, was er geplant hatte und von dem er überzeugt war, dass es gut für die Gemeinde und gut für ihn wäre. Gott war mit ihm nicht einer Meinung. Warum, das wusste er nicht. Wir müssen akzeptieren, dass wir Gott nicht verstehen, nicht begreifen können.“

Also beten hilft auch nicht, wenn Gott eine andere Meinung hat! Er aber entscheidet, der Mensch hat sich devot und vollständig unterzuordnen, denn:

Jesus starb zu unserem Heil, damit wir in sein Reich kommen können. Er sagte, „Wenn Ihr an meinem Wort bleibt und mir nachfolgt und wenn Ihr die Apostel akzeptiert, die ich gesandt habe, um Euch als Teil der Braut Christi zu bereiten, werdet Ihr in mein Reich kommen. Ich werde wiederkommen und Euch zu mir nehmen.“ Das ist das göttliche Versprechen, die Grundlage für unseren Glauben.

Darum also geht es! Schneider versucht nicht einmal, die Widersprüchlichkeiten seiner Ausführungen zu klären sondert mündet wie so häufig in die totalitäre Forderung, den Aposteln nachzufolgen und glaubensmäßig als Sklaven von Jesus der NAK die Stange zu halten.

"Jesus hat sein Konzept von Freiheit erklärt. Er verglich den Zustand eines Sklaven und den eines freien Kindes. Der Sklave ist nicht frei, weil er unter der Herrschaft seines Herrn steht. Er muss den Willen sei-nes Herrn tun, er muss für ihn arbeiten und bekommt dafür keinen Lohn. Das ist der Zustand eines Sklaven. Er muss seinem Herrn gehorchen und bekommt keinen Lohn dafür. Im Vergleich dazu muss ein freies Kind auch dem Vater gehorchen aber am Ende bekommt es das Erbe. Das ist der Unterschied für Jesus. Das ist die Art und Weise, wie er Freiheit erklärt. Da ist der Sklave, der unter der Herrschaft des Meisters steht, für ihn arbeiten muss und nichts dafür bekommt. Auf der anderen Seite sind die freien Kinder, die den Willen des Vaters tun müssen aber Erben sind. Sie werden das Erbteil erhalten."

Schneider setzt also noch einen drauf und deklariert diese geforderte Versklavung und bedingungslose Unterordnung euphemistisch als Freiheit in Christus, die „uns befreit von der Schwerkraft des Menschseins!“ Damit sind diese Menschen „nicht länger Gefangene des Bösen, sie können aus seiner Herrschaft heraustreten und zu Gott kommen. Das ist die Freiheit, die Jesus den Menschen bringen will.  Aber diese Freiheit ist auch ein andauernder Prozess. … im Moment arbeiten wir noch als Sklaven Jesu Christi, wie Apostel Paulus sagt – ohne eine Belohnung zu erwarten. Das ist also auch ein Teil der Freiheit in Jesus Christus. Wir sind nicht länger Gefangene dieser Welt und sagen, „Ich tue dies und dann tut Gott das, ich gebe etwas und Gott gibt etwas zurück.“ Nein, wir tun dies ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“

Die Sicht, Christen und im Besonderen Amtsträger als Sklaven Christi zu betrachten, ist auch nicht neu. Bereits am 21.1.2018 predigte Schneider in Berlin-Brandenburg im Ämtergottesdienst:"

" Der Haushalter ist ein Knecht, bzw. ein Sklave, wie alle anderen Knechte, wie alle anderen Sklaven im Haus. Das ändert an seinem Status nichts, er ist und bleibt ein Knecht, ein Haushalter. Das heißt, er ist völlig von seinem Herrn und Meister abhängig. Er hat null Autonomie, er kann nur das machen und ausführen, was der Meister entschieden hat und ihm befohlen hat. Und das ist insofern ein schönes Bild für unsere Tätigkeit in unserem Amt, in unserem Dienst. Auch wenn wir Verantwortungsträger sind, auch wenn wir ein besonderes Amt haben, wir sind Knechte, wir sind Sklaven Christi, wie jedes Glied unserer Kirche. Wir sind völlig vom Herrn abhängig, wir haben keine Autonomie und wollen auch keine haben. Wir wollen lediglich nur das machen und das ausführen, was der Herr Jesus, der Meister, entschieden hat. Was er uns sagt, das machen wir. Wir sind und bleiben Diener, Knechte, Sklaven Jesu Christi."

Diese Sicht wird nun vom Stap beständig wiederholt. Sich dieser gehirnwaschenden Indoktrination zu entziehen ist annähernd unmöglich. Immer wieder werden die gleichen Behauptungen eingehämmert und scheinargumentativ und pseudotheologisch dargestellt. Erst am Ende  der Zeit und der Geschichte wartet laut Schneider die Belohnung:

Wenn wir Christus nachfolgen und immer freier werden in Jesus Christus, dann kann Jesus uns von allem befreien. Wir erhalten den Auferstehungsleib und können eintreten in sein Reich, wo es kein Leid, keine Trübsal, keine Tränen mehr gibt. Das ist ewige Seligkeit. Am Ende der Zeit wird Jesus die gesamte Schöpfung befreien. Das ist dann so, wie es Paulus ausdrückt: „Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“ Das ist das Ende der Geschichte, die absolute Freiheit Gottes und Jesu Christi.“

Diese schöne, neue NAK-Glaubenswelt Schneiders ist in Wahrheit lebensfeindlich, absolut dysfunktional und unterdrückt den Menschen in dem ihm geschenkten, einzigartigen Leben. Schneiders Gottesbild beschreibt einen Wettermacher, dem die Folgen seines Einflusses völlig gleich sind. Er ist zwar die Ursache des Lebens, verlangt aber die Unterdrückung der persönlichen Lebensentfaltung und eigenen Lebensgestaltung, ohne die göttliches Heil als unerreichbar dargestellt wird! Sklaverei wird dabei zur Freiheit, und das eigentliche Leben beginnt erst nach dem Tod! Die Freiheit des Seins, des in der Welt seins wird kurzer Hand zur Gefangenschaft erklärt, aus der man sich befreien muss, wenn man Zugang zum göttlichen Heil bekommen möchte. Das sind laut Schneider die Grundlagen des neuapostolischen Glaubens, und diese sind wahrlich nicht neu.

Auch wenn sich in den letzten Jahren Öffnungstendenzen  und Lockerungen zeigten, ändert das nichts am durchgängig eingeforderten Prinzip der absoluten Unterordnung.

Es bleibt also dabei:

Die Neuapostolische Kirche war, ist und bleibt eine lebensfeindliche Sekte, die dem Menschen, der ihr hörig ist, schweren psychischen Schaden zufügt! Wer ihre Prinzipien seinen Kindern beibringt und Nachfolge von ihnen einfordert, wird zum Mittäter  ...

 

Teil 5  STAP: Ich hab echt null Ahnung! / Ein Vergleich der Originalpredigt von Stap Schneider am 3.2.2019 in Berlin-Charlottenburg mit dem Bericht in der Zeitschrift „Unsere Familie“ UF Nr 8 vom 6.5.2019  (Druckfassung als pdf)

Autor D. Streich 5.9.2019

Gliederung

  1. Vorbemerkungen
  2. Wörtliche Predigt und Bericht in der UF im Vergleich
  3. Kurzer Exkurs zur Heilsvoraussetzung
  4. Vergleich Fortsetzung
  5. Schlussbemerkungen

Anhang:

Alle Zitate aus der Berliner Predigt in tabellarischer Gegenüberstellung OZ / UFZ als pdf

 

1. Vorbemerkungen

Mitunter stellte sich mir beim Lesen der von mir im Schneiderlexikon zitierten Predigtausschnitte Schneiders die Frage, ob manche der durchaus neuen und teils provokanten Aussagen des Stammapostels auch Eingang in die neuapostolische Denk- und Predigtpraxis finden können, ja ob sie überhaupt dem lesenden Publikum der UF über die eingestellten Gottesdienstberichte zugänglich gemacht oder vermutlich doch eher ausgelassen werden.

Seit Pfingsten 2016 weiß man ja aus Schneiders Predigt, dass „nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes.“

Folglich musste seitdem die theologische Redaktion der Zeitschrift UF die wörtlichen Mitschriften, aus denen auch ich zitiere, lesen und prüfen, ob es sich ihrer Ansicht nach wirklich um ein göttliches inspiriertes Wort handelt, das da vom geistlichen Oberhaupt der NAK ausgesprochen wurde, oder nicht. Schneider verdeutlichte zudem am 17.10.2017 in George, Südafrika:

„Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist, aber er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann, damit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium. Es gibt einige Fehler, es kommt manchmal sogar Unsinn vor. Zumindest in Europa, vielleicht nicht in Südafrika. Aber es passiert, dass einiger Unsinn vom Altar gesagt wird. Aber für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?“

Schon interessant, dass Schneider weiß, was Jesus nicht will! Der Hörer des Predigtwortes darf oder muss demnach also selbst entscheiden, welche Aussage für ihn das Evangelium ist und welche nicht! Das macht  auch die Aufgabe der redaktionellen Bearbeitung der vorliegenden Predigten nicht einfacher, wollen und sollen doch nun gesprochener Unsinn vom geistgewirkten Evangelium (= Sinn) für alle Leser gleichzeitig unterschieden werden. Es geht somit bei der redaktionellen Bearbeitung nicht mehr nur um die Bearbeitung unnötiger Wiederholungen, schlechten Satzbaus, offensichtlicher Versprecher oder schlechtem Deutsch des Franzosen Schneider, sondern möglicher Weise auch um inhaltlich sogar gravierende,  innovative Aussagen, die vom Verlag entweder original zitiert, korrigiert oder aber sogar ganz weggelassen werden. Mitunter finden sich sogar Einfügungen in den Berichten, die der Stap gar nicht gesprochen hat! Gerade in der Berliner Predigt kreisen seine Gedanken immer wieder um das Stückwerk aller Erkenntnisse nebst dem gravierenden Zugeständnis, von wesentlichen Dingen keine Ahnung zu haben, die in der NAK bisher nicht hinterfragt, sondern als gesetzte Dogmen absolut gesehen wurden.

(Klick hier direkt zu den Keine Ahnung-Predigtzitaten von Stap Schneider und zu einem kritischen Kommentarzu diesen Aussagen:  17.3.19  Die Absurdität neuapostolischer Zukunftsvorstellungen – Anmerkungen zur BAV im November 2018  ).

Wieweit aber dürfen oder sollten Scheiders „Keine Ahnung“-Bekenntnisse wirklich veröffentlicht und dem Leserpublikum zugemutet werden? Wie und nach welchen Kriterien beurteilt also die Redaktion des Verlages Friedrich Bischoff die HG-Predigtäußerungen des Stammapostels? Sind solche Eingriffe überhaupt als zulässig anzusehen?

Ein Vergleich: Reden eines Politikers werden im Vorfeld bereits schriftlich Journalisten zur Verfügung gestellt, dies aber mit dem Hinweis, dass allein das gesprochene Wort gilt. Bei den Predigten Schneiders hingegen gilt faktisch nach Beendigung des Gottesdienstes nicht mehr das gesprochene, sondern das nun für das breitere Leserpublikum von der Redaktion aufbereitete schriftliche Wort. Klar ist, dass Schneiders Predigten wegen ihres großen Umfangs nicht  in das Format der UF passen, sie müssen also zwangsläufig stark gekürzt werden. Allerdings könnte man auch die großformatigen, teilweise sogar zweiseitigen Fotos reduzieren und hätte somit mehr Platz für den Text. Wie weit darf aber die Bearbeitung seiner Predigt wirklich gehen, ohne die eigentliche und klare erkennbare Redeabsicht Schneiders gravierend  zu verändern und damit inhaltlich in ihrer Aussage zu manipulieren?

Dieser Frage soll in der vorliegenden Untersuchung hauptsächlich mittels der vorliegenden Predigt in Berlin und des Berichtes der UF nun exemplarisch an einigen ausgewählten Formulierungen, in denen Schneider mehrfach seine Unwissen über grundlegende Dinge des Glaubens und auch spezifische NAK-Dogmen bekundet, nachgegangen werden. Eine Analyse der gesamten Predigt auch im Sinne einer inhaltlich kritischen Sicht der Äußerungen Schneiders findet in dieser Untersuchung nicht statt, da das den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.  Schneiders inhaltlichen Predigtausführungen bleiben diesmal also von mir fast gänzlich unkommentiert, obgleich ich keinesfalls alle von ihm dargelegten Inhalte vorbehaltslos teile! (Siehe z.B. den Artikel  Motiviert in die Zukunft – Ergänzende Anmerkungen zur BAV im November 2018 ) Aber auch ohne persönliche Stellungnahmen sprechen die z.T. noch zusätzlich eingefügten Zitate Schneiders auch ohne Kommentar eine deutliche Sprache. 

Im Folgenden werden die originalen Zitate aus der wörtlichen Mitschrift als OZ (=Originalzitat), die Zitate aus dem Bericht in Unsere Familie als UFZ gekennzeichnet und sind, wenn nicht anders angegeben, stets Ausschnitte aus der angegebenen Berliner Predigt. Rote Passagen des OZ wurden in der UF bearbeitet oder gänzlich ausgelassen. Blaue Textstellen im UFZ sind freie Einfügungen oder starke Veränderungen, die in Schneiders Predigt in dieser Weise gar nicht vorkommen.

Alle im Text erwähnten Zitate sind im Anhang an die Ausführungen teilweise nochmals erweitert und tabellarisch direkt gegenübergestellt nachzulesen.

 

2. Wörtliche Predigt und Bericht in der UF im Vergleich

Der Leser darf sich eingangs sogleich fragen, ob es einen Unterschied macht, wenn Gott so groß ist, „dass wir immer nur ein Stücklein von ihm kennen können. Unser Wissen ist Stückwerk(OZ), oder ob die Verkürzung im UFZ tatsächlich gleich wirkt: „… dass wir immer nur ein Stück von ihm kennen können.

Schneider setzt noch hinzu: OZ: „Aber wenn man den Heiligen Geist wirken lässt, dann entwickelt sich etwas. Das ist eine schöne Evolution in der Erkenntnis Gottes und man lernt Gott immer besser kennen.“

UFZ: „Aber wenn man den Heiligen Geist wirken lässt, entwickelt sich die Erkenntnis Gottes und man lernt Gott besser kennen.“

Schon hier zeigt sich tendenziell, dass die willkürlichen und sprachlich lieblos wirkenden Verkürzungen in der UF die eigentliche Aussage schon stark verflachen. Und ob sich eine schöne Evolution in der Erkenntnis Gottes entwickelt oder ob sich die Erkenntnis Gottes entwickelt, ist m.E. durchaus ein deutlicher Unterschied. Evolution bedeutet eine schrittweise Veränderung von der historischen über die gegenwärtige bis hin zur zukünftigen Wortverkündung. Diese Auslassung der „Evolution“ reduziert also die eigentliche Aussage wesentlich.

OZ: “Das heißt nicht, das was wir gestern und vorgestern gehört haben und gewusst haben, war alles falsch, es war nur unvollständig.“

Im UFZ wird das „gehört haben“, also die damit implizierte Predigt damaliger Zeit, einfach gestrichen. Wie aber ist es möglich, dass der HG zu früheren Zeiten nur unvollständiges Wissen predigen ließ? Schneiders originale Antwort ist verblüffend!

OZ: “ Schon von Anfang an, als er ganz klein war, hat uns der Heilige Geist die Wahrheit gesagt. Er hat uns belehrt: Gott ist die Liebe!“

Kann der HG vor 50 Jahren überhaupt klein gewesen sein, wenn es ihn denn doch mindestens seit 2000 Jahren gibt? Kann er überhaupt jemals jung bzw. klein gewesen sein, wenn er aus theologischer Deutung heraus grundlegender Bestandteil der Dreieinigkeit Gottes ist und immer die Wahrheit sagt, früher jedoch unvollständig? Diese Behauptung Schneiders  ist kein Versprecher, sondern offensichtlich ein Denkfehler und völliger Unsinn. Demzufolge wird die Redaktion der UF tätig und macht daraus inhaltlich eine völlig andere und eher banale Aussage:

UFZ: „Und von Anfang an, seit wir ganz klein waren, hat uns der Heilige Geist die Wahrheit gesagt, er hat uns gelehrt: Gott ist die Liebe.“

Letztlich ist aber auch dieser Eingriff der UF im größeren Zusammenhang der Aussagen als falsch anzusehen. Denn auch im Bericht der UF steht an anderer Stelle der Satz Schneiders: „Gott schreibt ja auch nicht vor: Du musst das sagen und das sagen, er inspiriert nur durch seinen Geist den Bruder, damit die richtigen Gedanken kommen.“

Korrekt hätte die Bearbeitung dieser Aussage also lauten können:

Und von Anfang an, als unsere Erkenntnis noch ganz klein war, hat uns der Heilige Geist die Wahrheit gesagt, er hat uns gelehrt: Gott ist die Liebe.“

Eigentlich hätte der Stap es aber selbst besser wissen müssen, dass seine bewusst formulierte Aussage vom „kleinen Heiligen Geist“ völlig falsch ist, hat er doch am 22.10.17 in Nürnberg explizit erklärt (OZ):

„Der liebe Gott und der Heilige Geist muss immer wieder Bilder finden, um uns klarzumachen, wie das ist. Er spricht vom Vater und vom Sohn im Himmel, aber wissend, dass der Sohn nicht der Sohn des Vaters ist, er hat ihn nicht gezeugt. Die haben doch immer existiert. Das ist nur ein Bild, das die Verbindung zeigt zwischen den Beiden. Aber es ist natürlich nicht der Vater, der den Sohn gezeugt hat, der Sohn hat auch ewig gelebt, ist genauso alt wie Gott, der Vater.

Demzufolge muss der HG also genauso alt sein wie  Gott als Vater und der Nichtsohn-Sohn, also genauer gesagt ewig alt, zeitlos! Dieses bereits Ewige Leben von Jesus, dem Nichtsohn-Sohn, wurde bekanntlich ja nur kurz für ca. 30 Jahre auf göttlichen Befehl hin unterbrochen!

11.11.18 Uster OZ: Ich kann nur empfehlen, immer wieder in den Evangelien zu lesen und sich damit zu beschäftigen, sich wirklich Zeit dazu nehmen. Der Sohn Gottes war im Himmel in der Herrlichkeit Gottes, dem ging es gut. Weil ihm Gott gesagt hat: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen“, ist er auf die Erde gekommen.“

Aber ob sich das tatsächlich so vollzogen hat ist wohl ein anderes Thema für einen anderen Aufsatz!

In Berlin wendet sich Schneider nun dem Nächsten und dessen Erlösung zu.

OZ (UFZ: rote Worte ausgelassen): „Der Heilige Geist sagt uns nicht alles über unseren Nächsten, er sagt uns nur eines: Gott liebt diesen Menschen. Der Sohn Gottes ist für ihn gestorben, er will ihn erretten. Dieser Mensch ist für Gott alles wert und er wird alles daran setzen bis zuletzt, um ihn zu erlösen, um ihn in die Gemeinschaft mit Gott zu führen. Das musst du wissen. Der Heilige Geist sagt uns nicht alles über den Nächsten, er sagt uns aber das Wichtigste: Gott liebt diesen Menschen und er wird alles machen, damit er auf ewig bei ihm sein kann in der neuen Schöpfung. Das musst du wissen! Wenn wir das wissen, wenn wir uns dessen bewusst sind, dann handeln wir auch dementsprechend unserem Nächsten gegenüber.“

Im Bericht der UF wird der zweifache und damit intensivierte Hinweis Schneiders auf die von Gott gewünschte Erlösung des Nächsten sehr verkürzt zusammengefasst.

UFZ: „Der Heilige Geist sagt uns nicht alles über den Nächsten. Er sagt uns nur eines: Gott liebt diesen Menschen. Der Sohn Gottes ist für ihn gestorben, er will ihn erretten, dieser Mensch ist Gott wert und er wird bis zuletzt alles daransetzen, um ihn zu erlösen, damit er auf ewig bei ihm sein kann in der neuen Schöpfung. Das musst du wissen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dann handeln wir auch dementsprechend.“

Die Auslassung im UFZ „ unserem Nächsten gegenüber“ macht die eigentlich konkrete Aufforderung Schneiders völlig schwammig, weil  nun der Bezug zum speziell fokussierten Gegenstand des Handelns, der Nächste, fehlt. Auch die im Original starke Akzentuierung des göttlichen Heilswunsches für alle Menschen, die  die genuin exklusivistische Stellung der NAK deutlich abschwächt, wird durch  die zusammengestrichene Fassung im verkürzten Verlagszitat verschleiert. Die offensichtlich vom Stap bemühte Redeabsicht, den göttlichen Erlösungswunsch für alle Menschen sehr deutlich ins Bewusstsein der Hörer zu rücken, tritt also durch die redaktionelle Bearbeitung stark in den Hintergrund. Wie sich an anderer Stelle noch zeigen wird, scheint dies beabsichtigt zu sein. Dazu später mehr.

Nach den Ausführungen zum Nächsten wendet sich der Stap dem Thema Kirche zu.

OZ: „Was wir von der Kirche Christi wissen, was wir vom Heilswirken Gottes wissen, ist auch nur Stückwerk..“

Dem Verlagsredakteur scheint diese Aussage so nicht gefallen zu haben, denn der Bearbeiter fügt noch konkret die NAK, also das aus seiner Sicht eigentliche Werk Gottes, hinzu:

UFZ: „Was wir von der Kirche Christi wissen, was wir vom Werk Gottes, vom Heilswirken Gottes wissen, ist auch nur Stückwerk.“

Wie erklärt sich ein solcher Einschub? Hat die UF-Redaktion vielleicht in der Predigt ihres Stammapostels den für die gläubigen Leser doch so prägenden und identitätsstiftenden Begriff vom „Werk Gottes“ vermisst und ihn dann flugs eingefügt?

Direkt in Folge setzt der Stap noch erläuternd hinzu:

OZ: „Wir sehen unsere Kirche, wir sehen unsere Gemeinde, wir sehen die Kirche heute und hier und dann haben wir unsere Auffassung, unsere Meinung und Richtung. Es sind viele, es sind wenige, sie sind gut, sie sind schlecht, aber es ist Stückwerk.“

Auch das ist aus Sicht der Redaktion offensichtlich falsch. Sie lassen Schneider nämlich unter Auslassungen und Veränderungen wie folgt predigen:

UFZ: „Wir sehen die Kirche, wir sehen unsere Gemeinde und bilden uns unsere Meinung und urteilen: Es sind viele, es sind wenige, das ist gut, das ist schlecht.  Stückwerk.“

Die Kirche! Welche ist gemeint? Sprach der Stap etwa vom Urteilen? Sprachlich bemerkenswert schlecht auch noch das nur so hingeworfene „Stückwerk“ am Schluss dieser Passage! Im Gegensatz zu dem, was wir sehen, sieht der Schneidergott das jedenfalls völlig anders!

OZ: Gott sieht das ganz anders. Für ihn ist das Werk Gottes die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Für ihn ist das Werk Gottes im Diesseits und im Jenseits.“

Der UF-Gott ist durch den sprachlichen Eingriff weniger differenziert unterwegs:

UFZ: „Gott sieht die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Er sieht das Werk im Diesseits und im Jenseits.

Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob das Werk Gottes in einer sozusagen Gleichzeitigkeit die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist im Sinne von Bestehen oder Sein (und was sehr zu diskutieren wäre!), oder aber ob Gott nur die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sieht. Letzteres ist zumindest nicht problematisch, klingt plausibel, und ist auch in den Ökumene-Runden vermittelbar.

OZ (UFZ: rote Worte ausgelassen): „Wir meinen, wir müssten jetzt messen (UFZ: beurteilen), inwieweit die Braut vorbereitet ist, und schauen auf das, was wir sehen können. Total falsch!  Das ist definitiv falsch, wir können überhaupt nichts daraus schließen.

Wenn wir daran denken, dass uns Gott vor der Gründung (UFZ: Grundlegung), der Welt erwählt hat, und er hat alles so geleitet und so geführt (UFZ nur: gelenkt), dass wir eines Tages den Ruf Gottes vernehmen können und darauf antworten können. Wir haben Null-Ahnung, was Gott alles gemacht hat, damit unsere Erwählung sich konkretisieren kann und wir den Ruf Gottes vernehmen können und darauf antworten können.“

Offensichtlich fand der Bearbeiter die Null-Ahnung über die Konkretisierung der Erwählung der neuapostolischen Gotteskinder vermutlich doch wegen zu viel Ahnungslosigkeit besser nicht erwähnenswert.  Auch der Schluss der eigentlichen Aussage wird aus nicht erkennbaren Gründen nicht nur reduziert, sondern wiederum stark inhaltlich verändert:

OZ: „Wir haben nur so eine kleine Ahnung, aber wir wissen noch längst nicht alles, bei Weitem nicht. Gott hat alles gelenkt und geleitet und geführt, dass wir heute ein Gotteskind sein dürfen.

UFZ: „Wir haben eine kleine Ahnung, aber wir wissen längst nicht alles, wie Gott es gelenkt hat, dass du und ich ein Gotteskind sein können.“

Warum wohl aus Schneiders dass wir heute ein Gotteskind sein dürfendie Umformulierung dass du und ich ein Gotteskind sein können“ wurde? Sollte  dadurch vielleicht direkt und konkret der neuapostolische Leser der UF angesprochen wird.

Trotz allem menschlichen Stückwerks wird Gott aber den Plan der Erlösung weiter durchführen, wobei allerdings der stammapostolische Gott die Erlösung weiter fasst als der redaktionelle UF-Gott:

OZ: „Er wird die Menschen erlösen, er wird dich erlösen, seine Liebe kann niemand aufhalten. Das ist das Wissen, das uns der Heilige Geist vermittelt. - Mach dir doch keine Sorgen, die Liebe Gottes ist allmächtig, niemand kann die Liebe Gottes aufhalten, er wird sein Werk vollenden. Es ist ein Werk der Liebe, und weil er den Menschen liebt und weil er dich liebt, wird er sein Werk vollenden. Das musst du wissen und du wirst erlöst.

Wiederum wird durch die Auslassung „Er wird die Menschen erlösen“ und die erfundenen Einschübe eine anders wirkende Aussage gemacht:

UFZ: „Er wird dich erlösen, das Werk seiner Liebe kann niemand aufhalten. Das ist das Wissen, das uns der Heilige Geist vermittelt: Mach dir keine Sorgen. Die Liebe Gottes ist allmächtig. Weil Gott den Menschen liebt und  weil er dich liebt, wird er sein Werk vollenden. Das musst du wissen. Bleib treu.“

Die stammapostolisch angeführte Menschheitserlösung wird in der UF durch die Bearbeitung manipulativ stark auf die persönliche Erlösung des Lesers, also auf die Mitglieder der NAK,  gelenkt, reduziert und steigernd wird diese persönliche Erlösung hinzugefügt sogar zum „Werk“ seiner Liebe erklärt! Ferner wird aus dem durchaus positiven „und du wirst erlöst“  der banale, typisch neuapostolische, von Schneider aber gar nicht gesprochene Appell „Bleib treu“ mit all seinen unterschwelligen und negativen Konnotationen! Diese Änderungen verfälschen die originale Aussage stark!

 

3. Kurzer Exkurs zur Heilsvoraussetzung

Zur Erläuterung: Predigt Schneider hier etwa eine ökumenische Heilslehre? Gilt etwa das vom Stap angesprochene Heilsangebot für alle Menschen völlig uneingeschränkt? War das etwa die Befürchtung des Bearbeiters, die neuapostolische Lehre zu verwässern? Deutlich nein und keine Sorge! Denn damit jeder Mensch mit Gott in die Gemeinschaft geführt werden kann, bedarf es nämlich laut Schneiders eigener Rede durchaus einer gravierenden Grundvoraussetzung. Dies zeigte seine Ansprache, die dem UF-Team vermutlich auch vorliegt, im Entschlafenen-GD am 1.7.2018 in Horn-Bad Meinberg-NRW überdeutlich:

OZ: Auch die vielen Menschen, die es wirklich nicht schön hatten auf dieser Erde, haben die Möglichkeit, im Jenseits noch alles zu empfangen. Dieser Gedanke begeistert mich, muss ich sagen. Herzlichen Dank, lieber Gott, für dieses Heilsangebot auch im jenseitigen Bereich! (…) . Welche Mühe haben sich die Seelen gegeben, zu diesem Glauben zu kommen, an die Kirche zu glauben, dass genau da, bei diesen unvollkommenen Menschen, Gott Heil vermittelt. Für manchen war das eine Riesenüberwindung, an die Vollmacht der Apostel zu glauben, die Vollmacht, die Gott uns unvollkommenen Menschen gegeben hat; mancher wurde so enttäuscht -von Menschen, von Ämtern, von Kirchen; und Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen.

Halten wir fest: Laut Schneider, der zwar nach eigener Bekundung keine Ahnung vom „ Wie und Was“ hat und dies reichlich, hat Gott als Chef ganz konkret seinen Bediensteten zwar die absolute Vollmacht zur Heilsvermittlung erteilt, kann aber selber eben deswegen nicht mehr tätig werden! Ein völlig absurder Gedanke! Jeder Firmenchef, der einem Angestellten eine Unterschrifts- und Handlunsvollmacht (Prokura) erteilt, darf dennoch selbstverständlich immer noch eigenständig handeln! Dennoch knüpft der Stap das Heil und die Erlösung der Menschen im Jenseits wie im Diesseits klar an diese Bedingung!

 

4. Vergleich Fortsetzung 

Weiter im Text mit dem, was von der Redaktion der UF aus Schneiders Predigt nicht zitiert wurde. Speziell die vollständige Streichung der folgenden Predigtpassage ist erwähnenswert.

OZ: Ich hab null Ahnung, wie das mit der Ersten Auferstehung geschehen wird. Ich hab echt null Ahnung, ich weiß nicht, wie das zustande kommt. Ich weiß es nicht, ist mir auch egal. Das ist Stückwerk. Wir wissen nicht genau, wie das Heil im Tausendjährigen Friedensreich vermittelt wird. Keine Ahnung. Echt keine Ahnung, ich weiß es nicht. Das ist Stückwerk. Unser prophetisches Reden, was wir von der Zukunft wissen, ist auch nur Stückwerk.“

Lediglich die Schlussaussage Schneiders „Was wir über die Zukunft wissen, ist nur Stückwerk“  bleibt in der UF davon übrig!

Das bekundete Nichtwissen über die zukünftigen Dinge scheint dem Stap aber wichtig zu sein, denn auch am 12.5.19 predigte er in Kapstadt, Südafrika:

OZ: „Was immer Gott tun will, er kann es tun. Was immer er sagt, er macht es dann. Wir vertrauen dem allmächtigen Gott. Nichts ist ihm unmöglich.

Sehr oft, besonders junge Leute, wollen wissen und fragen mich: Aber Stammapostel, wie können wir an diese erste Auferstehung glauben? Das ist so eine verrückte Geschichte. Wie stellst du dir das vor?“ Darauf antworte ich: Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie er Christus vom Tod auferweckt hat. Er hat es getan! Der Kraft Gottes sind keine Grenzen gesetzt.

Oder am 26.1.19 in Koforidua-Ghana:

OZ: „Viele Gemeindemitglieder stellen Fragen. Ich bekomme eine Menge E-Mails und eine Menge Briefe. Vor allem die Jugend möchte wissen: "Wie wird die erste Auferstehung ablaufen? Wie wird es weitergehen? Kannst du das erklären? Wie wird Jesus es schaffen, uns in den Himmel zu führen? Und was wird mit unserem Körper und unserem Nächsten geschehen? Wie geht es weiter? Und ich antworte immer: "Ich habe keine Ahnung!" Und das habe ich nicht. Alles, was ich will, ist, Teil der Braut Christi zu sein. Vertrödele nicht die Zeit mit nutzlosen Diskussionen, um die Zukunft voraussagen zu können. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir haben mit unserer Amtseinsetzung die Gabe erhalten, die Braut Christi vorzubereiten. Es ist sinnlos, alle Fragen beantworten zu wollen.“

Rigoros wird aber die zu Recht bekundete Ahnungslosigkeit Schneiders vom Verlag sehr in Grenzen gehalten, verändert oder verschleiert. Fakt ist, dass in der Originalpredigt Schneiders die Formulierung „(keine) Ahnung“  neunmal, im Bericht der UF aber lediglich dreimal an relativ unverfänglichen Stellen erscheint! Gänzlich unerwähnt bleiben auch die zusammenfassenden Schlussausführungen Schneiders, in denen er u.a. (siehe die vollständige Schlussrede im Anhang) abermals betont:

Nur OZ:  Er sagt uns auch nicht alles über unseren Nächsten. … . Er sagt uns aber das Wichtigste: Du, den hat Gott so lieb, dass der Sohn Gottes für ihn gestorben ist! Ihn will Gott in die Gemeinschaft mit sich führen, das musst du wissen! Handle danach! (…) wir sehen nur das Sichtbare. Und das ist so ein kleines Stück vom Werke Gottes. Wir können daraus überhaupt nichts schließen.(…) Er wird dich erretten, niemand kann seinen Plan aufhalten. Er sagt uns nicht alles über die Zukunft. Keine Ahnung, wie das geschehen wird und was da geschehen wird. Es lohnt sich, treu zu bleiben bis zuletzt.

Nochmals wird also weder die vom Stap wiederholte und prinzipiell auf alle Menschen ausgeweitete Heilserwartung noch das bekundete Nichtwissen über das Wie und Was zukünftig geglaubter Ereignisse in der UF erwähnt. Nur der letzte Satz aus Schneiders Schlussausführungen wird auch im Bericht mit einem allerdings frei hinzugefügtem und eigentlich verfälschendem „Fazit“ noch zitiert:

UFZ: „Fazit: Es lohnt sich, treu zu bleiben bis zuletzt.“

 

 

5. Schlussbemerkungen

Was bleibt nun aber als conclusio aus der Gegenüberstellung von Schneiders Originalpredigt mit der Bearbeitung in der UF?  Die Überschrift zum Bericht in der UF lautet bekannter Weise „Gottesdienst in Berlin- Charlottenburg.“ Dass dabei wirklich fehlerhafte Ausführungen korrigiert werden, ist selbstverständlich und nicht zu kritisieren. Doch das war eigentlich nur bei der Aussage mit dem „kleinen HG“ der Fall. Also stellen sich mir  folgende Fragen:

1.      Ist es korrekt, die schriftliche Wiedergabe so zu deklarieren, als ob sie von Schneider direkt so gesprochen wurde, obwohl zahlreiche Auslassungen und Kürzungen bestimmte Fokussierungen und Aussagen Schneiders verschleiern oder verändern?

2.      Ist es vor allem korrekt, seine Predigt durch absolut frei eingefügte Ergänzungen nach eigener Meinung des Redakteurs zu ergänzen?

3.      Dürfen solche Manipulationen vorgenommen werden, ohne dass das an irgendeiner Stelle erwähnt und vor allem konkret gekennzeichnet wird?

4.      Welche Absichten stehen hinter den Eingriffen in den originalen Text?

5.      Sollen womöglich Schneiders ungewöhnliche Aussagen geglättet werden, um sie für den treuen NAK-Leser kompatibel zu machen?

6.      Mussten die Ausführungen Schneiders tatsächlich an jeder Stelle zwangsweise verändert oder sogar zensiert werden, weil sie aus Verlagssicht falsch sind oder dem Leser nicht zuzumuten sind?

7.      Sind die hier nachgewiesenen manipulativen Eingriffe in die Originalrede Schneiders die Regel bei allen Berichten?

8.      Wer kontrolliert den Redakteur und seine Bearbeitungen und warum steht er nicht als Co-Autor bzw. Bearbeiter unter dem Text?

9.      Weiß Stap Schneider, wie seine Predigten durch die Verlagsverschriftungen elementar verändert werden?

Wäre ich an Stammapostel Schneiders Stelle, würde ich das jedenfalls als einen völlig unzulässigen Übergriff eines kleinen Redakteurs gegenüber der Predigt des aus eigener Sicht immerhin geistlichen Führers des Werkes Gottes auf Erden und der jenseitigen Welt ansehen. Aber vielleicht denkt Schneider, wie im Artikel vielfach zitiert, doch einfacher strukturiert als ich auch nur:

Keine Ahnung! Eben doch alles Stückwerk, oder?

Fakt ist aber, dass die vorgenommenen Eingriffe der Redaktion des Verlages zumindest in diese hier zugrunde liegende, originale Predigt des Stammapostels zu einer verschrifteten Rede führen, die so definitiv von Schneider nicht gehalten wurde. Die möglicherweise angeführte Begründung der Notwendigkeit von Kürzungen rechtfertigt keinesfalls die vorgenommenen Verfälschungen seiner deutlichen Redeabsicht. Gerade die von Schneider selbst vorgenommene, inhaltliche Zusammenfassung am Ende seiner Predigt hätte problemlos zitiert werden können und müssen, hätte man ihn korrekt wiedergeben wollen. Genau dieser Abschnitt wurde aber vollständig gestrichen! Zudem bestünde auch die Möglichkeit, dem interessierten Leser Schneiders Predigt umfänglich über die Homepage des Verlages zur Verfügung zu stellen! Die mir vorliegenden Originalmitschriften werden meines Wissens nach durchaus unverändert auch bis in die Bezirksämterebene weitergereicht und teilweise in Ämterstunden auch den priesterlichen Ämtern mündlich vermittelt!

Es sind auch nicht möglicher Weise sprachliche Unzulänglichkeiten des Verfassers der Bearbeitungen als Ursache dieser inhaltlichen Eingriffe anzusehen. Im Gegenteil scheinen die vorgenommenen Veränderungen zielgerichtet zu sein und deuten auf eine konkret dahinter liegende Absicht, die stammapostolischen Aussagen, die nämlich nicht ins Konzept der UF passen, soweit zu neuapostolisieren, dass sie den Leser und Abonnenten dieser Hochglanzbroschüre nicht in seiner Sicht auf die dort beschriebene, schöne neue NAK-Welt womöglich verunsichern oder gar verschrecken.

Fazit: Die Predigten des Stammapostels werden vom Verlag FB neuapostolisiert und auf Linie gebracht?

Man sollte das Abo für dieses Zensurblatt auf der Stelle kündigen!

 

Anhang: Ausschnitt "Stap Schneiders Schlusszusammenfassung":

Liebe Geschwister, soviel zu diesem Wissen. Der Heilige Geist führt uns in die Erkenntnis Gottes. Diese Erkenntnis Gottes wirkt durch das Wissen des Heiligen Geistes, wenn wir das im Glauben aufnehmen, wenn wir uns damit beschäftigen, wenn wir damit arbeiten, dann wird diese Erkenntnis immer größer. Wir können Gott in mannigfacher Weise erleben. Wir können sein Wesen immer besser verstehen. Das heißt nicht: Dass das, was wir gestern wussten und was gestern gepredigt wurde, falsch war. Es war nur unvollständig! Wir wissen heute ein bisschen mehr und werden morgen noch mehr wissen.

Der Heilige Geist sagt uns aber immer das Wichtigste. Er sagt uns, wer Gott ist! Er sagt uns, dass Gott die Liebe ist. Der Heilige Geist zeigt uns nicht alles, was Gott für uns macht, er erklärt nicht alles, er sagt uns aber: Du kannst mir vertrauen. Gott liebt dich, vertraue ihm.

Er sagt uns auch nicht alles über unseren Nächsten. Das brauchen wir gar nicht zu wissen! Das ist auch gut so, dass wir das nicht wissen. Er sagt uns aber das Wichtigste: Du, den hat Gott so lieb, dass der Sohn Gottes für ihn gestorben ist! Ihn will Gott in die Gemeinschaft mit sich führen, das musst du wissen! Handle danach! 

Er sagt uns nicht alles über das Werk Gottes, wir sehen nur das Sichtbare. Und das ist so ein kleines Stück vom Werke Gottes. Wir können daraus überhaupt nichts schließen. Aber der Heilige Geist sagt uns: Mach dir doch keine Sorgen, Gott ist die Liebe, er vollendet sein Werk der Liebe! Er wird dich erretten, niemand kann seinen Plan aufhalten. Er sagt uns nicht alles über die Zukunft. Keine Ahnung, wie das geschehen wird und was da geschehen wird. 

Aber er sagt uns: Vertrau mir! Wenn du bei Gott bist, wird das so groß sein, du wirst gar nicht mehr an das Vergangene denken. Du wirst die vollkommene Liebe Gottes erleben. Und deine Liebe wird vollkommen sein, die ewige Gemeinschaft mit Gott fassen! Es lohnt sich, treu zu bleiben bis zuletzt!

 

8.9.2019  Offener Brief per Mail (info@bischoff-verlag.de) an die Redaktion des Verlages Friedrich Bischoff 

Betreff: Bearbeitungen der Predigten von Stap Schneider

Sehr geehrte Redaktion des Verlages Friedrich Bischoff,

mir liegen die originalen Mitschriften der Predigten von Stap Schneider von 2014 bis heute vor. Auf Grund der dabei gelesenen und ausgewählt eingestellten Zitate daraus (siehe Schneiderlexikon) hat es mich verwundert, dass viele markante Aussagen nicht in Ihren Berichten auftauchen.

Das hat mich veranlasst, eine Untersuchung vorzunehmen, in wieweit die originale Predigt des Stammapostels 2019 in Berlin Charlottenburg in Ihrem Bericht wiedergegeben wird:

STAP: Ich hab echt null Ahnung / Ein Vergleich der Originalpredigt von Stap Schneider am 3.22019 in Berlin-Charlottenburg mit dem Bericht in der Zeitschrift "Unsere Familie" UF Nr. 8 vom 6.5.2019

Link: https://nak-aussteiger2010.beepworld.de/schoene-neue-welt.htm#null ahnung

Das Ergebnis meiner Untersuchung hat mich einigermaßen staunen lassen und zu folgenden Fragen kommen lassen:

1.      Ist es korrekt, die schriftliche Wiedergabe so zu deklarieren, als ob sie von Schneider direkt so gesprochen wurde, obwohl zahlreiche Auslassungen und Kürzungen bestimmte Fokussierungen und Aussagen Schneiders verschleiern oder verändern?

2.      Ist es vor allem korrekt, seine Predigt durch absolut frei eingefügte Ergänzungen nach eigener Meinung des Redakteurs zu ergänzen?

3.      Dürfen solche Manipulationen vorgenommen werden, ohne dass das an irgendeiner Stelle erwähnt und vor allem konkret gekennzeichnet wird?

4.      Welche Absichten stehen hinter den Eingriffen in den originalen Text?

5.      Sollen womöglich Schneiders ungewöhnliche Aussagen geglättet werden, um sie für den treuen NAK-Leser kompatibel zu machen?

6.      Mussten die Ausführungen Schneiders tatsächlich an jeder Stelle zwangsweise verändert oder sogar zensiert werden, weil sie aus Verlagssicht falsch sind oder dem Leser nicht zuzumuten sind?

7.      Sind die hier nachgewiesenen manipulativen Eingriffe in die Originalrede Schneiders die Regel bei allen Berichten?

8.      Wer kontrolliert den Redakteur und seine Bearbeitungen und warum steht er nicht als Co-Autor bzw. Bearbeiter unter dem Text?

9.      Weiß Stap Schneider, wie seine Predigten durch die Verlagsverschriftungen elementar verändert werden?

Es würde mich freuen, wenn Sie mir von der Redaktion einige Erklärungen und Antworten zu den Fragen zukommen lassen würden.

Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung auf Antwort

Gez. Detlef Streich

15.9.19 Update:

Da bisher vom Verlag keine Reaktion erfolgte, habe ich nochmals eine Anfrage direkt an den Geschäftsführer Jürgen Kramer, der laut eigener Angaben die inhaltliche Verantwortung gemäß §55 Abs. 2 RStV trägt, geschickt:

Sehr geehrter Herr Kramer,

ich möchte sie persönlich als Geschäftsführer des Verlages fragen, ob von Ihnen bzw. der Redaktion des Verlages noch eine Reaktion und Antwort auf meine Anfrage vom 8.9.19 zu erwarten ist?

Gemeint ist mein Offener Brief : https://nak-aussteiger2010.beepworld.de/schoene-neue-welt.htm#offener brief

Mit freundlichen Grüßen

Detlef Streich

 

24.9.19 Anmerkung aktualisiert (25.9.): Wie kaum anders zu erwarten blieb bisher auch diese zweite Bitte unbeantwortet. Vermutlich würde sich der Verlag mit jedem Versuch einer Erklärung vollends in Widersprüche verwickeln, so dass die unhöfliche Variante der Ignoranz meiner Anfrage die einzig mögliche Entscheidung ist.

Falls jemand unter meinen Lesern sich auch für das Thema interessiert und selbst beim Verlag nachfragen möchte, hier ein Link auf die Mitarbeiter und deren Mailadressen:

https://www.bischoff-verlag.de/unternehmen/ansprechpartner

Diese beiden hier wären genau richtig, Zitiert aus Quelle NAK Süd:

Dr. habil. Reinhard Kiefer leitet das Ressort Theologie im Bischoff-Verlag ist und seit Jahren Theologischer Referent und Leiter der Theologiedienste der Neuapostolischen Kirche International. Er ist zudem ehrenamtlich für die Kirche tätig, als Gemeindeevangelist.  

E-Mail: r.kiefer@bischoff-verlag.de

Lothar Selmes hat Evangelische Theologie, Geschichte und Philosophie in Mainz, Heidelberg und Darmstadt studiert. Er ist im kircheneigenen Verlag Friedrich Bischoff verantwortlicher Redakteur für das Ressort Theologie. Auch ist er Mitglied der Theologiedienste der Neuapostolischen Kirche International (Zürich).

E-Mail: l.selmes@bischoff-verlag.de

Bis soweit also zur neuapostolischen Behauptung, Schneiders Predigt wäre im Wesentlichen als Gottes Wort die heilsnotwendige Verkündigung des Evangeliums, allerdings wohl in schriftlicher Form erst nach der Zensur und Ergänzung bei gleichzeitiger Verstümmelung der originalen Aussagen durch die Redaktion des Verlages Friedrich Bischoff.

Nebenbei angemerkt zur Frage, ob der Verlag solche Eingriffe an der gesprochenen Predigt rein juristisch überhaupt vornehmen darf? Antwort: Ja, denn alle Veröffenlichungsrechte an jeder Predigt und somit des vom Stammapostel jeweils aktuell verkündetem Wort Gottes hat der Verlag ganz exklusiv und kann somit nach Belieben damit verfahren. Nac.today ist da keine Ausnahme, sondern eine Unterabteilung des Verlages und untersteht dessen Aufsicht bzw. trägt der Verlag damit sogar die Verantwortung für das Geschreibsel von Rother und Co!

Vielleicht ist der verantwortliche Redakteur für die stammapostolischen Bearbeitungen aber auch in Ungnade gefallen, hat gekündigt oder die Altersgrenze erreicht. Eine weitere Arbeitsstelle ist jedenfalls neu ausgeschrieben:

Zitat aus der Stellenausschreibung bei der NAK-Süd (Quelle):

Für die Zeitschriftenredaktion suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt,  spätestens zum 01. Januar 2020, einen engagierten Redakteur mit Schwerpunkt „Theologie“ (m/w) im Rahmen einer Vollzeittätigkeit.

Zu Ihren Aufgaben gehören: • Verantwortung für das Segment „Wort und Glaube“ der Zeitschrift Unsere Familie • Mitarbeit bei der Erstellung der Zeitschrift spirit • Theologische Beratung der Kollegen in den verschiedenen Redaktionsressorts • Verfassen und Redigieren theologischer Artikel

Ihr Profil: • Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium vorzugsweise der evangelischen,  katholischen oder altkatholischen Theologie, alternativ Hochschulstudium der Religionswissenschaft bzw. Kombination der Fächer Theologie oder Religionswissenschaft mit passenden Fächern wie z. B. Germanistik, Anglistik oder Geschichte • Gute Kenntnisse der neuapostolischen Lehre, Geschichte und des Katechismus • Fremdsprachenkenntnisse (gute Englischkenntnisse sind unerlässlich) • Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, Teamgeist • Belastbarkeit • Identifikation mit den Aufgaben, Zielen und Werten der Neuapostolischen Kirche • Erfahrungen in der kirchlichen Gemeindearbeit • Aktive Zugehörigkeit zur Neuapostolischen Kirche

Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Angaben zum frühesten  Eintrittstermin einschließlich Ihrer Gehaltsvorstellung bis spätestens 30.06.2019 per Mail oder  Post  (…)

Dass die Ausschreibung durchaus an  (m/w) adressiert ist, darf verwundern. Sollte zukünftig etwa eine Glaubensschwester ohne Amt den Stap redigieren, obwohl Frauen in der NAK nicht predigen dürfen? Wie auch immer, Ziel der Verlagsarbeit ist laut Begleittext jedenfalls:

Zitat: Der Bischoff Verlag ist ein Unternehmen der Neuapostolischen Kirche. Zu unseren Kunden zählen neben den Kirchenmitgliedern und ­verwaltungen auch Buchhandlungen, Agenturen und Verlage.

Als internationales christliches Medienhaus publizieren, verlegen und vertreiben wir ein interessantes Spektrum an qualitativ hochwertigen Produkten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, christliche Werte über Konfessions­, Alters­ und Landes grenzen hinaus zu vermitteln.

Wenn in der UF laut dieses Textes also tatsächlich christliche Werte über Konfessionsgrenzen hinaus vermittelt werden sollen (obwohl oder trotzdem  der Verlag ein Unternehmen der NAK ist!), muss man schon das eine und andere Schneiderwort zurechtschreiben, vielleicht auch, um es ökumenefähig zu machen oder zumindest den Anschein zu erwecken!

Aber grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es denn faktisch ein aktives, neuapostolisches Mitglied mit Gemeindeerfahrung und abgeschlossenem Hochschulstudium der Theologie, dass sich trotzdem "mit den Aufgaben, Zielen und Werten der Neuapostolischen Kirche identifizieren" kann, überhaupt gibt?

Ich denke, die Stelle ist bestimmt noch frei!

 

 Aktualisierung 13.8.20  Anmerkungen  zu Schneiders Jenseitsvorstellungen

Stap Schneider am 1.07.2018 Horn-Bad Meinberg-NRW: "Welche Mühe haben sich die (Anm.d.V: verstorbenen) Seelen gegeben, zu diesem Glauben zu kommen, an die Kirche zu glaubendass genau da, bei diesen unvollkommenen Menschen, Gott Heil vermittelt. Für manchen war das eine Riesenüberwindung, an die Vollmacht der Apostel zu glauben, die Vollmacht, die Gott uns unvollkommenen Menschen gegeben hat; mancher wurde so enttäuscht -von Menschen, von Ämtern, von Kirchen; und Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen. Zu diesem Glauben mussten sie erst gelangen."

Verstorbene Menschen müssen laut Stap Schneider an die Vollmacht der Apostel der NAK glauben! Sie müssen an die Neuapostolische Kirche glauben? Das sagt konkret Gott selbst ihnen? Dann können die Verstorbenen - und NUR dann! - göttliches Heil empfangen!

Das Abendmahl für Verstorbene  und weitere sakramentale Handlungen an ihnen gehören seit Anbeginn zum gottesdienstlichen Geschehen der  NAK. Schon in meiner ersten Ausarbeitung "Konstitutive Merkmale der NAK" (DS) habe ich ausführlich darauf hingewiesen, dass in der "Ewigkeit" vorgenommene Versieglungen an Verstorbenen sogar namentlich benannt wurden. Hier ein Zitat aus einer Schrift mit dem Titel "De Herinnering" Übersetzung aus dem Niederländischen von Bezirksapostel G. Knobloch zur internen Verwendung im Kreis derBezirksapostel ´Entschlafenenwesen`, S.72:

1874 Apostel Schwarz , Amsterdam

10. April 1874: Im Abendgottesdienst war Versiegelung. Es wurden viele Entschlafene mit Feuer und dem Geist getauft. Durch die Weissagungen wurden wir belehrt, daß die Entschlafenen sich in unserer Mitte befänden. [...] Und denkt euch nur, am Ende des Gottesdienstes kam eine Weissagung (doch ich habe sie noch nicht empfangen): "Ich, der Herr ... gedenke heute an meinen Knecht Martin LUTHER, damit er zu meiner Braut gehöre. Mein Knecht VERKRUISEN, gehe zu meinem Knecht, dem Apostel, und lasse dich taufen für meinen Knecht Martin LUTHER." Mithin gehört Vater LUTHER fortan zu den Erstlingen und wohl zum Stamme Juda!

16. April 1874: Dann kann ich euch folgendes Gesicht mitteilen: Bei der Versiegelung von Martin LUTHER umgab den Apostel SCHWARTZ und Bruder VERKRUISEN ein Glanz von Licht, und in diesem Licht befanden sich viele Entschlafene.

22. April 1874: Am Himmelfahrtstag empfingen vier Christen die Versiegelung, dann viele Entschlafene, darunter die Reformatoren MELANCHTHON, CALVIN, ZWINGLI, STILLING, DA COSTA und HARMS mit Frau. Somit ist unsere Zahl vermehrt und wir sind der Herrlichkeit einen Schritt näher gekommen.“

Würden diese sogenannten Gottesdienste für Entschlafene als Ritual des Gedenkens verstanden, wäre dagegen nichts zu sagen, weil darin ein gewisser Trost über den Verlust von lieben Menschen liegt.  Wird hingegen der Anspruch erhoben, nicht neuapostolisch Verstorbene in magischer Weise die Sünden zu vergeben, sie zu taufen und zu versiegeln, liegt darin nicht nur ein Akt der Vermessenheit, die eigenen Vorstellungen exklusiv über die anderer Religionen zu erheben, sondern es zeigt sich darin auch eine äußerst simplifizierende Sicht der gedachten Jenseitsbereiche. Die Verstorbenen werden kategorisiert, als bestünden sie nur aus einer Eigenschaft und sind dem entsprechend nun im Bereich der Mörder, Ehebrecher, Kinderschänder etc.  Die gedachte Annahme der Sündenvergebung führt sie nun heraus aus ihren „Gefängnissen“ in den Bereich der „Erlösten“, dort  können sie nun warten und winken, bis zur Wiederkunft Jesu …

(Exkurs: Woher kommen solche absurden Vorstellungen, die als faktische Realität aufgefasst werden? Und warum können sie nicht mit vernünftigen Argumentationen beseitigt werden?

Von frühester Kindheit an erzeugen neuapostolische Eltern und hier besonders die Mütter  bewusst und unbewusst als verlängerter Arm der NAK bei ihren Kindern spezifische „innere Bilder“ und formen sie somit zu dem „neuapostolischen Bild" vom Menschen primär in seiner Bestimmtheit als Gotteskind. Das "tut ein Gotteskind nicht", "Gott ist traurig" und ähnliche Verknüpfungen zwischen Moralvorstellungen und Sünde zu göttlichem Heil und Unheil sind die seelischen Geißeln, die diesem Entwicklungsprozess den nötigen Gewissensgrund geben.  Und immer im ABSOLUTEN Mittelpunkt der sich entwickelnden Person steht die NAK, die den Horizont und Blickwinkel begrenzt und bestimmt und um den sich alle Selbstbildung des Kindes rankt! Das Lebensziel ist eschatologisch bestimmt und auf das Jenseits ausgerichtet und nicht auf das wirkliche Leben in „dieser Welt“! Der geistige Tod – also das ewige Getrenntsein von Gott (= Trennung von der NAK) – wird als das „Furchtbarste“ deklariert, der leibliche Tod hingegen ist ja schließlich nur das Ablegen der „körperlichen Hülle“! Gehirnwäsche über predikale Psychomanipulation und Großgruppendynamik sind in Folge die Mittel, die dem Erwachsenen die Richtigkeit dieser inneren Bilder immer wieder suggestiv bestätigen.  Verankert werden diese Bilder aber nicht im Großhirn, das für Sprache und alle kognitiven Prozesse zuständig ist, sondern im Stammhirn, dem ältesten Teil und eigentlichen “Betriebssystem“ des Menschen. Hier sind bildhaft die konditionierten „inneren Gewissheiten“ als Vorstellungen verankert, die von dort direkt in die Organisation aller grundlegenden Lebensprozesse und auch Körperfunktionen hineinwirken. Jede spätere, erneute Suggestion des sich entwickelnden Kindes und auch Erwachsenen über den regelmäßigen Predigt- und besonders Liedkonsum spricht genau dieses fundamentale Zentrum des Gehirns an, und nicht etwa das „kognitiv“ orientierte Großhirn. Die normalerweise beim Sehen in Aktion tretenden occipitalen Gehirnlappen werden in der sich dabei automatisch einstellenden Trance verstärkt durchblutet und befördern so das „innere Sehen“.  Die so erzeugte Resonanz zu den „inneren Bildern“  überlagert nun immer wieder die äußere Wirklichkeit bis hin zur Vollständigkeit und erzeugt ein anderes Bewusstsein, weil diese ältesten Hirnschichten keine Sprache verstehen und keine komplizierten Zusammenhänge.

„Zwecklos also, mit differenzierten Analysen oder Inhalten aufzuwarten. Sie verstehen Bilder, gefühlsbehaftete, archaische Bilder, Symbole, Gleichnisse - davon sind die Reden voll. Und sie verstehen Klänge. Der Tonfall, wechselnd zwischen vertrauenweckender Väterlichkeit und strenger Autorität, übersetzt die wortarchäologischen Bedeutungen in Melodie, und Melodie und Musik wirken immer unmittelbar suggestiv... Und schließlich appellieren die Massenrituale an ein quasireligiöses Urvertrauen, erzeugen im sozialen Gleichklang ein Milieu unzweifelhafter Glaubwürdigkeit und erlauben, Erwartungshaltungen dramaturgisch punktgenau zuzuspitzen. Damit ist fast das gesamte Inventar möglicher Anspracheformen an das Hypnosebewusstsein eingebracht.“ (SWR, “Die Macht der inneren Bilder“, cut 9) Exkurs Ende)

In der Internationalen Bezirksapostelversammlung wurde ausführlich festgelegt, welche Vorstellungen in der BAV entwickelt wurden bezüglich der in der NAK geglaubten Zukunft bei und nach der Wiederkunft Christi. Nun muss ich mit Befremden feststellen, dass der Stap Schneider nur drei Monate später am  03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg mannigfach bekundet, wovon er selbst bzw. damit also auch das gesamte Apostolat der NAK scheinbar keine Ahnung hat:

Keine Ahnung/ Erste Auferstehung - 1000jähriges Friedensreich

Keine Ahnung / Kirche Christi

Keine Ahnung/ Erwählung

Keine Ahnung/  Was Gott ist

Keine Ahnung / Gottes Gottesdienst

Keine Ahnung / über unsere Nächsten

Keine Ahnung / Zusammenfassung und Schluss

Hier ein kurzer Auszug der Ahnungslosigkeit Schneiders. Diese und weitere Zitate finden sich im Schneiderlexikon!

Stap Schneider am 03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: „Unser prophetisches Reden wird auch aufhören, weil das Stückwerk ist. Was wir über die Zukunft wissen, ist auch nur Stückwerk. Ich hab null Ahnung, wie das mit der Ersten Auferstehung geschehen wird. Ich hab echt null Ahnung, ich weiß nicht, wie das zustande kommt. Ich weiß es nicht, ist mir auch egal. Das ist Stückwerk. Wir wissen nicht genau, wie das Heil im Tausendjährigen Friedensreich vermittelt wird. Keine Ahnung. Echt keine Ahnung, ich weiß es nicht. Das ist Stückwerk. … Unser Wissen ist Stückwerk. Was wir von der Kirche Christi wissen, was wir vom Heilswirken Gottes wissen, ist auch nur Stückwerk. Wir sehen unsere Kirche, wir sehen unsere Gemeinde, wir sehen die Kirche heute und hier und dann haben wir unsere Auffassung, unsere Meinung und Richtung. Es sind viele, es sind wenige, sie sind gut, sie sind schlecht, aber es ist Stückwerk. Gott sieht das ganz anders. Für ihn ist das Werk Gottes die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Für ihn ist das Werk Gottes im Diesseits und im Jenseits. Wir meinen, wir müssten jetzt messen, inwieweit die Braut vorbereitet ist, und schon auch das, was wir sehen können. Total falsch, das ist definitiv falsch, wir können überhaupt nichts daraus schließen. Gott sieht das ganz anders …“

Das Zugeben des Nichtwissens ist beachtlich und löblich, nur leider ist es eine Lüge! Im von BezAp Ehrich veröffentlichten Protokoll und im Katechismus finden sich nämlich entgegen Schneiders betontem Nichtwissen auf 5 Seiten ausgebreitete, genaue Erkenntnisse darüber, was in der Zukunft passieren wird. Im oben angegebenen Artikel habe ich schon darauf hingewiesen und will hier nun noch zur Verdeutlichung einige weitere Zitate aus dem Protokoll den interessierten Lesern zur Verfügung stellen.

Zunächst sei nochmals wiederholt, dass die Bezirksapostelversammlung einschließlich ihres vorsitzenden Stammapostels Schneider  folgendes exakt weiß:

„Zugang zum Heil bei der Wiederkunft Jesu 

Wenn Jesus wiederkommt, werden die Lebenden, die sich haben vorbereiten lassen,

·     verwandelt werden, sie müssen den leiblichen Tod nicht erfahren (1Kor 15,51-52)

·     den Auferstehungsleib empfangen, frei von aller Unvollkommenheit und bewahrt vor allem Leid

·     vollkommene Wesen sein, in jeder Hinsicht im Einklang mit dem Willen Gottes

·      in vollkommener Gemeinschaft mit Gott leben

·      allen Lebenden und Toten begegnen, die von Christus angenommen wurden, und in 

         vollkommener Harmonie mit ihnen leben

·       im Tausendjährigen Friedenreich zur Erlösung aller Menschen beitragen können“

Allein diese Punkte zeigen bei genauer Sicht die Kurzsichtigkeit und völlige Absurdität der neuapostolischen Glaubensvorstellungen. Halten wir fest:

Jesus kommt wieder und holt die zubereiteten Brautseelen (Braut Christi) zur Hochzeit im Himmel in sein Reich. Diese vornehmlich neuapostolischen Menschen werden also von einer Sekunde zur anderen hier aus diesem Leben verschwinden und nach einer begrenzten Zeit (dreieinhalb Jahre) mit Jesus persönlich zurück auf die Erde kommen. Das 1000jährigen Friedensreich beginnt, alle Menschen können nun zur Erlösung und zum göttlichen Heil gelangen. Die ehemaligen Brautseelen tragen dazu bei. Aber wie ist ihr Erscheinungsbild? Sie haben einen unsterblichen Auferstehungsleib, sind vollkommen, erfahren keinerlei Leid mehr, sind vollkommene Wesen in absolutem Einklang mit Gott und werden in vollkommener Harmonie mit den nach wie vor sterblichen Menschen 1000 Jahre lang über viele Generationen leben!

Kein science fiction – Autor hat eine solche Spezies bisher erfunden aus einem guten Grund: Eine Begegnung zwischen ihnen und dem sterblichen Rest der Menschen ist geradezu absurd! Zudem müsste der Rest der Menschheit angesichts dieser Wunderwesen ja keinerlei Glauben mehr aufbringen, da die reale Erscheinung dieser Übermenschen ihnen sichtbar vor Augen ist. Damit ist die gesamte Konstruktion dieses NAK-Dogmas völlig haltlos und unmöglich. Also müssen ihre Verkünder, also das gesamte Apostolat der NAK, in Folge als Irrlehrer und somit falsche Apostel angesehen werden. Sie verbreiten diese haltlosen Lügen und fordern für ihre Lehren zudem die bedingungslose Nachfolge den eigenen Aposteln im Namen Jesus Christus und knüpfen daran den Zugang zum göttlichen Heil!

Obgleich Schneider im Februar also bekundete nichts zu wissen, hat er aber im November in der BAV deren diametrale Gegenposition mit verabschiedet. Betrachtet man neutral die Festschreibungen der BAV und Schneiders Ausführungen in Berlin, so wird man das Bekenntnis zum nicht Wissen deutlich positiv einschätzen. Man schreibe ihm also fragende Briefe hinsichtlich dieser Widersprüchlichkeit oder suche schnellstens schlicht das Weite.  Und wenn nicht jetzt, wann dann?

Entgegen Schneiders bekundeter Ahnungslosigkeit hier nun  weitere Zitate aus dem Protokoll zur BAV 2018 :

Nach der Entrückung der Brautgemeinde wird die Epoche der großen Trübsal beginnen. Es ist nicht unsere Aufgabe, über die Ereignisse in diesem Zeitabschnitt zu spekulieren. Alles was wir sagen können ist, dass sich das Böse, das die Menschheit heute erleidet, noch stärker ausbreiten wird. Lügen, Heuchelei, Egoismus, Ungerechtigkeit, Verachtung der Schwachen, die Ablehnung des Andersseins, die Diktatur des Geldes und der Einsatz von Gewalt werden Dimensionen annehmen, die nie zuvor bekannt waren.
Um Heil in dieser Zeit zu erlangen, müssen die Christen
• beharrlich sein im Kampf gegen die Sünde und die alte Kreatur
• aufgrund ihres Glaubensbekenntnisses als Märtyrer sterben

Märtyrer zu sein, daran sollten wir denken, ist keine Strafe, vielmehr eine Berufung durch Gott. Er wird sie auferstehen lassen, nachdem Jesus Christus zur Erde zurückgekehrt ist und Satan bindet. Sie werden dann in die vollkommene Gemeinschaft mit Gott und den Erstlingen gelangen können. Sie werden Teil der königlichen Priesterschaft Jesu Christi sein.

Am Ende der großen Trübsal wird Jesus Christus seine Macht offenbaren. Er wird Satan binden und im Tausendjährigen Friedensreich seine Herrschaft auf Erden aufrichten. Der Begriff der Herrschaft bezieht sich nicht auf die Ausübung von irdischer Macht. Er bringt zum Ausdruck, dass das Evangelium im Diesseits und Jenseits frei verkündet werden kann, ohne dass der Widersacher Christi dies verhindern kann. Diese Herrschaft wird „tausend Jahre“ dauern, das heißt, für eine sehr lange, doch begrenzte Zeit.
Während dieser Epoche werden weiterhin Menschen geboren, leiden und sterben. Selbst jene, die sich zu Christus bekehren, sind dann dem Tod noch ausgesetzt.

Im Friedensreich wird die Geneigtheit der Menschen zur Sünde ebenso bestehen bleiben wie ihre Entscheidungsfreiheit. Die Tatsache, dass Satan gebunden ist, wird sie nicht davon abhalten, falsche Entscheidungen zu treffen und sich auf das Böse einzulassen. Die Trennung zwischen Diesseits und Jenseits wird nicht aufgehoben sein: Die Lebenden und die Toten werden sich in unterschiedlichen Bereichen befinden.
Da Christus dann auf Erden gegenwärtig ist, wird er weder Apostel noch weitere Amtsträger benötigen, um sich zu vergegenwärtigen, noch Sakramente, um seine Gegenwart durch sichtbare Zeichen erfahrbar zu machen.
Um Heil zu erlangen, müssen die Menschen auf Erden und in der jenseitigen Welt an das Evangelium glauben, dem Bösen entsagen, den alten Adam in den Tod geben und Jesus Christus nachfolgen. Am Ende dieser langen Zeit werden alle Menschen von Satan versucht werden und eine eindeutige Entscheidung für Christus treffen müssen. Trotzdem sie die Gegenwart des Sohnes Gottes auf Erden erleben, wird das etliche nicht daran hindern, ihn zu verleugnen und sich von ihm abzuwenden. Lasst uns daran denken, dass sogar einige Jünger zweifelten, als sie dem Auferstandenen begegneten (Mt 28,17)!
Dann wird Gott das Böse endgültig entmachten. Alle Menschen, die nicht an der ersten Auferstehung teilhatten, werden gerichtet werden. Diejenigen, die Christus treu sind, werden in die neue Schöpfung eingehen, in der sie ewig in Gemeinschaft mit Gott und miteinander leben werden.

Das den Menschen angebotene Heil besteht darin, von der Herrschaft des Bösen befreit zu werden und in vollkommener Gemeinschaft mit Gott und den Menschen zu leben. Das Heil ist eine Gnade, die Gott durch Jesus Christus schenkt. Um Heil zu erlangen, müssen die Menschen aller Zeiten dem Bösen entsagen, an Jesus Christus glauben und treu seinem Beispiel folgen. Dies erfordert von jedem einen großen Einsatz und ein ständiges Bemühen.
Gott hat uns die Gnade gegeben, in einer Zeit zu leben, in der Apostel auf Erden tätig sind. Wiedergeboren aus Wasser und Geist haben wir die Möglichkeit, zu den Erstlingen zu zählen, die vorzeitig in die Gemeinschaft mit Gott und mit den Auserwählten eingehen, die aus dem Diesseits und Jenseits hervorgehen werden. So Gott will, können wir sogar vor dem irdischen Tod bewahrt werden. Diejenigen, die zur Brautgemeinde zählen, müssen weder die große Trübsal erleiden noch auf das Jüngste Gericht warten, um zu wissen, ob sie von Gott angenommen werden.

Stap Schneider leitete am Sonntag den 4.11.18 in Stuttgart-Fellbach den sogenannten Entschlafenengottesdienst der NAK. Dort predigte er gleich zu Beginn:

"In der unsichtbaren Kirche, in der Kirche der Gemeinde der Verstorbenen empfangen
Seelen die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung und wir, die Lebenden
freuen uns darüber, auch wenn wir es nicht sehen können, wir können es im Glauben
erfassen. Es geht also nicht darum, dass wir heute traurig sind, dass wir uns der Vergangenheit zuwenden, so ein Gottesdienst ist ganz zukunftsorientiert. Für die Seelen, die die Wassertaufe, die Geistestaufe empfangen ist das ein neuer Anfang eines neuen Lebens, ein Leben in Jesus Christus. Für die fängt es jetzt richtig an und gemeinsam sind wir ganz zukunftsorientiert, weil wir uns gemeinsam auf die Wiederkunft des Herrn vorbereiten.
Also, einen Grund zur Freude, geteilte Freude, ein Grund, zuversichtlich zu sein, wir bereiten uns gemeinsam auf das Kommen des Herrn."

Was Schneider zunächst mit "in der unsichtbaren Kirche, in der Kirche der Gemeinde der Verstorbenen" theologisch meint, bleibt mir unverständlich.  Was ist die Kirche der Gemeinde der Verstorbenen?

Und die Umdeutung, dass "Leben" aus Schneiders Sicht ganz zukunftsorientiert erst im Leben nach dem Tod zu finden ist (jetzt fängt es richtig an)ist eine furchtbarenekrophile Verachtung dessen, was das geschenkte Leben an sich und in seiner Einzigartigkeit für jeden Menschen wirklich bedeutet. Für Schneider liegt der Grund zur eigenen Freude eben erst in der jenseitigen Zukunft,  "weil wir uns gemeinsam auf die Wiederkunft des Herrn vorbereiten!"  Das ist der klare Ausdruck eines vermessenen Wahns, der natürlich für die NAK kollektiv und in letzter Konsequenz gedacht eben notwendig todessehnsüchtig ist! Man bedenke, welche Auswirkungen solche Indoktrination auf Kinder hat!

Die Wassertaufe an den Toten vollzog der Stap dann mit folgenden Worten:

Nun taufe ich euch in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Durch diese Handlung wäscht Gott die Erbsünde ab.  Ihr seid nun eingegliedert in den Leib Christi und somit in die Kirche Christi. Gott öffnet euch den Weg, damit ihr zu ihm kommen könnt. Und er ruft euch zu: Kommt zu mir, ich warte auf euch. Jesus Christus, der euch so geliebt hat, der auch für euch gestorben ist, will euch führen und leiten. Er will euch in der Zukunft bewahren, er wird euch versorgen durch sein Wort und das Heilige Abendmahl. Der Heilige Geist wird euch leiten und inspirieren und wird euch helfen, dem Evangelium zu folgen und Beispiel zu nehmen an Jesus Christus. Seid uns herzlich willkommen in der Gemeinde der gläubigen Christen.“

Schneiders Worte implizieren deutlich, dass die Verstorbenen eine „Zukunft“ haben und ihr jetziges, jenseitiges „Leben“ nun gestaltet werden kann, dass sie inspiriert dem Evangelium  folgen? Dies zunächst aber „nur“ als gläubige Christen, denn es geht noch weiter!

In der Ansprache der Totenversiegelung nämlich geht es dann zudem um die exklusive, also ausschließlich neuapostolische Erstlingsschaft, Gotteskindschaft, die wahre Wiedergeburt und um das „Erbe des ewigen Lebens“:

„Und nun ruft Gott in die jenseitige Welt hinein durch den Heiligen Geist und ruft allen Seelen zu, die er erwählt hat, Gotteskinder sein zu können, die er erwählt hat als Teil, als Braut vorbereitet zu werden für die Wiederkunft Jesu Christi. Kommt, kommt und empfangt hiermit die Gabe des Heiligen Geistes in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gott schenkt euch die Gabe des Heiligen Geistes. Ihr werdet somit Erbe des ewigen Lebens, Miterbe Jesu Christi. Gott versiegelt euch auf den Tag der Erlösung. Jesus Christus schreibt eure Namen an im Lebensbuch des Lammes. Er kennt euch nicht nur, er schreibt eure Namen ein im Lebensbuch des Lammes. Von nun an habt ihr die Möglichkeit als Erstlinge in das Reich Gottes einzugehen. Durch den Heiligen Geist wird die Liebe Gottes in euch ausgegossen, die euch befähigt, Gott und den Nächsten zu lieben wie der Herr Jesus. Wir heißen euch willkommen im Kreis der Wiedergeborenen!“

Ins exklusive Lebensbuch des Lammes sind die auserwählten Verstorbenen auch noch eingetragen und dürfen von nun ab im Totenreich den zukunftsorientierten Anfang ihres neuen Lebens ausleben, denn „. für die fängt es jetzt richtig an!“  Von nun ab können die Wiedergeborenen  in der Gemeinschaft der dies- und jenseitigen NAK-Gemeinde auch endlich inspiriert Gott und den Nächsten lieben und dem Evangelium folgen und dermal einst das ewige Leben erben.

Das ist doch wahrlich wunderbar herrlich, dass der Neuapostolischen Kirche und ihren Mitgliedern durch die Apostel diese äußerst diffenrenzierte, exklusivistische Gewissheit des fabulös vielfältigen ewigen Lebens geschenkt wird, auch wenn der Herr selbst davon vermutlich nichts weiß. In den Evangelien steht davon jedenfalls so nichts ...

Diese aufgeblähten Pseudowahrheiten, die als zukünftige reale Wirklichkeit verkauft werden, erinnern mich an einen konstruierten Dialog von Schopenhauer:

"Gespräch anno 33.:

A.: Wissen Sie schon das Neueste?

B.: Nein. Was ist passiert?

A.: Die Welt ist erlöst.

B.: Was Sie sagen!

A.: Ja. Der liebe Gott hat Menschengestalt angenommen und sich in Jerusalem hinrichten lassen; dadurch ist nun die Welt erlöst und der Teufel geprellt.

B.: Ei, das ist ja ganz scharmant."

(Arthur Schopenhauer, Philosoph, 1788-1860).

Also folge ich in Analogie zu Schopenhauer dem Satz aus dem Protokoll „Auf der anderen Seite ist es ebenso wichtig, dass wir von dem Heil sprechen, das Gott allen Menschen im Friedensreich anbieten wird“ und stelle mir folgenden Dialog vor:

2019 auf dem Wochenmarkt (D.Streich)

NAK-Mensch: Wissen Sie schon das Neueste?

Normaler Mensch: Nein, was ist passiert?

NAK-Mensch: Der Herr Jesus wird wiederkommen!

Normaler Mensch: Ach, wirklich?

NAK-Mensch: Ja, das könnte sogar jetzt in diesem Moment passieren!

Normaler Mensch: Und was dann?

NAK-Mensch: Dann stünden Sie jetzt hier plötzlich ganz alleine da, weil er zunächst nur mich zur himmlischen Hochzeit mitnimmt!

Normaler Mensch: Interessant!

NAK-Mensch: Und jetzt kommt für Sie das Gute: Nach dreieinhalb Jahren Hochzeitsfeier im Himmel kommen wir alle wieder als Unsterbliche zurück auf die Erde und Sie bekommen auch die Chance, erlöst zu werden!

Normaler Mensch: Das ist reizend!

NAK-Mensch: Ja, Jesus liebt eben alle Menschen!

Normaler Mensch: Na dann schlage ich vor, das Sie zunächst einmal Jesus im Himmel heiraten und wenn Sie dann wiederkommen, reden wir noch einmal! Bis dahin einen schönen Tag noch!

 

Ps.vom 28.2.21 Zitate zum Stichwort "In der neuen Schöpfung"

Die neu zusammengestellte Sammlung zu Schneiders Jenseits-Vorstellungen, also wie es seiner Meinung nach in der neuen Schöpfung aussehen wird, zeigt, in welch hohem Maß und absolut naiv sich der Stap diese "Neue Wirklichkeit" und das damit verbundene Neue Sein des Menschen denkt: Als ein ewiges, gleichbleibendes Loben und Preisen Gottes ohne jede Entwicklung oder Veränderung, ein Kontinuum, in dem absolut nicht passiert. Und das für alle Ewigkeit, die mit Schneiders Worten lang und länger dauert. Der dann perfekte Bewohner dieser neuen Schöpfung wird zwar noch Person sein - wie das gehen soll, erklärt er nicht -, nur dass alle Personen verschieden, wohl aber in Gott eins sein werden. Sie werden an jedem Tag und Abend und an jedem neuen Morgen (zeitliche Abläufe im Ewigen???), an dem man aufwacht (!),  nur noch Gott anbeten und ihm dienen. Für Schneider ist diese Zukunft definitiv sicher:

"Ich weiß, wie es weitergeht. Das Böse wird überwunden werden. In der neuen Schöpfung wird alles so sein, wie es Gott will. Das Böse wird nicht ewig regieren. Das Ende der Geschichte ist schon geschrieben. Es gibt gar kein Fragezeichen für die Zukunft. Das Ende der Geschichte ist geschrieben. Der Herr Jesus wird kommen und dann wird er das Heil schaffen in der neuen Schöpfung. So geht's weiter." (so am 13.12.2020  aus Zürich für Brandenburg).

Und wer hätte - zumindest früher - nicht immer wieder in der Predigt gehört, man müsse die Gegenwart vom Standpunkt der Ewigkeit aus betrachten, wie es z.B. gerade auch aktuell schönfärberisch und die Wirklichkeit verschleiernd in einem Artikel von nak-west heißt: " Er (Anmerkung: gemeint ist Stap Schmidt) würdigte Stammapostel Bischoff unter anderem mit den Worten: „Sein Leben kann nur vom Standpunkt der Ewigkeit richtig bewertet und beurteilt werden.“ 

Da fällt mir nur noch Christian Morgenstern ein, der einmal formulierte: „Ich definiere den Humor als die Betrachtungsweise des Endlichen vom Standpunkt des Unendlichen aus.[...]"

Das ist wirklich komisch, zumal es paradox ist, das Zeitliche vom Standpunkt der Zeitlosigkeit betrachten zu wollen! So gesehen wären die Apostel der NAK mit ihrer zukünftig konstruierten Scheinwelt die größten Komiker überhaupt! Die Vision/Fiktion des Ewigen wird zum Orientierungspunkt des wirklichen Lebens mit dem Ziel, dermaleinst in einem System zu "leben", in dem der  verewigte absolute Stillstand als eine Art ununterbrochenes Kontinuum das Seinsprinzip der auch stets gleichbleibenden Handlungsabfolgen ist, und das ohne jedwede Entwicklung bei vollem, eigenem Personenbewusstsein, aber ohne freien Willen (die Bewohner im Auferstehungsleib werden wollen, was sie der göttlichen Vorstellung nach sollen) - eine Horrorvorstellung des Neuen Seins, vor der man nicht einmal mehr in den Tod fliehen kann, da der abgeschafft ist! Wenn Gottes erste Schöpfung schon derart fehlerhaft war, dass eine Neue Schöpfung her muss, scheint allerdings die von Schneider ausgebreitete Vorstellung, wie sie aussehen wird, nicht minder anfällig für Korrekturen. Vielleicht wird es notwendiger Weise noch eine dritte geben???

Zitate von Stap Schneider:

In der neuen Schöpfung/ Jeden Tag und jede Nacht Gott in Ewigkeit preisen, anbeten, danken, dienen

6.12.2020 Brühl: Alle, die an diese neue Schöpfung glauben, werden vollkommen sein, wie Gott es will. Deshalb wird es perfekt sein, denn die Bewohner dieser neuen Schöpfung werden einfach perfekt sein. Gott hat sie durch seine Gnade vollkommen gemacht. Sie werden im Einklang mit Gottes Willen sein. Deshalb wird es kein Tod, kein Leiden, keine Ungerechtigkeit und keine Armut mehr geben. Ich könnte dieser Liste viele Dinge hinzufügen. […] Und wird es in dieser neuen Schöpfung Vulkane geben, wird es Erdrutsche, Erdbeben oder Überschwemmungen geben? Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, wie diese neue Kreation aussehen wird. [...] Ich weiß nicht wie die neue Schöpfung aussehen wird, aber wir wissen und wir vertrauen Gott, dass es vollkommen, friedlich und sicher sein wird. Ohne Tod und ohne Leiden. Gott möchte, dass wir dort sind. Das ist die Erlösung, die er allen Menschen anbieten möchte. Und was machen wir dort? Wir werden Gott Tag und Nacht dienen. […] Genau das werden wir in der neuen Schöpfung, wenn wir erlöst, wenn die Menschheit errettet wird, tun. Diejenigen, die Jesus nachfolgen, werden Gott Tag und Nacht dienen. Was heißt das? Oh, das ist einfach. Wir werden den Herrn Tag und Nacht preisen, wir werden ihm jeden Tag in Ewigkeit danken. Weil Gott so großartig ist, werden wir jeden Tag einen neuen Grund haben, ihm zu danken. Wir werden jeden Tag einen neuen Grund finden, dankbar zu sein, Gott anzubeten und zu preisen. Auf diese Weise werden wir Gott in der neuen Schöpfung jeden Tag in Ewigkeit dienen. Wir werden ihn preisen, anbeten, es wird kein Ende haben. Wir werden immer einen neuen Aspekt der Liebe und der Herrlichkeit Gottes entdecken und wir werden Gott einfach anbeten. So werden wir in der neuen Schöpfung dienen.

In der neuen Schöpfung/ Mit dem Verstand nicht zu fassen

19.05.2014 Sao Filipe: Wenn wir dann in der neuen Kreatur sind, in der neuen Schöpfung, werden wir nur noch eines machen, wir werden Gott danken und loben. Das kann man mit dem Verstand gar nicht fassen. Weil wir dann endlich sehen, wie groß und wie lieb Gott war, werden wir in aller Ewigkeit danken und loben.

In der neuen Schöpfung/ verschiedene Personen, aber völlig eins

20.5.18 Washington, USA: Für alle die in der Gemeinschaft Gottes leben, gibt es noch eine andere Art zusammen zu leben. Sie werden in Gott eins sein. Die Qualität an Beziehung können wir uns unter Menschen nicht vorstellen. Es wird verschiedene Personen im Reich Gottes geben. Jeder ist verschieden, auch in der neuen Schöpfung. Jeder wird als Person bleiben, aber alle diese verschiedenen Personen werden vollkommen eins in Gott sein, weil Gott in allen sein wird. So eine wunderbare Beziehung, es ist eine Beziehung die wir uns heute noch nicht vorstellen können.

In der neuen Schöpfung/ Ewigkeit ist sehr sehr lang und noch länger

8.5.2016 Ralingsåsgården:  In der neuen Schöpfung werden wir nicht von unserem Werk sprechen. Wir werden eine Ewigkeit lang Gott loben und danken. Das ist ein Gedanke, der fasziniert mich. Wir haben ja keinen Begriff. „Ewigkeit“ was ist das? Sehr sehr lang und noch länger. Und wenn ich mir dann so Gedanken mache, ich sage das jetzt bildlich, jeden Morgen in der Ewigkeit wache ich dann auf und habe einen neuen Grund Gott zu loben und zu danken. Ewig werde ich immer wieder einen neuen Grund haben Gott zu loben, Gott zu danken.

In der neuen Schöpfung/  … wie Adam und Eva im Paradies

18.8.2018 Siauliai Litauen: Was hat Gott vor, was ist der große Heilsplan Gottes? Ich mache es ganz kurz: Gott hat den Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben. Adam und Eva sollten in ganz inniger Gemeinschaft auf ewig mit ihm wohnen. Sie sind aber in Sünde gefallen und wurden von Gott getrennt. Der Plan Gottes ist zu wirken, bis die Menschen wieder innige Gemeinschaft mit ihm haben in der neuen Schöpfung, wie Adam und Eva im Paradies. Das ist der Grundgedanke Gottes. Er will, dass der Mensch zu ihm zurückkommt und ewig mit ihm lebt, und alles Tun und Handeln Gottes muss man unter diesem Gesichtspunkt sehen.

 

DS 9.5.21 Göttliche Heilsangebote durch die  NAK im jenseitigen Bereich – Ein Kommentar

Zitat von Andreas Rother vom 8.5.21 (1. Teil von sieben geplanten!!):

Die Seele ist unsterblich und auch Entschlafenen kann geholfen werden. (Quelle: https://nac.today/de/158033/974307)

Diesen zwei Behauptungen Rothers soll im Folgenden kurz nachgegangen werden. Aber warum dem Lehrling (Rother) folgen, wenn man auch den Meister (Schneider) zitieren kann? Hier also ein passender Abschnitt zum Thema vom Stammapostel selbst:

Stap Schneider am 01.07.2018 in Horn-Bad Meinberg-NRW: Auch die vielen Menschen, die es wirklich nicht schön hatten auf dieser Erde, haben die Möglichkeit, im Jenseits noch alles zu empfangen. Dieser Gedanke begeistert mich, muss ich sagen. Herzlichen Dank, lieber Gott, für dieses Heilsangebot auch im jenseitigen Bereich! […] Welche Mühe haben sich die Seelen gegeben, zu diesem Glauben zu kommen, an die Kirche zu glauben, dass genau da, bei diesen unvollkommenen Menschen, Gott Heil vermittelt. Für manchen war das eine Riesenüberwindung, an die Vollmacht der Apostel zu glauben, die Vollmacht, die Gott uns unvollkommenen Menschen gegeben hat; mancher wurde so enttäuscht -von Menschen, von Ämtern, von Kirchen; und Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen. Zu diesem Glauben mussten sie erst gelangen, so einfach war das für viele nicht. Ich möchte das auch einmal ansprechen. Wir stehen mit großer Ehrfurcht vor diesen Seelen, schauen nicht von oben auf sie herab, wenn wir uns mit den einen oder anderen beschäftigen. Noch einmal, ohne Träumerei, ohne Phantasie, ohne Spekulation: Da kann man nur bewundern, dass es Seelen gibt, die das schaffen.

Die Vorstellung einer unsterblichen Seele in Verbindung mit einem Leben nach dem Tod ist vermutlich so alt wie Ahnenkulte und Beerdigungsriten und auch verbreitet unter nicht speziell gläubigen Menschen. Sie stammt im Ursprung also aus einer Zeit der naturwissenschaftlichen Ahnungslosigkeit, in der "Spekulationen" die Grundlage der Orientierung waren. Mit dem Wissen um die Evolutionstheorie wird es aber schwierig, denn an welcher Stelle sollte im Vormenschen die Seele entstanden sein? Kurze Antwort: Gar nicht! Nur theo-logisch lässt sich dafür eine Begründung herleiten durch den Schöpfungsakt Gottes, der Adam (Mensch) anblies (Psyche=Hauch) und also ward der Mensch eine lebendige Seele. (2. Mose 7, Lutherbibel 1912). In den aktuellen Übersetzungen steht heute meist „So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ Das Problem der „Seele“ ist damit zumindest aus diesem Kontext entfernt!

Platons Höhlengleichnis ist philosophisch beeindruckend, aber eben auch nur Spekulation. Selbst für nicht kirchlich orientierte Menschen ist die Vorstellung ihrer eigenen Nichtexistenz unvorstellbar.  Der Tod bleibt ein Absurdum, und ich kann mich durchaus nicht daraufhin entwerfen. Man kann Epikur denkerisch folgen, der meinte, der Tod habe für uns keine Bedeutung, weil er sich logisch als bloßes Nichtsein erweise: „Wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr.“

Oder Eriugenas Jenseitsvorstellungen, der zum Tod wie folgt schreibt:

Kap 8 S. 193 "Daher sagt der selige Maximus im 28. Kapitel der Schrift über das Doppelsinnige: „Das Ende dieses gegenwärtigen Lebens Tod zu nennen, ist meiner Meinung nach unrichtig; man würde dasselbe besser als Entfremdung vom Tode, als Absonderung vom Verderben, als Befreiung von der Knechtschaft, als Ausruhen von den Stürmen, als Untergang der Kämpfe, als Uebergang von der Verwirrung, als Rückkehr von der Finsterniss, als Ausruhen von den Schmerzen, als Beschwichtigung unrühmlichen Prunkes, als Stillstand von der Unbeständigkeit, als Verhüllung der Schmach, als Flucht von den Leidenschaften, als Vertilgung der Sünde, mit Einem Worte als Ende aller Uebel bezeichnen." Das Ende des gegenwärtigen Lebens ist also der Anfang des künftigen, und der Tod des Fleisches die Aussicht auf Wiederherstellung der Natur und deren Rückkehr zur frühern Unverletztheit.

Aus dem Nichts ins Nichts - vom Staub zum Staub in den vielleicht doch ewigen Kreislauf des Kosmos zurück. Dazu passt biblisch Kohelet Kap. 3:

„Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh; denn es ist alles eitel.Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub.Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes abwärts unter die Erde fahre?So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, als daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?

Alle diese Überlegungen haben ihre Berechtigung, ohne dass sich ein anderer darüber erheben sollte. Manche schlau tuenden Formulierungen aus neuapostolischen Federn wie dieser oben angesprochene 1. Teil von sieben wollen aber etwas beweisen, was nicht zu beweisen ist. Glaubensfragen haben einen axiomatischen Charakter und sind besonders für Kirchen unverzichtbar. Aber die Vorstellungen von Stap Schneider und seine frei fabulierten Ausschmückungen sind der Gipfel an neuapostolischer Dreistigkeit und theo-logisch klar widerlegbar, siehe z.B. Markus 16: 16 „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden;“ oder Joh 11, 25  „Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.“

Laut Schneider (siehe Eingangszitat) müssen aber die Verstorbenen die folgenden, speziell neuapostolischen Bedingungen erfüllen, um zum Heil zu gelangen:

  1. An die (neuapostolische) Kirche glauben
  2. An die Vollmacht der Apostel zu glauben
  3. Denn: Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen
  4. Riesenüberwindung: Zu diesem Glauben mussten sie erst gelangen, so einfach war das für viele nicht.
  5. Ohne Träumerei, ohne Phantasie, ohne Spekulation: Da kann man nur bewundern, dass es Seelen gibt, die das schaffen.

Also zu "bewundern" gibt es hier tatsächlich rein gar nichts, verwundern hingegen lassen einen die scheinlogischen Zirkelschlüsse, die aber in dieser Art bekannt und typisch für die predigende NAK und ihre schreibenden Vasallen sind. Diskussionen wie eingangs  angedeutet sind spannend und erweitern durchaus den Horizont, die wahnhaften Indoktrinationen Schneiders hingegen nicht.

Der Evangelist Johannes lässt Jesus in Joh. 5,24 klar und eindeutig sprechen:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Lutherbibel 1912

Und ihn darf und sollte man beim Wort nehmen, in dem natürlich weder von Kirchen- und Apostelglaube die Rede ist noch von notwendiger Versiegelung, sondern nur von Taufe und Glaube an ihn selbst.

Jesus kannte nämlich keine Versiegelung!

 

Siehe auch  ältere Kommentare zum Thema:

 

5.12.18   Anmerkungen zum Evolutionsverständnis der NAK und auf Stap Schneiders Sicht der Schöpfung

Die folgenden Anmerkungen verstehen sich als Fortsetzung zu den Ausführungen zum Thema Jenseitsvorstellungen. Gehen wir zunächst in die Historie der NAK zur Frage der Evolution und damit Menschwerdung. Wer den Menschen als direkt von Gott schöpfend erzeugte Lebensform ansieht, muss sich die Frage nach der unsterblichen Seele im Menschen nicht stellen, da Gottes Hauch sie ihnen einblies. Dabei können sie sich zudem berufen auf 1 Mose 6 Luther Bibel 1545:

 „Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden,da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten.“

So ist die Lesart möglich, dass es einerseits Gottes eigenhändig geformte Kinder mit Seele gab und andererseits auch die Kinder/Töchter der Menschen als evolutionäre Entwicklung der Schimpansen ohne Seele. Interessant dabei, dass die Schimpansenhervorkömmlinge, zu denen sich Gottes Geschöpfe eher hingezogen fühlten,  wohl bedeutend hübscher waren als Gottes Versuch der Weibchengestaltung aus Adams Rippe. Das missfiel Gott natürlich und sogleich plante er Maßnahmen:

Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre. Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.

Kaum geschöpft und schon wieder verworfen, 8 „aber Noah fand Gnade vor dem HERRN!“ So ging die Geschichte also doch noch wenigstens durch einen, also den letzten Überlebenden der von Gott geschaffenen Menschen weiter …

Im Jahr 1972 galt in der NAK die Evolutionslehre noch als Häresie, man hatte das wörtlich zu glauben, was in der Bibel steht! So konnte Apostel Startz AM 10.5.1972  in einem privaten Schreiben auf eine Frage hin die Sache wie folgt erklären:

„Wir geben zu, daß durch Ausgrabungen der Neandertaler Mensch gefunden wurde, der schon vor 100 000 Jahren gelebt haben soll. Steht es aber Gott nicht zu, von dem Menschen, den er schaffen wollte, zuerst ein Modell zu machen? In dem Modell hat er aber nicht gewohnt. Ein kluger Bauherr läßt sich von einem Architekten auch zuerst ein Modell anfertigen. Dieses wird er nie beziehen oder gar darin wohnen. So hat Gott auch nicht in dem Neandertaler-Menschen gewohnt. Er war lediglich das Modell. Dann aber kam die Stunde, in welcher der allmächtige Gott die Worte sprach: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei!" In diesem Ebenbild Gottes wohnte der Herr, denn er gab ihm seinen Geist und dadurch wurde der Mensch zu einer lebendigen Seele.“

Auch Stammapostel Fehr hatte 2001 noch nicht so richtig Vertrauen in die Wissenschaft und bemerkte im übertragenen Pfingstgottesdienst an:

„Ich weiß, wir leben in einer Zeit, wo alles angezweifelt wird und die Eckwerte des Evangeliums umgestoßen werden. Ich sagte den Aposteln vor dem Gottesdienst, dass ich kürzlich gehört habe, wieder von jemandem, der sagt: Tot ist tot, und dann ist alles aus, und es gibt keinen Schöpfer aller Dinge. Es ist alles entstanden durch die Moleküle und schließlich durch einen Urknall, und wie die Theorien alle heißen. Dann habe ich gesagt:
Das ist genau gleich, wie wenn man behaupten würde, durch eine Explosion in einer Buchdruckerei ist das Brockhaus-Lexikon entstanden.“

2004 gab es dann noch etwas holprig eine NAKI Verlautbarung vom 11.11. zur Evolutionstheorie:

“Die Neuapostolische Kirche sieht in der Evolutionstheorie keine geeignete Erklärung für die Schöpfung, weil diese Theorie Gott als Schöpfer in ihre Betrachtungen nicht einbezieht. Dagegen sieht sie in den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Evolution keinen Widerspruch zu den Aussagen der Bibel. (...) Es ist denkbar, dass der heutige Mensch (Homo sapiens sapiens) von Anfang an ein beseelter Mensch war, möglicherweise schon vor über 130.000 Jahren.”

Etwas präziser als „es ist denkbar“ wurde es ein gutes Jahr später in der „Unsere Familie“ 07/05, Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt (Quelle)

„Im Mittelpunkt dieses Berichtes steht Gottes schöpferisches Tun, das allein aufgrund des befehlenden Wortes geschieht („Es werde Licht! Und es ward Licht“, 1. Mose 1,3). Liest man den Text genau, dann fällt auf, dass Gott nicht nur durch sein Wort Wirklichkeit, Dinglichkeit und Geschöpflichkeit schafft, sondern darüber hinaus Anweisungen für eine weitere Entwicklung und Entfaltung des Geschaffenen gibt. ...
In bildhafter Weise wird geschildert, wie Gott zuerst den Mensch schuf und dann alles zum Dienst des Menschen bereitete. ... Man sollte sich immer im Klaren darüber sein, dass sich in Wissenschaft und Glaube ein jeweils völlig anderer Zugang zur Wirklichkeit eröffnet. Aus unserem Glauben heraus bekennen wir: Der Kosmos, die Natur, der Mensch sind von Gott geschaffen, unabhängig davon, wie sich ihre Entstehung im Einzelnen vollzogen haben mag.

Demnach ist Gott der Auslöser und Initiator aller sich in Gang setzenden, evolutionären  Prozesse. So ganz klar war die Sache in Bezug auf den Menschen aber immer noch nicht, denn was bedeutet „bildhafte Weise“ nun konkret in Bezug auf Adam und Eva?

Im März 2009 bemühte sich Stap Leber im Artikel ´Wie verstehen wir die Heilige Schrift? (Quelle) um weitere Klarheit und schrieb:

„Was das Alte Testament anbelangt, so muss man sagen, dass viele Dinge sicherlich symbolisch und metaphorisch zu verstehen sind. Das betrifft insbesondere die Schöpfungsgeschichte. Wenn da zu lesen ist, dass „der Herr den Menschen aus Erde vom Acker“ machte und ihm „den Odem des Lebens in seine Nase blies“, dann handelt es sich hierbei um eine bildhafte Ausdrucksweise, die nicht wörtlich genommen werden kann. So verhält es sich mit der gesamten Schöpfungsgeschichte. Somit brauchen wir uns auch nicht in Widerspruch zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu setzen.“

So ganz klar war aber auch das noch nicht, weil die eindeutige Formulierung, dass Gott NICHT den Menschen geschaffen nach wie vor vermieden wurde. Deshalb gab es am 01.03.2010 von Stap Leber noch ´Ergänzende Ausführungen zu unserem Verständnis der heiligen Schrift? (Quelle)

„Wie hat sich denn in diesen riesigen Zeiträumen die Erde von den Anfängen des Lebens bis zu den heute vorhandenen Lebensformen entwickelt? Nun, alles spricht für eine allmähliche Entwicklung, eine Evolution. Das steht auch im Einklang mit der Heiligen Schrift, wo von einer stufenweise Entwicklung von den Pflanzen über die Tiere bis zum Menschen berichtet wird.

Endlich ist die Katze aus dem Sack: „Alles spricht für eine allmähliche Evolution von den Pflanzen, Tieren bis hin zum Menschen!“ Gott ist jetzt aus dem konkreten, persönlichen Schöpferspiel genommen, obgleich "er hinter allem steht! Er hat den ganzen Entwicklungsprozess in seiner Hand gehalten, und das Leben in all seinen vielfältigen Erscheinungsformen nach seinem Willen hervorgebracht.“

Aber da bleibt ja immer noch die Frage nach der unsterblichen Seele offen. Passt sie in die stufenweise Entwicklung? Nein, natürlich nicht. Deshalb das folgende Konstrukt als Setzung:

„Die Heilige Schrift sieht den Menschen grundsätzlich als ein mit einer unsterblichen Seele ausgestattetes Wesen an. Der Zeitpunkt, wann die ersten mit einer Seele ausgestatteten Menschen auftraten, lässt sich wissenschaftlich nicht bestimmen, denn die Seele als das von Gott gegebene unsterbliche Leben ist wissenschaftlicher Forschung nicht zugänglich. Die menschenähnlichen Vorformen, die es zuvor gegeben haben mag, waren also nicht mit einer unsterblichen Seele ausgestattet.“

Aber wann ist der Mensch nun wirklich Mensch? Eine Meinung ist, dass im Augenblick der Verschmelzung von Ei und Samenzelle ein neuer Mensch entsteht, weil in diesem Lebewesen bereits die gesamte Potentialität eines später entwickelten Menschen vorhanden ist. Dazu passt auch eine Formulierung des französischen Philisophen Jean-Luc Nancy (geb.1940), der wie Kant auf die Frage, was der Mensch sei, selbst keine Antwort hat, aber Folgendes zu bedenken gibt:

„Der Mensch ist ein vornehmlich denkendes Wesen, seine Handlungen sind eingebettet in das geistige Umfeld seiner Zeit. …  Nein, der Mensch ist kein vollendetes Wesen. Wir sind unendlich. Unendlich sein heißt nicht, unendlich lange zu leben, es heißt, dass es etwas in uns gibt, was nicht von der Zeit abhängig ist. Etwas, das über die Zeiten trägt, das uns nicht auf unsere kurze Lebenszeit reduzieren lässt. Was lernen wir in unseren Menschenleben? Wir lernen, dass wir letztlich nie ein komplett fertiger Mensch geworden sind! (Quelle)

Die antike Embryologie besagte, dass der Embryo in den ersten dreißig oder vierzig Tagen unbeseelt bleibt. Dazu passt, dass nur drei von 10 befruchteten Blastozysten sich stabil einnisten.  Kann man vor dieser Tatsache dann tatsächlich jeder befruchteten Eizelle bereits die schützenswerte Menschenwürde zugestehen? Ich möchte an dieser Stelle jedem Leser die Beantwortung dieser Frage selbst überlassen.

Und was meinte Leber 2010 nun noch zu dem aus seiner Sicht ersten, beseelten Menschenpaar Adam und Eva? Genau genommen war eigentlich ja nur Adam beseelt, Eva ist doch aus seiner Rippe gemacht! Aber egal, Leber sagt:

„ Der biblische Bericht über das erste mit einer Seele ausgestattete Menschenpaar Adam und Eva zeigt in sehr anschaulicher Weise, dass die Menschen sogleich in Sünde gefallen sind. Auch dieser Bericht mag bildhafte Elemente enthalten, ich rate aber dazu, nicht zu sehr zu analysieren, was wörtlich und was bildhaft zu verstehen ist. Das führt uns im Glauben nicht weiter.“

Nun, auch seine Bemerkung führt hier in der Betrachtung wirklich keinen Millimeter weiter, im Gegenteil! Wozu dann also das Ganze? Lebers bezeichnendes Schlussstatement:

„Noch eine abschließende Bemerkung: Die Fragen, die ich hier angeschnitten habe, sind für die Erreichung unseres Glaubenszieles nicht entscheidend. Aber wir müssen als Kirche einen klaren Standpunkt vertreten. Es ist nicht nötig und auch nicht sinnvoll, uns in Widerspruch zu wissenschaftlichen Ergebnissen zu bringen.“

Darum ging es wohl in erster Linie, Schluss mit der Wissenschaftsfeindlichkeit, damit da mal Ruhe ist! Die offene Frage, wann der Mensch zum Menschen wurde, wurde im oben bereits zitierten UF-Artikel von 2005 durchaus konkreter beantwortet. Ein weiteres Zitat daraus:

„Der heutige Mensch, der Homo sapiens sapiens, lebte schon vor mehr als 130.000 Jahren. Durch Wanderbewegungen hat er sich wohl von Afrika aus allmählich über die ganze Erde verteilt. Die physische Evolution des Menschen wird begleitet durch eine kulturelle Evolution. Dies zeigt sich unter anderem in dem Umgang der frühen Menschen mit ihren Toten. Begräbnisse zählen mit zu den ersten Schritten ihrer kulturellen Entwicklung. Die ältesten Gräber lassen sich 90.000 Jahre zurückdatieren. Grabbeigaben, die auf Vorstellungen von einem Jenseits hindeuten, finden sich in Gräbern, die 30.000 Jahre alt sind.“

Nun wusste man 2005 allerdings noch nichts von den Bestattungsfunden des Homo naledi vor 226.000 bis 335.000 Jahren, die in den ersten Anmerkungen beschrieben wurden. Vielleicht passt die NAK ihre zeitliche Einordnung demnächst dieser Tatsache geschuldet noch an, ein Problem wäre das jedenfalls nicht.                                                                                                            

Bis soweit der historische Befund. Es bleibt die Frage, wie aktuell Stap Schneider sich zu diesen Fragen verhält. Beim googeln seiner Predigten in meinen PDF-Dateien von 2014-2018 zeigte sich, dass der neue Kirchenpräsident sich mit Evolution, Schöpfung etc bezüglich der Vergangenheit überhaupt nicht beschäftigt, Adam und Eva sind bei ihm aber wieder undifferenziert von Gott geschaffen, die bislang vollzogenen Fortschritte zum Thema werden von ihm völlig ignoriert:

Gott hat den Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben. Adam und Eva sollten in ganz inniger Gemeinschaft auf ewig mit ihm wohnen. Sie sind aber in Sünde gefallen und wurden von Gott getrennt. Der Plan Gottes ist zu wirken, bis die Menschen wieder innige Gemeinschaft mit ihm haben in der neuen Schöpfung, wie Adam und Eva im Paradies. Das ist der Grundgedanke Gottes.“ 18.8.2018 Siauliai Litauen Gottesdienst für Amtsträger

Sein Thema ist immer wieder durchgängig die neue Schöpfung. Schneider hakt die jetzige, also erste Schöpfung als gescheitert ab:

Also, die Gesellschaft wird nur vollkommen sein in der neuen Schöpfung. Wenn es Gott gäbe, dürfte es doch keinen Krieg geben, müsste doch die Gesellschaft gerechter sein. Und die Umwelt ist doch so verseucht, die Welt geht unter von der Verseuchung.
Ja, das wird auch nicht in diesem Leben vor der Auferstehung möglich sein. Gott wird eine vollkommene Gesellschaft schaffen, aber nach der Auferstehung, in der neuen Schöpfung. Er wird auch das Problem der Umwelt regeln, aber in der neuen Schöpfung, nach der ersten Auferstehung.“
(16.11.2014 Säo Paulo (Hotel Sheraton)/Brasilien)

In der zweiten, geistigen Schöpfung wird es also auch eine Umwelt geben, deren Probleme von Gott geregelt sind. Schuld an der jetzigen Misere ist natürlich der Mensch, genauer, der freie Willen des Menschen:

„Am Anfang hat Gott Himmel und Erde geschaffen, und alles war vollkommen, dann hat er den Menschen geschaffen, ihn auf diese Erde gestellt, aber der Mensch wurde ungehorsam und ist in Sünde gefallen, und somit hat sich alles verschlimmert.“

22.06.2014 Mbuji-Mayi/D.R. Kongo

Schon am Anfang guckten ja die Kinder respektive Söhne Gottes wie bereits zitiert  nach den Töchtern der Menschen. Gott war davon überrascht, gab ihnen noch 120 Jahre, was aber auch nichts half. Also schickte er kurzerhand und etwas impulsiv die Sintflut und vernichtete seine geschaffenen Menschen, weil es Gott gereute, den Menschen gemacht zu haben. Im Grund war das schon das erste Scheitern seines Planes. Mit dem letztlich verbliebenen Noah begann dann die zweite Runde, die sich ebenso unerfreulich entwickelte wie die erste. Aber kann Gott von solchen Dingen überrascht werden? Offensichtlich, denn es gereute ihn ja sein Schöpfungsakt. Weiß man nämlich die Sache schon vorher, kann es einen hinterher nicht gereuen! Schneider erklärt das aus seiner Sicht aber deutlich anders:

„Gott ist ewig. Für ihn gibt es keine Vergangenheit, gibt es keine Gegenwart, gibt es keine Zukunft. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft ist für ihn Gegenwart. Ich will jetzt gar nicht lange darüber sprechen, aber was heißt das ganz klar? Das heißt, als Gott seinen Sohn geopfert hat, hatte er die ganze Vergangenheit der Menschheit vor Augen, aber auch die ganze Zukunft. Die Zukunft heute war damals schon vor 2.000 Jahren Gegenwart für Gott. Das heißt jetzt ganz einfach: Als Gott seinen Sohn geopfert hat, hat er die Menschen von heute gesehen. Er hat auch die gesehen, die ihn heute verspotten. Er hat die gesehen, die ihn heute verleugnen. Er hat die gesehen, die heute sein Gesetz überhaupt nicht respektieren. Er hat die gesehen, die ihn heute bekämpfen. Er hat die gesehen, die heute gegen ihn arbeiten, seine Schöpfung zerstören. Er hat die gesehen, die heute die Menschen, die er gemacht hat, bekämpfen, töten, foltern. Die alle hat er gesehen, die alle hatte er vor Augen. Dann hat er seinen Sohn geopfert für diese alle. … Da merkt man, wie groß die Liebe Gottes ist. Gott ist allwissend.“ (02.03.2014 Halberstadt/BRD)

Was Stap Schneider hier zusammenfabuliert, ist vor dem bisher gezeigten Hintergrund völlig unhaltbar falsch und entspricht ausschließlich seinem persönlichen Wunschdenken. Stap Schneider bewegt sich in seinen Predigten gedanklich aber bereits lieber heute schon in der neuen Schöpfung, als sich den gegebenen Realitäten und Wirklichkeiten dieser Zeit zuzuwenden. Gottes erster Schöpfungsversuch hat sich als völlige Pleite herausgestellt und fertig! Es lohnt sich nicht, darauf auch nur einen zweiten Gedanken zu verschwenden. Erst die zweite Schöpfung mit dem neuen Menschen wird toll und vollkommen. Wie das in Zukunft besser funktionieren wird, weiß Schneider auch schon;

„Aber für diese neue Schöpfung macht er die Dinge in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst will er neue Menschen schaffen, und diese neuen Menschen sollen seinem Willen entsprechen, dem Willen Gottes. Und wenn er diese neuen Menschen geschaffen hat, die dem Willen Gottes entsprechen, dann wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und dann wird er diese neuen Menschen in diese neue Schöpfung setzen.“ (22.06.2014 Mbuji-Mayi/D.R. Kongo)

Man denke jetzt nicht, dass dieser Gedanke vielleicht ein peinlicher, unüberlegter Ausrutscher war. Das folgende Zitat vier Monate später zeigt, wie sich diese fixe Idee fest ihm ihm eingebaut hat:

„Die Menschen möchten, dass Gott sofort den Frieden auf Erden herrschen lässt, aber Gott hat einen anderen Weg gewählt: er will zuerst neue Menschen schaffen, Menschen, die dazu fähig sind Gott zu gehorsam zu sein und sich für Gott zu entscheiden. Und wenn diese neuen Menschen geschaffen sind, die, die sich für Jesus, für Gott entschieden haben, dann wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, für diese und nur für diese. Und wenn alle Menschen sich dem Willen Gottes untergeordnet haben, dann werden sie in das Reich Gottes eingehen und dort wird dann Frieden herrschen.“ (26.10.2014 Kinshasa/D.R. Kongo

Nun folgt ein Zitatsprung über vier Jahre in den Mai 2018. Schneiders großartiger Plan hat sich weiterentwickelt. Die neuen Menschen sind jetzt Personen, die schon heute Teams bilden werden.

„Es wird verschiedene Personen im Reich Gottes geben. Jeder ist verschieden, auch in der neuen Schöpfung. Jeder wird als Person bleiben, aber alle diese verschiedenen Personen werden vollkommen eins in Gott sein, weil Gott in allen sein wird. So eine wunderbare Beziehung, es ist eine Beziehung die wir uns heute noch nicht vorstellen können.

Durch die Hilfe des Heiligen Geistes werden unsere Gedanken und unser Sein gestaltet, dass wir ein Vorgeschmack dieser Gemeinschaft schon heute mit unseren Brüder und Schwestern erleben können. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes können wir alles überwinden was uns trennt. (…)
Wegen der Gier nach Reichtum, Ehre und Macht, sind viele Menschen bereit sich gegenseitig zu beißen und zu verschlingen. Aber wenn unsere Gedanken und unsere Wünsche durch den Heiligen Geist gestaltet werden, können wir dieses überwinden. …
Unsere Unterschiede sind kein Hindernis mehr sondern ein Segen, denn wir möchten ein Team werden. Ein Team, das mit uns für Gott kämpft, ein Team, das von ihm gerufen wurde und ihm dient und sein Evangelium verkündigt.“ 
20.5.2018 Washington, USA, Pfingsten

In diesem Abschnitt geht nun einiges durcheinander, was wahrscheinlich Schneiders eigener Begeisterung für seine hier aufgestellte Parallelwelt zuzuschreiben ist. Die verschiedenen Personen sind im Reich Gottes und der neuen Schöpfung angesiedelt und sollen bereits heute als Vorgeschmack und im Folgenden vermutlich vorgedacht für das 1000jährige Friedensreich als Team – von ihm gerufen?? - für Gott kämpfen?? Das passt aber nicht so richtig, da das Böse dann ja gebunden ist und eine Rufung nur jetzt stattfinden kann. Wahrscheinlich schweifte Schneiders geistiges Auge bereits visionär weit seiner Zeit voraus, wie auch im nächsten und letzten Zitat. Passend blickt es einen Monat später in die schlussendliche Vollkommenheit der neuen Schöpfung:

„Was ist mit der Nächstenliebe? Auch die hört nicht auf, die wird dann auch vollkommen, weil wir im Hochzeitssaal und später in der neuen Schöpfung sind. Die Menschen leben in neuen Verhältnissen, sie sind dann alle voll der Liebe Gottes. In dieser innigen Verbindung mit Gott ist auch die Beziehung zwischen den Menschen ganz anders aufgestellt. Alles Sündhafte ist weg, alles Menschliche ist weg, sie sind ganz zu Gott hin orientiert, Gott ist alles in allem, die Beziehung zwischen den Menschen selbst ist eine göttliche Beziehung, die auf Gott basiert, von Gottes Liebe erfüllt. Das Ziel des ganzen Geschehens ist die ewige Liebe, dass wir ewig in der Gemeinschaft mit Gott leben, und dass zwischen den Menschen so ein Abbild der trinitarischen Beziehung ist. Die Beziehung aller Menschen basiert nur noch auf der Liebe. Das ist unsere Zukunft.“ 3.6.2018 Bern-Ostermundigen

An dieser Vorstellung ist Vieles mehr als erschreckend, falsch und widersprüchlich:

·         Wenn alles Sündhafte und Menschliche weg ist, gibt es keine wirkliche Nächstenliebe mehr

·         Eine Beziehung zwischen den Menschen gibt es nicht, weil laut Schneider ja alles Menschliche weg ist

·         Ebenso ist eine auf Gott basierte und orientierte allumfassende ewige Liebe nicht zwischen Menschen denkbar

Und bitte, was soll ein Abbild der trinitarischen Beziehung sein? Schneider erklärt zuvor in seiner Predigt: „Gott ist Liebe! Wir glauben an den dreieinigen Gott: Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Diese drei sind völlig eins und innig miteinander verbunden. Das ist genau die Definition der Liebe. Liebe ist grundsätzlich diese Beziehung, die in der Trinität vorhanden ist zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Drei verschiedene Personen sind völlig eins, man kann sie nicht trennen, sie sind innig verbunden. Das ist die Definition von Liebe.“

Schneider übersieht hier, dass das Personensein Gottes ein Denkkonstrukt für eine übergeordnete Einheit ist. Das, was Gott vielleicht letztlich  ist, wird hier in eine stark vermenschlichte Sicht gesetzt. Und der ohnehin reichlich problematischen Trinität zu unterstellen, das es drei Personen seien, ist schlicht nicht haltbar. Bestenfalls haben sie personalen Charakter. Auch der dann in Eins als Gott bezeichnete kann nicht ohne weiteres mit dem sehr menschlichen Personenbegriff gefasst werden, da er absolut zu kurz greift.

"Durch nichts ist unser (Glaubens-) Leben mehr gekennzeichnet, als durch die selbstgeschaffenen Gottesbilder. Ich denke an den Theologen, der nicht auf Gott wartet, weil er ihn, in ein Lehrgebäude eingeschlossen, besitzt. Ich denke an den Theologiestudenten, der nicht auf Gott wartet, weil er ihn, in seine eigene Erfahrung eingeschlossen, besitzt. Es ist nicht leicht, dieses Nicht-Haben Gottes, dieses Warten auf Gott zu ertragen. Es ist nicht leicht, Sonntag für Sonntag zu predigen, ohne den Anspruch zu erheben, Gott zu besitzen und über ihn verfügen zu können... Ich bin überzeugt, dass ein großer Teil des Widerstandes gegen das Christentum daher rührt, dass die Christen, offen oder versteckt, den Anspruch erheben, Gott zu besitzen und daher das Element der Erwartung verloren haben, das so entscheidend für die Propheten und Apostel ist ... Wir sind stärker, wenn wir warten, als wenn wir besitzen. Wenn wir Gott besitzen, so reduzieren wir ihn auf einen kleinen Ausschnitt, den wir von ihm erfahren und begriffen haben, und wir machen aus ihm einen Götzen... Aber wenn wir wissen, dass wir ihn nicht kennen, und wenn wir auf ihn warten, um ihn zu erkennen, dann wissen wir wirklich etwas von ihm, dann hat er uns ergriffen und erkannt und besitzt uns. Dann sind wir Glaubende in unserem Unglauben, und dann sind wir von ihm bejaht trotz unseres Getrenntseins von ihm" (Tillich, Religiöse Reden I 165ff).

Zudem ist auch das menschliche Personensein so niemals zu denken (lles Sündhafte ist weg, alles Menschliche ist weg, sie sind ganz zu Gott hin orientiert,) und wenn, dann würde sich das menschliche Personensein in solch einem Konstrukt völlig auflösen. Übrig bleibt dann nicht einmal mehr eine Gottesmarionette, sondern ein Nichts.  Laut Schneider sollen aber auch keine Marionetten herangezüchtet werden. Diese Darstellung ist meines Erachtens nur darauf ausgerichtet, Schneiders entmenschlichtes Personendenken in der neuen Schöpfung erklärend zu rechtfertigen und dem Einwand zu begegnen, dass die dadurch entstehenden personalen Interessen die gleiche Folgen hätten, wie wir sie um uns ständig beobachten. Daher also der Versuch, den Transfer über Gottes Personen, die eins sind, auch auf den neuen Menschen in der neuen Schöpfung zu übertragen - ein in meinen Augen aber absolut albernes Unterfangen.

Es geht dem lieben Gott nicht darum, unsere Person zu negieren, dass wir so ein Ding werden in der Hand Gottes, eine - ich sage das bewusst noch einmal - willenslose Marionette, und dass wir nur noch eine Nummer sind.  Ach ja, das ist Nummer 2025 und das ist Nummer 10150 - eine Nummer in der Masse, anonym. Nein. Der Alexander, der soll ein Alexander bleiben. Sophie soll Sophie bleiben. Mit ihrer Persönlichkeit, mit ihrer Vorliebe, mit ihren Begabungen, mit ihren Wünschen. Diese Persönlichkeit soll bleiben. Nur das schlechte Teil des ,Ichs‘ soll wegkommen. Gott will unsere Persönlichkeit nicht negieren. Er will sie vollkommen machen.“  17.06.2018 Leipzig, 1. Jugendtag

Die Widersprüchlichkeiten zwischen dem, was als konkrete Personeneigenschaften bleiben soll und trotzdem ohne Menschliches in Schneiders neuer Schöpfung zusammenleben soll, sind nicht aufzulösen.  Überhaupt einen solch statischen Zustand als Vollkommenheit der Liebe darzustellen, ist nicht nur äußerst naiv, befremdlich und völlig absurd in seiner Vorstellbarkeit, sondern widerspricht auch grundsätzlich der Idee des Menschen als einer freien Lebensform, die Entscheidungen treffen kann und muss, um überhaupt zu dem zu werden, was als Mensch bezeichnet werden kann.

Roboterhafte Gotteslieber sind eine erschreckende Gedankenkonstruktion und zeugen vom negativen Menschenbild Schneiders und einer vielleicht pathologischen Sehnsucht nach einer Statik in der Liebe, die es nie und niemals geben kann. Ein solches ununterbrochen und lückenlos zusammenhängendes Liebes-Kontinuum wäre nicht lebendig, weil es sich nicht bewegen könnte und damit entwicklungsunfähig ist. Auch eine neue Schöpfung ist ohne Evolution nicht zu denken sondern in sich erstarrt!

Der von Schneider als allmächtig dargestellte Gott hätte solche Wesen auch schon beim ersten Schöpfungsakt erzeugen können, wenn er gewollt hätte. Und bei all seiner zeitlosen All- und Umsicht hätte es ihn auch nicht gereuen müssen, diesen so furchtbar schlechten Menschen gemacht zu haben, für dessen Erscheinungsform er allein voll verantwortlich ist. Warum haut er nicht einfach die schlechten Exemplare unter ihnen weg und kümmert sich endlich mal um die Opfer der Täter und gibt ihnen Lebensraum?

Und wer garantiert, dass es nach diesem zweiten Bildungsweg Gottes in der neuen Schöpfung bei der Vielzahl der Persönlichkeiten der neuen Menschen nicht nach einigen kleinen Ewigkeiten doch wieder welche gibt, die das Glockenläuten und anbetende Halleluja-Singen satt haben und nach neuen Wegen suchen? Mir schwant, mit dem von Schneider aufgezeigten Gottesdarsteller samt seiner scheintheologischen, potemkinschen Bühnenstaffage wird noch eine weitere Schöpfung folgen müssen! Besser noch, man besetzt die Rolle völlig neu!

Wohl den Menschen, die solche absurden Visionen als das erkennen, was sie sind und sich vollständig davon distanzieren können, um nicht in den Sog dieses Wahns hineingezogen zu werden.

Es ist leider zu akzeptieren, dass der Mensch, so wie er ist, keine vollkommene Gesellschaft bilden kann. Es ist aber unsere Welt, so wie sie ist, der einzige Lebensraum, den wir haben. Arbeiten wir doch alle vermehrt daran, dass es wenigstens direkt um uns herum ein wenig liebevoller und besser wird.

Falls es einen Gott gibt, der auch noch ein Augenmerk auf unser Tun haben sollte, wird er das sicher wohlwollend wertschätzen …

 

1.1.2019  Stap Schneider fängt wieder bei Adam und Eva an! Oder: Jesus, geh mal runter und teil das Los der Menschen!

In meinem Artikel 2a zum Thema NAK und die Evolution vom 5.12.2018  hatte ich drei Quellen aus nak.org  zum Thema Evolution und Mensch zitiert. Aus aktuellem Anlass wollte ich beide Artikel nochmals nachlesen und musste heute feststellen, dass beide Artikel, nachdem sie nun 10 Jahre lang zur Verfügung standen, an dieser Stelle von der NAK gelöscht wurden. Nach ausgiebiger Recherche tauchten sie aber an anderer Stelle nun doch noch auf. Steht dahinter eine Absicht? Schneider predigte jedenfalls am 11.11.18 in Uster zum Thema Gott schuf Adam und Eva völlig konträr zu bisherigen Ausführungen der NAK sehr simplifizierend seine eigene Sicht der Dinge.

Deshalb seien eingangs die Zitate aus den NAK-Artikeln  hier nochmals verkürzt eingefügt:

„Unsere Familie“ 07/05, Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt (Quelle veraltet, nun neu unter http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/le-schoepfung-evolution-de.pdf

„In bildhafter Weise wird geschildert, wie Gott zuerst den Mensch schuf und dann alles zum Dienst des Menschen bereitete. ... Man sollte sich immer im Klaren darüber sein, dass sich in Wissenschaft und Glaube ein jeweils völlig anderer Zugang zur Wirklichkeit eröffnet. Aus unserem Glauben heraus bekennen wir: Der Kosmos, die Natur, der Mensch sind von Gott geschaffen, unabhängig davon, wie sich ihre Entstehung im Einzelnen vollzogen haben mag.

„Der heutige Mensch, der Homo sapiens sapiens, lebte schon vor mehr als 130.000 Jahren. Durch Wanderbewegungen hat er sich wohl von Afrika aus allmählich über die ganze Erde verteilt. Die physische Evolution des Menschen wird begleitet durch eine kulturelle Evolution. Dies zeigt sich unter anderem in dem Umgang der frühen Menschen mit ihren Toten. Begräbnisse zählen mit zu den ersten Schritten ihrer kulturellen Entwicklung. Die ältesten Gräber lassen sich 90.000 Jahre zurückdatieren. Grabbeigaben, die auf Vorstellungen von einem Jenseits hindeuten, finden sich in Gräbern, die 30.000 Jahre alt sind.“

Nach diesem relativ klaren Artikel kommentierte im März 2009 Stap Leber wie folgt im Artikel ´Wie verstehen wir die Heilige Schrift? (Quelle veraltet, neuer Link nun unter http://www.nak.org/de/news/news-display/article/16072/

Was das Alte Testament anbelangt, so muss man sagen, dass viele Dinge sicherlich symbolisch und metaphorisch zu verstehen sind. Das betrifft insbesondere die Schöpfungsgeschichte. Wenn da zu lesen ist, dass „der Herr den Menschen aus Erde vom Acker“ machte und ihm „den Odem des Lebens in seine Nase blies“, dann handelt es sich hierbei um eine bildhafte Ausdrucksweise, die nicht wörtlich genommen werden kann. So verhält es sich mit der gesamten Schöpfungsgeschichte. Somit brauchen wir uns auch nicht in Widerspruch zu naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu setzen.“

So ganz klar war das aber auch noch nicht, weil die eindeutige Formulierung, dass Gott den Menschen NICHT persönlich geschaffen hat,  nach wie vor vermieden wurde. Trotzdem schienen diese Ausführungen etwas zu deutlich. Deshalb gab es am  1.3.2010 von Stap Leber relativierend noch ´Ergänzende Ausführungen zu unserem Verständnis der heiligen Schrift? Quelle http://www.nak.org/de/news/news-display/article/16560/

„Die Heilige Schrift sieht den Menschen grundsätzlich als ein mit einer unsterblichen Seele ausgestattetes Wesen an. Der Zeitpunkt, wann die ersten mit einer Seele ausgestatteten Menschen auftraten, lässt sich wissenschaftlich nicht bestimmen, denn die Seele als das von Gott gegebene unsterbliche Leben ist wissenschaftlicher Forschung nicht zugänglich. (…) Der biblische Bericht über das erste mit einer Seele ausgestattete Menschenpaar Adam und Eva zeigt in sehr anschaulicher Weise, dass die Menschen sogleich in Sünde gefallen sind. Auch dieser Bericht mag bildhafte Elemente enthalten, ich rate aber dazu, nicht zu sehr zu analysieren, was wörtlich und was bildhaft zu verstehen ist. Das führt uns im Glauben nicht weiter.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Ausführungen in Betrachtung der gleich folgenden Ausführungen Schneiders Bestand haben werden. Sicher sind die vorgenommenen Linkänderungen nicht konkret auf meinen Artikel vom 5.12. zurückzuführen,  aber immerhin habe ich die alten Formulierungen mal wieder in Erinnerung gebracht. Aber gelöscht wurden eben gerade die Links, die ich erwähnt hatte. Und das war vielleicht  angesichts der allerletzten Predigtäußerungen von STap Schneider am 11.11. 18 einigen bei mir lesenden NAK-Redakteuren negativ aufgefallen, weil – und das lesen diese Leute auch – sich Schneider Stap Schneider in Uster (Schweiz) zum Textwort 1. Mose 1,27  „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“  dazu völlig konträr  äußerte. Diese Predigt war mir beim Schreiben meines Artikels noch unbekannt!  Lebers Ausführungen von 2010 kann man dazu vielleicht gerade noch zurechtbiegen, die anderen  Zitate keinesfalls. So gesehen liegt Schneider also diametral  im Konflikt mit den Erkenntnissen aus den Jahren 2005 bis 2008. Vielleicht sollten die benannten Zitate ja doch ganz gelöscht werden, nur wussten die Redakteure nicht, dass sich die Artikel an verschiedenen Orten befanden? Die kommende Zeit wird zeigen, ob die Ausführungen im Netz bleiben werden.

Nun aber endlich zu Stap Schneiders neuesten Offenbarungen vom 11.11.18 aus Uster:

Stap Schneider (alle folgenden kursiven Zitate sind Predigtauszug):

Es ist uns bekannt, als Gott die Schöpfung gemacht hatte, schuf er zum Schluss den Menschen zu seinem Ebenbild. Das heißt nicht, dass der Mensch wie Gott war. Er schuf ihn zu seinem Ebenbild, indem er ihm göttliche Wesensmerkmale gab, welche die Tiere und der Rest der Schöpfung nicht hatten.

Er gab dem Menschen die Sprache- Gott ist ja das Wort-, reden zu können ist ein göttliches Merkmal. Er hat ihm die Vernunft gegeben, die Entscheidungsfreiheit und die damit verbundene Verantwortung. Er hat ihm die Fähigkeit gegeben, Liebe zu erfahren und zu erwidern. Das sind göttliche Wesensmerkmale, die Gott den Menschen verliehen, deshalb hat der Mensch eine spezielle Position in der Schöpfung inne.

Er schuf den Menschen, damit er in Gemeinschaft und in Harmonie lebt. Der Mensch sollte, er ist dafür geschaffen, Gemeinschaft mit Gott haben. Er kann die Gegenwart Gottes wahrnehmen und seine Stimme hören, ein Wesensmerkmal des Menschen. (…) Der Mensch ist geschaffen, um Gemeinschaft mit Gott zu haben.  

Halten wir fest:

Laut Schneider

·         schuf Gott zum Schluss der Schöpfung persönlich den Menschen

·         gab Gott dem Menschen als göttliche Wesensmerkmale die Fähigkeit zur Sprache, zur Vernunft, zur Entscheidungsfreiheit, zur Liebe

·         ist der Mensch dazu geschaffen, um Gemeinschaft mit Gott und untereinander in Harmonie zu haben.

Diese Eigenschaften „als göttliche Wesensmerkmale „haben laut Schneider Tiere nicht. Das ist biologisch gesehen Unsinn: Auch Tiere haben geraden nach neuesten Erkenntnissen mehr als bisher bekannt die Befähigung zur Beziehung und damit Liebe, habe eine Sprache, sind entscheidungsfrei und können harmonisch zusammen leben.

Er hat nicht Adam alleine gemacht, er hat ihn zu seinem Ebenbild geschaffen und wir wissen, Gott ist der dreieinige Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, das sind drei Personen aber völlig eins. Gott ist Relation und als er den Menschen geschaffen hatte, sagte er: „Das ist nicht möglich, dass es nur einen gibt, wenn er das Ebenbild Gottes sein soll, muss er in Relation stehen, ein Gegenüber haben. Deshalb erschuf er den Menschen als Mann und Frau, sie sind zwei, zwar verschieden, aber füreinander geschaffen. Sie kompensieren sich und sind aufeinander angewiesen. Sie haben Gemeinschaft miteinander, ergänzen sich und sind voneinander abhängig. Gott hat den Menschen geschaffen, damit er in Harmonie mit der Schöpfung lebt. Er hat den beiden Menschen die Gleiche Verantwortung gegeben und ihnen gesagt: „Machet euch die Erde untertan“ (vgl. Mose 1, 28). Sie sollen Herr über die Erde sein, aber nicht Herr im menschlichen Sinn, sondern sie sollen Herr sein, wie Gott der Herr ist. Das bedeutet, sie sollen Gott in der Schöpfung vertreten, sie verwalten und sie erhalten, wie er es macht.  Das war die Schöpfung, …

Halten wir fest:

Laut Schneider

·         hat Gott dem Adam eine Frau gemacht, weil  aus der göttlichen Trinität heraus ein „Gegenüber“ notwendig war

·         kompensieren sich Mann und Frau, sind aufeinander angewiesen, ergänzen sich  und sind voneinander abhängig

·         sollen beide Menschen Herr über die Erde sein, wie Gott der Herr ist, und Gott in der Schöpfung vertreten

Biologisch gesehen lebten der Homo sapiens wie auch die meisten Tiere in Kleingruppen und nicht als Mann und Frau zusammen. Paarbildungen sind eher die religiös zu erklärenden Ausnahmen. Ferner braucht Gott seine Trinität, um im Sohn und Heiligen Geist in Relation zu stehen. Das sind aberwitzige Behauptungen! Und dass Menschen in ihrer Beziehung voneinander abhängig und aufeinander angewiesen sind, gilt nur in symbiotischen Beziehungen, die aus psychologischer Sicht mehr oder weniger als pathologisch definiert werden. Erich Fromm: "Ihre Liebe ist dann in Wirklichkeit ein Egoismus zu zweit; es handelt sich dann um zwei Menschen, die sich miteinander identifizieren und die das Problem des Getrenntseins so lösen, daß sie das Alleinsein auf zwei Personen erweitern." Wer will, lese hier in Auszügen aus der "Kunst des Liebens" weiter. Leider aber hier nun weiter mit Schneider:

… nun folgt der Sündenfall. Der Mensch hat seine Entscheidungsfreiheit nicht gut genutzt, sich gegen Gott entschieden und dann ging alles schief, die Gemeinschaft mit Gott war zerstört. Seit dem Sündenfall muss der Mensch in der Gottferne leben, die Gemeinschaft war zerbrochen, weil das Verhältnis, das Vertrauen zerstört war und der Gehorsam gebrochen. Der Mensch hatte immer noch seine Freiheit, aber die war ziemlich eingeschränkt, weil er nicht mehr anders konnte, als zu sündigen. Selbst wenn der Mensch sich noch so viel Mühe gibt, muss er immer wieder sündigen. Er ist gefangen in der Sünde. Was er auch macht, es gelingt ihm nie ohne Sünde zu sein, er ist und bleibt ein Sünder. Insofern ist seine Freiheit eingeschränkt, er ist gebunden durch die Sünde. Die Beziehung zwischen den Menschen war auch dadurch beschädigt, dass das mit der Gemeinschaft und der Harmonie nicht mehr so der Fall war. Es begann damit, dass der Mann über die Frau herrschen wollte. Es ist so, sie waren vor Gott absolut gleichwertig. Nach dem Sündenfall, siehe da, wollte der Mann über die Frau herrschen. Es ergab sich eine Machtsituation, der eine sagte zum anderen: „Ich bin mehr wert als du, ich habe mehr zu sagen.“ Interessant- das ist eine Folge des Sündenfalls. Sie waren gleichwertig und auf einmal wollte der eine den Vorrang haben gegenüber der anderen.

Halten wir fest:

Laut Schneider

·         lebt der Mensch in der Gottferne ohne Vertrauen und Gehorsam auf Gott

·         lebt der Mensch immer in Sünde, ist nie ohne Sünde und in seiner Freiheit durch die Sünde eingeschränkt

·         herrscht der Mann über die Frau als Folge des Sündenfalls

In diesem kurzen Abschnitt benutzt Schneider das Wort Sünde bzw. Ableitungen davon acht Mal!!! So schlecht ist also der Mensch! Was Sünde aber sein soll, lässt er offen. Zudem lässt Schneider im letzten Punkt außer Acht, dass es in frühen Sozialgemeinschaften durchaus auch Phasen des Matriarchats gab. Auch lässt er offensichtlich nicht gelten, dass es schon immer und bis heute durchaus Menschen gibt, die in festem Gottvertrauen und Gehorsam leben und tatsächlich Gottesnähe empfinden.

Der Sohn Gottes war im Himmel in der Herrlichkeit Gottes, dem ging es gut. Weil ihm Gott gesagt hat: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen“, ist er auf die Erde gekommen. Man kann in der Heiligen Schrift lesen, wie es ihm ergangen ist, wie dem Ärmsten der Menschen.(…) Bedingungslos ist er für alle Menschen gestorben, er machte keinen Unterschied.

Na, da dreht sich das Ganze doch endlich zum Guten. Man stelle sich also die Trinät vor, wie sie da relativierend sich selbst gegenüber auf der Couch rumlümmelt. Erst hatten sie vor ein paar Milliarden Jahren eine kleine Konferenz zur Welt- und Menschschöpfung. Und tatsächlich heißt es in der Genesis:

Und Elohim sprach: Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei..."

Elohim ist Plural, also hat Schneider mit der Trinitätsschöpfung wohl doch recht! Also zog Elohim die Sache voll durch, das ging allerdings in Bezug auf den Menschen schief! Zumindest gilt da ein anderes ethisches Prinzip, denn auch Tiere täuschen, lügen, betrügen etc. Kurz gesagt, auch sie sind nicht die besseren Menschen! Also besprach die Trinität die Sache mit sich nochmals und traf eine einfache, schnelle Entscheidung. Einer musste in den sauren Apfel beißen. Also sprach Gott zu seinem Sohn: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen!“ Dort wurde er nicht gerade freundlich empfangen, aber der Rest der Geschichte ist ja bekannt. Nach ca. 30 Jahren ist er ohnehin wieder in der kuscheligen Trinität. Und ein anderes Happy End fügt Schneider noch an:

Jesus führte eine neue Beziehung zur Schöpfung ein, zu den materiellen Dingen. Er musste auch essen und trinken.  Es tröstet mich immer wieder, wenn ich sehe, dass Jesus einen guten Wein genoss und gutes Essen, er konnte richtig feiern. Das können wir Apostel auch, das tut gut.

Na wenn das kein Trost ist in diesem allzu sündigen Dasein frei nach dem Motto, wer Sorgen hat, hat auch Likör bzw. im konkreten Fall Wein und ordentlich ein paar Gänge guten Essens, wie in Frankreich eben üblich!

Was für ein Trost, dass Jesus den Aposteln wenigstens diese Freude noch gelassen hat. Da freuen wir uns jetzt mal so richtig mit!

Nebenbei: Die Zitate sind tatsächlich allesamt original!

Siehe Großzitat: 

Das Textwort erscheint uns vielleicht ungewöhnlich, ein Vers aus der Schöpfung: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ Es ist uns bekannt, als Gott die Schöpfung gemacht hatte, schuf er zum Schluss den Menschen zu seinem Ebenbild. Das heißt nicht, dass der Mensch wie Gott war. Er schuf ihn zu seinem Ebenbild, indem er ihm göttliche Wesensmerkmale gab, welche die Tiere und der Rest der Schöpfung nicht hatten.
Er gab dem Menschen die Sprache- Gott ist ja das Wort-, reden zu können ist ein göttliches Merkmal. Er hat ihm die Vernunft gegeben, die Entscheidungsfreiheit und die damit verbundene Verantwortung. Er hat ihm die Fähigkeit gegeben, Liebe zu er-fahren und zu erwidern. Das sind göttliche Wesensmerkmale, die Gott den Menschen verliehen, deshalb hat der Mensch eine spezielle Position in der Schöpfung inne.
Er schuf den Menschen, damit er in Gemeinschaft und in Harmonie lebt. Der Mensch sollte, er ist dafür geschaffen, Gemeinschaft mit Gott haben. Er kann die Gegenwart Gottes wahrnehmen und seine Stimme hören, ein Wesensmerkmal des Menschen. Er kann Gemeinschaft haben mit Gott, weil er seine Gegenwart erleben, erfahren, wahrnehmen kann und fähig ist sein Wort zu hören. Er kann zu Gott spre-chen und zu ihm beten. Er kann auch von und über Gott sprechen. Der Mensch kann die Liebe Gottes verspüren, sie erwidern und ihm seine Liebe beweisen, ihm vertrau-en, ihm gehorchen. Der Mensch ist geschaffen, um Gemeinschaft mit Gott zu haben.
Er hat die Menschen erschaffen, damit sie untereinander Gemeinschaft haben. Er hat nicht Adam alleine gemacht, er hat ihn zu seinem Ebenbild geschaffen und wir wissen, Gott ist der dreieinige Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, das sind drei Perso-nen aber völlig eins. Gott ist Relation und als er den Menschen geschaffen hatte, sag-te er: „Das ist nicht möglich, dass es nur einen gibt, wenn er das Ebenbild Gottes sein soll, muss er in Relation stehen, ein Gegenüber haben. Deshalb erschuf er den Men-schen als Mann und Frau, sie sind zwei, zwar verschieden, aber füreinander geschaf-fen. Sie kompensieren sich und sind aufeinander angewiesen. Sie haben Gemein-schaft miteinander, ergänzen sich und sind voneinander abhängig. Gott hat den Men-schen geschaffen, damit er in Harmonie mit der Schöpfung lebt. Er hat den beiden Menschen die Gleiche Verantwortung gegeben und ihnen gesagt: „Machet euch die Erde untertan“ (vgl. Mose 1, 28). Sie sollen Herr über die Erde sein, aber nicht Herr im menschlichen Sinn, sondern sie sollen Herr sein, wie Gott der Herr ist. Das be-deutet, sie sollen Gott in der Schöpfung vertreten, sie verwalten und sie erhalten, wie er es macht.
Das war die Schöpfung, nun folgt der Sündenfall. Der Mensch hat seine Entschei-dungsfreiheit nicht gut genutzt, sich gegen Gott entschieden und dann ging alles schief, die Gemeinschaft mit Gott war zerstört. Seit dem Sündenfall muss der Mensch in der Gottferne leben, die Gemeinschaft war zerbrochen, weil das Verhält-nis, das Vertrauen zerstört war und der Gehorsam gebrochen. (...)

Dann kam Jesus Christus. Gott wollte den Menschen erretten und sandte seinen Sohn auf die Erde. Dieser Mensch Jesus Christus war, so sagt es die Heilige Schrift, das Ebenbild Gottes (vgl. Kolosser 1, 15) Dieser Mensch war exakt so, wie Gott ihn wollte. Jesus Christus war der Mensch, der absolut konform zum Willen Gottes war. Er war ohne Sünde, er war gehorsam, er liebte Gott und handelte aus dieser Liebe heraus. Er suchte immer wieder, die Beziehung zu seinem Vater, pflegte ein inniges Gebetsleben mit Gott und suchte Gemeinschaft mit ihm; er war vollkommen. Er war in der Beziehung zu den Mitmenschen so, wie Gott ihn wollte.
Er kam nicht, um zu herrschen, um sich dienen zu lassen, er kam zum Dienst. Jesus liebte alle Menschen, egal wer sie waren. Er hat sie bedingungslos geliebt, Männer wie Frauen, Sünder wie Gute. Er schaute nicht darauf, woher sie kamen und wer sie waren, er liebte sie alle und wollte ihnen helfen. Bedingungslos ist er für alle Men-schen gestorben, er machte keinen Unterschied.

Jesus führte eine neue Beziehung zur Schöpfung ein, zu den materiellen Dingen. Er musste auch essen und trinken. Es tröstet mich immer wieder, wenn ich sehe, dass Jesus einen guten Wein genoss und gutes Essen, er konnte richtig feiern. Das können wir Apostel auch, das tut gut. (...)

Ich mache mir manchmal Sorgen, hie und da habe ich den Eindruck, die Geschwister bekämen nicht mehr so viel Kraft bei der Feier des Heiligen Abendmahls. Vielleicht liegt es daran, dass man sich nicht mehr genug mit Jesus Christus beschäftigt. Ich kann nur empfeh-len, immer wieder in den Evangelien zu lesen und sich damit zu beschäftigen, sich wirklich Zeit dazu nehmen.
Der Sohn Gottes war im Himmel in der Herrlichkeit Gottes, dem ging es gut. Weil ihm Gott gesagt hat: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen“, ist er auf die Erde gekommen. Man kann in der Heiligen Schrift lesen, wie es ihm ergangen ist, wie dem Ärmsten der Menschen. Was Jesus empfand, was er erlebte, was sie ihm an-taten, was er mitmachte.

 

5.11.17 Stap Schneiders Bilder der göttlichen Realität: “Uns fehlt der Wortschatz!

In seiner Predigt für Amtsträger mit Begleitung am 22.10.2017 in Nürnberg hat Stap Schneider in einem Einschub kurz vor Ende seiner 8seitigen Predigt den Versuch unternommen, überkommene neuapostolische Vorstellungen zu revidieren. Nak-today hat diesen Passus als Video eingestellt (http://nac.today/de/158033/523028) und untertitelt:

„„Gotteskind“ – was bedeutet das? Größer, wichtiger, näher bei Gott? Von wegen: Die Wirklichkeit Gottes ist viel größer als der Wortschatz der Menschen.“

(Anmerkung: Sämtliche Zitate entstammen der offiziellen Mitschrift. Bemerkungen im Klammern sind aus dem eingestellten Video und nicht in der Abschrift enthalten.)

Ob Schneiders Ausführungen gelungen und stimmig oder eher verwirrend bzw. widersprüchlich sind, mag der Leser für sich selbst entscheiden. Zu Beginn dieser Predigt stellte Schneider zunächst fest, dass neuapostolische Mitglieder weder größer oder besser sind als andere und auch nicht mehr geliebt werden von Gott.  Vorstellung dieser Art bezeichnet er als Unsinn! Sicherheitshalber wiederholt Schneider  diese Aussagen sogleich ein zweites Mal.

Zitat: „Aber das heisst doch nicht, dass wir grösser sind als die anderen. Wir können doch bitte nicht behaupten, weil wir neuapostolische Christen sind, wären wir besser als die anderen. Und der liebe Gott hat mich lieber als dich. Das wäre doch absoluter Unsinn. Wir können nicht behaupten, dass die neuapostolischen Christen besser sind als andere, dass sie größer sind als andere, dass sie bei Gott mehr gelten und dass Gott sie mehr liebt.“

Lediglich ein „besonderer Dienst“ der NAK bildet den Unterschied, nämlich auf Jesu Wiederkunft und das Wirken der Apostel hinzuweisen:

Zitat: „Ich habe darauf hingewiesen, dass die Wiedergeborenen auch einen besonderen Dienst haben. Wir bereiten uns vor auf den Dienst im Friedensreich. Wir haben heute schon einen besonderen Dienst. Wir verweisen auf das Kommen des Herrn, wir sind uns gegenseitig Ansporn, wir verweisen auf das Wirken der Apostel.

Und das Wirken dieser Apostel besagt:

Zitat: „Das ist der Wille des Meisters. Der Herr Jesus hat für unsere Zeit gesagt: Um in das Himmelreich einzugehen, musst du wiedergeboren sein aus Wasser und Geist und musst den Leib und das Blut Jesu Christi genießen. Sonst geht das nicht. Wir können als Apostel Jesu Christi nicht sagen: Jawohl, das geht auch ohne Abendmahl. Das geht nicht, das geht nicht.  Es ist unsere Aufgabe, die Seelen auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten. Und wir können es nicht lassen.“


Obwohl also ins Himmelreich nur der kommt, der am Abendmahl teilnimmt und durch die NAK-Apostel versiegelt ist, gelten die Neuapostolischen trotz ihrer „besonderen Verantwortung“, die sie natürlich von allen anderen unterscheidet und sie gleichzeitig vor allen anderen auszeichnet,  dennoch nicht mehr als andere und werden (leider) dafür auch nicht mehr von Gott geliebt. Damit muss man leben, meint der Stap und wiederholt:

Zitat: „ Wir haben lediglich einen besonderen Dienst zu erfüllen. Das ist es, mehr nicht. Einen besonderen Dienst, und den erfüllen aus Liebe zu Gott und aus Liebe zum Nächsten. Auch da lasst uns ganz demütig bleiben und nicht mit dem Gedanken leben: Ja wir sind Gottes Kinder, wiedergeboren aus Wasser und Geist. Wir haben eine besondere Verantwortung, wir haben besonderen Dienst zu verrichten. Aber bei Gott gelten wir nicht mehr! Damit müssen wir leben, dass Gott alle Menschen gleich liebt.“

Und wie ist dann der von der NAK betonte Unterschied zwischen Kinder Gottes (alle Menschen) und Gotteskindern (nur NAK-Mitglieder) zu verstehen. Schneider versucht eine Erklärung, hat aber große Mühe, Worte zu finden:


Zitat: „Ja, wie ist denn das mit Kinder Gottes und Gotteskinder. Liebe Geschwister, das ist ein Bild, das uns gegeben ist. Ich weiss sonst keinen Ausdruck (Ich mache jetzt einen kleinen Exkurs), das war nicht vorgesehen. Um die göttliche Realität zu beschreiben haben wir den Wortschatz nicht. Der liebe Gott und der Heilige Geist muss immer wieder Bilder finden, um uns klarzumachen, wie das ist."

Was hier „nicht vorgesehen“ war bleibt unklar.  Ob nun Exkurs oder kein Ausdruck, ein weiterer Einschub direkt nach diesen Ausführungen soll Klarheit bringen:

Zitat: „Er spricht vom Vater und vom Sohn im Himmel, aber wissend, dass der Sohn nicht der Sohn des Vaters ist, er hat ihn nicht gezeugt. Die haben doch immer existiert. Das ist nur ein Bild, das die Verbindung zeigt zwischen den Beiden. Aber es ist natürlich nicht der Vater, der den Sohn gezeugt hat, der Sohn hat auch ewig gelebt, ist genauso alt wie Gott, der Vater. (Das ist nicht so eine Relation. Das ist nur ein Bild, um zu verstehen, was das bedeutet, wie eng sie zusammen sind.“

??? … aber aha, die genannten Widersprüchlichkeiten sind im Versuch dieser Spontanerklärung also nur ein „Bild“, das aber, wie man gleich lesen kann, nicht überbewertet werden darf und keinesfalls eine Beschreibung göttlicher Realität ist:

Zitat: „Genauso ist das mit Gottes“Kind“, wir können das Bild nicht überbewerten. Und sagen: Ja, aber wir sind Gotteskinder, der liebe Gott hat uns lieber als alle anderen. Das ist nur ein Bild, das auf eine besondere Relation zwischen den Kindern und dem Vater. Wir haben das Leben des Vaters, wir sind berufen in sein Reich einzugehen. Ob wir alles in unserem Glauben verstehen, aber das ist auch nur ein Bild, keine göttliche Realität. Es ist immer gefährlich, (denn Gott gibt uns ein Bild um)  eine göttliche Realität zu beschreiben, und wir nehmen das Bild und sagen: Das ist jetzt die göttliche Realität. Das stimmt nicht.
Diese Bilder – wie die Braut des Herrn, wie alles andere – sind Bilder, um einen Teil der göttlichen Realität zu beschreiben. Aber bitte lasst uns nicht daraus die göttliche Realität machen. Das ist nur eine Beschreibung eines Teils der Realität. Die Realität Gottes ist viel größer und dafür fehlt uns der Wortschatz.“

Also halten wir fest: Gottes Sohn, Gott Vater, Gottes Kinder und auch die Braut des Herren sind alles Bilder, die der Heilige Geist (kein Bild) (er-)findet, „um uns klarzumachen, wie das ist“ und damit einen Teil der göttlichen Realität zu beschreiben. Für die ganze göttliche Realität hingegen „fehlt uns der Wortschatz“, so jedenfalls Schneider jetzt.  Zudem heißt es weiter: „Es ist immer gefährlich, eine göttliche Realität zu beschreiben“ und sogar expressis verbis nicht nur gefährlich sondern sogar falsch: „Wir nehmen das Bild und sagen: Das ist jetzt die göttliche Realität. Das stimmt nicht.“

Aber ganz sicher stimmt laut Stap Schneider das hier, was er zu Beginn seiner Ausführungen betonte: „Das war ein ganz besonderer Dienst, den der Herr den Aposteln anvertraut hat, das Heil zugänglich zu machen, die Kirche aufbauen, die Sakramente zu verwalten, die Braut Jesu Christi vorzubereiten. Und dazu hat er ihnen eine besondere Vollmacht gegeben. Das kann „ein Normaler“ nicht machen. Dazu gehört eine besondere Vollmacht, dass er im Namen Jesu Christi, im Namen des dreieinigen Gottes handeln kann. Das hat er den Aposteln gegeben.

Am Ende aber müsste er eigentlich einschränken und sagen, dass nur das Bild der „Braut“ vorbereitet wird und dass die Apostel lediglich im Namen des „Bildes des Dreieinigen“ handeln. Und es bleibt die Konsequenz aus der von Schneider in Frage gestellten Begriffe  aus, was nämlich von allen weiteren Behauptungen, Dogmen, Glaubensätzen etc.  letztlich auch nur Bilder sind? Die auf der Hand liegende, einfache Antwort muss lauten, dass all diese Dinge Bilder sind und auch nach Schneiders eigenen Worten keinesfalls eine göttliche Realität abbilden. Das aber trotzdem zu behaupten wäre, wie Schneider betont, gefährlich, falsch und würde ohnehin nicht stimmen – so Schneider, und:"Diese Bilder – wie die Braut des Herrn, wie alles anderesind Bilder!"

"Wirklich alles andere?" Wohl kaum, wie z.B. die Wiederkunft Christi zu den Erstlingen der NAK:

"Jesus hat gesagt: Ich komme wieder! Und wenn die Welt zusammenbräche, ich glaube es trotzdem ... weil er, Jesus Christus der Sohn Gottes ist, will er machen, was er gesagt hat und deshalb bin ich auch gehorsam, das liegt ja auf der Hand, sonst wäre ich ja wirklich dumm."

So der Stap am 06.12.2015 in Güstrow. Und da ist er wie Luther: Steht da und redet und kann nicht anders!

Ob diese Bildersuche also nun weiterhilft oder nicht, man darf gespannt sein, ob der grundsätzlich richtige Ansatz, die biblischen Darstellungen bildhaft zu verstehen weiter verfolgt werden wird oder ob Schneider  in seinen nächsten Predigten wie üblich undifferenziert Bild und (neuapostolische) Realität bzw. geglaubte "Wahrheit" vermischt.

Siehe zum Thema auch Schneiders "Keine Ahnung-Zitate"

 

7.7.2020 Gottes Diätverordnung durch die Corona-Pandemie: Brotkrumen statt All-inclusive-Menü - Anmerkungen zur Pfingstpredigt 2020 von Stap Schneider  DS

Wieder einmal zitiert Andreas Rother vom Verlag Friedrich Bischof den Stammapostel Schneider aus seiner Pfingstpredigt 2020 verkürzt und damit falsch. Dies soll mittels der offiziellen Originalmitschrift erneut hier korrigiert und richtiggestellt werden. Rother schreibt im Artikel „Die Kraft entfaltet sich im Menschen“ (Quelle https://nac.today/de/208122/838053 ) wie folgt:

Für viele Menschen bedeute die Epidemie existenzielle Not, schilderte Stammapostel Jean-Luc Schneider eindrücklich. „Gott hat unsere Pläne geändert“, sagte er. Aber: „Seinen Plan hat er nicht verändert. Er will sein Volk in sein Reich führen. Er möchte uns trösten und stärken. Und er wird das tun.“ Auch wenn es derzeit nicht das All-Inclusive-Menü gottesdienstlichen Segens gebe: Gott könne auch mit Brotkrumen segnen: „Du bist ein Gotteskind. Der Vater wird dich nicht vergessen.“

Gott könne auch mit Brotkrumen segnen“ entspricht nicht Schneiders Formulierung, der wörtlich sagte: „Jetzt hat Gott unsere Pläne verändert […] Aus irgendeinem Grund hat Gott entschieden: Ihr werdet nur Brotkrumen bekommen. Aber wir vertrauen unserem himmlischen Vater und sagen: Wenn wir Brotkrumen bekommen, dann sind wir gesegnet über diese Brotkrumen.“

Also  Gott hat entschieden, dass wir - zumindest aktuell - nur die Brotkrumen in Form der Predigten der Bez-Apostel bekommen. Entbehrt werden muss: "Wir können nicht zusammenkommen, können nicht Heiliges Abendmahl feiern und auch kein Heiliges Abendmahl für die Entschlafenen." Dennoch können wir darauf vertrauen, so Schneider, trotz dieser - von Gott verordneten - Diät gesegnet zu sein. Rothers Formulierung, Gott könne mit Brotkrumen segnen, ist ohnehin aus theologischer Sicht völlig falsch. Selbst Wikipedia weiß zum Stichwort Segen:

Der Segen erfolgt mit Worten und Gebärden (z.B. durch Handauflegung, Segensgestus), die die wohltätige Zuwendung eines Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten Sache symbolisieren.“ 

Wichtiger aber als Rothers mangelhafte theologische Sachkenntnis sind wieder einmal seine verfälschenden Zitate aus der Predigt.  In Schneiders Ausführungen ist das Auftreten des Coronavirus ursächlich in Gott verortet: ER hat entschieden, ER hat die Pläne geändert!

Hier die entsprechenden Aussagen im Zusammenhang:

Stap Schneider Pfingsten am 31.5.2020:  Jetzt hat Gott unsere Pläne verändert, und wir können nicht zusammenkommen, können nicht Heiliges Abendmahl feiern und auch kein Heiliges Abendmahl für die Entschlafenen, und dafür haben wir keine Erklärung - zumindest ich habe keine.[…] Wir können im Moment nicht das ganze Menü des Segens bekommen. Aus irgendeinem Grund hat Gott entschieden: Ihr werdet nur Brotkrumen bekommen. Aber wir vertrauen unserem himmlischen Vater und sagen: Wenn wir Brotkrumen bekommen, dann sind wir gesegnet über diese Brotkrumen. Natürlich sehnen wir uns danach, das All-inclusive-Menü zu bekommen, und wir beten dafür, dass wir es so schnell wie möglich wieder erhalten. [...]

Ich habe gesagt: Gott hat unsere Pläne verändert; das ist wahr für viele, viele Brüder und Schwestern. Ein lieber Mensch ist gestorben, andere haben viel Geld oder sogar ihre Einkommensquelle verloren. In manchen Regionen können sich die Menschen ihren Unterhalt nicht verdienen. Unsere Pläne wurden von Gott verändert […]

Aus Schneiders Sicht ist das verursachende Coronavirus also keine bloße Zulassung Gottes, der dieses Unheil hätte abwenden können, sondern im Gegenteil seine konkrete Entscheidung: Er hat unsere Pläne verändert und wir können nicht mehr zusammenkommen etc! Damit ergänzt Schneider seine eigene Osterpredigt 2020. Zitat aus UF online:

Zugleich wandte er sich energisch gegen die Vorstellungen, dass die Corona-Pandemie eine Strafe Gottes sei, ein Zeichen für das Ende der Welt: „Eine solche Aussage stammt nicht vom Heiligen Geist.“ Der spreche von Gott als dem Gott der Liebe!“ Quelle http://www.nak.org/de/news/offizielle-verlautbarungen/article/19917/

Die Corona-Pandemie ist also zwar keine Strafe Gottes, wohl aber hat sich dennoch Gott – aus Liebe !? – dafür entschieden, sie zu schicken und damit der NAK einen Diätplan zu verordnen (mit Kollateralschäden auf der ganzen Erde), der den Mitgliedern der NAK nun Krümel beschert statt  des behaupteten, bisher üblichen All-inclusive-Menü. Damit wird Gott - theologisch nicht haltbar - in seiner aktuellen Entscheidung kausales Handeln unterstellt. Weiter gilt für Schneiders NAK-Getreue:

"Heute sind wir die, die erwählt sind, durch den Heiligen Geist Gottes Willen zu verkündigen. […] Andere haben das Evangelium in einer Weise verändert, dass sie geschäftlich damit erfolgreich sein können. Wir sind aber gesandt, das wahre Evangelium, wie es das Apostolat verkündigt, weiterzutragen. Das wahre Evangelium ist auch heute noch zeitgemäß und in jeder Situation anwendbar."

Gerade die NAK ist ein Geschäftsmodell mit äußerst effizienten finanziellen Bilanzen und meist geistlosen, aber exklusivistisch sehr systemdienlichen Reden - dieser Schuss geht also völlig nach hinten los!

Zum Schluss der Predigt fügt Schneider noch an:

Ich weiß, dass in dieser Zeit viele die Gottesdienste über das Internet verfolgen. […] Bitte, folgt der Eingebung des Heiligen Geistes, und wenn ihr die Möglichkeit habt, kommt zum Gottesdienst und seid mit uns zusammen. Wir wollen, dass ihr alle, auch die, die ihr nicht neuapostolisch seid, das AII-inclusive-Menü bekommt. Amen.

Bis soweit zunächst zur Pfingstpredigt Schneiders. Im letzten Satz klingt nun die Sorge an, dass die verbreiteten Internetkrümel dazu führen könnten, dass mit der Erlaubnis zu eingeschränkten Präsenzgottesdiensten – also immer noch Abendmahlsdiät - die Besucherzahlen zurückgehen könnten. Dazu führte Stap Schneider in Karlsruhe am 28.6.20 aus:

"Ich mache mir schon Sorgen und wahrscheinlich die Apostel auch. Wie kommt das jetzt mit dieser Pandemie, der Coronakrise? Also, ich habe schon Sorge, dass der eine oder andere trotzdem auf der Strecke bleibt. Meine Sorge ist, dass wir in ein paar Monaten dann hören: „Ach komm, nach mir hat niemand gefragt. Kein Schwanz hat sich gemeldet. Niemand. Lass fallen.“ [Anmerkung des Verfassers: Das von Schneider gesprochene Wort „Schwanz“ wurde in der offiziellen Abschrift durch „Mensch“ ersetzt]. Dann kommt das Echo von der anderen Seite. Die Brüder, die Gemeinden sagen: „Ja gut, aber die sind total untergetaucht. Man hat überhaupt nichts mehr von ihnen gehört. Und man hat ja in unserer Welt, zumindest in unseren Breiten, so Bedenken, man will ja den Leuten nicht zu nahekommen. Wenn ich jetzt anrufe, dann meinen sie, ich will sie kontrollieren und ich will Druck auf sie machen, dass sie zum Gottesdienst kommen und man traut sich dann nicht. Und dann kommt es zur Diskussion. Der eine sagt: „Nach mir hat keiner verlangt. Kein Mensch hat sich gemeldet.“ Und der andere sagt: „Ja, aber sie haben sich nicht gemeldet, sind total untergetaucht und wir wollen ja nicht zu nahetreten. Das wird nicht gut aufgenommen, wenn wir uns melden.“ Wer hat Recht? Wer hat Unrecht? Ich weiß es nicht.[…] Wo die Liebe brennt, da hat man einfach das Bedürfnis. Komm ich rufe jetzt mal an. Ich will nur mal wissen, wie es denen geht. Das wird dann auch nicht als aufdringlich aufgenommen. Das wird einfach aufgenommen: Ach, der liebt mich. Der hat nach mir gefragt. Wir wollen dafür sorgen, dass auch in dieser Hinsicht, niemand zerbrochen ist und irgendwann aufgibt nur wegen dieser Pandemie, weil wir nicht in den Gottesdienst kommen konnten."

Vielleicht wird die Statistik für 2020 über die Gottesdienstbesucherzahlen ja ein wenig Licht in dieses Dunkel bringen und die Untergetauchten  sichtbar machen können. Aber das weiß kein Schwanz, - pardon – kein Mensch! Aber wenn tatsächlich Gott unsere Pläne so geändert hat, wird er das in Kauf genommen haben, das ist sicher! Vielleicht soll sich auch unser aller Denken durch diese Maßnahme ändern? Dazu sagte Schneider wieder in der Pfingstpredigt:

Stap Schneider Pfingsten 2020: „Manche denken durch die Corona-Krise, dass dadurch eine Veränderung stattfinden wird, dass wir eine Zeit vor und eine nach Corona haben werden: Wir müssten noch einmal darüber nachdenken, wie wir die Gesellschaft und auch die Wirtschaft organisieren; wir müssten noch einmal darüber nachdenken, wie wir unsere natürlichen Ressourcen verwenden;  […] Wir wollen uns auch bewusstmachen, dass wir mit den Ressourcen dieser Erde etwas sorgfältiger umgehen sollten. Das ist auch ein Ausdruck unserer Liebe gegenüber Gott und unserem Nächsten. Manchmal sagen mir Brüder und Schwestern: Ja, aber Stammapostel, wir wollen doch gar nicht hierbleiben, wir wollen doch in den Himmel. So sei es auch weniger wichtig, sich um die Erde zu kümmern, sondern dafür mehr um die Seele; wir wollen ja in den Himmel. Ich sage euch: Ich will auch in den Himmel. Doch lasst uns nicht vergessen, dass Menschen auch weiterhin auf dieser Erde leben werden, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Die Menschen sind für die Erde verantwortlich bis zum Jüngsten Gericht. Und übrigens hoffen wir ja darauf, dass wir Teil der königlichen Priesterschaft sein werden und mit Jesus Christus wieder zurückkommen auf diese Erde, um an der Seite des Herrn Jesus das Evangelium zu verkündigen. Also seht ihr? Selbst aus einem neuapostolischen Blickwinkel macht es Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir mit dieser Erde umgehen.“

Gedanken sollte man sich auch  darüber machen, welche Schlüsse man selber aus solchen Predigten zieht und ob die eigenen Ressourcen nicht an anderen Stellen besser genutzt werden könnten, als sich solchen Unsinn immer und immer wieder anzuhören. Es ist die eigene Entscheidung, sich diesem eiskalten Buffet neuapostolischer Predigtkrümel zu unterwerfen oder nicht. Wenn diese Pandemie dem einen oder anderen Mitglied tatsächlich die Erkenntnis eröffnet, dass  dieses billige und geistlose Sonderangebot neuapostolischer Redundanz durchaus auch entbehrlich sein kann, dann hätte Corona tatsächlich wenigstens für diese Menschen etwas Gutes an sich.

 .

25.11.20 Stap Schneider am 8.11.20 in Nürtingen – Schneiders Coronavision und das Geld

Richtigstellung vom 30.11.20: Keine Ansteckung mit Corona in der Gemeinde Nürtingen. Diese Behauptung im Artikel war ein Irrtum und ist falsch! Ich bitte aufrichtig dafür um Entschuldigung!

Textwort:  „Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren“ (Sprüche 17,17).

Aus dem Eingangsgebet von Stap Schneider: „In dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Allmächtiger Gott! […]Du bist immer noch der allmächtige Gott, der alles bestimmt und alles führt. Nichts entgeht deiner Macht und deinem Wissen. Wir danken dir für deine Fürsorge, wir danken dir für deine Hilfe im täglichen Leben. Wir danken dir für deinen Beistand …“ (alle weiteren Zitate stammen aus der originalen Mitschrift der Predigt, Hervorhebungen DS)

Der hier beschworene Gott lässt allerdings zu, dass sich auch Mitglieder der NAK mit dem Virus infizieren und durchaus daran sterben.  Das allerdings erwähnt Schneider nicht, denn das ließe sich kaum mit dem allmächtigen, alles lenkenden und fürsorglichen Gott erklären. Wie könnte der nämlich zulassen, dass sich womöglich sogar jemand unter der Predigt in „seinem Haus“ tödlich ansteckt? Zumindest geistert die Behauptung, dass dies anfangs des Jahres vor dem ersten Lockdown im Großraum Stuttgart geschehen sei, durch die Gemeinden in BW.

Schneider versucht eine Erklärung:

Stap Schneider: „Wir sind geboren als Menschen, wiedergeboren als Gotteskinder, Geschwister Jesu Christi. Ist ja toll. Fantastisch! Wir sind Miterbe Jesus Christus! Ist nur schade, dass wir jetzt in so einer bösen Zeit leben müssen, wo alles schwierig ist, wo es so viele Anfechtungen gibt, wo es Corona gibt, wo es Attentate gibt, wo ist dieses und jenes gibt. Ist ja toll, dass wir Gottes Kinder sind. Nur schade, dass wir in so einer Zeit leben und uns mit all dieser Misere und Not abfinden müssen. Ja, der liebe Gott hilft uns auch. Aber ist ja schade, dass wir das erleiden müssen. Das kann man so sehen. Aber wenn ich jetzt diesen Satz so lese "ein Bruder wird für die Not geboren", dann muss ich denken: Ja, pass mal auf, der liebe Gott, der weiß ja alles. Er wußte im Voraus wie es heute 2020 aussieht. Natürlich hat er Corona nicht gewollt. Natürlich hat er die Attentate nicht gewollt. Natürlich will er den Krieg nicht. Das ist nicht sein Wille. Aber er wusste, dass es so kommt. Und das wissend hat er mich, hat er uns in diese Zeit hineingeboren als Menschen. Das wissend, hat er dafür gesorgt, dass wir in dieser Zeit wiedergeboren sind. Dass wir genau in dieser Zeit der seelischen, für manche materielle Not, dass wir gerade jetzt wiedergeboren sind und zu Geschwister Jesu Christi wurden. Das ist natürlich eine ganz andere Vision. Aber wenn ich jetzt diesen Satz so lese "ein Bruder wird für die Not geboren", dann muss ich denken: Liebe Geschwister, es ist verständlich, dass man mal jammert und sich beklagt: "Das ist alles so schlimm in dieser Zeit". Aber vergessen wir bitte nicht. Der liebe Gott wusste das ja im Voraus, er hat das gewusst und hat uns trotzdem in dieser Zeit wiedergeboren. In dieser Not erwartet er von uns weiter, dass wir als seine Brüder, als seine Schwestern hingehen, seinen Willen tun, seine Botschaft verkündigen, Gutes tun und allem Bösen absagen. Amen.

Hier am Schluss seiner Predigt von einer Vision im Sinne also einer übernatürlichen, religiösen Erscheinung bzw. Erfahrung zu sprechen, ist mehr als fragwürdig, unterstellt er doch damit die absurde Kausalität, dass die derzeitigen – von Gott seit je her gewussten -  Lebensbedingungen Ursache unserer Geburt sind (ein Bruder wird für die Not geboren) und sogar mit göttlichen Erwartungen verknüpft sind an die Lebensgestaltung der heute lebenden (neuapostolischen) Menschen!  Was ist das für ein theologischer Unsinn, in dem alles seit Urzeiten - oder sogar vor Beginn der Zeit - fest determiniert wäre! Pfingsten 2020 predigte Schneider noch: „Jetzt hat Gott unsere Pläne verändert, und wir können nicht zusammenkommen, können nicht Heiliges Abendmahl feiern und auch kein Heiliges Abendmahl für die Entschlafenen, und dafür haben wir keine Erklärung - zumindest ich habe keine.“ Zudem setzte er noch  hinzu: “Aus irgendeinem Grund hat Gott entschieden: Ihr werdet nur Brotkrumen bekommen. Aber wir vertrauen unserem himmlischen Vater und sagen: Wenn wir Brotkrumen bekommen, dann sind wir gesegnet über diese Brotkrumen. Natürlich sehnen wir uns danach, das All-inclusive-Menü zu bekommen, und wir beten dafür, dass wir es so schnell wie möglich wieder erhalten.“ (Artikel dazu)

Pfingsten hatte Gott also noch aktiv „unsere Pläne verändert“ und entschieden: Ihr werdet nur Brotkrumen bekommen.“ Gott hat entschieden? Dann war das doch nicht determiniert? Und heute sind wir sogar im völlig vereinahmenden „Wir“ - das persönliche "Ich" ausschaltend - absichtlich direkt und gottgewollt in diese Zeit der Not hineingeboren, ja sogar „für die Not geboren“ und dadurch laut Schneider direkt von Gott mit verantwortlich für diejenigen, die nun durch Corona bedingt lieber Videogottesdienste anschauen, als Präsenzgottesdienste zu besuchen. Das aber ist absolut absurd:

Stap Schneider - sehr weinerlich im Ton: „Ich weiß, dass bei dem Video-Gottesdienst auch viele Geschwister mithören, die jetzt nicht mehr so regelmäßig oder gar nicht mehr in den Gottesdienst kommen. Und da möchte ich mal was sagen. Wisst ihr? Wir vermissen euch. Es ist nicht einfach so, dass wir denken: "Ach, der kommt nicht mehr, der ist nicht mehr da, naja." Nein, das macht uns etwas aus. Wir sind ja keine Künstler, die etwas vorspielen, wir meinen es ernst. Wir lieben die Geschwister, wir lieben einander und wenn ein Bruder oder eine Schwester untertaucht und nicht mehr kommt, tut uns das weh. Wir vermissen sie. Da sagt der eine oder andere: "Ja, aber das hat mir niemand gesagt". Es ist ja schwierig, wenn wir was sagen, heißt es, die üben Druck aus, dass wir wieder in den Gottesdienst kommen. Deshalb trauen sich viele nicht, etwas zu sagen, sie wollen ja die Freiheit respektieren. Aber ich möchte mal heute ganz klar sagen: Geschwister, die ihr heute nicht mehr in den Gottesdienst kommt, ihr fehlt uns. Wir vermissen euch. Ganz ehrlich. Das macht uns etwas aus. Es ist doch nicht einfach Theater, wenn wir von der Liebe sprechen. Das entspricht der Wahrheit. Ihr seid herzlich willkommen wann immer ihr wollt. Wir warten auf euch, ihr fehlt uns. Wir sind Freunde in Jesus Christus. Wir sind auch Geschwister, die für die Not geboren sind.“

Wer diesen geistlichen Wahn zu durchschauen versucht, muss verzweifeln! Abgesehen von der ungeheuren Unterstellung, Künstler würden „uns etwas vorspielen, wir meinen es ernst“, ist es hingegen absolut verständlich und die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen, wegen der Gefahr der Ansteckung mit Corona besser - der allgemeinen Empfehlung folgend - öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zu meiden! Und natürlich wird durch diese Rede Druck auf die anwesenden und per Video zugeschalteten Hörer ausgeübt!

Schon in Karlsruhe am 28.6.20 predigte Schneider ähnlich: "Wie kommt das jetzt mit dieser Pandemie, der Coronakrise? Also, ich habe schon Sorge, dass der eine oder andere trotzdem auf der Strecke bleibt. Meine Sorge ist, dass wir in ein paar Monaten dann hören: „Ach komm, nach mir hat niemand gefragt. Kein Schwanz hat sich gemeldet. Niemand. Lass fallen.“  Die in Nürtingen zu beklagenden Todesfälle belegen nur zu gut, dass Vorsicht notwendig ist, Schneider aber beklagt nicht die Todesfälle sondern die Abwesenheit derer, die sich selbst schützen wollen!

Halten wir deutlich fest: Der Stammapostel bedauert nicht die Geschwister, die wegen Corona sicherheitshalber zu Hause bleiben, sondern mit weinerlichem Gestus sich selbst und dass sie ihm fehlen! „Wir warten auf euch, ihr fehlt uns.“ Faktisch hat gerade er als exklusiv anreisender Prediger aber mit fast niemandem von ihnen eine konkrete Begegnung! Wovon redet er also? Und was mögen sich die Hinterbliebenen von Coronatoten unter den Zuhörern dabei gedacht haben? Dem Stammapostel fehlen besuchende Kirchenmitglieder, betroffenen Familien aber auf Dauer geliebte Menschen!

Aber Schneider predigte noch weiter, nun über Geld: „Wir sind auch Geschwister, die für die Not geboren sind. Wir haben Anteil an Leid und Freude, das teilen wir. Wir beten füreinander. Wir helfen uns. Wir unterstützen uns und wo es notwendig ist, bringen wir auch materielle Hilfe. Das gehört einfach zum Gemeindeleben. Oh, da möchte ich mal was ganz persönliches sagen. Apropos Bruder Geschwister in der Not. Ich möchte mich bedanken, das mache ich selten, aber ich finde, das passt dazu. Ich bin dem lieben Gott so dankbar, dass ich so viele Geschwister habe in der Not. Ihr wisst ja, es ist die Aufgabe des Stammapostels, mit der NAKI Neuapostolische Kirche International den Gebietskirchen zu helfen, die sich in Not befinden, die nicht selbst-tragend sind. Die brauchen dann immer wieder Mittel und der Stammapostel und Neuapostolische Kirche International ist da, um diesen Gebietskirche zu unterstützen. Aber der Stammapostel hat keine eigenen Ressourcen. Wir haben gar nichts. Das einzige Einkommen, das wir haben, ist das, was uns die Gebetskirchen, Kirchen aus Europa, Nordamerika geben, was uns die Bezirksapostel geben.[…], dass der Stammapostel seinen Auftrag erfüllen kann. Ich mache das kurz, aber ich bin dankbar, auch dem lieben Gott und einem jeden Gotteskind, das dazu beiträgt. Danke für diese geschwisterliche Einstellung, damit wir auch denen, die in der Not sind, helfen können.

Dazu ist nun einiges anzumerken bzw. irreführende Halbwahrheiten sind zurecht zu rücken: Zunächst einmal gibt es gar keine - wie Schneider implizieren möchte -  Neuapostolische Kirche International, sondern nur den Schweizer Verein "Neuapostolische Kirche International (NAKI) e.V.“, dessen Vorsitzender aber allein der Stammapostel selbst ist.

In den Statuten der NAKI vom September 2010 heißt es in Artikel 7:

Der Stammapostel „ ist insbesondere zuständig für: […]

7.7.5 Erstellen des Jahresbudgets der NAKI.

7.7.6 In Absprache mit dem zuständigen Bezirksapostel: Festlegung des an NAKI zu leistenden finanziellen Beitrags

Eine Festlegung des an NAKI zu leistenden finanziellen Beitrags“ ist hier also keinesfalls eine freiwillige Spende, wie es Schneider mit dem erhobenen Anschein der persönlichen Demut andeuten möchte. Folgende klare Regelungen gelten:

Artikel 5 Finanzen

5.1 Unter Beachtung der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen (Art. 7.7.6) werden der NAKI von den einzelnen Bezirksapostelbereichen bzw. Gebietskirchen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

5.2 NAKI verzichtet auf einen Mitgliederbeitrag.

5.3 Die Mittel von NAKI werden verwendet:

5.3.1 zur Deckung der eigenen Administrationskosten;

5.3.2 zur Erfüllung gemeinnütziger Zwecke von internationaler Bedeutung;

5.3.3 zur Unterstützung finanzschwacher Gebietskirchen;

5.3.4 zur Subventionierung ausgewählter Produkte des Verlags Friedrich Bischoff GmbH oder anderer kirchlicher Produkte;

5.3.5 zur Erledigung aller weiteren Tätigkeiten der NAKI;

5.3.6 zur Bildung von Reserven.

5.4 Die Mittel der NAKI werden ausschliesslich nach den Weisungen des Stammapostels verwendet.

Quelle: http://www.nak.org/fileadmin/download/pdf/Statuten_NAKI_2010/NAKI-Statuten_2010_D_WWW-Version_29._September_2010.pdf

Also verfügt der Stammapostel sehr wohl über feste Ressourcen mit der Möglichkeit, für die Zukunft sogar Reserven zu bilden, die er aber nicht „mit der Neuapostolische Kirche International“ verwendet (und nochmals, die NAK-International an sich existiert so wie dargestellt überhaupt nicht!), sondern die eingeforderten Gelder setzt er völlig selbstbestimmt und ausschließlich nach seinen eigenen Entscheidungen ein! Die Behauptung,  „der Stammapostel hat keine eigenen Ressourcen - wir haben gar nichts“ ist also völlig falsch und lässt zudem außer Acht, dass sein persönliches Gehalt ca. 300.000 Euro pro Jahr beträgt. Bringt er selbst davon auch persönlich,  „wo es notwendig ist, materielle Hilfe“ ein?

Die Gemeinde hatte sogar Verpflegung und Masken für alle Besucher vorbereitet, alle Hygienemaßnahmen beachtet, die Kinder hatten Zeichnungen und ein Video angefertigt (siehe Fotos)! Gott aber, wie es Schneider tat, nur im Schlussgebet zu bitten, „wenn möglich, wende doch die Situation und mach dieser Pandemie ein Ende“,  ist äußerst naiv und völlig irrelevant!  In keinem der Predigtberichte im Netz (siehe Links ganz unten) wurden übrigens die hier in den Mittelpunkt gestellten und kritisierten Ausführungen erwähnt, lediglich Ausführungen zur Liebe Gottes und Jesus wurden zitiert. Warum wohl??

Nein, Stammapostel Schneider, da geht der selbstgefällige Daumen wirklich nicht hoch! Solidarität muss vorgelebt und nicht systemdienlich gepredigt werden!

Und was auch immer die Kinder aus Nürtingen sich bei diesen beiden gestalteten Händen selbst dachten, für mich ist die NAK mit ca 80.000 aktiven Mitgliedern in Deutschland am Ende und der amtierende Stammapostel Schneider neben den Bezirksaposteln einer ihrer finanziell faktisch und leider hochbezahlten Totengräbern, die allein den Selbsterhalt ihrer eigenen Macht im Blick haben. Wahre Seelsorge und christliche Nächstenliebe sind ihnen offensichtlich völlig gleichgültig!

Verwendetet Quellen:

Fotos: Marcel Gehring und Stephan Hihn

NAK Süddeutschland: Gottesdienst mit dem Stammapostel – Übertragung aus Nürtingen (nak-sued.de)

...und er kam doch: Der Stammapostel in Nürtingen - Neuapostolische Kirche Kirchenbezirk Nürtingen (nak-nuertingen.de)

Angenehme Heimreise - Neuapostolische Kirche Kirchenbezirk Nürtingen (nak-nuertingen.de)

Naki: Viele unterstützen alle: Von der neuapostolischen Solidarität: Neuapostolische Kirche International (NAKI)

 

23.1.21 Glauben heißt vertrauen, das ist der Befehl des Tages – Christliche Predigt oder mentale Zwangsüberzeugung in der NAK? Autor D. Streich 

Gliederung

1. Einführung

2. Ein Großzitat: Schneiders Befehlsbehauptung

3. Erste Hinterfragung: Christlicher Glaube gleich Nachfolge?

4. Zweite Hinterfragung: Menschlicher Geist contra Heiliger Geist!

5. Psychologische Überzeugungstechniken

6. Psychopathologische Auswirkungen der mentalen Programmierung durch NAK-Predigten (17.5.21)

7. Psychische Schädigungen und Spätfolgen

8. Nachbemerkung und Conclusio

 

1. Einführung

Glauben heißt vertrauen, das ist der Befehl des Tagesist ein Zitat aus einer Predigt von Stammapostel Schneider, die er am 5. April 2020 in Straßburg gehalten hat.  Davon ausgehend sollen im folgenden sprachliche Stilmittel und inhaltliche Aussagen untersucht werden, die für Schneiders Predigten konstitutiv sind. Damit knüpfen diese Ausführungen an einen Aufsatz an, den ich bereits 2008 zur Predigtabsicht von Stammapostel Leber verfasst hatte. Teile daraus sind auch in die nun hier vorliegenden Ausführungen eingearbeitet worden.

Aus aktuellem Anlass habe ich nun die vorliegende Ausarbeitung verfasst, denn immer wieder geistert in Predigten oder in internen und auch zeitnahen externen Stellungnahmen verschiedenster Art die Behauptung auf, dass sich in der NAK alles veränderte hätte: Weg von der durchaus eingestandenen Vergangenheit als Sekte hin zu einer heute durchaus (welt?-) offenen Kirche ohne Zwang und Druck. Ihre Ausrichtung sei grundsätzlich christlich – so der vernehmliche Tenor - , wenn auch mit theologischen Besonderheiten wie der Lehre von der zeitnahen Wiederkunft Jesu, der Stellung des Apostelamtes oder der spezifischen Entschlafenenlehre. Auch sind Kino, Fernsehen, Tanz, Sport und anderes mehr keine verteufelten Themen mehr.

Ist damit aber der schädigende Sektencharakter der NAK tatsächlich aufgehoben?  Dieser Frage soll in dieser Arbeit nun nachgegangen werden. Dazu zunächst ein Vergleich:

Ein wesentlicher Aspekt christlicher Liturgie ist die im Gottesdienst durchaus wesentliche Predigt. Eine gute Predigt soll nach den Lehren der Homiletik den Zuhörer z.B. in seiner Lebenswirklichkeit (Bezugnahme auf Alltagsszenen, Probleme, Erfahrungen, Dilemmata ) ernst nehmen, das grundlegende Bibelzitat aus der Geschichte auf der Basis des Glaubens  in den Horizont der heutigen Zeit rücken und die erlebte Wirklichkeit der Zuhörer im Licht des Evangeliums spiegeln. Die Hörenden entwickeln dabei aus dem gesprochenen Wort eine Botschaft für sich, die Veränderungen in Gang setzen können.  Eine gute Predigt setzt daher den Hörer weder unter einen Zwang, noch verletzt sie seine Unabhängigkeit, um nach der Absicht und den Vorgaben des Redners seine Grundüberzeugungen oder sein Verhalten zu ändern.

Im Gegensatz dazu versuchen Sektenführer stets durch mentale Zwangsüberzeugung und unbemerkte Gehirnwäsche die Hörer davon zu überzeugen, dass nur „hier“ die grundsätzlich rettende Idee verkündet wird und bei entsprechender Befolgung der postulierten Vorgaben eine absolute Gewissheit der vollkommenen Erlösung erlangt werden kann. Die Zuhörer werden dabei ideologisch stark beeinflusst und in eine bestimmte Richtung gedrängt. Den zumindest teilweise übernommenen Lehren und Begrifflichkeiten der christlichen Abstammungsreligion werden – zum Teil verfälschend - mit absoluter Verbindlichkeit weitere, spezifische Lehren und/oder Offenbarungen beigefügt, die nicht angezweifelt werden dürfen. Ihre Anerkennung und die damit verbundene Unterordnung des eigenen Denkens unter die Gedanken- und Gefühlsvorgaben der Gruppe zur persönlichen Rettung oder zur Rettung der gesamten Menschheit sind unerlässlich. Dabei wird das ursprünglich kritische Bewusstsein der Person emotional überlagert und ausgeschaltet. Man ordnet sich absolut unter und ist kompromisslos entweder dabei (drinnen) oder nicht (draußen) nach dem Motto:  

"I'm Right, You're Wrong, Go to Hell!“ Bernard Lewis

Eine „gute“ Predigt kann also bereichernd oder tröstlich für das Leben und hilfreich zur Bewältigung von Problemen in Alltagssituationen sein, eine indoktrinierende Rede verletzt die Persönlichkeitsrechte mit leeren Heilsversprechen und fordert – psychisch schädigend -dazu auf, das eigene Leben und eigene Bedürfnisse unterzuordnen und an den Lehren der Gruppe auszurichten. Wer eine solche Gruppe verlässt, der wechselt nicht etwa nur die Konfession sondern steht vor dem Nichts!

2. Ein Großzitat: Schneiders Befehlsbehauptung!

Wie also die Frage, ob die NAK immer noch eine Sekte ist oder nicht, zu beantworten ist, soll nun u.a. mittels der eben beschriebenen Predigt-Unterschiede anhand eines größeren Ausschnitts einer aktuellen Predigt von Stammapostel Schneider untersucht werden.

Zunächst das Großzitat im Zusammenhang:

Stap Schneider, 5. April 2020 in Strasburg (zitiert aus der unredigierten, offiziellen Mitschrift): Wenn wir zu Jesus „unser Meister“ sagen, dann ist das nicht irgendwelche Gewohnheit, sondern weil wir seine Autorität erkennen, er hat das Recht, uns Befehle zu erteilen. Darüber hinaus hat er unser Vertrauen, und wir haben schon oft erlebt, dass jeder, der seine Worte in die Tat umsetzt, gesegnet wird. Was sind das für Befehle, die der Herr uns gibt betreffs unseres Heils? Er sagte seinen Jünger: „Fürchtet euch nicht in der Bedrängnis, glaubt Gott und auch mir.“ Das ist ein Befehl, dem niemand wiedersprechen kann. Um sich Gott zu nähern und errettet zu werden, muss man Gott und Jesus glauben. Und das ist sehr wichtig, wenn man in Leid und Trauer kommt. Liebe Geschwister, glauben heißt vertrauen. Das ist der Befehl des Tages.[…]

Durch seine Worte wollte uns der Herr sagen: Das irdische Leben hier auf Erden ist eine Sache, das ewige Leben ist aber viel, viel, viel wichtiger. […]

Noch ein Befehl, den der Herr seinen Aposteln gegeben hat. Er hat ihnen einen ganz besonderen Auftrag erteilt: „Gehet hinaus in alle Nationen, taufet sie in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie zu halten was ich euch befohlen habe.“ Dadurch hat er dem Apostelamt spirituelle Autorität gegeben und die Macht, das Heil zu übermitteln. Alles, was zum Heil nötig ist, hat er den Aposteln anvertraut. Und die heutigen Apostel haben die gleichen Befugnisse. Der Herr hat sie gesandt und sendet sie heute ebenfalls. Ich schlussfolgere somit, liebe Geschwister: Solange wir in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt bleiben, wird uns der Herr immer geben, was zur Rettung unserer Seele nötig ist. […] Das sind drei geistige Befehle des Herrn: Man muss glauben, ihm vertrauen, seine Seele pflegen und den Aposteln folgen; sie sind es, die uns alles übermitteln, was wir brauchen. […]

Er gab noch einen anderen Befehl, und sagte seinen Jüngern: „Liebt euch untereinander wie ich euch geliebt habe.“ Da geht es nicht mehr um Hilfeleistung in einer schweren Zeit, dem Nächsten zu helfen in materiellen Sachen. […] Das will für uns heißen: Trage bei zur Rettung seiner Seele! Das ist eine geistige Dimension. Die Befehle, die der Herr den Seinen gab, hat er nicht allen Menschen gegeben, sondern nur seinen Jüngern. Aber den Befehl der Liebe gibt Jesus heute auch uns. Wir sollen uns gegenseitig ermutigen und für den Anderen beten. Wir sollen unserem Bruder und unserer Schwester helfen, treu zu bleiben, in der Gemeinschaft mit Gott zu bleiben, den Glauben nicht aufgeben, sich nicht Gott widersetzen, sondern ihm vertrauen. Liebe Geschwister, das ist nicht nur die Pflicht der Amtsträger, es ist die Aufgabe aller Gotteskinder.“

3. Erste Hinterfragung: Christlicher Glaube gleich Nachfolge?

Folgt man diesen zitierten Ausführungen Schneiders, so stellt sich zunächst einmal die Frage nach deren Aussagegehalt, oder konkreter, da es sich dem eigenen Anspruch nach um eine „christliche“ Predigt handelt, nach den christlich spezifischen Inhalten. Scheinbar christlich orientiert wird Jesus als der Christus zunächst als „Meister“ absolut in den Mittelpunkt gerückt. Auch werden schlagwortartig neben den zentralen Begriffen „Liebe, Glaube und Vertrauen“ christliche Tugenden genannt, eine exegetische und hilfreich oder tröstlich in das Leben der einzelnen Zuhörer gerichtete Auslegung bleibt jedoch aus. Im Gegenteil wird das eigene Leben mit all seinen Bedürfnissen sehr stark relativiert, denn „das irdische Leben hier auf Erden ist eine Sache, das ewige Leben ist aber viel, viel, viel wichtiger.

Ferner wird die mehr als fragwürdige Forderung erhoben, sich auch in Bedrängnis, Leid und Trauer nicht zu fürchten, dies sei sogar ein „Befehl, dem niemand wiedersprechen kann!“  Eine schlicht unmenschliche Forderung, die Schneider hier als einen unverrückbaren jesuanischen Befehl darstellt! Denn Furcht ist aus psychologischer Sicht eine „Primäremotion, die sich in der Evolution entwickelt hat und beim heutigen Menschen genetisch determiniert“ ist - so definiert im Lexikon der Psychologie! Folglich kann sie auch nicht wegbefohlen werden. Jesus allerdings spricht dies heute nicht – wie Schneider suggeriert - selbst aus, sondern konkret und gleichwertig durch die Apostel der NAK, die das Wort Gottes nicht etwa interpretieren oder exegetisch auslegen,  sondern in jeder Predigt vollgültig verkünden:

“An Jesus zu glauben heißt ebenfalls an seine Boten zu glauben. Er hat Apostel gesandt welche die Sakramente, die zu unserem Heil dienen, in seiner Kirche spenden. Sie haben göttliche Autorität. Heute ist Jesus am Werk in seiner Kirche; dort können wir Rettung finden. […]Das ist der rechte Glaube! Wir glauben an Jesus und seine Lehre und sind davon überzeugt. Und sollte die Welt uns sagen: Ihr seid verrückt, so kann es nicht gehen, so halten wir dennoch treu das Gesetz Jesu. Wir sind überzeugt, dass es der rechte Weg ist und wir vertrauen dem Herrn: Ich tue, was Jesus von mir verlangt und werde dann zuletzt der Gewinner sein. Wir glauben an die Kirche, an das Apostelamt, an die Sakramente.“ (Schneider am 26.01.2020 Amneville)

An Jesus bzw. Gott zu glauben reicht also demnach nicht aus, wenn man nicht ebenso an die Sendung der Apostel der NAK glaubt. Jesus als der Christus wird damit in hohem Maß relativiert! Auffällig und offensichtlich ist zudem,  dass die erläuternden Ausführungen Schneiders sich weder an christlichen Grundwerten noch an einer wirklich ernst genommenen Lebenswirklichkeit der Zuhörer orientiert, sondern seine Redeabsicht sehr deutlich auf den Zusammenhalt der eigenen Gruppe abzielt und auf deren Ausweitung und Erhalt. Der Einzelne soll sogar, dies ein weiterer Befehl, nämlich nicht nur Nächstenliebe zeigen (das reicht nicht und sei selbstverständlich), sondern er soll sich verantwortlich fühlen und „Bruder und Schwester helfen, treu zu bleiben, in der Gemeinschaft mit Gott zu bleiben, den Glauben nicht aufgeben, sich nicht Gott widersetzen!“ (5. April 2020 Strasburg).

Diese eindeutigen Denk- und Gefühlsvorgaben zeigen, dass sich in den vergangenen Jahren am Prinzip nichts geändert hat. Und falls ein Zuhörer über dies Befehle nachdenken möchte, wird ihm auch hier das Ergebnis seines Denkens in der üblichen und totalitären Manier schon vorgegeben: „Beim Nachdenken kann man feststellen, dass Jesus einige Befehle zu unserem Heil gegeben hat. Diese Befehle kann niemand diskutieren. Es sind Sachen, die Gott den Menschen auferlegt und die kein Mensch diskutieren kann.“ (Schneider, Straßburg a.a.O.)

Diese Befehle kann also kein Mensch diskutieren, basta und fertig! Nach wie vor steht  hinter solchen Forderungen und derart simplifizierenden dichotomen (schwarz-weiß) Darstellungen die Taktik einer spezifischen Bedeutungszuweisung mit der manipulierenden Absicht, dass die unterschwellige - und oft abwertend negative - Umdeutung bestimmter Begriffe sowie inhaltlicher Dogmen vom Hörer anschließend als selbstverständlich nachempfunden wird:  

  • Jesus als Meister zu erkennen heißt, Jesus darf uns Befehle geben;
  • an Jesus zu glauben heißt, an die Apostel zu glauben;
  • Jesus zu vertrauen heißt, den Aposteln zu vertrauen;
  • Nachfolge Christi heißt, den Aposteln zu folgen;
  • Glaube heißt, an die Apostel zu glauben;
  • sich den Apostel zu widersetzen heißt, sich Gott zu widersetzen;
  • an den Aposteln und ihrer Autorität zu zweifeln heißt, an Gott zu zweifeln;
  • göttliches Heil zu erlangen heißt, die spirituelle Autorität des Apostelamtes anzuerkennen, da nur sie dieses Heil vermitteln;
  • in der Neuapostolischen Kirche zu sein heißt, in der Kirche Christi zu sein
  • den rechten Glauben zu haben heißt, an „seine Kirche“, in der seine Boten das Heil vermitteln, zu glauben (=NAK)

All dies aber sind ideologische Sonderlehren, die der christlichen Abstammungsreligion aus Sicht der NAK als heilsnotwendige Lehren zusätzlich und absolut verbindlich (natürlich von Gott selbst!) beigefügt wurden. „Und sollte die Welt uns sagen: Ihr seid verrückt, so kann es nicht gehen, so halten wir dennoch treu das Gesetz Jesu. Wir sind überzeugt, dass es der rechte Weg ist! ... Wir glauben an die Kirche, an das Apostelamt, an die Sakramente.“

4. Zweite Hinterfragung: Menschlicher Geist contra Heiliger Geist?

Selbstverständlich ist es im täglichen Leben unabdingbar, möglichst intensiv nachzudenken und sich durchzusetzen, das betont auch Schneider regelmäßig. Was aber alltäglich von Nutzen ist, wird in den Predigten oft sehr stark relativiert, umgedeutet und eingegrenzt:

„Der menschliche Geist, der ist natürlich ganz auf das Irdische fokussiert. […] Der Heilige Geist sagt uns, wie wir leben sollen. Dein Erfolg ist, wenn du machst, was ich von dir erwarte. Der menschliche Geist ist Schwachheit, der Heilige Geist ist Kraft Gottes. Der menschliche Geist ist die heutige Tatsache, und dabei weiß jeder, morgen ist das schon nicht mehr wahr. Der Heilige Geist sagt, trau doch nicht dem, was du siehst, was heute Wirklichkeit ist, was du wahrnehmen kannst, trau auf das Wort Gottes. Der Himmel und die Erde, die werden vergehen. Was du heute siehst, ist morgen nicht mehr. Was du heute meinst, das wäre die Wahrheit, ist morgen schon nicht mehr wahr.“ (Schneider 8.03.2020 Bremen-Arsten)

Menschlicher - also begrenzter - Geist wird laut Schneider immer den Erkenntnissen des übergeordneten  Heiligen Geistes unterliegen. Was aber deklariert hier Schneider als Erkenntnisse des Heiligen Geistes?

  • Ist es tatsächlich ein Nachteil, wenn der menschliche Geist das, was im irdischen Leben gilt, fokussiert?
  • Ist es wirklich ein Nachteil, wenn sich menschliche Erkenntnis durch Fortschritte in der Wissenschaft wandelt?
  • Steht die heute wahrnehmbare Wirklichkeit - also das, was wir sehen – wirklich dem Geist Gottes nachteilig gegenüber, weil sie sich ändert?  

Das Prinzip des Seins ist Evolution, und Evolution bedeutet immer wieder Veränderung und Anpassung an sich verändernde Lebensbedingungen. Stimmt es also, wenn Schneider behauptet:

  • Traue nicht dem was du siehst, traue auf Gottes Wort
  • Was heute ist, ist morgen nicht mehr
  • Was heute wahr ist, ist morgen unwahr
  • Der menschliche Geist ist Schwachheit,  der Heilige Geist ist Kraft

Dass Himmel und Erde vergehen werden, ist physikalisch unbestritten, aber das hat bis zum Vergehen unserer Sonne durchaus noch ca. 5 Milliarden Jahre Zeit. Ansonsten handelt es sich bei Schneiders Gegenüberstellungen - in der Sprache der Rhetorik - um sogenannte pseudoempirische und pseudonormative Leerformeln, die zwar den Anschein von Wahrheit erzeugen sollen, keinesfalls aber wahr sind. Zirkelschlüsse, Scheinlogik, Paradoxa oder paradoxe Elemente sind auch häufig eingesetzte Mittel, um die eigentliche Redeabsicht zwangsüberzeugend an den Zuhörer zu bringen. Aufforderungen dieser Art haben in der Zielgruppe die persönliche Selbstkritik (falsche irdische Fokussierung!) und Unterordnung im Sinne  der Befolgung gruppenbezogener Einschränkungen und deren Zielsetzungen im Fokus. Es zeigt sich also sehr deutlich, dass es in der Redeabsicht des Kirchenführers nicht darum geht, den einzelnen Zuhörer in seinen Befindlichkeiten auf seinem Lebensweg und in seiner Lebenswirklichkeit „religiös“ zu stützen, sondern vielmehr sollen systemdienliche Verhaltensweisen befördert werden, die den Rezipienten deutlich an die Gruppe binden: „Dein Erfolg ist, wenn du machst, was ich von dir erwarte!“ (siehe oben)

Auch Umdeutungen z.B. von positiv besetzten, christlichen Begriffen wie  Nächstenliebe tragen dazu bei, sich selbst und die Mitgeschwister sogar nun als befohlene Pflicht in der Glaubensspur zu halten:

„Aber den Befehl der Liebe gibt Jesus heute auch uns. […] Wir sollen unserem Bruder und unserer Schwester helfen, treu zu bleiben, in der Gemeinschaft mit Gott zu bleiben, den Glauben nicht aufgeben, sich nicht Gott widersetzen, sondern ihm vertrauen. Liebe Geschwister, das ist nicht nur die Pflicht der Amtsträger“ (Strasburg a.a.O.)

Schneider verfolgt damit wiederum und hier sogar expressis verbis die Absicht, dass sich niemand von der Gruppe lösen und selbst ins eigene Leben treten soll, denn nur „solange wir in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt bleiben, wird/ kann uns der Herr ….kann/ wird Gott mit uns sein und uns das geben, was wir …!“ (vergl. Schneider Strasburg a.a.O.) Derartige scheinkausale Zusammenhänge werden drohend und annähernd in jeder Predigt beschworen. Negativ konnotiert wird dabei stets, dass der „Abfall“ von der Gruppe (so hieß es früher deutlich dysphemistischer) einem „verloren gehen“ und einer Abkehr von Gott gleichkommt. Wer aber will schon verloren gehen und in totale Ungnade fallen?

5. Psychologische Überzeugungstechniken

Sprache bildet zwar grundsätzlich keine Wirklichkeit ab. In den Predigten aber wird umfänglich der Versuch unternommen, mit der Sprache eine künstlich suggerierte Wirklichkeit und damit eine Parallelwelt zu schaffen, in dem „wir“ scheinbar leben. Es wird vom Sprecher dazu festgelegt, wie in konkreten Lebenssituationen gedacht und gehandelt werden soll, Machtverhältnisse werden hergestellt, bzw. festgeschrieben, alle anderen Perspektiven bleiben ausgeblendet. Ein wesentliches Stilmittel zur zwangsweisen Gruppenanbindung, das hier und immer in neuapostolischen Predigten permanent eingesetzt wird, sind die durchgängig assimilierenden Wir-Formulierungen mit indirekten und direkten Befehlen durch Redewendungen „wir wollen/ lasst uns/ uns –unsere/ man kann ... wenn... . dann“.  Keine NAK-Predigt ohne das beständig vereinnahmende Wir! Das vereinnehmende „Wir“ assimiliert damit aber nicht nur den einzelnen Hörer, sondern induziert gleichzeitig auch ein ausgrenzendes Verhalten gegenüber den „Anderen“. Das Glaubenssystem, also die Lehre oder „Ideologie hat eine Doppelfunktion: Sie ist der Kleber, mit der die Mitglieder an die Gruppe gebunden werden, und ein Werkzeug, das vom Führer dazu missbraucht wird, seine Ziele durchzusetzen.“ Gefahren und erzeugte Schäden liegen dabei weniger im ideologisch-religiösen Bereich, sondern betreffen mehr die Integrität der Persönlichkeit. Sie sind auf die Art des Interaktionsverhältnisses von Gruppenführer, Gruppe und auf „die Methoden der mentalen Programmierung zurückzuführen, mit denen geschickte Manipulateure bei ihren Anhängern Unterwürfigkeit und Gehorsam erzeugen.“ (Singer, Margaret Thaler: Sekten: Wie Menschen ihre Freiheit verlieren und wiedergewinnen können / 1. Aufl.- Heidelberg: Carl-Auer-Systeme, Verl. und Verl.- Buchh., 1997, S. 183 ff)

Ein elementarer Bestandteil der mentalen Programmierung ist  ferner die produzierte Angst, die nicht unbedingt offensichtlich drohend induziert werden muss, sondern viel geschickter in indirekter Weise schon den Kindern „eingeprägt“ wird, indem das „anders handeln“ mit göttlicher Strafhandlung oder von seinem Liebesentzug bedroht ist (Gott kann dann nicht anders als …). Stereotype Formulierungen wie „Wir wollen doch aber klug sein, Kinder/Geschwister, und so handeln, wie der liebe Gott es uns rät ...“ werden von der Kindheit an indoktriniert. Zweitens ist von entscheidender Wirkung der drohende und für Kinder, die ins Leben hineinwachsen wollen, durchaus bedrohliche Endzeitgedanke: „Viel Zeit bleibt uns nicht mehr, noch können wir ...“ Drittens wirkt in Allem die „göttliche Inspiration der Apostel“, die geglaubt und vorausgesetzt wird und nicht angezweifelt werden darf, da ansonsten das ganze System zerfällt. Nochmals Schneider: „An Jesus zu glauben heißt ebenfalls an seine Boten zu glauben. Er hat Apostel gesandt welche die Sakramente, die zu unserem Heil dienen, in seiner Kirche spenden. Sie haben göttliche Autorität.!“ 26.01.2020 Amneville

Durch die an sich eigentlich oft inhaltslosen und unscheinbaren Redewendungen werden also keine wirklichen Erkenntnisse befördert, wohl aber unbemerkt bestimmte Haltungen im Zuhörer erzeugt! Der Sprachappell richtet sich deutlich mehr an das Gefühl als an den aktiven Verstand mittels der vereinnahmenden Satzkonstruktionen, einer Vielzahl pejorativ (abwertend, abschätzig) oder euphemistisch (aufwertend, beschönigend) umgedeuteter Begrifflichkeiten (die Welt, die anderen – wir aber haben/sind …).

Weitere psychologische Überzeugungstechniken, um Macht über die Persönlichkeiten zu erlangen, sind neben den bislang benannten rhetorischen Stilmitteln induzierte Trance, Revision oder Interpretation der persönlichen Lebensverläufe nach neuapostolischer Vorgabe, emotionale Manipulation und Gruppendruck. Folgendes Muster steht dahinter:

1. Die Maxime lautet: Nicht nachdenken, sondern nachfolgen!

2. Der Weg ist: Zuhören, aber nicht reflektieren!

3. Das Ziel heißt: Das eigene, kritische und urteilende Denken des Zuhörers durch die Predigt  sukzessive außer Kraft zu setzen.

4. Der herbeigeführte Zustand  während einer Predigt heißt: Induzierte Trance!

Die besonders beachtenswerte und in Predigten  induzierte Trance ist ein Zustand stark eingeengter Aufmerksamkeit oder herabgesetzter Wachheit, in der Menschen über Suggestionen in eine andere Wirklichkeit versetzt werden können. Das aktive, kritisch-urteilende Denken schwindet und der Mensch gleitet in einen passiv-rezeptiven Modus der gedanklichen Verarbeitung hinüber. Solche Zustände können eintreten beim „Eintauchen in Geschichten“, oder bei „bestimmten Arten von Vorträgen und Predigten“ unter einer „spezifischen Verwendung von Sprache.“ (Singer a.a.O.) Man spricht dabei von „indirekter“ oder „natürlicher Tranceinduktion“, die im Unterhaltungsstil durch das NLP-PrinzipPacing and Leading“ (Abholen und Führen), dass heißt durch das Eingehen auf die Person und die beabsichtigte Führung der Interaktion, ohne Druck, ohne große Anforderungen und ohne direkte Befehle herbeigeführt werden kann. Die Grenze zwischen Imagination und Realität, Wunsch und Wirklichkeit verschwimmt dabei und das eigene Selbst wird „Eins“ mit der Gruppe und ihrer Parallelwelt. Die erzeugte Trancetiefe kann variieren von einer leichten Trance, die sehr nah am Wachzustand liegt und dennoch in der Psychologie zu sehr guten Ergebnissen führt, bis hin zu einer somnambulen Trance, in der man über keinerlei Erinnerung mehr verfügt über das, was während der Hypnose gesagt wurde.

Eine zumindest schwache Erinnerung an konkrete Predigtinhalte ist im Grund auch symptomatisch für jedes neuapostolische „Gottesdiensterleben“. Nachfragend, was in der Predigt „heute“ gesagt wurde, wird man meist Antworten erhalten wie: „Ich weiß nicht, so Neues war nicht dabei. Aber es war sehr schön!“

Lediglich subjektive Einzelempfindungen werden erinnert, die einer Realitätsprüfung  an den tatsächlich gesprochenen Worten insgesamt nicht standhalten kann. Der Inhalt ist also weitestgehend „vergessen“, die „Botschaft“ ist allerdings klar „angekommen“!

Folgende spezifischen Redeelemente können je nach Suggestibilität der Hörer zur Tranceinduktion beitragen und damit das eigene, kritische und urteilende Denken außer Kraft setzen:

  • Durch Anknüpfung an allgemeine Erfahrungen entsteht ein Gefühl der Zusammenhörigkeit.
  • Die Sprache wird verlangsamt, das Bewusstsein ermüdet.
  • Geschichten, Parabeln und bestimmte Worte werden so verwendet, das stimmungsvolle „innere Bilder“ hervorgerufen werden
  • Paradoxa, also nicht logische Bestandteile der Rede, werden als scheinlogisch dargestellt. Im Bemühen, den Ausführungen zu folgen, koppelt sich das Bewusstsein von der Realität ab
  • Es werden sich wiederholende, rhythmische Elemente eingebaut, die einem das Folgen erschweren, der Sinn geht verloren.
  • Der Zuhörer wird aufgefordert, das Gehörte nicht zu überdenken, sondern einfach auf sich wirken zu lassen.
  • Geschichten werden so genau geschildert, dass sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer ganz in den Bann ziehen. Sie tauchen ganz ein und werden still.
  • Starke Gefühlsreaktionen werden planvoll hervorgerufen. Im Gruppenprozess wirkt zudem das Weinen oder Schluchzen der anderen Mitglieder ansteckend.
  • Rationales und Irrationales wird so vermengt, als stünde es gleichwertig nebeneinander.
  • Indirekt und versteckt formulierte Anweisungen verändern das Verhalten, ohne das „Befehle“ erteilt werden. Man handelt aus „eigenem Willen“ nach den gehörten Worten.

Neben den bereits beschriebenen Stilmitteln werden oft zusätzlich verstärkend Anaphern (der menschliche Geist ist ..., der Glaube kann ..., der Glaube gibt ...) und parolenartige, parataxische Wendungen ohne Nebensatzbildungen (Glauben heißt vertrauen. Das ist der Befehl des Tages!) verwendet, die die Redeabsicht deutlich verstärken, indem durch die Art des Sprechens mehr vermittelt wird, als  wortwörtlich eigentlich gesagt wurde. Die bei diesen Passagen beabsichtigten und entstehenden "Implikaturen" oder "Inferenzen" (Schlussfolgerungen des Hörers) sind aus dem Text heraus inhaltlich deutlich als Denk- oder Handlungsvorgaben herauszulesen, bzw. entstehen assoziativ im Hörer selbst, denn auch aus der allgemein bleibenden Rede werden auf diese Weise konkret in jeder einzelnen Person spezifisch eigene Reaktionsmuster gebildet.

Anstatt zu einer Verdeutlichung beizutragen, wirken auch ausschweifende Ausführungen oder „Erklärungen“ eher unsystematisch, zufällig assoziativ und verwirrend, zuweilen sogar paradox. Aber gerade sie durchbrechen das aktive Denken, und der Mensch gleitet zunehmend in den passiv-rezeptiven Modus der gedanklichen Verarbeitung hinüber. Zwei Formen können hier als tranceinduzierender Standard in den Predigen der höheren Amtsträger ausgemacht werden:

1. Überladen von Informationseinheiten

Es ist erwiesen, dass das menschliche Gehirn nur eine bestimmte Anzahl an Informationseinheiten verarbeiten kann. Man geht davon aus, dass es sich dabei um 7 (plus/minus 2) Informationseinheiten handelt. Alles was darüber hinaus auf den Menschen einwirkt, überlädt ihn, so dass er sich nach innen besinnt und leicht in eine Trance geht.

In diesem Zustand ist der Betreffende nicht mehr in der Situation, als dass er eine bewusste Selektion vornehmen kann. Suggestionen erreichen das Unbewusste direkt, ohne vom Bewusstsein gefiltert werden zu können.

5. Verschachtelte Realitäten

Durch das Erzählen von Geschichten in Geschichten kann der Klient den unterschiedlichen Realitätsebenen bewusst nicht mehr folgen. Er reagiert unbewusst auf die eingeflochtenen Suggestionen. Diese Geschichten in Geschichten verhindern, dass der Klient bewusst die enthaltenen Botschaften ablehnt. Er ist bereit für Trance-Induktionen. Es ist um so leichter, wenn der Rahmen der Geschichten grob ist, um ihn mit entsprechenden Reaktionen und Motiven des Klienten füllen zu können.“( Zitatquelle: http://www.nlp-ausbildungsinstitut.de/nlpcoachinglexikon/tranceinduktion.html )

Solchen verschachtelten, mitunter sogar paradoxen Sätzen und Ausführungen kann man mit einem aktiv ausgerichteten Gehirn nicht folgen, das Abschalten wird zum zwangsläufigen Vorgang und der Hörer wechselt nach innen in den rezeptiven Modus!

Innerhalb einer Predigt sind oft auch  einzelne Unterabschnitte zu erkennen, die spezifisch geprägt sind durch ein oder mehrere im Mittelpunkt stehende Signalworte, im Zitatbeispiel z.B. Geist und Befehl, die durch vielfache Wiederholungen jeweils verstärkt und „eingeprägt“ werden. Der sich daran anschließende Abschnitt wird dabei bereits gegen Ende vorbereitet durch die Einführung des nächsten Signalwortes (Apostel), störende Brüche werden dadurch vermieden. Nicht genug damit werden die Signalwörter auch immer in Zusammenhang mit Verhaltensvorgaben, Leerformeln und/oder vereinnahmenden Wir/man/uns-Formulierungen verwendet. Gerade diese "Wir/man/uns-Formulierungen" sollte sich der Leser übersetzen als ein beständiges DU - DU - DU sollst ... !

Diese Signalwörter werden in der Predigt neben den zwangsüberzeugenden Denk- oder Handlungsvorgaben in der Funktion eines Triggers (Auslöser, Schlüsselreiz) im Unterbewusstsein verankert. Die mit dem Trigger gleichzeitig suggerierte Grundstimmung ist damit jederzeit durch die erneute Nennung des Schlüsselbegriffs auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufbar. Was als „hypnotische Trance“ in der Psychotherapie bewusst und heilend angewandt wird, mutiert hier zur unbemerkt stattfindenden, psychischen Manipulation und mentalen Programmierung. Die innerhalb der erzeugten Trance unterdrückte, eigene Authentizität versus Vorgaben und Bedingungen der NAK kann sich psychopathologisch bis hin zum neurotisierenden Pawlowschen Paradoxon entwickeln (Doppelbindungstheorie; dissoziative Persönlichkeiten).

Man bedenke weiter:

Wenn ein neuapostolisches Mitglied möglichst 15 Minuten vor der Predigt den Kirchenraum betritt, also „aus der Welt“ ins „Haus Gottes“ kommt, ertönt bereits dauerhaft leise Orgelmusik, zeitweise auch Chorgesang. Beides enthält durch den bekannten Text bereits eine Fülle an Signalwörtern (Triggeraktivierung). Mit dieser „Einstimmung“ wird ein persönliches, stilles Gebet gesprochen. Während der „Dienstleiter“ den Raum betritt, singt die Gemeinde gemeinsam (Triggeraktivierung). Anschließend erfolgt nach seinem persönlichen, stillem Gebet ein laut gesprochenes Gebet des Dienstleiters (Triggeraktivierung) nach dem bekannten Muster, dem „Herrn alles zu Füßen zu legen“ (siehe nächstes Kapitel). Anschließend Lesung eines kurzen Bibelwortes und erneut passender Chorgesang (zwei Strophen) mit nachfolgender Predigt und mindestens zwei weiteren Zusatzpredigten (dazwischen Chor).

Man beachte besonders, dass die sehr häufig verwendeten Signalwörter „unserer Kirche“, „Kirche Christi“ „Werk Gottesund „Wirken des Heiligen Geistes“ einander gleichgesetzt als Synonyme zu verstehen sind, was den natürlichen Menschen (was für ein Konstrukt!!), also denen „draußen“ im Gegensatz zu denen „drinnen“, verschlossen bleiben muss. Häufig ist auch die Rede vom natürlichen Verstand bzw. dem menschlichen Geist, der eben dieses oder jenes nicht fassen kann! Wertend wird hier dann noch hinzufügend unterstellt, dass solche Menschen, also eigentlich alle anderen Menschen, „natürlich ganz auf das Irdische fokussiert“ sind. Der neuapostolische bzw. durch den Heiligen Geist geführte Mensch aber sollte die Zeitverhältnisse „geistig beurteilen“, denn – wie schon zitiert – „der Heilige Geist sagt, trau doch nicht dem, was du siehst, was heute Wirklichkeit ist, was du wahrnehmen kannst, trau auf das Wort Gottes. Der Himmel und die Erde, die werden vergehen. Was du heute siehst, ist morgen nicht mehr. Was du heute meinst, das wäre die Wahrheit, ist morgen schon nicht mehr wahr.“ Die erwartete Ewigkeit hingegen ist sicher!

6. Psychopathologische Auswirkungen der mentalen Programmierung durch NAK-Predigten (eingestellt am 17.5.21)

Welche erschreckenden und konkreten Auswirkungen die neuapostolischen Indoktrinationen durch die Predigten im Fühlen und Denken auch schon bei Jugendlichen haben, zeigen die im folgenden ausgewählten Kommentarbeispiele zum Europäischen Jugendtag der NAK 2009.  Die Zitate sind stark verkürzt und ohne Namensangaben, die gesamte Sammlung längerer Zitate mit Namen, Altersangaben und Quellennummer findet der interessierte Leser in dieser Datei. Die verdichteten Verkürzungen zeigen bezeichnend und  überdeutlich, dass hier keinerlei theologische Orientierungen erfolgten, sondern ausschließlich erlebte Gefühle mit deutlichem Suchtcharakter getriggert wurden, u.a. mit diesen psychisch schädigenden Folgen:

  • die Wirklichkeit der Lebenswelt wird verdrängt durch den kollektiven geglaubten Wahn der erzeugten Parallelwelt (Im bin immer noch in einer ganz anderen Welt)
  • die eigene Person wird aufgegeben (jetzt weiss man wer man als Person ist und was man will ) und mutiert zum geglaubten „Gemeinschafts-Wir“ (Das "Wir"-Gefühl war einfach unbeschreiblich)
  • das Erleben während der Veranstaltungen wird in Trance wahrgenommen und nicht hinterfragt (40.000 Jugendliche in einem Stadion so eine super Stimmung sowie auch eine heilige Atmosphere erzeugen können!!! / Es war unglaublich, bin noch völlig in EJT-Trance!!! Es war der Himmel auf Erden..)
  • sprachliche Inhalte werden nicht erinnert (super-hammer! Besonders die Rede vom Bez.Ap. Jean Luc Schneider, nur leider weiß ich nicht mehr viel davon), nur gefühlte Stimmungen werden förmlich aufgesogen und mitgenommen (man wird völlig verzaubert und mitgerissen von der begeisterung und mit viel freude und glück überströmt)
  • Trigger werden gesetzt ( ich bin der Meinung, dass dre EJT ein Stück Ewigkeit mit sich bracht. Man hört ein Lied z.B.: "Come to my Jesus" oder "Der Herr ist mein Licht", und ist in Gedanken sofort wieder beim EJT)
  • der nekrophile Wunsch nach dem ewigen Leben ist stärker als die Ausrichtung auf die Entwicklung des menschlichen Seins (in den 4 Tagen dachte ich sei schon im Himmel. Aber der Rückweg auf der Autobahn war schon wieder die Hölle/ ich möchte nur sagen, das ich jetzt erst richtig dieses gefühl habe, das ich hier auf erden nicht zu hause bin/bleibe.)

Daniel (32) scheint sich zumindest etwas in der Psychologie auszukennen, kann und will sich aber den Gefühlserlebnissen dennoch nicht entziehen. Er schreibt:

Was, wenn ich nicht dabei gewesen wäre? Manches erscheint mir seit langem sehr zweifelhaft. Das kann auch ein EJT nicht einfach ändern. Aber es war unbeschreiblich, das Beste, was ich seit Jahren erlebt habe. Irgendwer hat es das EJT-Gefühl genannt. Nüchtern erklärt es sich mir als Gruppendynamik und Psychologie. Und doch rührt es mich jetzt noch so sehr, dass es fast weh tut. "Der Herr ist mein Licht" habt ihr für mich gesungen. Egal, ob real oder nicht - wenn es das Gefühl wieder irgendwo gibt, dann geh ich da hin!“

Kurzzitate aus den Kommentaren:

  • diese begeisterung der Masse war einfach genial.... 
  • Ein Wunder,   Ich kann es bis jetzt immer noch nicht fassen, dass war das beste Event in meinem Leben und jetzt weiss man wer man als Person ist und was man will!
  • Kommentar ohne Worte! Ich bin Sprachlos!
  • … bin noch völlig in EJT-Trance!!! Es war der Himmel auf Erden.
  • man wird völlig verzaubert und mitgerissen von der begeisterung und mit viel freude und glück überströmt. ...
  • wir schweben immer noch irgendwo zwischen Düsseldorf und zu Hause herum. ...  Wie wird es erst im Hochzeitssaal sein. ...
  • Der EJT war für uns ein überwältigendes "Erlebfühlnis" und die Bestätigung an der richtigen Sache zu stehen!
  • Nüchtern erklärt es sich mir als Gruppendynamik und Psychologie. Und doch rührt es mich jetzt noch so sehr, dass es fast weh tut. "Der Herr ist mein Licht" habt ihr für mich gesungen.
  • Es ist zwar einige Tage her, dass wir alle gemeinsam in der LTU Arena beisammen saßen und dem Stammaposteln hören durften, jedoch bin ich der Meinung, dass dre EJT ein Stück Ewigkeit mit sich bracht. Man hört ein Lied z.B.: "Come to my Jesus" oder "Der Herr ist mein Licht", und ist in Gedanken sofort wieder beim EJT.
  • Noch heute, eine Woche nach diesem Erlebnis, gehen mir und meiner Frau die Lieder, Eindrücke und Gedanken nicht mehr aus dem Kopf. (ständig summt oder singt man das ein oder ander Lied vor sich her)
  • … 40.000 Jugendliche in einem Stadion so eine super Stimmung sowie auch eine heilige Atmosphere erzeugen können!!! Wer kann das schon?
  • Die gefühlte Gemeinschaft macht mir immer noch Gänsehaut.
  • der EJT ist nun LEIDER, LEIDER vorbei, aber das Feeling ist immer noch da (zumindest geht es mir so) 
  • ich möchte nur sagen, das ich jetzt erst richtig dieses gefühl habe, das ich hier auf erden nicht zu hause bin/bleibe. ...
  • Hi, fand den EJT super-hammer! Besonders die Rede vom Bez.Ap. Jean Luc Schneider, nur leider weiß ich nicht mehr viel davon...
  • ... einen Hauch von Ewigkeit im Herzen .... Man kann die Empfindungen, die ich aus dem EJT mitnahm, nicht in Worte fassen.
  • Das "Wir"-Gefühl war einfach unbeschreiblich. ...
  • Schöner kanns doch nur im Himmel werden. Schade, dass wir erst mal alle wieder nach Hause mussten.
  • ... die jugend ... körperlich zwar anwesend aber mit dem geist noch immer in d-dorf  ... man wird völlig verzaubert und mitgerissen
  • In den 4 Tagen dachte ich sei schon im Himmel. Aber der Rückweg auf der Autobahn war schon wieder die Hölle.
  • DANKE LIEBER STAMMAPOSTEL, DASS ES DICH GIBT UND DAS DU UNS EINEN KLEINEN EINBLICK GEBEN KONNTEST, WIE ES IM HIMMEL SEIN WIRD
  • Im bin immer noch in einer ganz anderen Welt ...
  • ... diese begeisterung der Masse war einfach genial....
  • Ganz langsam komm ich wieder in die Realität zurück ...  als Sahnehäubchen konnte ich noch einen Händedruck vom Stammapostel ergattern.
  • ... um einen Satz aus dem gestrigen Gottesdienst zu zitieren: "Gemeinschaft schafft Orientierung!!!!">>>Bleibt am Ball!!!

Zitate vollständig

Eine Jenny schrieb zu einem damaligen kritischen Kommentar zum Jugendtag von K.H. Tjaden folgende Entgegnung:

Ich finde das ganze gerede ziemlichen Schwachsinn. Es ist schade, dass es heutzutage so wenige tolerante Menschen gibt. Lasst doch einfach den NAK Leuten ihren Glauben!!!!!!!

Ich finde es sehr schade, dass die Kirchenaussteiger so intolerant sind. Zu meinen, bei der NAK nicht den für sich richtigen Glauben gefunden zu haben ist die eine Sache, aber man muss deswegen ja nicht gleich derart negativ schreiben und andere versuchen aufzuhetzten.

Es wäre doch besser, wenn ihr bei euren Glauben bzw. eurer Meinung bleibt und uns in Frieden unseren Glauben ausleben lasst.

Außerdem geht es Ihnen ganz bestimmt nicht darum Aufklärung zu leisten. Sie sind innerlich einfach nur total verbittert und wollen dies laut in die Welt hinaus schreien.

Erst gestern hatten wir ein großes Zusammentreffen mit vielen Jugendlichen, in denen wir uns noch einal gedanklich dem EJT gewidmet haben. Ich sage nur: “WIR SIND VIELE”. Und das wird auch so bleiben.

Ich habe für mich beschlossen, dass es nicht hilft Menschen, die sich eine bestimmte Meinung über unseren Glauben gebildet haben, mit aller Macht überzeugen zu vollen. Letztendlich schaden diese Menschen ja nicht uns… sondern nur sich selbst.

Ich jedenfalls bin froh mich ein Gotteskind nennen zu dürfen.

Viel deutlicher als in all diesen Zitaten kann sich die psychopathologische und intolerante Verblendung als Folge demagogischer Suggestionen durch die Predigten in der NAK nicht zeigen! Leichte und mittlere Trancezustände im Verbund mit gefühlsmäßigem Wohlbefinden gehören zum Leben dazu und sind durchaus wünschenswert, nicht aber die hier in der NAK durch sie erzeugten Abhängigkeiten und getriggerten lebensfeindlichen Einstellungen. Unter religiösem Deckmantel wird ein geistlicher Missbrauch besonders an Jugendlichen betrieben mit unerkannten Auswirkungen für das gesamte Leben. Dies wird im folgenden Abschnitt ausführlich erläutert.

 

7. Psychische Schädigungen und Spätfolgen

Es dürfte aus den bisherigen Erläuterungen hinreichend klar geworden sein, dass Schneiders Reden keine Predigten sondern demagogosche Zwangsindoktrinationen sind  mit der Redeabsicht, die Rezipienten klein, unterwürfig und gefügig zu machen. Nachfolge heißt das dafür verwendete Signalwort in der NAK-Sprache! Insoweit muss auch die Frage, ob der Wandel der NAK eine Sektenzuschreibung hinfällig macht, klar mit NEIN beantwortet werden.  Die Folgen dieser Zwangsindoktrinationen können aus psychologischer Sicht zudem erheblich sein und es erklärt sich aus solchen programmierten Glaubenssätzen und Grundhaltungen so auch für Außenstehende manches vielleicht auffällige Verhalten. Die neuapostolischen Menschen können mit zunehmendem Alter dem wirklichen Leben gegenüber lethargisch, abwesend werden und blühen nur im "Glauben" richtig auf. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine massive Todessehnsucht, die euphemistisch als „warten auf den Tag des Herrn“ umgedeutet wird. Bedenkt man weiter, dass jedes Mitglied der NAK diese mentale Programmierung bereits seit Kindertagen immer und immer wieder über sich ergehen lassen musste, kann man vielleicht erahnen, welche unglaublichen Auswirkungen dies auf die gesamte Psyche und neuronalen Denkbahnen eines jeden Einzelnen haben muss. Und es erklärt auch, warum viele Aussteiger selbst nach dem vollzogenen Bruch mit der Lehre der NAK noch lange nicht in ihrem eigenen Leben ankommen können:  Die mentale Programmierung bleibt erhalten!

Und:

Diese mentale Programmierung kann in ihren unbewussten Auswirkungen oft weder vom Klienten noch von Psychotherapeuten erkannt werden, man ist vollends mit sich allein, isoliert und unverstanden!

Was bleibt auch übrig, wenn nach dem Bruch mit der Kirche das alte „Gottesbild“  zusammenfällt und der ins Leben tretende Mensch nun seine Sorgen, Aufgaben und sonstigen Schwierigkeiten nicht mehr passiv „in die Hand des Herrn legen“ kann? Allein in jedem neuapostolischen Eingangsgebet zu Beginn des Gottesdienstes finden sich eine Fülle an „Bitten“, die zwar „demütig vor Gott“ klingen, bzw. sogar anrühren, weil der „Stammapostel“ selbst „meine“ und die „Sorgen aller Geschwister“ kennt und sie direkt in magischer Hinwendung „vor den Thron des Höchsten trägt“, was letztlich und konkret aber eine völlig devotisierende Verantwortungsabgabe bedeutet und damit die Abhängigkeit von der Gruppe befördert, in der dieses Gottesbild verkündet wird. Dazu einige Beispiele aus verschiedenen Eingangs- oder Schlussgebeten Schneiders von 2020, getreu einem Vers aus dem Kirchenlied ´Stern auf den ich schaue` (1857), in dem es heißt:

Nichts hab ich zu bringen, alles Herr bist du:

  • Wir sind auf deine Gnade ganz angewiesen. Wir brauchen deinen Frieden, wir brauchen deine Weisung, wir brauchen deine Ratschläge. Wir möchten wissen, was du von uns erwartest, und wir wollen tun, was du von uns erwartest. Dafür brauchen wir deine Kraft und deinen Segen. Wir brauchen deine Gnade. Wir brauchen neue Freude.
  • Wir bekennen unseren Glauben: du bist der allmächtige Gott, nichts ist für dich unmöglich. … Du bist der Vater der Liebe, der für uns sorgt im täglichen Leben. Du bist unser Heiland, der uns in sein Reich führen will.
  • Wir sind auch gekommen, weil wir neue Kraft brauchen; wir brauchen deinen Frieden und deine Gnade. Wir möchten wissen, was du von uns erwartest; schenke uns auch die Kraft dazu,
  • Hab Dank für die Apostel, die Du uns heute gegeben hast; und ganz besonders danken wir für die Zukunft, die Du uns bereitet hast
  • Schenk uns den Engelschutz auf dem Nachhauseweg und schenk uns - ach, wie du das immer machst -über Bitten und über Verstehen. Verkürz die Zeit, sende deinen Sohn und nimm uns zu dir! Erhöre uns um Jesu willen. Amen

Alles Herr bist du“ impliziert, dass wir, die Zuhörer, eben nichts sind und nichts zu bringen haben! In den Predigten wird folglich kein einziger Hinweis gegeben, wie ein selbstbewusster und verantwortungsvoller Lebensweg gegangen werden kann.  So bleibt es also ausschließlich bei dem devot emotionalen Ergebensein in das, was das Schicksal (=der Wille Gottes) einem in den Weg gibt. Darunter gilt es sich zu „beugen“, weil das gepredigte „Gottesbild“ der NAK dies genau so von jedem Mitglied fordert! Also nicht genug damit, dass das ehemalige Mitglied sich nun nicht mehr wie bisher ausschließlich passiv dem verlorenen Gottesbild „übergeben“ kann (starker emotionaler Verlust und unbeschreibliche „Gottesenttäuschung“), es hat auch niemals gelernt, wie die Schritte zu einem eigenverantwortlichen Handeln aussehen. So bleibt das programmierte Verhaltensmuster erhalten, obwohl das innerliche Bezugssystem längst zusammen gebrochen ist. Eine aktive und eigene Dynamik, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, kann sich je nach dem Grad der Schädigung nur sehr schwer und kaum ohne äußerliche Hilfe entwickeln.

Was so aber in der aktiven Sektenzeit noch weitestgehend unbemerkt bleibt, kann nach Singer (a.a.O. Seite 340/341) individuell zu folgenden Problemen der Reintegration in das eigentliche Leben nach einem Austritt führen:

Alltagsorganisation

  • psychologische Untersuchung, falls notwendig
  • Strukturierung des Tagesablaufs
  • Planung von Weiterbildung und Berufsweg, Berufsberatung, falls notwendig
  • Erläuterung der Sektenzeit
  • Überwindung von Schwierigkeiten, die durch Mißtrauen gegenüber professionellen Helfern entstehen: Ärzten, Therapeuten, Ausbildern

Gefühlsleben

  • Depression Verlustgefühle Schuldgefühle und Reue
  • Mangel an Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen; Neigung zu Selbstvorwürfen und übertriebenen Zweifeln
  • Panikanfälle
  • Trennung von Angehörigen und Freunden, die noch in der Sekte sind
  • Angst vor der Sekte
  • allgemeine Paranoia und Angst vor der Welt
  • übergroße Abhängigkeit, Fügsamkeit und Beeinflußbarkeit

Überwindung kognitiver Beeinträchtigungen

  • Unentschlossenheit, Entscheidungsunfähigkeit
  • verschwommenes Denken
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Erinnerungsverlust
  • Unfähigkeit wiederzugeben, was gerade gelesen oder gehört wurde
  • Entwöhnung von der Sektensprache Verlust des Zeitgefühls
  • Schwebezustände; Abgleiten in veränderte Bewußtseinszustände
  • mangelnde und unzuverlässige Urteilsfähigkeit
  • unkritische und passive Haltung gegenüber den Äußerungen anderer
  • wiederkehrende Bilder und Gefühle aus Sektenzeiten, z.B. Wachträume, orangefarbener Nebel

Soziale und persönliche Beziehungen

  • allgegenwärtiges Gefühl der Entfremdung
  • Öffnung für neue Freunde
  • Mißtrauen in die eigene Fähigkeit, gute Entscheidungen zu treffen
  • Begrenzung sozialer Kontakte aus Angst; Mißtrauen gegenüber anderen
  • Einsamkeitsgefühl

Unsicherheit in Fragen der Sexualität, der sexuellen Identität und Rollen

  • Klärung der Beziehung zu Ehepartner, Familie/Eltern und des Sorgerechts für Kinder
  • Angst vor Bindung an eine andere Person
  • Unfähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden und sie zu äußern
  • Überanstrengung, um Zeitverlust wettzumachen; Unfähigkeit, nein zu sagen
  • Gefühl, ständig beobachtet zu werden (Aquariumeffekt)
  • Gefühle von Scham und Unsicherheit beim Sprechen über die Sektenerfahrung; Angst vor Zurückweisung

Philosophie und Einstellungen

  • Überwindung sekteninduzierter Aversionen
  • Verurteilung normaler menschlicher Schwächen; Härte gegenüber sich selbst und anderen; Sektennormen werden weiterhin zum Maßstab gemacht
  • Mangel an Zufriedenheit mit sich selbst und der Welt; Gefühl der Leere, weil kein Weltretter mehr
  • Angst, irgendeiner Gruppe beizutreten oder aktiv zu sein
  • Verlust des Gefühls, einer Elite anzugehören
  • Reaktivierung des eigenen Glaubens- und Wertsystems und Unterscheidung von dem in der Sekte angenommenen

Nur ein Therapeut, der sich genau mit den erzeugten Schädigungen durch die vorgenommene mentale Programmierung auskennt und der zudem die speziellen Eigenheiten der Gruppe kennt, von der sich das ehemalige Mitglied gelöst hat, wird wirklich hilfreich mit seinem Klienten arbeiten können. Davon aber gibt es in Deutschland leider nur sehr wenige! Schlimmer noch muss man sogar die Erfahrung machen, dass den stark geschädigten Personen, die sich in psychiatrische Behandlung begeben müssen und zum Teil Wochen in der geschlossenen Abteilung verbringen, aus Unwissenheit sogar von Therapeuten gesagt wird: Sie kommen doch aus der neuapostolischen Kirche, das ist doch gar keine Sekte! Unbewusst veranlassen solche Bemerkungen den Gedanken: Selber schuld!

8. Nachbemerkung und Conclusio

Die vorliegende Stilmittelanalyse hat zusammenfassend ergeben, dass das Sprachverhalten des Stammapostels Schneider manipulativ in hochwirksamer Weise zwangsüberzeugend auf das „Erleben der Zuhörer“ und damit auf ihr Verhalten und ihre Psyche Einfluss nimmt. Seine Redeabsicht, dem Rezipienten das aus seiner Sicht richtige System an Meinungen, Vorstellungen, Bewertungen zu suggerieren und ihn zum Handeln zu bewegen wurde aber nicht argumentativ erreicht, sondern mit spezifischen rhetorischen Mitteln der unbewusst wirksamen mentalen Programmierung durchgesetzt.

Die von ihm dazu konkret eingesetzten Stilmittel zur Beeinflussung sind Signalwörter, vereinnahmende und devotisierende Wir- Redewendungen, scheinlogische Leerformel- Passagen, euphemistische und pejorative Umdeutungen mit einer Fülle unterstützender Anaphern und parataktischer Wendungen bei im Wesentlichen inhaltslos bleibenden Ausführungen. Die durch sie ausgelösten Zwangsmechanismen induzieren bei den Rezipienten zumindest eine leichte Trance, die es möglich macht, bestimmte Verhaltensmuster und wieder abrufbare Trigger im Unterbewusstsein zu verankern. Neben weiteren psychopathologischen  Auswirkungen führen diese Zwangsüberzeugungen zu einer starken Abhängigkeit von der Gruppe.

Damit verstößt Stammapostel Schneider und seine verantwortlich leitenden Mitarbeiter in deutlicher Weise gegen Artikel 2 des deutschen Grundgesetzes, indem sie die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die moralisch-ethische und persönliche Integrität der Menschen auf sittenwidrige Weise beeinflussen und verletzen. Zudem verletzen sie das Recht auf körperlich-psychische Unversehrtheit, weil sich durch die unbemerkt bleibende mentale Programmierung, der sich der Hörer nicht entziehen kann, im einzelnen Menschen unabsehbare Folgeschäden einstellen können. Ob dabei die benannten Mittel dabei bewusst oder unbewusst eingesetzt werden, ändert nichts an der Tatsache, dass in einer starken Breitenwirkung bestehende Grundrechte des Menschen gravierend verletzt werden.

Deshalb sollten die hier aufgezeigten Probleme und Prozesse der Zwangsüberzeugung und mentalen Manipulation durch die Predigten in der NAK auch in allen wesentlichen Gesprächen mit der NAK beachtet und zumindest relativierend in ihre Bewertung einbezogen werden, wenn sich Kirchenvertreter welcher Art auch immer vollmundig zu einer positiven Entwicklung der NAK bekennen.

Dies wäre auch vom Interesse geleitet, damit den Menschen zu helfen, die sich von der NAK verabschiedet haben und nun unter den gravierenden Folgen leiden! Denn die  stillschweigende Duldung und damit Toleranz ihrer Praktiken bedeutet gleichzeitig, die Augen zu verschließen gegenüber den psychischen Opfern der Neuapostolischen „Kirche“, die auf Grund der aufgezeigten Zwangsüberzeugungen deutlich als scheinchristliche Sekte zu klassifizieren ist. In der NAK ist die Unterordnung unter die totalitäre Führung der Apostel deutlich vorgeordnet vor christlichen Grundsätze und Grundwerten: Ohne Apostelnachfolge und der Anerkenntnis ihres verkündeten Wortes Gottes kein Heil in Gott – so der indoktrinierte Glaubensgrundsatz der NAK:

Alles, was zum Heil nötig ist, hat er den Aposteln anvertraut. Und die heutigen Apostel haben die gleichen Befugnisse. Der Herr hat sie gesandt und sendet sie heute ebenfalls. Ich schlussfolgere somit, liebe Geschwister: Solange wir in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt bleiben, wird uns der Herr immer geben, was zur Rettung unserer Seele nötig ist.(Schneider in Strasburg a.a.O.)

Dem ist deutlich entgegen zu halten: Wohl jeder Seele, die entronnen ist wie ein Vogel dem Netz dieser Vogelfänger; ihr Netz ist zerrissen: Sie ist frei! (nach Psalm 124), denn:

„Jeder Akt einer unterwürfigen Anbetung ist ein Akt der Entfremdung und des Götzendienstes. […] Psychologisch gesehen lässt sich der Mechanismus der Entfremdung so beschreiben, dass ich ein Erleben, das potentiell in mir ist, auf ein Objekt außerhalb von mir projiziere. Beide Begriffe, Entfremdung wie Götzendienst, bedeuten, dass ich mich meiner selbst beraube, dass ich mich leer mache, gefriere, eine lebendige Erfahrung loswerde, also mein eigenes Denken, mein eigenes Lieben, mein eigenes Fühlen auf eine andere Person oder auf ein Ding außerhalb von mir projiziere, um es dann wieder zurückzuholen, indem ich auf dieses Ding oder diesen Menschen bezogen bin.“  Aus: Erich Fromm, Augenblicke der Freiheit; S. 18 und 26

Ohne den Akt aber der unterwürfigen Anbetung ist  das eigentlich innere Erleben von Glaube, Weg, Wahrheit, Leben, Liebe, Gemeinschaft, Evangelium etc.  aus Schneiders Sicht völlig wertlos, wenn eben diese entfremdende Verknüpfung mit dem Apostelamt, an das man glauben muss, fehlt.

Wer Mitglied der NAK ist, muss sich seiner selbst berauben, anders geht es nicht!

 

Teil 16 Den Stammapostel Schneider beim Wort genommen - Frage: Aber bei welchem?   Druckfassung

Autor: D. Streich; 31.10.21, aktualisiert am 3.11.2021 

Versuch einer Klarstellung über den Wert des Wortes und dem Umgang mit ihm mit originalen Predigtzitaten von Stammapostel Schneider

Teil 1 Die zu rezipierende Wortverkündigung in der NAK  realsatirisch zugespitzt

Teil 2 Das theologische Dilemma zwischen dem behaupteten Selbstanspruch der göttlich inspirierten Wortverkündung und der realen Predigtpraxis in der NAK

Auszüge aus  „Das Wesen des Christentums“ von Adolf Harnack zum Thema Evangelium

Anhang: Die Zitate von Stap Schneider im Zusammenhang

Abstract 1: In dem ersten Teil dieser Ausführungen wird als real grundierte Satire aus einer den meisten Menschen verschlossen bleibenden Welt des neuapostolischen Geistes mit schnurgerader Konsequenz und messerscharfer Logik auf den Punkt gebracht, wie in der NAK aus der Sicht des Stammapostels Schneider eine Predigt vom Zuhörer kritisch zu rezipieren ist: Der Heilige Geist in uns kontrolliert, was der Heilige Geist durch die Apostel sagt!

Abstract 2: Abstract: Im zweiten, wissenschaftlich orientierten Teil wird unter Einbeziehung des Ämter-GD´s  vom 24.10.21 die Diskrepanz zwischen dem erhobenen Selbstanspruch der NAK, Gottes Wort zu verkünden und der Realität neuapostolischer Predigten mit ihren Falschaussagen dargestellt. Dieses Dilemma könnte nur aufgelöst werden durch die vollständige Aufgabe der im Katechismus stehenden Prämisse, dass die Wortverkündung zwar eine fehlerhafte menschliche Komponente enthält, dennoch aber die Predigt vom Heiligen Geist inspiriert ist. Dagegen aber steht Schneiders absurde Definition, was das Evangelium seiner Meinung nach ist, nämlich die unbedingte Apostelnachfolge!

Teil 1 Die zu rezipierende Wortverkündigung in der NAK  realsatirisch zugespitzt

Einleitende Gedanken mit einem Textwortzitat von Stammapostel Schneider vom 6.12.2015 in Güstrow: 

Das Wort reinigt und das ist die große Reinigungsaktion Gottes. Er gibt uns sein Wort und durch sein Wort sollen wir rein werden. Jetzt müssen wir uns nur die Frage stellen: Hat das Wort Gottes bei mir noch diesen Reinigungseffekt? Man könnte jetzt fünf Minuten stille halten und ein jeder für sich, sich selbst fragen: Bewirkt das Wort Gottes in mir noch die Reinigung? Stelle ich mir die Frage: Wenn das Wort vom Altar kommt und ich mich damit beschäftige oder finde ich mich einfach damit ab, das ist die Predigt, oder das ist Theorie.

Chor: Wort des Lebens, laut're Quelle,
           die vom Himmel sich ergießt,
           Lebenskräfte gibst du jedem,
          der dir Geist und Herz erschließt,
          der sich, wie die welke Blume,
          die der Sonnenbrand gebleicht,
          dürstend von dem dürren Lande
          zu der Quelle niederneigt.

 

Erörterungen:

Immer wieder wird man in den Predigten der NAK dazu aufgefordert, im Glaubensgehorsam dem Wort vom Altar zu folgen und treu seinen Weg zu gehen. Was aber ist das Wort, von dem hier die Rede ist und durch das wir rein werden sollen? Gerne möchte ich dieser Aufforderung Schneiders nun präzisierend auf den Weg helfen und Überlegungen anstellen, wie die Theorie aus der Predigt in die eigene Lebenspraxis umgesetzt werden kann. Anders gefragt: Wie können wir unter dem Wort optimal den Reinigungseffekt auskaufen und damit dem Nachtgraun ohne Morgenrot, wie es in Strophe 2 des eben zitierten Liedtextes heißt,  zuverlässig entgehen.

Was könnte zur Beantwortung dieser zentralen Glaubensfrage nun besser dienen als originale Erkenntnisse aus den Predigten des Felsens im Zeitenmeer, dem obersten Lehrmeister der Neuapostolischen Kirche, dem Stellvertreter Christi, also dem Stammapostel selbst.

Früher war das einfach: Die Predigt ist das direkte Wort Gottes, folglich ist sie in Gänze Leit- und Richtschnur direkt ins ewige Leben. Kritik an ihr war Gotteslästerung. So einfach ist das aber heute nicht mehr. Lesen wir, was der Kirchenpräsident dazu bereits 2016 zu sagen hatte:

"Ja, früher haben wir so gesagt in unserem apostolischen Wortschatz: Das geistgewirkte Wort. Ja, und ich weiß, dass nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes.“ Pfingsten 2016

Es ist schön, wenn der Stammapostel diese Erkenntnis gewonnen hat - sogar aus eigener, persönlicher Erfahrung! -, dass glasklar nicht jedes gepredigte Wort auch Gottes Wort ist.

Aber eigentlich kam er da doch nicht selber drauf – das wäre ohnehin menschlich und könnte folglich ein Irrtum sein! – sondern Jesus selbst hatte ihm das geoffenbart, wie seinen Worten zu entnehmen ist, wenn er denn sagt: „Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist.“ Quelle: 17.10.2017 in George, Südafrika

Mit „er“ ist wohl der Stammapostel selbst gemeint, denn wäre es hier auf ein von Jesus gesprochenes Wort bezogen, dann müsste es ja wahr sein.

Aber Jesus hat ihm noch mehr gesagt und erläutert, dass „er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann!“ ebd.

Nun, diese Erkenntnis ist auf den ersten Blick nicht neu. Immerhin sind wir ja mit dem Heiligen Geist (HG) versiegelt und somit grundausgestattet, damit ER (der HG)uns anleitet auf dem von IHM (Jesus) gelegten Glaubensweg. Schneider aber sagt,  bzw. Jesus selbst, dass wir durch die Predigt vom HG inspiriert werden sollen, damit in Folge der HG in uns wirken kann! Und das ist neu!

Jesus sagte dann auch noch, wie und weshalb konkret nun heutzutage nach fortgeschrittener Erkenntnis der HG beim Hören einer Predigt in uns selbst als Kontrollinstanz wirksam wird, nämlichdamit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium. Es gibt einige Fehler, es kommt manchmal sogar Unsinn vor. Zumindest in Europa, vielleicht nicht in Südafrika. Aber es passiert, dass einiger Unsinn vom Altar gesagt wird. Aber für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?“

Wenn also die Amtsträger von ganz oben bis ganz unten manchmal sogar einigen Unsinn erzählen – ich fände so eine Kritik natürlich anmaßend, aber wenn der Stammapostel das so sagt, darf das hier auch von mir wiederholt werden, oder?

Also: Wenn Apostel auch Unsinn predigen oder Aussagen machen, die sogar fehl am Platze und ziemlich dumm sind (Quelle weiter unten)   – was nun glasklar feststeht und somit mit Berufung auf den Stap wiederholt werden darf -, ist das für den HG kein Problem, weil er uns dann direkt darauf aufmerksam macht (während wir zuhören), damit wir das sofort erkennen und gleich wieder vergessen sollen. Nur wenn wir wirklich die Stimme Jesu Christi erkennen, ist es das verkündete Evangelium.

Kommt also wirklich das Wort Gottes in der Predigt vor, dann sagt uns der HG: „Hör zu, das war das Evangelium!“ So einfach ist das also!

Da bleibt aber doch noch die Frage offen, was das Evangelium denn eigentlich ist? Das hat der Stammapostel dann 2020 ergänzend und schön kurz in Gifhorn erklärt: Glaube, Nachfolge, Sakramente und, und, und.[…]. Das ist das Evangelium.“  So einfach ist das also auch: Glaube (an die Apostel), Nachfolge (den Aposteln) und Sakramente (durch die Apostel gespendet) – das ist das Evangelium! Wollte mir jemand vorhalten, dass der Stammapostel diese Ergänzungen aber nicht wörtlich erwähnt hat, halte ich ein anderes Zitat von ihm dagegen:

„Man muss an das Apostelamt glauben, man muss an die Sendung der Apostel glauben. Ohne diesen Glauben kann ich kein Abendmahl feiern, ohne diesen Glauben kann ich die Heilige Versiegelung nicht empfangen. Ohne diesen Glauben kann ich nicht vorbereitet werden auf den Tag des Herrn.
Wenn es um die Sakramente geht, muss ich an das Apostelamt glauben. Ohne das Apostelamt kann ich das Abendmahl nicht erleben, ohne Apostelamt kann ich auch auf den Tag des Herrn nicht vorbereitet werden.[…] Da erlebt man: Ja, die Apostel sind ja auch nur Menschen und da hat einer was gesagt, das stimmte gar nicht. Und der andere hat was gesagt, das war sogar dumm, das war ziemlich fehl am Platz. […]Ach, komm, ich hab sie gesehen, alles Menschen, alle unvollkommen. Ich könnte stundenlang erzählen, was es da alles gibt. Und und und …
Wir glauben an die Sendung der Apostel und an das Erlösungswerk und auch im Jenseits geht es um den Glauben und um die Vollendung.“
1.03.2015 in Berlin- Schöneberg

Damit ist das mit dem Evangelium eindeutig  klar!

Und wie wir nach diesem Evangelium nun leben können, "das erfahren wir im Wort Gottes. […] Dafür ist ja das Apostelamt da. Sonst hat das Apostelamt auch keine Aufgabe, nur zu sagen: So kann man heute das Evangelium umsetzen. ". 9.08.2020 Gifhorn Deutschland

Fassen wir diese grundlegend neuen Erkenntnisse von Stammapostel Schneider also wie folgt zusammen, ergibt sich als

Conclusio:

  1. Die Predigt ist niemals gänzlich inspiriert vom HG, sondern sie enthält auch einigen Unsinn sowie Aussagen von Aposteln, die sogar fehl am Platze und ziemlich dumm sind!
  2. Deshalb möchte Jesus gemäß der schneiderschen Darlegung, dass der HG in uns während der Predigt sagt, was in der Predigt vom HG als Evangelium für uns gesagt wird. Den Rest können wir vergessen – sagt der HG!
  3. Das Evangelium selbst ist präzise fassbar: „. Glaube, Nachfolge, Sakramente und, und, und. Das ist das Ziel Jesus Christus. Das ist das Evangelium.“
  4. Wie wir nun das Evangelium umsetzen und nach ihm leben können,  „das erfahren wir im Wort Gottes!“,
  5. Und uns das Wort Gottes mitzuteilen, „dafür ist ja das Apostelamt da. Sonst hat das Apostelamt auch keine Aufgabe, nur zu sagen: So kann man heute das Evangelium umsetzen.
  6. Evangelium bedeutet inhaltlich für die Gläubigen: Glaube an die Apostel, Nachfolge den Aposteln und der Empfang der Sakramente, die nur durch die Apostel gespendet werden können!
  7. Und während wir durch das Wort Gottes in der Predigt der Apostel nun erfahren, wie wir heute das Evangelium umsetzen können,  dann wird der HG in uns aktiv – weil die Predigt auch Unsinn und Dummheiten enthält – und sagt uns: „Okay, vergiss dies!.“
  8. Denn: (zurück nach oben und Fortsetzung bei Nummer 1.)

Bis soweit der Versuch einer praxisorientierten Präzisierung der Erklärungen Schneiders zum Umgang mit dem Wort vom Altar!

Chor bitte:

Abgesang

Und die Moral von der Geschicht:
Trau niemals dem Apostel nicht!
So prüfe stets mit deinem  Geist,
was er zu tun als Weg dir weist.

Dann geh getrost nur munter weiter,
und pfeif auf alle Kirchenleiter!
Was wahr ist, wird sich dir schon zeigen,

grad ohne fromme Kirchengeigen.

 

Teil 2 Das theologische Dilemma zwischen dem behaupteten Selbstanspruch der göttlich inspirierten Wortverkündung und der realen Predigtpraxis in der NAK (Fassung vom 2.11.21)

Laut Katechismus der NAK gilt:  „Gottes Wort ist vollkommen, lauter und untrüglich — doch wird es durch unvollkommene Menschen verkündigt. Deswegen kann die Predigt Fehlerhaftes enthalten. […] Die andere Ebene ist die göttliche: Der Heilige Geist spricht durch den gesandten Knecht Gottes […].Grundlage ist ein Bibelwort. Seine Auslegung in freier Rede bildet den Kern der Predigt; sie wird vom Heiligen Geist erweckt. Quelle: KNK 12.1.6.3.3: Ebenen der Wortverkündigung, siehe auch:12.1.5.1 Lehre der Apostel

Der Heilige Geist (HG) spricht also gemäß dem Selbstverständnis der NAK durch die gesandten Knechte Gottes. Ihre geistgewirkte Predigt ist das vom HG erweckte Wort und auch die Auslegung von Bibelworten (Kern der Predigt) wird vom HG inspiriert bzw.  „kann nur gelingen, wenn man die biblischen Texte im Licht des Heiligen Geistes auslegt“, denn „die verschiedenen Bücher, aus denen sich die Bibel zusammensetzt, sind von ihren Autoren und den Epochen geprägt, in denen sie verfasst wurden.“ Quelle: Sondernummer der Leitgedanken 2020  

Oder, wie es die NAK-Nordost im November 2020 als  Neues Modul „Predigt und Gottesdienstgestaltung formuliert:  „Eine intensive Beschäftigung mit Kontext, Auslegung und Bedeutung der Bibelworte, könne Missverständnisse vermeiden […] Die Predigt erfolgt dann in freier Rede und wird – nach neuapostolischem Verständnis – vom Heiligen Geist inspiriert.“

Das Problem neuapostolischer Predigten ist hier der entstehende Zwiespalt zwischen der unvollkommenen Predigt in der Praxis und dem dennoch erhobenen Anspruch, dass vor allem Apostel und der Stammapostel Gottes Wort direkt inspiriert bzw. erweckt vom HG verkünden. Sie halten keine exegetischen Predigten, in denen ein Bibelwort „nur“  mit menschlichem Geist augelegt wird. Exegese wird verstanden als  das analytische Bemühen, durch Anwendung philologischer und historischer Methoden die kanonischen Schriften des Alten und Neuen Testaments zu verstehen. Als Leitmethode wissenschaftlicher Bibelauslegung bemüht sich die historisch-kritische Exegese zu ermitteln, welchen Sinn ein biblischer Text zur Zeit seiner Abfassung hatte. Sie berücksichtigt dabei, dass sich dieser Sinn durch Erweiterungen und Veränderungen gewandelt haben kann.“ Quelle: WiBiLex Artikel Bibelauslegung 

Eine Exegese biblischer Texte wird folglich auch Spannungen und Widersprüche uneinheitlicher Textquellen und verschiedene Übersetzungen in die Interpretation einbeziehen sowie den eigentlich historischen Kontext des Wortes in aktuelle Bedeutungsmöglichkeiten für den Hörer übersetzen. Der Exeget bedarf also fundierter wissenschaftlicher und theologischer Kenntnisse, die bei Amtsträgern der NAK bestenfalls marginal und nur vereinzelt vorhanden sind. In der Exegese kann es durchaus zur Kritik und/oder zum wissenschaftlichen Disput darüber kommen, ob die eine oder die andere Auslegung der Bedeutung eines Textes entspricht, ihr näher kommt oder nicht.

Der neuapostolische Anspruch aber, dass in der Predigt vom Sprecher direkt Gottes Wort verkündet bzw. auch zu interpretierende Bibelworte vom HG beleuchtet werden, schließt grundsätzlich fehlerhafte Aussagen dabei eigentlich und vollständig aus, weil Gottes Wort a priori nicht falsch sein kann. Neuapostolische Predigten dürften folglich keine gravierenden geistlichen, sondern nur menschlich erklärbare und damit entschuldbare Fehler enthalten, weil menschliche Reden notgedrungen immer subjektiv und damit auch fehleranfällig sind.

Stap Schneider am 1.03.2015 in Berlin- Schöneberg:  Da erlebt man: Ja, die Apostel sind ja auch nur Menschen und da hat einer was gesagt, das stimmte gar nicht. Und der andere hat was gesagt, das war sogar dumm, das war ziemlich fehl am Platz. Und da, wo es Apostel gibt und dieses Erlösungswerk Gottes… Ach, komm, ich hab sie gesehen, alles Menschen, alle unvollkommen. Ich könnte stundenlang erzählen, was es da alles gibt. Und und und …“

Schneiders Lösungsangebot: Der HG in uns kontrolliert den Prediger!

Stap Schneider am 17.10.2017 in George, Südafrika: „Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist, aber er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann, damit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium.[...] für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?“

Dadurch entsteht ein zwar auch im Katechismus benannter, aber nicht wirklich aufgelöster  Konflikt zwischen dem erhobenen Selbstanspruch und der Wirklichkeit der realen Predigt. Schneiders Ansatz, der Erkenntnis der von ihm zugegebenen und zweifelsfrei fehlerbehafteten Predigten neuapostolischer Amtsträger Rechnung zu tragen, indem zur Bewältigung dieser Unvereinbarkeit der HG selbst beitragen muss, ist theologisch unhaltbar: Der HG erweckt zunächst das Wort der Predigt und dient gleichzeitig in seiner Wirksamkeit im Zuhörer als Gradmesser und Prüfstein der zuvor eigenen, aber fehlerhaften Ausführungen durch den Prediger?  Damit gerät auch die stets behauptete höhere Wirksamkeit des HG durch das Apostelamt insgesamt gehörig ins Schwanken, wenn ein nur einfach mit dem HG ausgestattetes Mitglied nun während der Predigt korrigierend wirksam werden kann und sogar muss, um zwischen dem wirklich verkündeten Evangelium und nicht evangeliumskonformen Passagen zu unterscheiden.

Indirekt wird der Rezipient der Predigt geradezu zur kritischen Reflexion über die Predigtinhalte aufgefordert, ein durchaus zu begrüßender Gedanke. Kritik im Sinne von krinein = unterscheiden auf Grund handelnder Vernunft spielt im Leben eine wesentliche Rolle für das Gelingen der eigenen Lebensplanung und Gestaltung. Zur durchaus berechtigten Kritik an den Predigten der neuapostolischen Amtsträger gehört aber auch deren eigene Kritikfähigkeit und notwendige Unterscheidungsfähigkeit, Evangelium vom „Nichtevangelium“ zu trennen. 

Unlängst beklagte Schneider am 24. Oktober 2021 in Heilbronn-Pfühl (Ämter-GD europaweit übertragen) mit deutlichen Worten, dass Amtsträger und auch die Institution selbst in der Geschichte der NAK zeitweise wichtiger genommen wurden als das Evangelium. Es liegt nahe, dass der Stap hier u.a. auf den Konflikt um BA Kuhlen und die Botschaftszeit anspielt:

„Wenn man so in die  Geschichte guckt, der Kirche Christi, der Christenheit, dann muss man zugeben, so dann und wann ist es passiert. Das ist jetzt kein Urteil, ist nur so eine Tatsache, […] dass die Diener und die Kirche wichtiger wurden als Jesus Christus. Da gab es so in der Geschichte, […] auf einmal wurde die Person denen, die Gott gedient haben, und ihre Meinungen wichtiger als die  Grundwerte des Evangeliums. Um die Institution Kirche und ihr Interesse zu verteidigen, hat man manche Eckwerte des Evangeliums vergessen. Um die Kirche zu verteidigen, hat es sogar in unserer Geschichte gegeben, um die Kirche zu verteidigen, hat man manchmal das Evangelium vergessen und ist da sehr aggressiv vorgegangen, um die bösen Gegner zu bekämpfen. Ihr wisst ja. Also, von Liebe Christi, von Vergebung keine Spur mehr. Es geht um die Institution. Diese Gefahr sehe ich jetzt heute nicht so, aber ich möchte uns noch, es fängt bei mir an, dazu aufrufen, das ist immer wieder eine Gefahr, die Diener und ihre Meinung, die Institution und ihr Interesse dürfen nie wichtiger werden als Jesus Christus. Das Evangelium hat immer höchste Priorität. Quelle: Offizielle Mitschrift

Diese  in die Vergangenheit gerichtete Kirchenkritik ist durchaus berechtigt, greift aber deutlich zu kurz und fällt leicht, denn Schneider ist dafür nicht verantwortlich. Aber es sollte die Behauptung unbedingt hinterfragt werden, wieso das angesprochene Problem aktuell keine Gefahr darstellt? Allein das Glaubensbekenntnis stellt die NAK und ihre Amtsträger in ähnlicher Weise absolut in den Mittelpunkt! (siehe hier), ebenso der Stap selbst! Zwei aktuelle Beispiele aus den offiziellen Mitschriften:

 „An Jesus zu glauben heißt ebenfalls an seine Boten zu glauben. Er hat Apostel gesandt welche die Sakramente, die zu unserem Heil dienen, in seiner Kirche spenden. Sie haben göttliche Autorität.!“ 26.01.2020 Amneville

„Wenn wir zu Jesus „unser Meister“ sagen, dann ist das nicht irgendwelche Gewohnheit, sondern weil wir seine Autorität erkennen, er hat das Recht, uns Befehle zu erteilen. […] Was sind das für Befehle, die der Herr uns gibt betreffs unseres Heils? Er sagte seinen Jünger: „Fürchtet euch nicht in der Bedrängnis, glaubt Gott und auch mir.“ Das ist ein Befehl, dem niemand wiedersprechen kann. Um sich Gott zu nähern und errettet zu werden, muss man Gott und Jesus glauben. Und das ist sehr wichtig, wenn man in Leid und Trauer kommt. Liebe Geschwister, glauben heißt vertrauenDas ist der Befehl des Tages.[…] Durch seine Worte wollte uns der Herr sagen: Das irdische Leben hier auf Erden ist eine Sache, das ewige Leben ist aber viel, viel, viel wichtiger. […]

Noch ein Befehl, den der Herr seinen Aposteln gegeben hat. Er hat ihnen einen ganz besonderen Auftrag erteilt: „Gehet hinaus in alle Nationen, taufet sie in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie zu halten was ich euch befohlen habe.“ Dadurch hat er dem Apostelamt spirituelle Autorität gegeben und die Macht, das Heil zu übermitteln. Alles, was zum Heil nötig ist, hat er den Aposteln anvertraut. Und die heutigen Apostel haben die gleichen Befugnisse. Der Herr hat sie gesandt und sendet sie heute ebenfalls. Ich schlussfolgere somit, liebe Geschwister: Solange wir in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt bleiben, wird uns der Herr immer geben, was zur Rettung unserer Seele nötig ist. […] Das sind drei geistige Befehle des Herrn: Man muss glauben, ihm vertrauen, seine Seele pflegen und den Aposteln folgen; sie sind es, die uns alles übermitteln, was wir brauchen." 5. April 2020 in Strasburg 

Es ist bequem und in gewissem Maß durchaus überheblich, lapidar und in einem Satz das Geschehen in der Ära Bischoff zu kritisieren, Kritik  aber an der eigenen Person und seinen systemdienlichen, ja sogar als Jesu Befehle deklarierten Forderungen in den Predigten zu ignorieren. So werden z.B. die mehrfach an ihn gerichteten Offenen Briefe oder auch die Bemühungen von LINDD nicht beantwortet. (siehe auch Stammapostel Schneider ignoriert weiterhin Missbrauchsopfer) Es ist mehr als rätselhaft, wie Schneider mit weinerlicher Stimme von der Liebe zu Christus schwärmt, Mitglieder aber, die in seiner Kirche Opfer sexueller Gewalt wurden und den Verein LINDD in seinen Bemühungen um diese Menschen völlig außer Acht lässt!

Ebenso muss geklärt werden, was das Evangelium, das Schneider hier fokussiert, für ihn inhaltlich bedeutet. Im Katechismus der NAK steht: „Im Neuen Testament wird unter „Evangelium“ das Heilshandeln Gottes in Jesus Christus verstanden, von seiner Geburt bis zu seinem Kreuzestod, seiner Auferstehung und schließlich seiner Wiederkunft. […] Das Evangelium bringt also die Heilstat Jesu Christi zum Ausdruck, die durch nichts relativiert oder abgeschwächt werden kann. Im Evangelium wird verkündigt, dass Jesus Christus der einzige Weg zum Heil ist.“ Quelle: ebd. Kap. 4.8

Bei Paulus ist das „Evangelium“ eine offene Metapher, die sich aus verschiedenen inhaltlichen Komponenten zusammenfügt und insgesamt das Heilshandeln Gottes an Jesus beschreibt, „Das Evangelium handelt nicht nur von Jesus als Objekt, sondern viel umfangreicher von ihm als messianisch handelndem Subjekt. Er erschließt den Hörern die angekommene Königsherrschaft Gottes, die nirgendwo inhaltlich definiert wird, als realistische Erfahrung. Jesus zeigt ihnen den Weg der Umkehr und ermöglicht ihnen den Glauben an das Evangelium, wie er ihn vorbildhaft vorlebt. […] Das Evangelium umfasst zusätzlich zu Einsetzung, Autoritätsbestätigung und Auferweckung alle heilbringenden Handlungen Jesu. Erlösung geschieht nicht nur im Kreuzestod Jesu, sondern der gesamte Weg Jesu war und ist noch immer heilbringend.“ Quelle: WiBiLex Artikel Evangelium

Und Adolf von Harnack schrieb vor über 120 Jahren zum Thema:

"Wir lassen alles dogmatische Klügeln beiseite und überlassen es andern, exklusive Urteile zu fällen; das Evangelium behauptet nicht, daß Gottes Barmherzigkeit auf die Sendung Jesu beschränkt sei; das aber lehrt die Geschichte: die Mühseligen und Beladenen führt Er zu Gott, und wiederum – die Menschheit hat Er auf die neue Stufe gehoben, und seine Predigt ist noch immer das kritische Zeichen: sie beseligt und richtet. […] Das Evangelium ist keine theoretische Lehre, keine Weltweisheit; Lehre ist es nur insofern, als es die Wirklichkeit Gottes des Vaters lehrt. Es ist eine frohe Botschaft, die uns des ewigen Lebens versichert und uns sagt, was die Dinge und die Kräfte wert sind, mit denen wir es zu thun haben. Indem es vom ewigen Leben handelt, giebt es die Anweisung für die rechte Lebensführung. Welchen Wert die menschliche Seele, die Demut, die Barmherzigkeit, die Reinheit, das Kreuz haben, das sagt es, und welchen Unwert die weltlichen Güter und die ängstliche Sorge um den Bestand des irdischen Lebens. Und es giebt die Zusage, daß trotz alles Kampfes Friede, Gewißheit und innere Unzerstörbarkeit die rechte Lebensführung krönen werden. Was kann unter solchen Bedingungen „Bekennen“ anders heißen, als den Willen Gottes thun in der Gewißheit, daß er der Vater und der Vergelter ist? Von keinem anderen „Bekenntnis“ hat Jesus jemals gesprochen. Auch wenn er sagt: „Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater“ denkt er an die Nachfolge und meint das Bekenntnis in der Gesinnung und in der That. Wie weit entfernt man sich also von seinen Gedanken und von seiner Anweisung, wenn man ein „christologisches“ Bekenntnis dem Evangelium voranstellt und lehrt, erst müsse man über Christus richtig denken, dann erst könne man an das Evangelium herantreten! Das ist eine Verkehrung. Über Christus vermag man nur dann und in dem Maße „richtig“ zu denken und zu lehren, als man nach seinem Evangelium zu leben begonnen hat. Kein Vorbau steht vor seiner Predigt, den man erst zu durchschreiten, kein Joch, das man allem zuvor auf sich zu nehmen hätte: die Gedanken und Zusagen des Evangeliums sind die ersten und sind die letzten; jede Seele ist unmittelbar vor sie gestellt." Quelle: Harnack, 1900 „Das Wesen des Christentums“, 8. Vorlesung, S. 92

Schneiders eigene Definition vom „Evangelium“ und der „frohen Botschaft“ steht im deutlichen Widerspruch zu diesen Erläuterungen, auch denen des eigenen Katechismus:

„Um das Heil zu haben, müssen wir den Weg gehen, den er gelegt hat. Glaube, Nachfolge, Sakramente und, und, und. Das ist das Ziel Jesus Christus. Das ist das Evangelium. […] Wir leben in unserer Gesellschaft, im Wort Gottes erfahren wir heute, wie wir das Evangelium heute leben  können, wie wir uns heute nach dem Willen Gottes richten können. Dafür ist ja das Apostelamt da.Quelle: GD 9.08.2020 Gifhorn Deutschland

Sowohl die verkürzte Formel als auch der Zusatz relativieren unzulässig die eigentliche Bedeutung des Evangeliums. Wenn aber Schneider zudem im folgenden Zitat auch noch die Begriffe „Glaube, Nachfolge, Sakramente“ inhaltlich konkretisierend an den Glauben an die NAK und ihre Apostel  bindet, verlässt er damit vollständig den eigentlich unverrückbaren Grund, nämlich Jesus, den Christus, selbst:

„Man muss an das Apostelamt glauben, man muss an die Sendung der Apostel glauben. Ohne diesen Glauben kann ich kein Abendmahl feiern, ohne diesen Glauben kann ich die Heilige Versiegelung nicht empfangen. Ohne diesen Glauben kann ich nicht vorbereitet werden auf den Tag des Herrn. Wenn es um die Sakramente geht, muss ich an das Apostelamt glauben. Ohne das Apostelamt kann ich das Abendmahl nicht erleben, ohne Apostelamt kann ich auch auf den Tag des Herrn nicht vorbereitet werden. 1.03.2015 in Berlin- Schöneberg

Der Glaube an die eigene Kirche und ihre Apostel wird hier zur Notwendigkeit erhoben, um in den Genuss der „frohen Botschaft“ und damit zum erwarteten Heil in Christus zu gelangen. Ohne die NAK und ihre Apostel gibt es aus dieser Sicht heraus auch kein Evangelium. Damit hebt Schneider die Bedeutung der NAK-Apostel deutlich über das in Christus selbst begründete Evangelium und macht genau das, war er im Ämter-GD 2021 kritisierte und als Gefahr benannte: „Um die Institution Kirche und ihre Interessen zu verteidigen, hat man manche Eckwerte des Evangeliums vergessen. […] Die Diener und ihre Meinung, die Institutionen und ihre Interessen dürfen nie wichtiger werden als Jesus Christus. Das Evangelium hat immer höchste Priorität.“ Aber hier werden von ihm selbst nicht nur „manche Eckwerte vergessen“, sondern das Evangelium selbst wird relativiert und den Dogmen der NAK untergeordnet!  Zur Kritik daran ist aber nun nicht, wie von Schneider postuliert, der Heilige Geist gefragt und nötig, sondern schlicht theologisches Wissen erforderlich.

In all diesen Aussagen vom Stammapostel zeigt sich die Unmöglichkeit seiner Versuche, das Problem des einerseits erhobenen Selbstanspruchs und andererseits der dazu im Widerspruch stehenden innerkirchlichen Wirklichkeit – in aller Vielfalt - aus der Welt zu schaffen. Dieser Widerspruch könnte nur beseitigt werden, wenn der Selbstanspruch auf das real verkündete, vom HG inspirierte/ erweckte und von den Altären der Neuapostolischen Kirche exklusiv gesprochene Wort Gottes und der Anspruch, das alleinige Heils- und Erlösungswerk Gottes zu sein vollständig aufgegeben würde. Da das aber gerade die konstitutiven Markenzeichen sind, wird die NAK auch zukünftig in diesem unauflösbar widersprüchlichen Dilemma zwischen göttlich begründetem Selbstanspruch und fehlerbehafteter Predigt- und Glaubensrealität wohl stecken bleiben, obwohl eine Anpassung der Lehre auch dem eigenen Anspruch nach möglich wäre:

„Die Auslegung der Lehre ist Bestandteil lebendiger Tradition, wie sie in den Schriften des Neuen Testaments selber und in der auf ihnen gründenden Interpretationsarbeit der nachfolgenden Generationen geschah. Lebendige Tradition ist somit nicht starr, sondern gekennzeichnet durch Bewahrung und Veränderung. Beides ist für Tradition, mithin auch für die Auslegung, von entscheidender Bedeutung: Bewahrung ist für die kirchliche Lehre unverzichtbar, will sie nicht geschichtsvergessen sein und sich von ihren Ursprüngen trennen; Veränderung ist für die kirchliche Lehre unverzichtbar, will sie nicht an den gegenwärtigen Generationen vorbeireden und in der je zeitgemäßen Erkenntnis erstarren.“ Quelle NAK-West zum Thema Bekenntnis

So bleibt am Schluss dieser Ausführungen nur noch der Rat: „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen. (1 Joh 4.1 Schlachter 2000)

Der weiteren Aufmerksamkeit seien die folgenden Auszüge von Harnack, mittlerweile über 120 Jahre alt, empfohlen, um „falsche Propheten“ zu entlarven. Darüber nachzudenken ist in der Tat lohnenswert!

Auszüge aus  „Das Wesen des Christentums“ (1900) von Adolf von Harnack zum Thema Evangelium (Hervorhebungen DS):

S. 4f Die Apologetik hat in der Religionswissenschaft ihren notwendigen Platz […] Einige Ansätze zum Besseren abgerechnet, befindet sich diese Disziplin in einem traurigen Zustande: sie ist sich nicht klar darüber, was sie verteidigen soll, und sie ist unsicher in ihren Mitteln. Dazu wird sie nicht selten würdelos und aufdringlich betrieben. In der Meinung, es recht zu machen, preist sie die Religion an, als wäre sie eine Ramschware oder ein Universalheilmittel für alle Gebrechen der Gesellschaft. Auch greift sie immer wieder nach allerlei Tand, um die Religion aufzuputzen, und während sie sich bemüht, sie als etwas Herrliches und Notwendiges darzustellen, bringt sie sie um ihren Ernst […] Endlich kann sie es nicht lassen, irgend ein kirchliches Programm von gestern unter der Hand hinzuzunehmen und mit ihm zu „beweisen“; denn in dem lockeren Gefüge ihrer Gedanken kommt es auf ein Stück mehr oder weniger doch nicht an. Welcher Schade dadurch angerichtet worden ist und noch immer um sich frißt, ist unsäglich. Nein, die christliche Religion ist etwas Hohes, Einfaches und auf einen Punkt Bezogenes: Ewiges Leben mitten in der Zeit, in der Kraft und vor den Augen Gottes.

S. 6f  Wir dürfen uns nicht damit begnügen, lediglich das Bild Jesu Christi und die Grundzüge seines Evangeliums darzustellen. Wir dürfen es deshalb nicht, weil jede große, wirksame Persönlichkeit einen Teil ihres Wesens erst in denen offenbart, auf die sie wirkt. […] Man muss den Reflex und die Wirkungen ins Auge fassen, die sie in denen gefunden hat, deren Führer und Herr sie geworden ist.

Deshalb ist es unmöglich, eine vollständige Antwort auf die Frage: was ist christlich? zu gewinnen, wenn man sich lediglich auf die Predigt Jesu Christi beschränkt. Wir müssen die erste Generation seiner Jünger – die, die mit gegessen und getrunken haben – hinzunehmen und von ihnen hören, was sie an ihm erlebt haben. […] Nicht um eine „Lehre“ handelt es sich ja, die in einförmiger Wiederholung überliefert oder willkürlich entstellt worden ist, sondern um ein Leben, das, immer aufs neue entzündet, nun mit einer Flamme brennt. […]

Gewiß, sie hat eine klassische Epoche erlebt, und noch mehr, sie hatte einen Stifter, der das war, was er lehrte – in ihn sich zu vertiefen, bleibt die Hauptsache -; aber auf ihn sich zu beschränken, hieße den Augenpunkt für seine Bedeutung zu niedrig zu nehmen. Selbständiges religiöses Leben wollte er entzünden, und hat es entzündet; ja das ist […] seine eigentliche Größe, daß er die Menschen zu Gott geführt hat, auf daß sie nun ihr eignes Leben mit ihm leben […]

S.8ff Es sind hier nur zwei Möglichkeiten:  entweder das Evangelium ist in allen Stücken identisch mit seiner ersten Form: dann ist es mit der Zeit gekommen und mir ihr gegangen; oder aber es enthält immer gültiges in geschichtlich wechselnden Formen. Das letztere ist das Richtige. Die Kirchengeschichte zeigt bereits in ihren Anfängen, daß das „Urchristentum“ untergehen mußte, damit das „Christentum“ bliebe; so ist auch später noch eine Metamorphose auf die andere gefolgt. Von Anfang an galt es Formeln abzustreifen, Hoffnungen zu korrigieren und Empfindungsweisen zu ändern, und dieser Prozess kommt niemals zur Ruhe. […] Wir werden sehen, daß das Evangelium im Evangelium etwas so einfaches und kraftvoll zu uns sprechendes ist, daß man es nicht leicht verfehlen kann. Es sind nicht weitschichtige, methodische Anweisungen und breite Einleitungen nötig, um den Weg zu ihm zu finden. Wer einen frischen Blick für das Lebendige und wahre Empfindung für das wirklich Große besitzt, der muß es sehen und von den zeitgeschichtlichen Hüllen unterscheiden können. […]

S. 11 Ich zweifle nicht, daß schon der Stifter den Menschen ins Auge gefasst hat, in welcher äußerlichen Lage er sich auch immer befinden möchte – den Menschen, der im Grunde stets derselbe bleibt, mag er sich auf einer auf- oder absteigenden Linie bewegen, mag er im Reichtum sitzen oder in Armut, mag er stark oder schwach sein im Geiste. Das ist die Souveränität des Evangeliums, daß es letztlich alle diese Gegensätze unter sich weiß und über ihnen Steht; denn es sucht in jedem den Punkt auf, der von all diesen Spannungen nicht betroffen wird.

S. 73 bis 79 Grade deshalb aber ergreift heute manchen unter uns eine schwere Zweifelfrage mit verdoppelter Gewalt: wir sehen einen ganzen Stand im Kampfe für sein Recht oder vielmehr, wir sehen ihn ringen, seine Rechte zu erweitern und zu vermehren. Ist das mit christlicher Gesinnung vereinbar, verbietet das Evangelium einen solchen Kampf nicht? Haben wir nicht gehört, man solle auf sein Recht verzichten, geschweige mehr Recht zu erlangen suchen? Also müssen wir als Christen die Arbeiter vom Kampf für ihre Rechte abrufen und müssen sie lediglich zur Geduld und Ergebung ermahnen? […]

Ich meine, die so sprechen oder klagen, haben sich noch immer nicht klar gemacht, um was es sich im Evangelium handelt, und beziehen es vorschnell und ungehörig auf irdische Dinge. Das Evangelium richtet sich an den inneren Menschen, der immer derselbe bleibt, mag er gesund oder verwundet, mag er in Glückslage oder im Unglück sein, mag er in dem irdischen Leben kämpfen oder Gewonnenes ruhig behaupten müssen. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“; das Evangelium richtet kein irdisches Reich auf. Diese Worte schließen nicht nur die politische Theokratie aus, welche der Papst aufrichten will, und jede weltliche Herrschaft; sie reichen noch viel weiter; sie verbieten jedes direkte und gesetzliche Eingreifen der Religion in irdische Verhältnisse. Positiv aber sagt uns das Evangelium: Wer du auch sein magst und in welcher Lage nur immer du dich befinden magst, ob Knecht oder Freier, ob kämpfend oder ruhend – deine eigentliche Aufgabe bleibt immer dieselbe; es giebt nur ein Verhältnis und eine Gesinnung für dich, die unverbrüchlich bleiben sollen, und der gegenüber die anderen nur wechselnde Hüllen und Aufzüge sind: ein Kind Gottes und Bürger seines Reiches zu sein und Liebe zu üben. Dir und deiner Freiheit ist es überlassen, wie du im irdischen Leben dich zu bewähren hast und in welcher Weise du deinem Nächsten dienen willst.

[…] Also kämpfen wir, streben wir, schaffen wir dem Unterdrückten Recht, ordnen wir die irdischen Verhältnisse, wie wir es mit gutem Gewissen können und wie es uns für unseren Nächsten am besten scheint; […] Das Evangelium liegt über den Fragen der irdischen Entwicklungen; es kümmert sich nicht um die Dinge, sondern um die Seelen der Menschen.

[…] immer wieder entsteht der Irrtum, als bezöge sich das Evangelium auf irdische Verhältnisse und müsse gesetzliche Vorschriften für sie geben. Zugleich waltet hier die alte und fast unausrottbare Neigung der Menschen, sich ihrer Freiheit und Verantwortlichkeit in höheren Dingen zu entäußern und sich einem Gesetze zu unterwerfen. Es ist in der That viel bequemer, unter irgend einer Autorität, sei es auch der härtesten, zu leben als in der Freiheit des Guten. […]

Überall, wo man die richtige Antwort verfehlt hat, lag der Grund darin, daß man das Evangelium nicht hoch genug genommen, daß man es doch irgendwie auf das Niveau irdischer Fragen herabgezogen und mit ihnen verflochten hat. Oder anders ausgedrückt: Die Kräfte des Evangeliums beziehen sich auf die tiefsten Grundlagen menschlichen Wesens und nur auf sie; lediglich hier setzen sie den Hebel an. Wer daher nicht auf die Wurzeln der Menschheit zurückzugehen vermag, wer sie nicht empfindet und erkennt, der wird das Evangelium nicht verstehen, wird es zu profanieren versuchen oder sich über seine Unbrauchbarkeit beklagen.

S.90f Das Evangelium ist in den Merkmalen, die wir in den früheren Vorlesungen angegeben haben, erschöpft, und nichts Fremdes soll sich eindrängen: Gott und die Seele, die Seele und ihr Gott. Jesus hat darüber keinen Zweifel gelassen, daß Gott im Gesetz und den Propheten gefunden werden kann und gefunden worden ist. „Es ist dir gesagt, Mensch, was dir gut ist und was dein Gott von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Der Zöllner im Tempel, das Weib am Gotteskasten, der verlorene Sohn sind seine Paradigmen; sie alle wissen nichts von einer „Christologie“, und doch hat der Zöllner die Demut gewonnen, der die Gerechtsprechung folgt. Wer daran dreht und deutelt, der verwundet die Schlichtheit und Größe der Predigt Jesu an einer ihrer wichtigsten Stellen. Es ist eine verzweifelte Annahme, zu behaupten, im Sinne Jesu sei seine ganze Predigt nur etwas Vorläufiges gewesen, alles in ihr müsse nach seinem Tode und seiner Auferstehung anders verstanden, ja einiges gleichsam als ungültig beseitigt werden. Nein – diese Verkündigung ist einfacher, als die Kirchen es wahr haben wollten, einfacher, aber darum auch universaler und ernster. Man kann ihr nicht mit der Ausflucht entrinnen: Ich vermag mich in die „Christologie“ nicht zu finden; darum ist diese Predigt nicht für mich. Jesus hat den Menschen die großen Fragen nahe gebracht, Gottes Gnade und Barmherzigkeit verheißen und eine Entscheidung verlangt: Gott oder der Mammon, ewiges oder irdisches Leben, Seele oder Leib, Demut oder Selbstgerechtigkeit, Liebe oder Selbstsucht, Wahrheit oder Lüge. In] dem Ring dieser Fragen ist alles beschlossen; der einzelne soll die frohe Botschaft von der Barmherzigkeit und der Kindschaft hören und sich entscheiden, ob er auf die Seite Gottes und der Ewigkeit tritt oder auf die Seite der Welt und der Zeit. Es ist keine Paradoxie und wiederum auch nicht „Rationalismus“ sondern der einfache Ausdruck des Thatbestandes, wie er in den Evangelien vorliegt: Nicht der Sohn, sondern allein der Vater gehört in das Evangelium, wie es Jesus verkündigt hat, hinein. […]Er weiß, daß eine neue Zeit jetzt durch ihn beginnt, in der die „Kleinsten“ durch ihre Gotteserkenntnis größer sein werden als die Größten der Vorzeit; er weiß, daß Tausende an ihm den Vater finden und das Leben gewinnen werden – eben die Mühseligen und Beladenen –; er weiß sich als den Säemann, der den guten Samen streut: sein ist das Ackerfeld, sein der Same, sein die Frucht. Das sind keine dogmatischen Lehren, noch weniger Transformationen des Evangeliums selbst oder gar drückende Forderungen – es ist die Aussprache eines Thatbestandes, den er schon werden sieht und mit prophetischer Sicherheit vorausschaut

S. 92f Wir lassen alles dogmatische Klügeln beiseite und überlassen es andern, exklusive Urteile zu fällen; das Evangelium behauptet nicht, daß Gottes Barmherzigkeit auf die Sendung Jesu beschränkt sei; das aber lehrt die Geschichte: die Mühseligen und Beladenen führt Er zu Gott, und wiederum – die Menschheit hat Er auf die neue Stufe gehoben, und seine Predigt ist noch immer das kritische Zeichen: sie beseligt und richtet. […] Das Evangelium ist keine theoretische Lehre, keine Weltweisheit; Lehre ist es nur insofern, als es die Wirklichkeit Gottes des Vaters lehrt. Es ist eine frohe Botschaft, die uns des ewigen Lebens versichert und uns sagt, was die Dinge und die Kräfte wert sind, mit denen wir es zu thun haben. Indem es vom ewigen Leben handelt, giebt es die Anweisung für die rechte Lebensführung. Welchen Wert die menschliche Seele, die Demut, die Barmherzigkeit, die Reinheit, das Kreuz haben, das sagt es, und welchen Unwert die weltlichen Güter und die ängstliche Sorge um den Bestand des irdischen Lebens. Und es giebt die Zusage, daß trotz alles Kampfes Friede, Gewißheit und innere Unzerstörbarkeit die rechte Lebensführung krönen werden. Was kann unter solchen Bedingungen „Bekennen“ anders heißen, als den Willen Gottes thun in der Gewißheit, daß er der Vater und der Vergelter ist? Von keinem anderen „Bekenntnis“ hat Jesus jemals gesprochen. Auch wenn er sagt: „Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater“ denkt er an die Nachfolge und meint das Bekenntnis in der Gesinnung und in der That. Wie weit entfernt man sich also von seinen Gedanken und von seiner Anweisung, wenn man ein „christologisches“ Bekenntnis dem Evangelium voranstellt und lehrt, erst müsse man über Christus richtig denken, dann erst könne man an das Evangelium herantreten! Das ist eine Verkehrung. Über Christus vermag man nur dann und in dem Maße „richtig“ zu denken und zu lehren, als man nach seinem Evangelium zu leben begonnen hat. Kein Vorbau steht vor seiner Predigt, den man erst zu durchschreiten, kein Joch, das man allem zuvor auf sich zu nehmen hätte: die Gedanken und Zusagen des Evangeliums sind die ersten und sind die letzten; jede Seele ist unmittelbar vor sie gestellt. […]

Erleben – nur die selbst erlebte Religion soll bekannt werden; jedes andere Bekenntnis ist im Sinne Jesu heuchlerisch und verderblich. Wie sich in dem Evangelium keine breite „Religionslehre“ findet, so noch viel weniger die Anweisung, eine fertige Lehre allem zuvor anzunehmen und zu bekennen. Entstehen und wachsen sollen Glaube und Bekenntnis aus dem entscheidenden Punkt der Abkehr von der Welt und der Zukehr zu Gott heraus, und das Bekenntnis soll nichts anderes sein als der Thaterweis des Glaubens. „Der Glaube ist nicht jedermanns Ding“,, sagt der Apostel Paulus, aber jedermanns Ding sollte es sein, wahrhaftig zu bleiben und sich in der Religion vor dem Geschwätz der Lippen und dem leichtfertigen Bekennen und Zustimmen zu hüten.

S. 130  La médiocrité fonda l’autorité. (DS Ü: Mittelmäßigkeit begründet Autorität) Wer die Religion nur als Sitte und Gehorsam kennt, der schafft den Priester, um einen wesentlichen Teil der Verpflichtungen, die er fühlt, auf ihn abladen zu können; erschafft auch das Gesetz, denn ein Gesetz ist den Halben bequemer als ein Evangelium.

Quelle online: Das Wesen des Christentums: Harnack, Adolf 1851-1930

 

Anhang: Die Zitate von Stap Schneider – alle aus den originalen, nicht bearbeiteten offiziellen Mitschriften -  zum besseren Verständnis nochmals im Zusammenhang

06.12.2015 in Güstrow: Im Weinberg muss der Winzer kommen und die Äste abschneiden, damit die Reben größer werden und damit der Wein besser wird. Der Herr Jesus will reinigen, also zuerst Mal: Er bestimmt, was abgemacht werden muss; das können wir nicht bestimmen. Es kann keiner sagen, ich weiß schon, was ich machen muss. Die Gemeinde kann nicht sagen: Ach, jetzt lasst uns mal zusammen kommen und wir beten mal, um zu wissen, was wir da jetzt in der Verkündigung ändern sollen. – Das geht nicht! Der Herr Jesus ist der Meister und er bestimmt, er bestimmt, was noch abgetan werden soll, was noch gereinigt werden soll, was abgeschnitten werden soll, das bestimmt er, die Rebe nicht, er, der Gärtner. Das ist das Erste. Und wie macht er das? Zuerst durch das Wort. Das Wort reinigt und das ist die große Reinigungsaktion Gottes. Er gibt uns sein Wort und durch sein Wort sollen wir rein werden. Jetzt müssen wir uns nur die Frage stellen: Hat das Wort Gottes bei mir noch diesen Reinigungseffekt? Man könnte jetzt fünf Minuten stille halten und ein jeder für sich, sich selbst fragen: Bewirkt das Wort Gottes in mir noch die Reinigung? Stelle ich mir die Frage: Wenn das Wort vom Altar kommt und ich mich damit beschäftige oder finde ich mich einfach damit ab, das ist die Predigt, oder das ist Theorie.

1.03.2015 in Berlin- Schöneberg: Man muss an das Apostelamt glauben, man muss an die Sendung der Apostel glauben. Ohne diesen Glauben kann ich kein Abendmahl feiern, ohne diesen Glauben kann ich die Heilige Versiegelung nicht empfangen. Ohne diesen Glauben kann ich nicht vorbereitet werden auf den Tag des Herrn.
Wenn es um die Sakramente geht, muss ich an das Apostelamt glauben. Ohne das Apostelamt kann ich das Abendmahl nicht erleben, ohne Apostelamt kann ich auch auf den Tag des Herrn nicht vorbereitet werden. … Wir glauben, dass der Herr die Apostel gesandt hat um die Braut zu sammeln. Natürlich ist auch dieser Glaube gefährdet. Da erlebt man: Ja, die Apostel sind ja auch nur Menschen und da hat einer was gesagt, das stimmte gar nicht. Und der andere hat was gesagt, das war sogar dumm, das war ziemlich fehl am Platz. Und da, wo es Apostel gibt und dieses Erlösungswerk Gottes… Ach, komm, ich hab sie gesehen, alles Menschen, alle unvollkommen. Ich könnte stundenlang erzählen, was es da alles gibt. Und und und …
Wir glauben an die Sendung der Apostel und an das Erlösungswerk und auch im Jenseits geht es um den Glauben und um die Vollendung
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Pfingsten 2016: "Ja, früher haben wir so gesagt in unserem apostolischen Wortschatz: Das geistgewirkte Wort. Ja, und ich weiß, dass nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes.“

17.10.2017 in George, Südafrika: Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist, aber er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann, damit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium.[...] für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?

9.08.2020 Gifhorn Deutschland: Um das Heil zu haben, müssen wir den Weg gehen, den er gelegt hat. Glaube, Nachfolge, Sakramente und, und, und. Das ist das Ziel Jesus Christus. Das ist das Evangelium. Auch da bitte, wir wollen uns fokussieren auf das, was heilsrelevant ist und lasst doch alle anderen Diskussionen weg. Wir leben in unserer Gesellschaft, im Wort Gottes erfahren wir heute, wie wir das Evangelium heute leben  können, wie wir uns heute nach dem Willen Gottes richten können. Dafür ist ja das Apostelamt da. Sonst hat das Apostelamt auch keine Aufgabe, nur zu sagen: So kann man heute das Evangelium umsetzen. Aber das Evangelium ist, was heilsrelevant ist, das hat mit dem Haarschnitt und Erziehung der Kinder nichts zu tun. Das ist gesellschaftlich geprägt. Lasst uns in unserer Zeit bleiben und wir lassen die damals in ihrer Zeit leben. Alles in Ordnung.

24.10.2021 Heilbronn, Ämter-GD: Paulus wusste, worum es ging. Er hatte mit den Juden zu kämpfen, die den Heidenchristen das Gebot Mose aufsetzen wollten. Und das war für ihn einfach nicht möglich. Nein, das hat mit dem Evangelium gar nichts zu tun, das hat mit dem Heil nichts zu tun. Die müssen nicht nach dem Gesetz Mose leben, lasst die in Ruhe. Die Gemeinde in Jerusalem und auch so mancher Apostel waren damit nicht einverstanden, sie hatten da Kämpfe bis sie da einig wurden. Aber da hat sich Paulus durchgesetzt. Er hat gesagt, nein, das geht nicht, ihr sollt keine unnötigen Hindernisse aufbauen auf dem Weg zu Gott. Wir sollen als Diener Gottes dem Herrn nicht im Wege stehen. Wenn man so in die  Geschichte guckt, der Kirche Christi, der Christenheit, dann muss man zugeben, so dann und wann ist es passiert. Das ist jetzt kein Urteil, ist nur so eine Tatsache, dass man feststellen kann, so dann und wann ist es dann doch immer wieder passiert, dass die Diener und die Kirche wichtiger wurden als Jesus Christus. Da gab es so in der Geschichte, seit dem Anfang gab's immer wieder Momente, das ist keine Kritik an einer anderen Kirche, aber es ist einfach, man sieht das in der Geschichte, auf einmal wurde die Person denen, die Gott gedient haben, und ihre Meinungen wichtiger als die  Grundwerte des Evangeliums. Um die Institution Kirche und ihr Interesse zu verteidigen, hat man manche Eckwerte des Evangeliums vergessen. Um die Kirche zu verteidigen, hat es sogar in unserer Geschichte gegeben, um die Kirche zu verteidigen, hat man manchmal das Evangelium vergessen und ist da sehr aggressiv vorgegangen, um die bösen Gegner zu bekämpfen. Ihr wisst ja. Also, von Liebe Christi, von Vergebung keine Spur mehr. Es geht um die Institution. Diese Gefahr sehe ich jetzt heute nicht so, aber ich möchte uns noch, es fängt bei mir an, dazu aufrufen, das ist immer wieder eine Gefahr, die Diener und ihre Meinung, die Institution und ihr Interesse dürfen nie wichtiger werden als Jesus Christus. Das Evangelium hat immer höchste Priorität. Das zuerst. Ist einfach so ein Gedankenanstoß. Noch einmal, ich sehe die Gefahr jetzt nicht so, in unserer Kirche, Gott sei Dank, bin sehr dankbar darüber. Aber das müssen wir einfach mitnehmen, auch für die Zukunft, dass wir das immer wieder vergegenwärtigen, pass auf, Priorität ist Evangelium Jesu Christi. 

 

 

Zum ergänzenden Weiterlesen:

8.2.2021 Stap. Schneider und die Glaubensbekenntnisse der Neuapostolischen Kirche

2.3.21  Offener Brief an aktive Amtsträger der NAK: Zweifler an der Lehre berauben sich des göttlichen Segens (Anmerkungen zur Sonderausgabe der Leitgedanken 02 / 2020)

Anmerkungen zu den weihnachtlichen Leitgedanken (Predigtanweisungen) vom Dezember 2018 – … und immer wieder typisch exklusivistische  Neuapostolizismen mit durchgängig vereinnahmenden „WIR“

 

Das Schneiderlexikon (Zusammenstellung D. Streich)

Schneiders Schöne Neue NAK-Parallelwelt von A bis Z -  Ein Nachschlagewerk für die stammapostolischen Ein - und Ausfälle 

Hinweis: Alle Zitate stammen aus den offiziellen, nicht bearbeiteten Abschriften der Jahre 2014 bis heute.  Die Zitate werden von mir nicht kommentiert, jeder Leser mag für sich selbst beurteilen, wie die Äußerungen des Stammapostels einzuordnen sind. Die gravierensden Lehränderungen von Stap Schneider sind HIER als Zitate zusammengestellt.

Begriffe anklicken 

  1. Adam und Eva / Schöpfung
  2. Adam und Eva als Relation Gottes 
  3. Adam und Eva / Der Sündenfall 
  4. Apostel /absolute Vollmacht
  5. Apostel, Apostel und nochmals Apostel, aber: Der Gläubige muss auch an Jesus Christus glauben.
  6. Apostel/ absolute Vollmacht für alle Heilsgaben im Einssein mit dem Stammapostel
  7. Apostel /absolute Vollmacht Gottes Wort zu predigen, Bibel reicht nicht
  8. Apostel / enttäuschte Nachfolge 
  9. Apostel / Ohne Apostel keine Sakramente, auch wenn sie etwas Dummes sagen
  10. Apostel / Amtsauftrag ist auch für Apostel keine Heilsgarantie
  11. Apostel / ohne Apostelglauben wird man zum Feind 
  12. Apostel / Demut kontra Macht 
  13. Apostel / Stammapostel Aufgabe
  14. Apostel / Drei Amtsstufen plus Stammapostel
  15. Apostel / Stammapostels Amtskarriere von Gott gewollt
  16. Amtsträger sind wie Soldaten, die in den Krieg ziehen
  17. Amtsträger / Erwählung vor Jahrhunderten
  18. Amtsträger / Forderungen
  19. Amtsträger / Ämterhierarchie unangemessen 
  20. Amtsträger / zu viele Chefs in der Hierarchie
  21. Amtsträger / Sklaven Christi
  22. Amtsträger / Ohne das Apostelamt geht gar nichts
  23. Bibel / Auslegung
  24. Bibel/ Wir denken nicht, dass Gott die Bibel geschrieben hat
  25. Bibel /  Göttliche Realität wird behelfsweise in Bildern ausgedrückt
  26. Bibel / Gottes Kinder
  27. Bibel / Alle Bilder sind nur unzureichende Ausschnitte der göttlichen Realität
  28. Bibel / Ethik
  29. Christen / geistgetaufte Jünger Christi
  30. Christen /  allgemein
  31. Christusfokussierung 
  32. Corona und Brotkrumendiät
  33. Corona und kein Schwanz ruft mich an
  34. Corona und die Zukunft der Erde
  35. Corona und die Exkurs-Frage: Kirche nein, Supermarkt ja?
  36. Corona und das Virus der Spaltung
  37. Corona und die eigenen Interessen
  38. Das letzte Schaf um Mitternacht
  39. Die letzte Seele/ keine reale Zahl 
  40. Die letzte Seele / egoistische Heilserwartung
  41. Die letzte Seele / Da wäre man heute schnell entmutigt
  42. Entschlafene / Bombenopfer und die Erlösung für alle
  43. Entschlafene / Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen.
  44. Ewigkeit  / An jedem Tag und jedem Morgen in der Ewigkeit …
  45. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/  … wird alles so sein, wie Gott es will
  46. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Jeden Tag und jede Nacht Gott in Ewigkeit preisen, anbeten, danken, dienen
  47. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Mit dem Verstand nicht zu fassen
  48. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ verschiedene Personen, aber völlig eins
  49. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Ewigkeit ist sehr sehr lang und noch länger
  50. Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/  … wie Adam und Eva im Paradies
  51. Fehler in der Kirche, aber ... (eine Sammlung von Zitaten) aktualisiert
  52. Geld und Zauberei als Götter
  53. Geschäftspartner von Jesus als Hinweis auf unseren Kirchendienst
  54. Gehorsam kennt keinen Kompromiss
  55. Gehorsam ist die Sicherheit der geistlich Armen
  56. Gehorsam ist lebensrettend
  57. Gehorsam ist nicht mehr notwendig wenn ...
  58. Gehorsam und Opfer sind unsere schöne Evolution
  59. Glaubensgehorsam heißt, auf eigene Ideen, Meinungen zu verzichten und seine eigene Person aufzugeben
  60. Glaubensbefehle
  61. Glaubensregeln:  - egal, was kommt. Wer vorher aufhört, verliert
  62. Gott hat entschieden, dass wir Schneiders Rede in Kanada essen und verdauen sollen, und das ist keine Erfindung der Neuapostolischen Apostel! Deswegen hier 10, aus meiner Sicht aber unverdauliche, Zitate im Zusammenhang 
  63. Gott/ Gottesliebe für alle Menschen gleich
  64. Gott /  kann fordern
  65. Gott / muss gar nichts.
  66. Gott und die Zukunft
  67. Gott / die neue Schöpfung und der neue Mensch
  68. Gott / Personen im Reich Gottes wie auf der Erde, aber …
  69. Gott / Beziehung der Menschen im Reich Gottes
  70. Gott / Göttliche Botschaft hat mehr Bedeutung als die wahrnehmbare Wirklichkeit
  71. Gottesbilder, aber wir haben den Herrn Jesus als Gott
  72. Gottes Kinder leben im Exil
  73. Heilige Geist / als er noch klein war
  74. Heiliger Geist / Jesus ist nicht der Sohn und genauso alt wie der Vater
  75. Homosexualität 
  76. Jesus / Geh mal runter
  77. Katechismus und Lehre
  78. Keine Ahnung / Es ist sinnlos, alle Fragen beantworten
  79. Keine Ahnung / Erste Auferstehung ist eine verrückte Geschichte
  80. Keine Ahnung/ Erste Auferstehung - 1000jähriges Friedensreich
  81. Keine Ahnung / Kirche Christi
  82. Keine Ahnung/ Erwählung
  83. Keine Ahnung/  Was Gott ist
  84. Keine Ahnung / Gottes Gottesdienst
  85. Keine Ahnung / über unsere Nächsten
  86. Keine Ahnung / Zusammenfassung und Schluss
  87. Keine Ahnung: 1000jähriges Friedensreich mit 10 verwirrenden Aussagen „sehr vom Sockel runtergeholt “ (Zitat BezAp-Helfer Mutschler, Co-Predigt)  
  88. Kirche Christi / Pfingsten ist der Geburtstag
  89. Kirche Christi / Apostel sind der Kirche im Ganzen gegeben
  90. Kirche Christi / Wo die Apostel wirken ist Jesus wirklich präsent
  91. Kirche von morgen und die kommenden Generationen
  92. Kirche / Jesus hat Saulus umgedreht, und er hat in der Geschichte immer dafür gesorgt, dass die Apostel ihren Auftrag erfüllen können
  93. Kinder und Jugend / dafür Eigenes in den Hintergrund stellen
  94. Kinder und Jugend / keine unnützen Regeln
  95. Kinder und Jugend / andere Regeln
  96. Kinder und Jugend / Keine drohende und fordernde Erziehung
  97. Konfirmation / keine willenlosen Marionetten
  98. Konfirmation / Gott will mein Heil
  99. Konfirmation / Kampf gegen das Böse im Team
  100. Lebensbejahung / Lebensmut
  101. Lebensbejahung / Apostel können feiern
  102. Lebensbejahung / in vollen Zügen
  103. Lebensprobleme / Wirf dein Anliegen nicht mehr auf den Herrn
  104. Mensch / Sklave des Reichtums
  105. Mensch / Sklave des Menschen
  106. Mensch / Sklave der Doktoren und falschen Propheten
  107. Mission / zur NAK nicht notwendig
  108. Mission / Erwählung 
  109. Mission / Ehe 
  110. Mitgliederschwund /aber Gott sammelt in Afrika
  111. Mitgliederschwund / Gott ist verantwortlich
  112. Mitgliederschwund / Nicht so egoistisch sein
  113. Mitgliederschwund / Wir werden siegen, das ist göttliche Wahrheit
  114. Nachfolge ist kein Gehorsam, sondern nur gesunde Vernunft
  115. NAK Glaube / Alles hat sich geändert? Nein nichts hat sich geändert!
  116. NAK Glaube / Was wirklich unser Glaube ist: Wir glauben an das Apostelamt
  117. NAK-Traditionsglaube / nicht stehen bleiben
  118. NAK-Traditionsglaube / reicht nicht 
  119. NAK-Verbote der Vergangenheit
  120. Opfer und Geld
  121. Predigt / Schnitt der Reben 
  122. Predigt / kein geistgewirktes Wort
  123. Predigt / manchmal sogar Unsinn
  124. Predigt / Theologie
  125. Schluss mit der Vergangenheit – heutige Lehre ist von Jesus
  126. Schluss mit der Vergangenheit – alles ist unter Kontrolle, Jesus ist da
  127. Schluss mit der Vergangenheit – wir haben echte Apostel mit geistlicher Entwicklung
  128. Schluss mit der Vergangenheit – aber das Glaubensbekenntnis zum Apostelamt bleibt
  129. Schluss mit der Vergangenheit und gegenwärtigen Schwierigkeiten – alles Zeit- und Energieverschwendung
  130. Schluss mit der Vergangenheit - keine Komplexe wegen der kirchlichen Geschichte
  131. Stammapostel als Zugführer, alles ganz simpel
  132. Tag der ersten Auferstehung/ Erstlinge
  133. Tag der ersten Auferstehung / notwendige Apostelnachfolge
  134. Umweltschutz als christliche Aufgabe
  135. Versiegelung der Toten  / Das Leben fängt jetzt richtig an
  136. Vergebung / falsches Selbstmitleid
  137. Vergebung / ohne Wiedergutmachung oder Entschuldigung
  138. Vergebung/  Narben beim Täter
  139. Vergebung / Ohne Vergebung werden die Opfer zu Sündern
  140. Vergebung / Wille zur Vergebung und Versöhnung
  141. Vorschriften / Meinungen
  142. Vorschriften / Heilsnotwendige Lehren und anzupassende Traditionen
  143. Vorschriften / Was heilsnotwendig ist sagen die Apostel
  144. Vorschriften / Mode und Verhalten
  145. Vorschriften / Fußball- und Tennisspielen, Tanzen und Musik sind erlaubt
  146. Werk des Teufels / seltsames Gottesbild
  147. Werk des Teufels / Zerstörung der Gemeinschaft von Adam und Eva
  148. Welt ist schlimm / aber Jesus ist auferstanden
  149. Wetter / Gott ist dafür verantwortlich
  150. Wiederkunft Christi  / nicht auf die NAK begrenz
  151. Wiederkunft Christi / keine konkrete Heilsgewissheit in der NAK
  152. AnkerWiederkunft Christi / keine Zeichen der Endzeit
  153. AnkerWiederkunft Christi / Verkündigung trotz möglicher Traumatisierung der Kinder
  154. AnkerWiederkunft Christi / keine objektivierbaren Zeitereignisse weisen darauf hin
  155. AnkerWiederkunft Christi /  eine Absicherung gleicht einem Misstrauensvotum  gegen Gott
  156. AnkerWiederkunft Christi / trotzdem Zukunft in der Mongolei
  157. AnkerWiederkunft Christi / Du hast das Ticket schon
  158. AnkerWiederkunft Christi / oder „nur“ Zukunft bei Gott?
  159. AnkerWiederkunft Christi / Gottes Plan für die Zukunft
  160. Wiederkunft Christi /  50 oder 100 Jahre ist Gott egal
  161. AnkerWiederkunft Christi / Weitergabe der Botschaft von Generation zu Generation
  162. AnkerWiederkunft Christi / nachfolgende Generationen haben trotzdem erste Priorität und sind die Kirche von Morgen
  163. Wiederkunft Christi / Pflicht zur Weitergabe der Botschaft für Eltern
  164. AnkerWiederkunft Christi /  Gottes Plan in einer anderen Dimension und das mit der Braut da
  165. Wiederkunft Christi  /  Verdammung der Anderen? Nein!
  166. Wiederkunft Christi  /  Wenn diese Liebe groß genug ist kommt Jesus
  167. Wiederkunft Christi /  Jedes Jahr später ist eine Ausbildungsverlängerung
 

 


 

Schneiderlexikon alle Zitate unkommentiert:

AnkerAdam und Eva / Schöpfung

11.11.18 Uster: Es ist uns bekannt, als Gott die Schöpfung gemacht hatte, schuf er zum Schluss den Menschen zu seinem Ebenbild. Das heißt nicht, dass der Mensch wie Gott war. Er schuf ihn zu seinem Ebenbild, indem er ihm göttliche Wesensmerkmale gab, welche die Tiere und der Rest der Schöpfung nicht hatten.

Er gab dem Menschen die Sprache- Gott ist ja das Wort-, reden zu können ist ein göttliches Merkmal. Er hat ihm die Vernunft gegeben, die Entscheidungsfreiheit und die damit verbundene Verantwortung. Er hat ihm die Fähigkeit gegeben, Liebe zu erfahren und zu erwidern. Das sind göttliche Wesensmerkmale, die Gott den Menschen verliehen, deshalb hat der Mensch eine spezielle Position in der Schöpfung inne. 

AnkerAdam und Eva als Relation Gottes

11.11.18 Uster: Er hat nicht Adam alleine gemacht, er hat ihn zu seinem Ebenbild geschaffen und wir wissen, Gott ist der dreieinige Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, das sind drei Personen aber völlig eins. Gott ist Relation und als er den Menschen geschaffen hatte, sagte er: „Das ist nicht möglich, dass es nur einen gibt, wenn er das Ebenbild Gottes sein soll, muss er in Relation stehen, ein Gegenüber haben. Deshalb erschuf er den Menschen als Mann und Frau, sie sind zwei, zwar verschieden, aber füreinander geschaffen. Sie kompensieren sich und sind aufeinander angewiesen. Sie haben Gemeinschaft miteinander, ergänzen sich und sind voneinander abhängig.

AnkerAdam und Eva / Der Sündenfall

11.11.18 Uster: Die Beziehung zwischen den Menschen war auch dadurch beschädigt, dass das mit der Gemeinschaft und der Harmonie nicht mehr so der Fall war. Es begann damit, dass der Mann über die Frau herrschen wollte. Es ist so, sie waren vor Gott absolut gleichwertig. Nach dem Sündenfall, siehe da, wollte der Mann über die Frau herrschen. Es ergab sich eine Machtsituation, der eine sagte zum anderen: „Ich bin mehr wert als du, ich habe mehr zu sagen.“ Interessant- das ist eine Folge des Sündenfalls. Sie waren gleichwertig und auf einmal wollte der eine den Vorrang haben gegenüber der anderen.

Apostel /absolute Vollmacht

20.09.2020 in Frankfurt: „Wir glauben an das Apostelamt, an die Vollmacht der Apostel. Auch da kann man das aber nur erfahren, kommt man in den Genuss dieser Vollmacht, wenn man daran glaubt. Wir glauben an die Vollmacht des Apostels. Das hat mit dem Mann nichts zu tun, ich spreche jetzt vom Amt. Wir glauben an das Apostolat. Die Apostel sind von Jesus Christus gesandt, und der hat ihnen die Vollmacht gegeben, Sakramente zu spenden, das Evangelium zu verkündigen, Heil zu vermitteln. Doch nur, wer wirklich daran glaubt - bis ans Ende -, kann diese Vollmacht erfahren. Wer nicht an das Apostelamt, an seine Vollmacht glaubt, kann auch die Vollmacht nicht erleben, er kommt nicht in den richtigen Genuss der Sakramente, der kommt nicht in den richtigen Genuss des gepredigten Wortes, der wird nicht vorbereitet auf den Tag des Herrn. Auch da ist der Glaube, das Festhalten an der Gewissheit eine unbedingte Kondition, um diese Vollmacht zu erleben, Anteil an ihr zu haben.
[...] Diese Erfahrung ist jedoch nur dem möglich, der an der ersten Gewissheit festhält. Deshalb will uns der Teufel immer wieder etwas anderes vormalen, weil er genau weiß: Wenn da ein Zweifel entsteht, haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Vollmacht des Apostels, dann haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Gemeinschaft. […]
Ja, ich glaube an die Liebe Gottes. Deshalb vertraue ich Gott. Er meint es nur gut, und ich will auch dementsprechend handeln. Ja, ich glaube an die Vollmacht des Apostelamts. Ja, ich glaube an die Kirche. Ich glaube an die Wiederkunft Jesu Christi - auch wenn ich es heute nicht sehe, aber ich glaube daran und handle mit aller Konsequenz. Meine Entscheidungen, meine Taten beruhen auf dieser Gewissheit: Jesus liebt mich! Ich vertraue ihm. Jesus sagt die Wahrheit, er hat recht - ich handle danach. Ja, ich will mich dazu bekennen, ich glaube an die Vollmacht des Apostelamts, ich will mich durch das Apostelamt vorbereiten lassen. Ja, ich glaube an die Kirche Christi. Hier geht es nicht nur um die Versammlung frommer Menschen, es ist der Leib Jesu Christi: Christus ist gegenwärtig.“

Apostel, Apostel und nochmals Apostel, aber: „Der Gläubige muss auch an Jesus Christus glauben.

29.05.2022 in Bochum (Hervorhebungen DS): „Was damals zutraf, trifft auch für heute zu: Gedenkt der Worte, die zuvor gesagt wurden, das Gebot des Herrn und Heilands, das durch eure Apostel verkündet wird. - Ah, jetzt geht es wieder darum, die Apostel zu verteidigen! - Es geht natürlich nicht um die Aussagen eines Apostels, das heißt einer Person, eines bestimmten Apostels. Es geht hier um die Lehre der Apostel, es geht um das Evangelium Jesu Christi, welches das Apostolat - die Apostel insgesamt - verkündigt im Auftrag Jesu Christi in der Vollmacht, die ihnen Jesus Christus gegeben hat. Jesus Christus hat seinen Aposteln gesagt: Lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Er hat ihnen auch versprochen: Der Heilige Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Es geht also um die Lehre Jesu Christi, die frohe Botschaft des Evangeliums. Das sollen die Apostel weitertragen in Vollmacht durch den Heiligen Geist, und das sollen wir nicht vergessen. […]. Die Apostel predigen auch, wie man dieses Heil erlangen kann: Man braucht die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, man braucht das Heilige Abendmahl, man braucht das Apostelamt, um auf die Wiederkunft Jesu Christi vorbereitet sein zu können. Man braucht die Sakramente - Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung, Heiliges Abendmahl - und das Apostelamt. Der Gläubige muss auch an Jesus Christus glauben. […]  Die Apostel lehren, wie man diese Gnade erhalten kann. Das ist das Evangelium Jesu Christi, das sie allen Menschen predigen: das Heil, Gemeinschaft mit Gott, die Wiederkunft Jesu Christi. Dazu braucht es die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, das Heilige Abendmahl, das Apostelamt, du musst glauben, Gott und deinen Nächsten lieben, und du brauchst Gnade; so kannst du sie erhalten. Vergiss nicht das Wort der Apostel. […]Vergiss nicht, was dir der Apostel schon so oft gesagt hat, was dir gesagt wurde in der Vollmacht des Apostelamts: Der Herr hat dir vergeben; wieso kannst du so böse mit deinem Bruder umgehen? Wieso sagst du: Das kann ich nicht vergessen, das muss ich ihm vergelten!? Vergiss nicht: So oft hast du gehört: Deine Sünden sind dir vergeben. Das ist auch eine Botschaft heute: Lasst uns nicht vergessen, was uns Gott durch den Apostel gesagt hat: bei unserer Taufe, bei unserer Versiegelung, bei jeder Sündenvergebung. […] Es gibt nur einen Weg: den der gläubigen Nachfolge Jesu Christi. Wer das nicht will, kann vor Gott nicht bestehen. Das waren nur ein paar Beispiele. Das gehört auch zu dem Wort, welches die Apostel verkündigen sollen, verkündigen müssen […] Wir wollen das Wort, die Worte der Apostel, nicht vergessen. Die Apostel predigen uns, worin das Heil besteht: Gemeinschaft mit Gott. Dafür braucht es die Sakramente und das Apostelamt […]

Apostel/ absolute Vollmacht für alle Heilsgaben im Einssein mit dem Stammapostel

21.06.2020 Bad Segeberg: Stammapostel bei der Ordination von Apostel Martin Rheinberger: Es fällt mir immer schwer, solche Handlungen in aller Kürze zu machen. Aber wie ich im Ämterzimmer schon gesagt habe, Sie sind ja nicht erst seit gestern apostolisch und wissen, was mit dem Apostelamt verbunden ist. Es ist ein gewaltiger Schritt. Es ist ja nicht nur eine Erweiterung des Amtsauftrags, dass jetzt neue Aufgaben dazukommen. Durch die Kraft des Hl. Geistes geschieht da viel mehr. Da wird eine neue Vollmacht von Gott vermittelt, die Vollmacht des Apostelamts. Und ich werde heute noch nicht persönlich damit fertig, wenn man darüber nachdenkt, dass der Herr Jesus alle Gaben, die ein Mensch braucht, um Heil zu erlangen, dem Apostelamt anvertraut hat, die wahre Predigt des Evangeliums, die Sündenvergebung, die Sakramente. Alles, was ein Mensch braucht, um völliges Heil zu erlangen, hat er dem Apostelamt anvertraut. Und diese Vollmacht will er Ihnen heute anvertrauen. […]Mein lieber Bischof, sind Sie bereit, dem Ruf Gottes zu folgen und dem Herrn Jesus Christus und seiner Gemeinde als Apostel zu dienen? Sind Sie bereit, in der Liebe Jesu Christi zu arbeiten. Sind Sie bereit, im Einssein mit dem Stammapostel, mit dem Bezirksapostel, mit den Aposteln zu arbeiten?

Apostel /absolute Vollmacht Gottes Wort zu predigen, Bibel reicht nicht

08.03.2020 Bremen: Der Heilige Geist wirkt durch das gepredigte Wort. Also lesen reicht nicht aus. Dazu hat er seine Apostel gesandt. Denen hat er die Vollmacht gegeben, das Wort Gottes, das Evangelium zu predigen. Das ist aufgrund der Bibel, aber die Bibel reicht nicht, es muss auch noch durch seine bevollmächtigten Diener Gottes gepredigt werden. So, warum? Zum Ersten, weil man die Bibel nicht einfach so Wort für Wort vorlesen kann, sie muss ausgelegt werden. Diese Vollmacht, die Auslegung der Heiligen Schrift, liegt im Apostelamt. Ich habe schon oft gesagt, besonders in Afrika, sie lieben es, immer so ein Wort aus der Bibel zu lesen und damit etwas anzufangen. Da habe ich immer gesagt, man kann mit einem Zitat der Bibel so ungefähr alles, ich würde sogar sagen, alles rechtfertigen. Wenn du einen umbringen willst, da kannst du ein Zitat finden in der Bibel, das besagt, das darfst du machen, das steht in der Bibel. Gut, fast alles, was du machen willst, kannst du rechtfertigen mit einem Zitat aus der Bibel, aus dem Alten und Neuen Testament. So einfach ist das. Man muss nur wissen, wo es steht, und man kann sich rechtfertigen. Viele machen das auch. Da sieht man schon, es wird jemand gebraucht, der die Bibel auslegt und sagt, nein, das geht so nicht. Diese Vollmacht liegt im Amt, im Apostelamt. Der Apostel muss nicht nur sagen, das ist wichtig, das ist nicht so wichtig, das Apostelamt muss uns sagen, was heilsrelevant ist in der Bibel. Was in der Bibel steht, da sind Sachen, die sind nicht so entscheidend, und andere sind grundentscheidend für unser Heil. Und diese Vollmacht liegt im Apostelamt. Aufgrund der Bibel, das muss ich machen, um Heil zu erlangen. Die Bibel sagt uns, was Jesus damals gemacht hat und die Predigt sagt uns, was wir heute tun. Die Bibel sagt uns heute, der Herr kommt bald. Das gilt für heute.

AnkerApostel / enttäuschte Nachfolge

4.3.2018 Libreville (Gabun): Die Apostel haben auch die Macht, dem Bräutigam eine fleckenlose Braut zuzuführen. Und damit diese Macht volle Wirkung hat, müssen wir etwas tun. Wir müssen die Apostellehre annehmen, den Aposteln nachfolgen, nicht dem Mensch, sondern dem Amt. Denn die Macht der Apostel liegt nicht in der Person, sondern in ihrem Amt und Auftrag. Der Apostel hat nicht von Jesus den Auftrag bekommen, mir zu sagen, welche Frau ich heiraten soll, welche Stelle ich annehmen soll oder welchen Wagen ich kaufen soll. Wenn der Apostel viel Erfahrung hat, kann er mir einen Rat geben, und dabei bleibt es. Ich kann mir gut vorstellen, dass in der anderen Welt sich manche enttäuschte Seelen befinden, die zur Lebenszeit einen schlechten Rat befolgten.

AnkerApostel / Ohne Apostel keine Sakramente, auch wenn sie etwas Dummes sagen

01.03.2015 in Berlin- Schöneberg: Man muss an das Apostelamt glauben, man muss an die Sendung der Apostel glauben. Ohne diesen Glauben kann ich kein Abendmahl feiern, ohne diesen Glauben kann ich die Heilige Versiegelung nicht empfangen. Ohne diesen Glauben kann ich nicht vorbereitet werden auf den Tag des Herrn.
Wenn es um die Sakramente geht, muss ich an das Apostelamt glauben. Ohne das Apostelamt kann ich das Abendmahl nicht erleben, ohne Apostelamt kann ich auch auf den Tag des Herrn nicht vorbereitet werden. … Wir glauben, dass der Herr die Apostel gesandt hat um die Braut zu sammeln. Natürlich ist auch dieser Glaube gefährdet. Da erlebt man: Ja, die Apostel sind ja auch nur Menschen und da hat keiner was gesagt, das stimmte gar nicht. Und der andere hat was gesagt, das war sogar dumm, das war ziemlich fehl am Platz. Und da, wo es Apostel gibt und dieses Erlösungswerk Gottes… Ach, komm, ich hab sie gesehen, alles Menschen, alle unvollkommen. Ich könnte stundenlang erzählen, was es da alles gibt. Und und und …
Wir glauben an die Sendung der Apostel und an das Erlösungswerk und auch im Jenseits geht es um den Glauben und um die Vollendung.

AnkerApostel / Amtsauftrag ist auch für Apostel keine Heilsgarantie

22.07.2016 Ämtergottesdienst in Kampala – Uganda:  Wir möchten nicht bei der Neuapostolischen Kirche angestellt sein. Diejenigen, die aus diesem Grund gekommen sind, werden enttäuscht. Das ist sicher. Sie werden enttäuscht, weil sie auf etwas warten, was sie nie bekommen werden. …

Unser Amtsauftrag ist für uns kein Vorteil zur Erlösung. Es kann jemand ein tüchtiger Apostel sein und ist trotzdem nicht Teil der Braut Christi. Das müssen wir uns klar machen. Der Amtsauftrag ist nur ein Werkzeug.

AnkerApostel / ohne Apostelglauben wird man zum Feind

1.3.2015 in Berlin: Also, wer an die Apostel glaubt, darf sich auf die Fürbitte Jesu berufen. Gott betet für uns, damit wir eins sind, eins werden. Wer nicht mehr so an die Sendung glaubt, wer nicht mehr an das Erlösungswerk glaubt, wer so langsam zurückgeht, wird zum Feind. Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut und das heißt dann sehr schnell ganz konkret: Wer nicht sammelt, der zerstreut.

AnkerApostel / Demut kontra Macht 

28.12.2014, Hannover/BRD: Die Apostel sind im Dienst Jesu Christi. Die können nicht einfach machen, was sie wollen, und sagen, was sie wollen. Sie sind total vom Herrn abhängig. Sie können nur sagen, was der Herr gesagt hat. Sie können nur machen, was er von ihnen verlangt. Sie sind total abhängig vom Herrn Jesus. Sie müssen immer dafür sorgen, dass die Verbindung stimmt. Sie sind nur im Dienst des Herrn. Sie können nur das verkündigen, was Jesus gesagt hat. Was ist ihre Aufgabe? Ihre Aufgabe ist es, das Evangelium zu verkündigen. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen den Weg zum Heil zu öffnen und die Braut vorzubereiten. (…) Ja, die sind nicht wie mächtige Männer und sagen: Das musst du machen; und wenn du das nicht machst, kommst du in die Hölle; und das, da wirst du bestraft… Nein, sie sind im Dienst der Gemeinde! Sie können es lediglich so tun, wie es Paulus faszinierend gesagt hat: „… so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor. 5, aus 20). So ganz demütig: Wir bitten euch… Das ist der Dienst der Apostel an der Gemeinde: Bitte - aus Liebe, ohne Zwang.

AnkerApostel / Stammapostel Aufgabe

28.12.2014, Hannover/BRD Ein kleiner Exkurs: Im Apostelamt gibt es noch einen besonderen Dienst, den Petrusdienst. Der wird vom Stammapostel ausgeübt. Wir sind heute im kleinen Kreis. Ich möchte das hier einmal so sagen: Das ist auch ein Dienst. Der Stammapostel ist vom Herrn gesandt. Er hat in dieses Amt, in diesen Petrusdienst, besondere Vollmacht hineingelegt. Aber der Stammapostel ist auch nur ein Diener. Ja, die Kinder meinen manchmal, der Stammapostel ist stolz; da bist du der absolute Chef, hast nur noch den lieben Gott über dir; das ist aber schön. Ich sehe das nicht so. Die Aufgabe des Stammapostels u.a. ist, die Lehre rein zu halten und sie einheitlich zu verkündigen. Also, das eine ist im Dienst des Herrn die Lehre rein halten. Es geht nicht darum zu wissen, was Menschen wollen und was der Stammapostel denkt.

Es geht nur um eines: Was denkt der da oben? Sonst kann der Stammapostel auch nichts verkündigen. Es ist ganz wichtig, dass die Verbindung stimmt, damit es wirklich die Lehre des Meisters ist. (…) So einfach ist das gar nicht. Es geht nicht darum zu sagen: Ach, ich habe jetzt einen tollen Gedanken, das könnte man so machen; ich habe eine neue Idee, das ist jetzt die Lehre, so ist das. Es ist die Verantwortung des Stammapostels, dafür zu sorgen, dass der Weg für alle gangbar ist, dass sich alle freuen können, dass alle treu bleiben können und alle den Weg des Heils gehen können.

Das ist die Verantwortung des Stammapostels. Das ist keine Machtausübung. Das ist ein Dienst für die Gemeinde. Ich bin dafür verantwortlich vor Gott, dafür zu sorgen, dass alle mitkommen können, nicht nur eine Gruppe, nicht nur die oder die Gruppe, alle. Das ist meine Verantwortung. Die kann mir niemand abnehmen. So ganz einfach ist das nicht. Da macht man sich nicht unbedingt beliebt. Ja, jeder möchte, dass der Stammapostel dieses sagt und jenes sagt. Aber das geht nicht. Der Stammapostel steht im Dienst der Gemeinde. Er muss dafür sorgen, dass der Weg für alle gangbar ist. So, Ende des Exkurses.  

AnkerApostel / Drei Amtsstufen plus Stammapostel

22.10. 2017 in Nürnberg: "Der Stammapostelhelfer, der Bezirksapostelhelfer und die „Lead-Apostel“ haben keine originäre geistliche Leitung und Verwaltungsfunktionen. Es steht im Namen: Sie helfen. Sie haben eine Leitung, die die Leitungsführung innehat und sie helfen ihm. Sie werden zu diesem Dienst ernannt. Also: Apostel wird ordiniert, Bezirksapostel wird beauftragt, Bezirksapostelhelfer wird ernannt. So, jetzt war die große Frage? Und der Stammapostel?

Da ging es lange hin und her! Ja wirklich, den Bezirksaposteln, den Bezirksapostelhelfern und den Aposteln weltweit war es sehr wichtig und ich kann es nachvollziehen, dass der Stammapostel weiterhin ordiniert wird, obwohl er bereits Träger des Apostelamtes ist. Dies geschieht, weil der Stammapostel den Petrusdienst ausübt und die Schlüsselvollmacht verwaltet und somit die Leitung der Gesamtkirche wahrnimmt. Auch in Zukunft wirdmein Nachfolger ordiniert, obwohl er ein Apostel ist, aber weil er einen besonderen Dienst auswirkt. Aber so oft geschieht das ja Gott sei Dank nicht, wird der Stammapostel auch weiterhin ordiniert, aber im Bewusstsein: Er ist ein Apostel, aber mit einem besonderen Dienst."

Apostel / Stammapostels Amtskarriere von Gott gewollt

15.02.2014 in Innsbruck: Wir sind nicht im Dienst einer Organisation; auch nicht im Dienst einer Kirche im Sinne einer Institution. Jeder von uns wurde persönlich von Gott gerufen und berufen… Er hat alles so gelenkt, dass Du an diesem Platz, in diesen Verhältnissen bist, weil er Dich da haben will. Das ist unser Glaube an Gott. ... So sehe ich das! Sonst wäre ich in meiner Amtskarriere sehr früh zugrunde gegangen. Ich war immer der, der gebraucht wurde, sogar als Stammapostel. - Es gäbe viele menschliche Überlegungen, ich habe schon davon gehört. Wenn ich nicht mehr glauben kann, dass der liebe Gott alles so gelenkt hat, gehe ich zugrunde und kann nicht mehr arbeiten.

Amtsträger sind wie Soldaten, die in den Krieg ziehen

22.01.2022 in Bad Bergzabern für Palanca/Angola: „Wer dem Herrn dient, ist wie ein Soldat, der in den Krieg zieht; er darf sich nicht zu viel mit dem Alltag beschäftigen. Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht heiraten dürfen, dass wir keine Kinder aufziehen sollen, wir können, ja wir sollen ein ganz normales Leben in der Familie, in der Ehe, in der Gesellschaft führen. Das ist absolut in Ordnung und soll auch so sein. Wir müssen uns nur immer wieder bewusst sein, wie wichtig unser Dienst ist. Der Soldat weiß: Es ist Krieg, es geht nicht um irgendeine Angelegenheit, sondern um Leben und Tod. Es ist nicht wie ein Verkäufer, ob er nun Gewinn macht oder nicht, sondern beim Soldaten geht es um Leben und Tod. In unserem Dienst geht es um ewiges Leben oder ewige Trennung von Gott; dessen müssen wir uns immer wieder bewusst sein. Deshalb sollen wir uns von den irdischen Dingen nicht ablenken lassen. Ja, wir kümmern uns um unsere Familie, um die Zukunft unserer Kinder, um die Gesellschaft, aber immer in dem Bewusstsein: Es gibt noch etwas viel Wichtigeres: das ewige Leben. Wir müssen immer wachsam sein, wissen: Der Feind kann irgendwann kommen und will uns versuchen, er will die Geschwister, die uns anvertraut sind, von Jesus Christus entfernen. Brüder, lasst euch in den Gemeinden nicht durch die vielen Angelegenheiten ablenken, die da aufkommen. Ja, wir sind jetzt sehr mit dem Virus beschäftigt. Da gibt es Diskussionen ohne Ende. Das ist wichtig, in Ordnung; aber es gibt wichtigere Dinge: das ewige Leben! Wir führen einen Krieg gegen das Böse. Lasst uns die Hauptsache nicht aus den Augen verlieren. Der Böse will auch das ausnützen, um zu trennen und das zu zerstören, was Gott macht. Lasst uns also gute Soldaten Jesu Christi sein.

AnkerAmtsträger / Forderungen

22.10.17 Nürnberg: Es ist nicht der Auftrag des Jüngers, über diese Lehre des Meisters hinauszugehen. Es lag ihm sehr daran, dass der Jünger da nicht mehr verlangt als das, was der Meister verlangt hat. Dass dann der Jünger nicht strenger wird als sein Meister. Dass der Jünger die Lehre des Meisters nicht verändert. Die Aufgabe des Jüngers ist zu lehren, was der Meister gelehrt hat. Mehr nicht.  

AnkerAmtsträger / Erwählung vor Jahrhunderten

01.06.2014 in Toulouse: Mein lieber Ältester, ich weiß, der Himmel ist dir auf den Kopf gefallen; wir haben gestern schon darüber gesprochen, aber dieser Ausdruck ist nicht ganz richtig. Der Himmel hat dich gewollt! Diese Amtseinsetzung ist nicht die Frucht gewisser Umstände, nicht ein Entschluss in letzter Minute, dieser Entschluss wurde von Gott vor vielen Jahrhunderten gefasst. Wir wussten es einfach noch nicht.

AnkerAmtsträger / Ämterhierarchie unangemessen

22.10.17 in Nürnberg: „Unser Vorhaben ist es, die Ämter und die Amtsstruktur, die Dienste sowie die Leitungsfunktionen klar und verständlich zu definieren. Die geistliche Leitung der Gemeinden, Bezirke und Gebiete wird zwar von ordinierten Ämtern ausgeübt. Sie ist aber nicht mit der geistlichen Vollmacht verbunden. Deshalb werden solche Aufgaben künftig nur noch per Beauftragung übertragen. (…) Die Unterscheidung zwischen geistlichem Amt und Führungsfunktion wird auch Auswirkungen auf das priesterliche Amt haben, machte der Stammapostel deutlich. Er stellte die Frage, ob die gegenwärtige hierarchische Struktur den aktuellen Bedürfnissen der Kirche noch angemessen ist. „Es ist meine Überzeugung, dass wir mehr denn je klar definierte Verantwortungen, fest umrissene Aufgaben und vor allem mehr Flexibilität brauchen! (…) Eine ganz praktische Entscheidung ist bereits getroffen. Sie betrifft die Leitung der Gottesdienste. Bislang lag diese grundsätzlich beim „ranghöchsten“ Amtsträger vor Ort. „Da allen priesterlichen Ämtern die gleiche Amtsvollmacht zugeordnet ist, ist es eigentlich nicht zwingend, die Amtshierarchie bei der Leitung von Gottesdiensten zu berücksichtigen.“ Deshalb können Priester künftig den Gottesdienst, auch in Anwesenheit zum Beispiel des Vorstehers leiten. Die Umsetzung regeln jeweils die Bezirksapostel.“

AnkerAmtsträger / zu viele Chefs in der Hierarchie

Berlin 2018: „Hier in Europa, ja gut, wenn der Evangelist jetzt dazu was sagen will, auch wenn's Sinn macht, wenn er ein kluger Mann ist, da kommt der Hirte, der will auch noch was sagen und dann kommt der Bezirksevangelist, der weiß auch was und am Ende entscheidet der Bezirksälteste. Du liebe Zeit, um eine einfache Sache zu entscheiden, das braucht mindestens drei Wochen, ja, und mindestens fünf (Anmerkung: Personen) davon sind frustriert, weil man nicht gemacht hat, was sie gesagt haben. Sie wissen ja auch was.
Das sage ich jetzt ein bisschen scherzhaft, aber so ein bisschen werdet ihr das schon verstehen. Das ist natürlich ein Problem und wir sind einfach der Meinung, dass wir da einen Handlungsbedarf haben, dass wir das anders aufstellen können und mehr funktionsorientiert, nicht mehr diese strenge Hierarchie, dass jeder da zuständig ist und jeder ist Chef des Anderen, jeder muss da sein Wort geben und seine Meinung äußern und hat auch was zu sagen. Und zum anderen, das kennt ihr ja alle, diese Hierarchie, das sind so viele Chefs, dass, wenn dann was Unangenehmes kommt, dann entscheidet keiner.
Und der Evangelist sagt, nein, nein, das muss der Hirte machen und der Hirte, nein, das muss der Bezirksevangelist machen und der Bezirksevangelist sagt, nein, das muss der Vorsteher machen. Und die verstecken sich dann hinter der Hierarchie und spielen dann Ping Pong: das ist für dich, nein, das ist für dich.“

AnkerAmtsträger / Sklaven Christi

Berlin 2018: „Der Haushalter, das Erste was da auffällt ist, der Haushalter ist, das hat Jesus selbst gesagt mehrmals, ist ein Knecht, ein Sklave wie alle anderen. Der Haushalter ist ein Knecht, bzw. ein Sklave, wie alle anderen Knechte, wie alle anderen Sklaven im Haus. Das ändert an seinem Status nichts, er ist und bleibt ein Knecht, ein Haushalter. Das heißt, er ist völlig von seinem Herrn und Meister abhängig. Er hat null Autonomie, er kann nur das machen und ausführen, was der Meister entschieden hat und ihm befohlen hat. Und das ist insofern ein schönes Bild für unsere Tätigkeit in unserem Amt, in unserem Dienst. Auch wenn wir Verantwortungsträger sind, auch wenn wir ein besonderes Amt haben, wir sind Knechte, wir sind Sklaven Christi, wie jedes Glied unserer Kirche. Wir sind völlig vom Herrn abhängig, wir haben keine Autonomie und wollen auch keine haben. Wir wollen lediglich nur das machen und das ausführen, was der Herr Jesus, der Meister, entschieden hat. Was er uns sagt, das machen wir. Wir sind und bleiben Diener, Knechte, Sklaven Jesu Christi.“

AnkerAmtsträger / Ohne das Apostelamt geht gar nichts

15.02.2014 Innsbruck, Stärkungsstunde für Amtsträger: Warum hat uns Gott gerufen? Wir müssen ihm dienen, wir sind als Amtsträger auch Helfer der Apostel. Wir sind nicht in einer evangelischen Kirche- das ist keine Kritik, sondern Tatsache-, wo der Priester zur Gemeinde gehört und ziemlich eigenständig ist. Er kann machen, was er will, weil sein Amt, sein Dienst, absolut ist. Das ist in der Neuapostolischen Kirche nicht so. Die Amtsgaben existieren nur in der Gemeinschaft mit dem Apostelamt. Das Amt ist eigentlich das Apostelamt und der Apostel überträgt nur eine gewisse Amtskraft, eine bestimmte Amtsaufgabe, seinen Mitarbeitern. Aber ohne die enge Beziehung zum Apostolat, gibt es das Amt gar nicht. Ein Bruder, der nicht in der Gemeinschaft mit dem Apostelamt wäre, könnte gar keinen richtigen Dienst verrichten in seiner Gemeinde. Das geht nicht. Von Grund auf kann der liebe Gott nur das Amt und die Amtstätigkeit segnen, wenn der Bruder in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt steht. Sonst geht das nicht.

AnkerBibel / Auslegung

Wort zum Januar 2015:„… Man greift ein Wort aus der Bibel heraus, erhebt es zum Dogma und baut darauf ein ganzes Lehrgebäude auf. Wir haben das in der Vergangenheit auch manchmal so gemacht. Heute aber haben wir ein anderes Verständnis von der Heiligen Schrift: Man muss sie als Ganzes sehen. …Beispielsweise muss man unterscheiden zwischen dem, was heilsnotwendig und heilsentscheidend ist, und dem, was zeitgebunden ist und in einer bestimmten geschichtlichen Situation für die damals Lebenden Geltung hatte.“

Bibel/ Wir denken nicht, dass Gott die Bibel geschrieben hat

30.10.2014 Towerby (Johannesburg) Südafrika: Es gibt manchmal heftige Diskussionen, weil in der Bibel etwas über die Ehe steht, über die  Stellung der Frau, über Homosexualität, und weitere solche Themen, und manche streiten darüber, dass es in der Bibel so steht und dass die Bibel das und das dazu sagt.Wir müssen lernen, die Bibel besser zu verstehen und uns bewusst werden, dass nicht alles in der Heiligen Schrift gleich wichtig ist.

Unter dem Licht des Heiligen Geistes können wir erkennen, was entscheidend für unsere Erlösung ist und was nur eine Tradition oder ein Sprichwort aus alter Zeit ist. Es gibt da Unterschiede. Manche Dinge sind unerlässlich für unsere Erlösung. Das wichtigste ist der Glaube. Wir müssen an Jesus Christus, den Sohn Gottes, und sein Opfer glauben. Das wichtigste Gebot ist das Gebot der Liebe. Wir müssen Gott über alles lieben und den Nächsten wie uns selbst (Lukas 10, 27). Wenn jetzt einer mit einer anderen Aussage aus der Bibel käme und mich aufforderte, gegen dieses Gebot der Nächstenliebe zu verstoßen, dann müsste ich sagen: „Nein, ich bin anderer Meinung. Okay, beides steht in der Schrift, aber das Gebot der Nächstenliebe ist wichtiger als alles andere." Das ist das richtige Verständnis der Bibel.

Wir sind nicht solche, die denken, dass Gott die Bibel geschrieben hat und alles gleich bedeutsam ist. Nein! Durch den Heiligen Geist finden wir heraus, was für unsere Erlösung wichtig ist.

AnkerBibel /  Göttliche Realität wird behelfsweise in Bildern ausgedrückt

22.10.17 in Nürnberg: Ja, wie ist denn das mit Kinder Gottes und Gotteskinder. Liebe Geschwister, das ist ein Bild, das uns gegeben ist. Ich mache jetzt einen kleinen Exkurs, das war nicht vorgesehen. Um die göttliche Realität zu beschreiben haben wir den Wortschatz nicht. Der liebe Gott und der Heilige Geist muss immer wieder Bilder finden, um uns klarzumachen, wie das ist. Er spricht vom Vater und vom Sohn im Himmel, aber wissend, dass der Sohn nicht der Sohn des Vaters ist, er hat ihn nicht gezeugt. Die haben doch immer existiert. Das ist nur ein Bild, das die Verbindung zeigt zwischen den Beiden. Aber es ist natürlich nicht der Vater, der den Sohn gezeugt hat, der Sohn hat auch ewig gelebt, ist genauso alt wie Gott, der Vater. (Das ist nicht so eine Relation. Das ist nur ein Bild, um zu verstehen, was das bedeutet, wie eng sie zusammen sind.

AnkerBibel / Gottes Kinder

22.10.17 in Nürnberg: Genauso ist das mit Gottes“Kind“, wir können das Bild nicht überbewerten. Und sagen: Ja, aber wir sind Gotteskinder, der liebe Gott hat uns lieber als alle anderen. Das ist nur ein Bild, das auf eine besondere Relation zwischen den Kindern und dem Vater. Wir haben das Leben des Vaters, wir sind berufen in sein Reich einzugehen. Ob wir alles in unserem Glauben verstehen, aber das ist auch nur ein Bild, keine göttliche Realität. Es ist immer gefährlich, denn Gott gibt uns ein Bild um  eine göttliche Realität zu beschreiben, und wir nehmen das Bild und sagen: Das ist jetzt die göttliche Realität. Das stimmt nicht.

AnkerBibel / Alle Bilder sind nur unzureichende Ausschnitte der göttlichen Realität

22.10.17 in Nürnberg: Diese Bilder – wie die Braut des Herrn, wie alles andere – sind Bilder, um einen Teil der göttlichen Realität zu beschreiben. Aber bitte lasst uns nicht daraus die göttliche Realität machen. Das ist nur eine Beschreibung eines Teils der Realität. Die Realität Gottes ist viel größer und dafür fehlt uns der Wortschatz.“

AnkerBibel / Ethik

10.02. 2019 Charlotte/North Caroline: Viele Menschen meinen, wenn sie nach dem Evangelium leben, die Gebote Gottes respektieren und wenn sie das tun, was Jesus von ihnen verlangt, wäre das Leben und die Gesellschaft viel besser. Sie betrachten die Bibel als einen Ethik-Kodex. Wenn die gesamte Gesellschaft nach den Grundsätzen und Grundlagen der Bibel leben würde, wäre das Leben besser. Vielleicht, warum nicht? (…) Selbst wenn jeder nach der Bibel lebt, wird das den Ursprung des Problems nicht lösen. Wir werden Sünder bleiben. Darum werden die Menschen enttäuscht sein, auch wenn sie nach dem Gesetz Gottes und der Bibel leben. Der Ursprung der Probleme ist der Sündenfall, die Herrschaft des Bösen. Das Problem sind unsere Schwächen. Um ein gutes Leben und eine gute Gesellschaft zu haben, ist das Evangelium eine Möglichkeit, aber es gibt auch viele andere. Man kann jegliche Sittenlehre nehmen, die man will - es klappt.

AnkerChristen / geistgetaufte Jünger Christi

19.03.2017 Wuppertal: „Ein jeder mit Wasser getaufte Christ ist berufen, als Jünger Christi tätig zu werden. Ein jeder, der mit Wasser getauft ist, ist berufen, das Evangelium zu verkündigen und dem Herrn zu dienen. Das gehört zum Christsein, deshalb ist er Christ geworden: dem Herrn nachzufolgen, ihm zu dienen und das Evangelium zu verkündigen. Ein jeder Geistgetaufte - der die Gabe Heiligen Geistes empfangen hat - ist darüber hinaus zu einem besonderen Dienst erwählt. Er ist dazu erwählt und berufen, dass er im tausendjährigen Friedensreich dem Herrn Jesus Christus als Priester Gottes und Christi, als königliche Priesterschaft, dient. Und er ist berufen, sich jetzt schon, heute, hier auf Erden auf diesen Beruf vorzubereiten. Insofern sind wir also alle gesandt: jeder Christ, der mit Wasser getauft ist, jedes geistgetaufte Gotteskind, wiedergeboren aus Wasser und Geist, ist berufen, sich auf diesen künftigen Beruf vorzubereiten.“

AnkerChristen /  allgemein

Nürnberg 22.10.17: Ein jeder Gläubige, ein jeder Christ ist ja grundsätzlich aufgerufen, dem Herrn zu dienen. Und jeder gläubige Christ ist aufgerufen, das Evangelium zu verkündigen. Ein jeder Christ ist aufgerufen, dem Herrn zu dienen, indem er das Evangelium in Wort und Tat verkündigt und ein Zeuge Jesu Christi ist, in seinen Worten und in seinen Taten.

AnkerChristusfokussierung

Ämter-GD Nürnberg 22.10.17: Der Heilige Geist spricht nicht von sich selbst, er spricht vom Sohne Gottes, von Jesus Christus und das ist unsere Motivation. Er ist unser Vorbild, er ist unsere Wegweisung, Jesus Christus, der Sohn Gottes. Wenn uns der Heilige Geist motivieren will, spricht er von Jesus Christus. Wenn er uns trösten will, spricht er von Jesus Christus. Wenn er uns mahnen will, spricht er von Jesus Christus. (…) Das hat uns natürlich viel zu sagen! Als Apostel, als ordinierter Amtsträger müssen wir uns ganz fest daran halten, was die Lehre des Meisters ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, strenger zu sein als der Meister und mehr zu verlangen, als das, was unser Meister verlangt. Wir sind ja nur Knechte. (…) Es ist unsere Aufgabe, die Worte unseres Meisters zu verkündigen. Nicht strenger zu sein als der Meister, nicht mehr zu verlangen als der Meister. Es ist also unsere Aufgabe, immer wieder zu prüfen: Ist das wahrhaftig das, was der Meister will? … Ist diese Haltung wahrhaftig, die Haltung, die Jesus Christus von mir erwartet? Oder sind da menschliche Einflüsse und Gedanken dabei? Was ich jetzt verlange von den Gläubigen, ist das wirklich das, was Jesus verlangen würde? Wenn ich da streng bin, wäre Jesus Christus wirklich so streng? Oh, die Antwort ist nicht immer einfach. Und nie angenehm.

Corona und die Brotkrumendiät

Stap Schneider Pfingsten am 31.5.2020:  Jetzt hat Gott unsere Pläne verändert, und wir können nicht zusammenkommen, können nicht Heiliges Abendmahl feiern und auch kein Heiliges Abendmahl für die Entschlafenen, und dafür haben wir keine Erklärung - zumindest ich habe keine.[…] Wir können im Moment nicht das ganze Menü des Segens bekommen. Aus irgendeinem Grund hat Gott entschieden: Ihr werdet nur Brotkrumen bekommen. Aber wir vertrauen unserem himmlischen Vater und sagen: Wenn wir Brotkrumen bekommen, dann sind wir gesegnet über diese Brotkrumen. Natürlich sehnen wir uns danach, das All-inclusive-Menü zu bekommen, und wir beten dafür, dass wir es so schnell wie möglich wieder erhalten. [...]

Ich habe gesagt: Gott hat unsere Pläne verändert; das ist wahr für viele, viele Brüder und Schwestern. Ein lieber Mensch ist gestorben, andere haben viel Geld oder sogar ihre Einkommensquelle verloren. In manchen Regionen können sich die Menschen ihren Unterhalt nicht verdienen. Unsere Pläne wurden von Gott verändert 

Corona: Kein Schwanz ruft mich an

Stap Schneider in Karlsruhe am 28.6.20 aus: "Ich mache mir schon Sorgen und wahrscheinlich die Apostel auch. Wie kommt das jetzt mit dieser Pandemie, der Coronakrise? Also, ich habe schon Sorge, dass der eine oder andere trotzdem auf der Strecke bleibt. Meine Sorge ist, dass wir in ein paar Monaten dann hören: „Ach komm, nach mir hat niemand gefragt. Kein Schwanz hat sich gemeldetNiemand. Lass fallen.“ [Anmerkung des Verfassers: Das von Schneider gesprochene Wort „Schwanz“ wurde in der offiziellen Abschrift durch „Mensch“ ersetzt]. Dann kommt das Echo von der anderen Seite. Die Brüder, die Gemeinden sagen: „Ja gut, aber die sind total untergetaucht. Man hat überhaupt nichts mehr von ihnen gehört. Und man hat ja in unserer Welt, zumindest in unseren Breiten, so Bedenken, man will ja den Leuten nicht zu nahekommen. Wenn ich jetzt anrufe, dann meinen sie, ich will sie kontrollieren und ich will Druck auf sie machen, dass sie zum Gottesdienst kommen und man traut sich dann nicht. Und dann kommt es zur Diskussion. Der eine sagt: „Nach mir hat keiner verlangt. Kein Mensch hat sich gemeldet.“ Und der andere sagt: „Ja, aber sie haben sich nicht gemeldet, sind total untergetaucht und wir wollen ja nicht zu nahetreten. Das wird nicht gut aufgenommen, wenn wir uns melden.“ Wer hat Recht? Wer hat Unrecht? Ich weiß es nicht.[…] Wo die Liebe brennt, da hat man einfach das Bedürfnis. Komm ich rufe jetzt mal an. Ich will nur mal wissen, wie es denen geht. Das wird dann auch nicht als aufdringlich aufgenommen. Das wird einfach aufgenommen: Ach, der liebt mich. Der hat nach mir gefragt. Wir wollen dafür sorgen, dass auch in dieser Hinsicht, niemand zerbrochen ist und irgendwann aufgibt nur wegen dieser Pandemie, weil wir nicht in den Gottesdienst kommen konnten."

Corona und die Zukunft der Erde

Stap Schneider Pfingsten 2020: „Manche denken durch die Corona-Krise, dass dadurch eine Veränderung stattfinden wird, dass wir eine Zeit vor und eine nach Corona haben werden: Wir müssten noch einmal darüber nachdenken, wie wir die Gesellschaft und auch die Wirtschaft organisieren; wir müssten noch einmal darüber nachdenken, wie wir unsere natürlichen Ressourcen verwenden;  […] Wir wollen uns auch bewusstmachen, dass wir mit den Ressourcen dieser Erde etwas sorgfältiger umgehen sollten. Das ist auch ein Ausdruck unserer Liebe gegenüber Gott und unserem Nächsten. Manchmal sagen mir Brüder und Schwestern: Ja, aber Stammapostel, wir wollen doch gar nicht hierbleiben, wir wollen doch in den Himmel. So sei es auch weniger wichtig, sich um die Erde zu kümmern, sondern dafür mehr um die Seele; wir wollen ja in den Himmel. Ich sage euch: Ich will auch in den Himmel. Doch lasst uns nicht vergessen, dass Menschen auch weiterhin auf dieser Erde leben werden, bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Die Menschen sind für die Erde verantwortlich bis zum Jüngsten Gericht. Und übrigens hoffen wir ja darauf, dass wir Teil der königlichen Priesterschaft sein werden und mit Jesus Christus wieder zurückkommen auf diese Erde, um an der Seite des Herrn Jesus das Evangelium zu verkündigen. Also seht ihr? Selbst aus einem neuapostolischen Blickwinkel macht es Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir mit dieser Erde umgehen.“

 

Corona und die Exkurs-Frage: Kirche nein, Supermarkt ja?

12.07.2020 Schwedt, Oder, Deutschland: "Wie wichtig sind uns die Begegnungen mit dem Herrn Jesus im Gottesdienst? Natürlich, ich kann sofort hören, was zu Hause gesagt wird. Ach, jetzt will er natürlich wieder die Gläubigen zusammentrommeln. Er hat jetzt Angst, dass die nicht mehr in den Gottesdienst kommen. Die sitzen jetzt alle gemütlich auf dem Sofa zu Hause und das ist so komfortabel, den Video-Gottesdienst zu gucken. Ob die wirklich einmal wieder kommen in den Gottesdienst? Ich mache jetzt mal einen kleinen Exkurs. Okay, das wisst ihr hier vom Bezirksapostel und weltweit, die Neuapostolische Kirche nimmt das sehr ernst mit dem Coronavirus, mit dieser Pandemie und wir setzen alles dran, damit das Risiko für die Gottesdienstteilnehmer so niedrig ist wie nur möglich. Ihr seht ja das hier und das könnt ihr sehen von zu Hause, wir nehmen das sehr ernst und setzen viel, viel Wert darauf, dass das Risiko wirklich minimal ist für die, die den Gottesdienst besuchen wollen. Aber natürlich, wir können nicht vorschreiben, wir wollen auch nicht vorschreiben, wer soll jetzt kommen, wer darf kommen, wer soll nicht kommen. Das muss dann ein Jeder und das möchte ich mal wieder unterstreichen, das muss ein Jeder mit seinem Gewissen abwägen. Komme ich jetzt wieder in den Gottesdienst oder nicht? Da muss man mit dem Gewissen arbeiten. Und das ist mir sehr wichtig. Die Kirche will da nichts vorschreiben. Jeder muss in seinem Gewissen ernsthaft abwägen, komme ich wieder oder nicht. Und das ist mein einziges Anliegen. Ich will gar keine Moralpredigt halten, ich habe nur die Befürchtung, dass man manchmal so ein bisschen leichtfertig entscheidet, einfach ja, ja, geht jetzt nicht. Es ist mir wichtig, dass ein jeder Neuapostolischer Christ in seinem Gewissen abwägt, komm ich wieder zur Kirche oder nicht. Und das muss man ganz ernsthaft machen, nicht einfach so leichtfertig. Ach, darf ich mal eine Bemerkung machen? Manchmal höre ich Erklärungen, da muss ich schon ein bisschen staunen. Ja, manche Erklärungen sind fragwürdig. Darf ich das mal so sagen? Für manche ist es viel gefährlicher in die Kirche zu kommen, als im Einkaufszentrum oder im Supermarkt einzukaufen. Viel gefährlicher in der Kirche, als auf dem Arbeitsplatz. Viel gefährlicher in der Kirche, als im Restaurant. Da muss man sich echt die Frage stellen im Gewissen, geht das so? Ich gebe die Antwort nicht, ein jeder soll entscheiden. Ich appelliere nur, lasst uns das ernsthaft prüfen. Ein anderer sagt, ja, ich kann ja nicht kommen, ich will ja meine Geschwister nicht infizieren. Aber was machst du in der Woche? Ja, das ist dann anders. Ja, da habe ich schon längst die Frage gestellt, ist das dann weniger schlimm, wenn du einen nicht Neuapostolischen infizierst, als wenn du einen ... Was ist denn das für eine Nächstenliebe? Ja, die Geschwister will ich nicht infizieren, aber den Nächsten, ist ja nicht schlimm. Passt das, Fragezeichen, Klammer zu."

Corona und das Virus der Spaltung

7.06.2020 Merlebach, Frankreich: "Und nun gibt mir der Virus eine gute Gelegenheit, uns zu zeigen was wir tun sollen. Wir wissen alle dass dieser Virus sehr, sehr gefährlich ist; er ist bösartig, wir sehen ihn nicht, aber er kann viel Unheil anrichten; was tun? Man muss die uns allen bekannten Einschränkungen befolgen. Es gibt Sachen, die wir nicht tun sollen, denn sie können sehr, sehr gefährlich sein. Um also alle Risikos zu vermeiden, muss man eine Schutzmaske tragen, die Sicherheitsdistanzierung respektieren, oft die Hände waschen, usw. Um Einheit zu bewahren und den Virus der Spaltung zu vermeiden, ist es das Gleiche. Der Teufel liebt es, den Virus der Spaltung, der Zwietracht und der Uneinigkeit zu streuen. Diesen Virus sieht man nicht, aber er ist sehr gefährlich und äußerst ansteckend; und Gott verlangt uns hier, ebenfalls die Schrankengesten zu respektieren. Ich will sie nicht alle aufzählen, ihr könnt euch selbst die Liste aufstellen: Meide es, Gerüchte zu verbreiten, die Vergangenheit immer wieder aufzuwärmen und die Fehler des Nächsten zu unterstreichen. Sprich eher von dem, was gut geht, hab kein Gefallen daran, jemand zu hören, der Schlechtes über Jemand spricht, gib ihm zu verstehen dass du nicht daran interessiert bist… Ich könnte weiterfahren, andere Einschränkungen zu erwähnen, aber ihr seid ja alle groß genug, nicht wahr? Denkt darüber nach. Um den Virus zu bekämpfen, haben wir inzwischen verstanden, was wir tun sollen, und alle respektieren diese Anordnungen. Um den Virus, der die Einheit unter Gotteskinder bedroht zu bekämpfen, müssen wir alle gewisse Einschränkungen beachten. Und auch hier hängt die Einheit in der Gemeinde von dem Verhalten eines Jeden ab. Wir sind gerufen zur Einheit, zum Eins sein, miteinander zu arbeiten, und der Herr hat noch eine „zusätzliche Schicht“ hinzugefügt indem er sagte: „Ich will, dass ihr euch einander dienet.“ Schön ist es, beisammen zu sein, miteinander zu arbeiten. Aber nicht so, dass die einen arbeiten und die anderen nur profitieren. Jeder soll dem Nächsten dienen, und niemand soll sagen: „Ich kann aber nichts tun.“ "

Corona und die zurückgestellten eigenen Interessen

31.05.2020 Pfingsten: In der derzeitigen Corona-Krise erfahren wir die Einzigartigkeit der Menschheit. Wenn nur einer die Regel nicht beachtet, ist die ganze Gemeinschaft in Gefahr. Manch einer meint, man sollte darüber gar nicht sprechen, man kenne ja niemanden, der an Corona erkrankt sei. Ich lebe in einer der Regionen, die am meisten betroffen ist, ich weiß, worüber ich spreche. Wenn einer die Regeln nicht beachtet, ist die ganze Gemeinschaft bedroht. Das ist ein schönes Beispiel für den Leib Christi. Wenn ein Glied leidet, geht es dem ganzen Körper schlecht (vgl. 1. Korinther 12,26). Um es kurz zu machen: Durch den Heiligen Geist ist es uns möglich, eigene Interessen zurückzustellen und dem Gemeinwohl zu dienen. Lasst uns unter allen Umständen dazu beitragen, die eigenen Interessen zurückzustellen und dem Wohlergehen der Gemeinschaft im Leib Christi zuzutragen. Durch den Heiligen Geist können wir die eigenen Interessen hintanstellen und der Gemeinschaft dienen.

AnkerDas letzte Schaf um Mitternacht

In der Zwischenzeit wissen wir, dass die Zahl derer, die erwählt sind, um der Braut Christi anzugehören, keine fixe Zahl ist“, machte der Stammapostel deutlich. „Sie ist keine zählbare Größe.“ Und wenn eine Menge nicht begrenzt sei, dann erübrige sich der Gedanke, dazu ein letztes Element finden zu wollen.“ (http://nac.today/de/a/479340)

AnkerDie letzte Seele / keine reale Zahl

14.10.2018 ???: Vielleicht ist euch aufgefallen, dass wir seit einigen Jahren nicht mehr von der „letzten Seele“ sprechen, die versiegelt wird. Früher hat man oft gesagt: Wenn der Letzte versiegelt ist, dann kommt der Herr. Das hört man heute nicht mehr, und zwar aus folgendem Grund: Die Aussage, dass der Herr kommt, wenn die letzte Seele im Diesseits oder im Jenseits versiegelt ist, beruht auf der Vorstellung, es seien 144 000, die erwählt sind, errettet zu werden; alle anderen bleiben zurück und erleben Schreckliches.

Inzwischen wissen wir, dass das keine reale Zahl ist und man diejenigen, die erwählt sind, zur Braut Christi zu gehören, nicht zählen kann. Deshalb macht es keinen Sinn, von der „letzten Seele“ zu sprechen. Hinzu kommt, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass die Versiegelung nicht das Ende der Geschichte ist; dies unterstellt ja die Vorstellung von der „letzten Seele“, nach deren Versiegelung der Herr kommt.

Die Heilige Versiegelung ist ein Anfang, nicht das Ende. Versiegelt zu sein genügt nicht, um ins Reich Gottes eingehen zu können. Die Versiegelung ist der Beginn einer Entwicklung, mit ihr beginnt die Vorbereitung, und wir wissen alle - ich weiß es aus Erfahrung: das bedeutet Arbeit. Eine neue Kreatur zu werden ist nicht ganz so einfach. Es ist kein Automatismus.

Die letzte Seele / Egoistische Heilserwartung

14.10.2018 in ?: Mit der Versiegelung beginnt eine Entwicklung, eine Heiligung, unsere Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi. So gesehen macht es keinen Sinn zu sagen: Wenn die letzte Seele versiegelt ist, kommt der Herr, sondern man müsste eigentlich sagen: Wenn die letzte Seele bereit ist.

Und noch ein letzter Punkt, der für mich der gravierende Punkt ist: War das nicht egoistisch gedacht? Wir wollen errettet werden, wir wollen ins Reich Gottes eingehen, deshalb müssen wir die letzte Seele finden. Das war unsere Motivation. Ein bisschen zu egoistisch! Heute sollte unsere Motivation ein wenig anders aussehen. Wir wünschen uns, dass Seelen getauft und versiegelt werden, dass sie die Wiedergeburt aus Wasser und Geist empfangen, weil wir sie lieben und wollen, dass sie genau dasselbe empfangen wie wir. Das ist ein etwas anderes Motiv. Wir möchten das Heil mit ihnen teilen, deshalb möchten wir, dass sie versiegelt werden, nicht, weil dann der Herr kommt und wir endlich errettet werden.

Die letzte Seele / Da wäre man heute schnell entmutigt

07.12.2014 Schwäbisch Gmünd: Früher hatte man so die Vorstellung: Ja, er kommt, wenn die letzte Seele versiegelt ist. Da wäre man heute schnell entmutigt, weil man dann merkt, so viele werden gar nicht mehr versiegelt; das dauert also eine Ewigkeit. Auch da sehen wir die Sache ein bisschen anders und sagen: Die Vollendung des Werkes Gottes kann man nicht an einer Zahl Mitglieder oder an einer Zahl der Erwählten festmachen.

Ja, was machen wir denn dann? Ich schlage vor: Statt dass wir uns mit dem Gedanken „wann kommt der Herr“ beschäftigen, wollen wir uns eher beschäftigen mit dem Gedanken und der Frage: „Wozu wird der Herr kommen,“ das ist sicherlich mehr nützlich. Wozu kommt er denn? Ja, die Antwort kennen wir. Wenn der Herr wieder kommt, wird er seine Braut zu sich holen. Also, müssen wir uns vorbereiten.

Entschlafene / Bombenopfer und die Erlösung für alle

27.07.2014 Sindelfingen: Wenn man so nachvollzieht, was auf der Welt passiert, denken wir jetzt nur an den Nahen Osten. Wenn man so die Kinder sieht, die ums Leben kommen, sie sind nicht im Christentum aufgewachsen, sie sterben einfach, weil irgend einer eine Bombe auf diese oder auf jene Seite gelegt hat oder hingeworfen hat, sie sterben. Jetzt ist unsere Gewissheit, der Herr Jesus hat gesagt: „Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ Also, ohne Jesus gibt’s keine Erlösung. Ja, bitte, die sind aber jetzt gestorben, die kannten Jesus nicht. Wenn sie jetzt im Jenseits schlafen müssen bis zum Jüngsten Gericht, dann am Jüngsten Gericht kommen sie: Glaubst du an Jesus? Wer ist das?

Ich sage es jetzt bewusst Mal ganz einfach, ich bin ein einfacher Mensch. Ich freue mich, zu wissen, dass diese Kinder im Jenseits heute schon die Gelegenheit haben, Jesus kennen zu lernen und zu ihm zu kommen und erlöst zu werden. Und spätestens, wenn es nicht geht vor dem Kommen des Herrn im Friedensreich, dass sie dann die Gelegenheit haben, Jesus kennen zu lernen, ihn lieben zu lernen und dann erlöst zu werden. Das ist der Reichtum meines Glaubens.

Ich bin dem Herrn sehr dankbar, dass der Gott der Liebe alles vorgesehen hat, dass wirklich alle, alle das Heil erlangen. Und das ist die Arbeit unserer Geliebten im Jenseits, das Zeugnis zu bringen und ihnen das Zeugnis des Herrn Jesus zu bringen. Alle werden vor dem Kommen des Herrn nicht erlöst, nur die, die Gott dazu erwählt hat.

Alle anderen werden im Tausendjährigen Friedensreich mit Jesus Kontakt aufnehmen können und ihm nachfolgen können. Aber im Diesseits und im Jenseits wollen wir heute schon für alle, wirklich für alle beten. Und noch einmal, ich bin dem lieben Gott einfach dankbar, dass wir diesen Glauben haben dürfen.

Entschlafene / Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen.

01.07.2018 Horn-Bad Meinberg-NRW: Auch die vielen Menschen, die es wirklich nicht schön hatten auf dieser Erde, haben die Möglichkeit, im Jenseits noch alles zu empfangen. Dieser Gedanke begeistert mich, muss ich sagen. Herzlichen Dank, lieber Gott, für dieses Heilsangebot auch im jenseitigen Bereich!

Lasst uns auch einen kleinen Moment Stillstehen und jetzt nicht nur an Jesus Christus denken, sondern auch an die Seelen, die heute getauft beziehungsweise versiegelt werden und das Heilige Abendmahl empfangen: Was sie überwinden mussten, um bis an diesen Moment zu gelangen, in dem sie getauft werden, in dem sie versiegelt werden können! Ich sage es noch einmal: Was die fertiggebracht haben, trotz allen Erlebens an Gott zu glauben, trotz allen Erlebens zum Glauben, zu der Gewissheit zu kommen: Ja, das Evangelium ist das Richtige! Ja, doch, die Zehn Gebote, sie sind der Weg. Das sage ich jetzt, um mal nur das eine anzuführen. Welche Mühe haben sich die Seelen gegeben, zu diesem Glauben zu kommen, an die Kirche zu glauben, dass genau da, bei diesen unvollkommenen Menschen, Gott Heil vermittelt. Für manchen war das eine Riesenüberwindung, an die Vollmacht der Apostel zu glauben, die Vollmacht, die Gott uns unvollkommenen Menschen gegeben hat; mancher wurde so enttäuscht -von Menschen, von Ämtern, von Kirchen; und Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen. Zu diesem Glauben mussten sie erst gelangen, so einfach war das für viele nicht. Ich möchte das auch einmal ansprechen. Wir stehen mit großer Ehrfurcht vor diesen Seelen, schauen nicht von oben auf sie herab, wenn wir uns mit den einen oder anderen beschäftigen. Noch einmal, ohne Träumerei, ohne Phantasie, ohne Spekulation: Da kann man nur bewundern, dass es Seelen gibt, die das schaffen.

AnkerEwigkeit  / An jedem Tag und jedem Morgen in der Ewigkeit …

20.01.2017 in Sarh (Tschad): Wir hoffen auf die Auferstehung der Toten, aber zurzeit sind die Toten immer noch tot. Man sieht sie nicht. Und ich kann nicht ins Jenseits telefonieren und fragen, wie es in der anderen Welt zugeht. Wir wissen sehr wenig über das, was dort geschieht. Wir haben nur unseren Glauben. (…) Die Herrlichkeit wird so groß und schön sein, dass wir jeden Tag Grund zur Dankbarkeit haben werden. Und das für alle Zeit und Ewigkeit. Wenn wir unseren Kindern etwas schenken, erwarten wir von ihnen ein „Dankeschön“. Den ersten Tag werden sie danken, am zweiten Tag ebenfalls, aber nach einer Woche ist das Danken schon vergessen.

In Gottes Reich haben wir jeden Morgen neuen Grund zum Danken. Denn Gott überhäuft uns mit Geschenken, und das in alle Ewigkeit. Das hilft uns in der Vorstellung der Größe und der Herrlichkeit des Reiches unseres Gottes. Das hat der Herr uns bereitet, das werden wir sehen, wenn wir alle im Auferstehungsleib bei ihm sein werden.

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/  … wird alles so sein, wie Gott es will

13.12.2020  aus Zürich für Brandenburg:"Ich weiß, wie es weitergeht. Das Böse wird überwunden werden. In der neuen Schöpfung wird alles so sein, wie es Gott will. Das Böse wird nicht ewig regieren. Das Ende der Geschichte ist schon geschrieben. Es gibt gar kein Fragezeichen für die Zukunft. Das Ende der Geschichte ist geschrieben. Der Herr Jesus wird kommen und dann wird er das Heil schaffen in der neuen Schöpfung. So geht's weiter

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Jeden Tag und jede Nacht Gott in Ewigkeit preisen, anbeten, danken, dienen

6.12.2020 Brühl: Alle, die an diese neue Schöpfung glauben, werden vollkommen sein, wie Gott es will. Deshalb wird es perfekt sein, denn die Bewohner dieser neuen Schöpfung werden einfach perfekt sein. Gott hat sie durch seine Gnade vollkommen gemacht. Sie werden im Einklang mit Gottes Willen sein. Deshalb wird es kein Tod, kein Leiden, keine Ungerechtigkeit und keine Armut mehr geben. Ich könnte dieser Liste viele Dinge hinzufügen. […] Und wird es in dieser neuen Schöpfung Vulkane geben, wird es Erdrutsche, Erdbeben oder Überschwemmungen geben? Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, wie diese neue Kreation aussehen wird. [...] Ich weiß nicht wie die neue Schöpfung aussehen wird, aber wir wissen und wir vertrauen Gott, dass es vollkommen, friedlich und sicher sein wird. Ohne Tod und ohne Leiden. Gott möchte, dass wir dort sind. Das ist die Erlösung, die er allen Menschen anbieten möchte. Und was machen wir dort? Wir werden Gott Tag und Nacht dienen. […] Genau das werden wir in der neuen Schöpfung, wenn wir erlöst, wenn die Menschheit errettet wird, tun. Diejenigen, die Jesus nachfolgen, werden Gott Tag und Nacht dienen. Was heißt das? Oh, das ist einfach. Wir werden den Herrn Tag und Nacht preisen, wir werden ihm jeden Tag in Ewigkeit danken. Weil Gott so großartig ist, werden wir jeden Tag einen neuen Grund haben, ihm zu danken. Wir werden jeden Tag einen neuen Grund finden, dankbar zu sein, Gott anzubeten und zu preisen. Auf diese Weise werden wir Gott in der neuen Schöpfung jeden Tag in Ewigkeit dienen. Wir werden ihn preisen, anbeten, es wird kein Ende haben. Wir werden immer einen neuen Aspekt der Liebe und der Herrlichkeit Gottes entdecken und wir werden Gott einfach anbeten. So werden wir in der neuen Schöpfung dienen.

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Mit dem Verstand nicht zu fassen

19.05.2014 Sao Filipe: Wenn wir dann in der neuen Kreatur sind, in der neuen Schöpfung, werden wir nur noch eines machen, wir werden Gott danken und loben. Das kann man mit dem Verstand gar nicht fassen. Weil wir dann endlich sehen, wie groß und wie lieb Gott war, werden wir in aller Ewigkeit danken und loben.

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ verschiedene Personen, aber völlig eins

20.5.18 Washington, USA: Für alle die in der Gemeinschaft Gottes leben, gibt es noch eine andere Art zusammen zu leben. Sie werden in Gott eins sein. Die Qualität an Beziehung können wir uns unter Menschen nicht vorstellen. Es wird verschiedene Personen im Reich Gottes geben. Jeder ist verschieden, auch in der neuen Schöpfung. Jeder wird als Person bleiben, aber alle diese verschiedenen Personen werden vollkommen eins in Gott sein, weil Gott in allen sein wird. So eine wunderbare Beziehung, es ist eine Beziehung die wir uns heute noch nicht vorstellen können.

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/ Ewigkeit ist sehr sehr lang und noch länger

8.5.2016 Ralingsåsgården:  In der neuen Schöpfung werden wir nicht von unserem Werk sprechen. Wir werden eine Ewigkeit lang Gott loben und danken. Das ist ein Gedanke, der fasziniert mich. Wir haben ja keinen Begriff. „Ewigkeit“ was ist das? Sehr sehr lang und noch länger. Und wenn ich mir dann so Gedanken mache, ich sage das jetzt bildlich, jeden Morgen in der Ewigkeit wache ich dann auf und habe einen neuen Grund Gott zu loben und zu danken. Ewig werde ich immer wieder einen neuen Grund haben Gott zu loben, Gott zu danken.

Ewigkeit - In der neuen Schöpfung/  … wie Adam und Eva im Paradies

18.8.2018 Siauliai Litauen: Was hat Gott vor, was ist der große Heilsplan Gottes? Ich mache es ganz kurz: Gott hat den Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben. Adam und Eva sollten in ganz inniger Gemeinschaft auf ewig mit ihm wohnen. Sie sind aber in Sünde gefallen und wurden von Gott getrennt. Der Plan Gottes ist zu wirken, bis die Menschen wieder innige Gemeinschaft mit ihm haben in der neuen Schöpfung, wie Adam und Eva im Paradies. Das ist der Grundgedanke Gottes. Er will, dass der Mensch zu ihm zurückkommt und ewig mit ihm lebt, und alles Tun und Handeln Gottes muss man unter diesem Gesichtspunkt sehen.

Fehler in der Kirche, aber ... (eine Sammlung von Zitaten)

Fehler der Kirche: Wir entschuldigen uns für alles was wir falsch gemacht haben, aber wir sollen uns nicht schuldig und unglücklich fühlen, weil Schneider und Gott das nicht wollen

3.7.2016 Entschlafenendienst in Kanada: Auch als Kirche wissen wir, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. Manchmal wurde der Mensch wichtiger als Jesus Christus. Eigene Meinung und Regeln wurden wichtiger als das Evangelium und manche haben deswegen ihren Glauben verloren. Wir können nicht einfach sagen, dass wir das Gleiche erlebt haben. Als Kirche müssen wir uns dessen bewusst sein. Wir müssen uns bewusst sein, dass manchmal in den Gemeinden zu viel Härte und Beurteilung vorherrscht, anstelle von Liebe und Güte.Wir müssen uns eingestehen, dass es immer noch zu oft passiert, dass unsere Verhaltensweise von der Predigt abweicht. Das ist auf der einen Seite das Wort Gottes, das Evangelium, das was wir predigen und auf der anderen Seite ist die Realität. Da besteht ein großer Unterschied. Für manche wurde es zu viel, zwischen dem was gepredigt wurde und dem was sie gesehen haben. Natürlich können wir nicht die Vergangenheit ändern, aber lasst uns als Kirche, als Gemeinde, als Gläubige, als Gotteskinder dem bewusst sein und lasst uns motiviert sein. Wir möchten wahre Zeugen Jesu werden. Wir möchten, dass unsere Aussagen der Wahrheit entsprechen. … Ich möchte nicht, dass wir uns schuldig fühlen und unglücklich: „Oh, es ist unsere Schuld, wir sind so unglücklich.“ Das ist nicht der Wille Gottes. Der Wille Gottes ist eine demütige Kirche zu haben, eine demütige Gemeinde, ein demütiges Gotteskind. Wie verstehen, dass wir Fehler gemacht haben. Bitte vergib uns, wir möchten uns bessern. 

Fehler der Kirche: Schneider entschuldigt sich bei den Verstorbenen, die aber  sollen aufstehen und zu uns zurückkommen

3.7.2016 Entschlafenendienst in Kanada, aus dem Sakramentsgebet für Entschlafene: Wir denken an alle die in unserer Mitte waren und eines Tages aus welchem Grund auch immer unseren Kreis verlassen haben. Vielleicht haben sie den Ruf Jesus gehört: „Steh auf, komm zurück! Wir entschuldigen uns für alles was wir falsch gemacht haben. Bitte vergebt uns!“ Aber schaut nicht auf unsere Fehler. Schaut auf Jesus, er wartet auf euch.

Fehler wurden gemacht, aber Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen

01.07.2018 Horn-Bad Meinberg-NRW: Für manchen war das eine Riesenüberwindung, an die Vollmacht der Apostel zu glauben, die Vollmacht, die Gott uns unvollkommenen Menschen gegeben hat; mancher wurde so enttäuscht -von Menschen, von Ämtern, von Kirchen; und Gott sagt ihnen: Wenn du jetzt Heil empfangen willst, dann musst du zu den lebenden Aposteln gehen, denen habe ich Vollmacht gegeben, sie können dir helfen. Zu diesem Glauben mussten sie erst gelangen, so einfach war das für viele nicht. … Noch einmal, ohne Träumerei, ohne Phantasie, ohne Spekulation: Da kann man nur bewundern, dass es Seelen gibt, die das schaffen.

Fehler in der Kirche sind offensichtlich und der Stap kann nichts beweisen, aber man muss im Dies- und Jenseits an die Kirche, die Apostel und deren Vollmacht glauben und in die Gemeinschaft zurückkehren

06.07.2014 Bukarest/Rumänien: Heil bietet Gott in seiner Kirche, in der Kirche von Jesus Christus an. Also müssen die Seelen im Jenseits auch wie wir an die Kirche glauben. Wenn man die Christen in aller Welt und im Verlauf der Weltgeschichte betrachtet, kann schon die Frage aufkommen: „Das sind Christen und das soll der richtige Glaube sein?!" Weil wir alle schwach sind, weil alle Christen schwach sind, ist es gar nicht so einfach, an die Kirche Christi zu glauben. Man sieht zuerst die Fehler der Menschen und ihre Unvollkommenheiten in der sichtbaren Kirche. „Ich kann nicht beweisen, dass die Kirche Christi das Werk Gottes der Erlösung ist." Auch an die Kirche muss man glauben! Heil kann man in der Kirche empfangen, also in der Gemeinschaft der Gläubigen. Ich denke jetzt an die Gruppe jener, die sich das Leben genommen und Selbstmord begangen haben, weil sie mit den Menschen nichts mehr zu tun haben - von den Menschen weg - wollten und sich selbst getötet haben. Jetzt müssen sie annehmen,dass sie zurück in die Gemeinschaft der Gläubigen  müssen, um errettet zu werden; das ist nicht so einfach. Glaube an die Kirche! Wenn sie das glauben, dann könnensie getauft werden. Wenn sie volles Heil genießen wollen, müssen sie auch noch an die Apostel glauben, an das Apostelamt. Sie müssen annehmen, dass Jesus seine Botschafter gesandthat und dass er den Aposteln die Vollmacht gegeben hat, die Gabe des  HeiligenGeistes zu spenden. Das ist für viele Christen heute noch ein großes Problem. Das kann ich auch nicht beweisen, man muss es eben glauben.

Fehler in der Vergangenheit gewiss, aber sei kein Wiederkäuer. Das nützt nichts, Strich darauf, daran ist nichts mehr zu ändern! 

26.01.2014 Mulhouse: Es gibt Leute, die immer wieder von ihrer Vergangenheit sprechen. Richtige "Wiederkäuer"! Man hat sie ungerecht behandelt, sie haben viel gelitten, ihr Leben war voller Schwierigkeiten, man hat schier Unmögliches von ihnen verlangt. Sie können das einfach nicht verdauen, können diese Seite nicht drehen und wiederholen immer wieder, was gestern geschah, was man ihnen vorgestern getan hat, was sie vor zehn Jahren erleiden mussten und wie es vor fünfzig Jahren war. Sie können das einfach nicht verdauen. Und der Herr sagt uns: „Hör mal, wenn du mir nachfolgen und in mein Reich kommen willst, hör doch auf, immer nach hinten zu schauen, mach endlich einen Strich auf die Vergangenheit!“ Niemand unter uns kann wieder in die Vergangenheit zurückkehren, was damals geschah ist geschehen, was getan wurde ist getan. Jesus will uns einfach dazu bewegen: „Hör auf, nach hinten zu schauen, befasse dich mit dem, was ich heute tue und richte deinen Blick nach vorn!“ Ich möchte mich nicht lange daran aufhalten. Gewiss gab es Fehler, die getan wurden, gewiss haben wir Ungerechtes erlitten, und ein Jeder unter uns war schon in einer schwierigen Lage. Und manchmal denkt man, wie es damals war und wie es heute ist... Halt ein! Das nützt nichts, Strich darauf, daran ist nichts mehr zu ändern! Schau nach vorn!

Fehler und Schuld bleiben, aber Jesus geht als unser Verteidiger zum Vater

6.1.2019 Bern-Ostermundigen, Schweiz: Im Natürlichen sind Anwälte da, die die Schuld des Kunden bagatellisieren und sagen: Ja, er hat es ja gar nicht so gemeint und die anderen haben es auch so gemacht. Er findet Wege, ihn da heraus zu reden. Das ist bei Jesus Christus nicht der Fall. Er kommt nicht zur Verhandlung und sagt: Ach, das war doch gar nicht schlimm, er hat es nicht so gemeint. Nein, Schuld bleibt Schuld, das wird gar nicht diskutiert. Wie verteidigt er uns denn? Er kommt zum Vater und sagt: Er glaubt an mich, er hat einen tiefen Glauben. Das lebt in ihm. Er liebt mich. Er sehnt sich nach der Gemeinschaft mit mir und weil er sich danach sehnt, tut ihm seine Sünde so leid, weil sie ihn von mir trennt. Er leidet wegen seinen Fehlern und seiner Schuld, weil er nicht von mir getrennt sein will. Er ist bestrebt, es das nächste Mal besser zu tun. Das ist die Arbeit unseres Verteidigers. Er spricht unseren Glauben an, er spricht unsere Liebe zu Gott an und er spricht unsere Bereitschaft, unseren Willen an, es das nächste Mal besser zu machen, anders zu machen, anders zu werden. Nur so kann er für uns eintreten. 

Fehler in der Kirche werden von Menschen gemacht, aber das Evangelium muss nicht nur gelesen, sondern es muss gepredigt werden. Wenn der Apostel ... die Sündenvergebung ansagt und verkündigt, dann sind mir meine Sünden vergeben. Das ist nichts, was wir uns selbst einflüstern. Das Apostelamt ist göttliche Realität!

26.05.2019 Brandenburg  Wir glauben an die Predigt des Evangeliums. Ja gut, wir sehen in unserer Kirche Männer, wir alle kennen sie, die sind schwarz-weiß gekleidet. Und die sind alle nicht perfekt, unvollkommene Menschen. Und das mit Predigt, das könnte manchmal auch besser sein. Na klar, wir sehen die unvollkommenen Menschen, aber wir glauben, wenn sie das Evangelium predigen, dass das Zeugnis des Heiligen Geistes ist. Das Evangelium muss nicht nur gelesen werden, es muss gepredigt werden. Und wir müssen dem lieben Gott die Gelegenheit geben, uns zu sagen, was er heute in der jetzigen, in der heutigen Situation von uns erwartet. Und dieses Vertrauen, diesen Glauben haben wir. Ja, die Predigt ist vom Heiligen Geist inspiriert. Und auch wenn sie nicht vollkommen ist, wenn einer mal einen Fehler macht, auch wenn der Mensch nicht vollkommen ist, aber insgesamt: Durch die Predigt können wir den Willen Gottes erfahren, der sagt mir, was ich heute jetzt hier tun soll. 

26.05.2019 Brandenburg: Wir glauben an das Zeugnis des Heiligen Geistes durch das Apostelamt. Wir glauben nicht nur, dass Jesus Christus lebt und der Sohn Gottes ist, wie es im Evangelium steht, wir glauben nicht nur, dass Jesus Christus zu uns spricht durch die Predigt. Er wirkt an uns, er bereitet uns vor auf das Kommen des Herrn. Das macht er durch das Apostelamt. Und wir glauben an die Wirksamkeit des Heiligen Geistes durch das Apostelamt. Das ist fester Bestandteil unseres Glaubens. Ja, wenn der Apostel handelt, handelt er im Auftrag, im Namen Jesus Christus. Wenn der Apostel oder der von ihm beauftragte Amtsträger die Sündenvergebung ansagt und verkündigt, dann sind mir meine Sünden vergeben. Aber, Geschwister, daran müssen wir ganz fest glauben. Wir müssen das Vertrauen haben, darauf eingehen, und wer das wirklich glaubt, das kann man mit Worten nicht erklären. Das kann man nicht sehen, aber man kann es fühlen. Nach der Sündenvergebung fühlt man: Jetzt bin ich endlich frei. Jetzt ist wieder alles gut! Die Verbindung zum Herrn Jesus, die Verbindung zu Gott ist wiederhergestellt. Das ist Teil der Seligkeit, des Friedens, den die Menschen nicht erklären können. Das ist nichts, was wir uns selbst einflüstern und uns selbst motivieren. Das ist göttliche Realität.

Schlimme Fehler wurden gemacht, aber der Heilige Geist wirkt trotz allen Nöten, allen Anfechtungen und allen Fehlern kraftvoll durch die Apostel

09.06.2019 Pfingsten in Goslar: Natürlich ist auch in der sichtbaren Kirche Christi vieles geschehen, was nicht schön war. Weil Menschen eben immer Menschen sind und bleiben. Manchmal wurde der Name Jesu Christi missbraucht, um Krieg zu führen. Christen haben auch Nichtchristen verfolgt und getötet. Christen unter sich haben sich bekämpft und getötet. Und viele andere Sachen und schlimme Fehler sind begangen worden. Einfach weil Menschen einfach Menschen sind. Aber der Heilige Geist hat dafür gesorgt, dass trotz allen diesen menschlichen Unvollkommenheiten das Evangelium weitergetragen wird und dass Christen weiterhin an Jesus Christus glauben können, und ihm treu bleiben. Und wenn man sich darüber Gedanken macht, dann merkt man, wie machtvoll, wie kraftvoll der Heilige Geist gewirkt hat. Dass trotz allen Nöten, allen Anfechtungen und allen Fehlern, ja, die begangen wurden: Der christliche Glaube ist nicht gestorben!

Es gibt viele Christen, die gläubig sind und Jesus Christus nachfolgen. Wir danken dem Heiligen Geist, dass er so kraftvoll in all diesen Jahrhunderten gewirkt hat und immer noch wirkt. Wir danken dem Heiligen Geist, dass er durch das Apostolat wirkt. Seit das Apostelamt wieder besetzt ist, wirkt der Heilige Geist kraftvoll durch die Apostel. Durch sie können Menschen die Gabe des Heiligen Geistes empfangen und eine neue Kreatur in Jesus Christus werden. 

Fehler gibt es auch da, wo Apostel wirken, aber die Gabe des Heiligen Geistes wird gespendet, das Abendmahl wird gefeiert und die Braut wird vorbereitet.

09.06.2019 Pfingsten in Goslar: Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes macht es möglich, dass wir Abendmahl feiern können, und somit Leib und Blut Jesu genießen können. Durch die Apostel wirkt der Geist mächtig und sagt: Der Herr kommt bald! Aber seit das Apostelamt wieder besetzt ist, gab es viele Anfechtungen, Widerstände zu überwinden. Hier und da wurden die Apostel und ihre Anhänger, wie man sagt, auch verfolgt. Aber der Heilige Geist hat weiter gewirkt. Niemand konnte ihn aufhalten.

Auch die Apostel sind nur Menschen, die unvollkommen sind. Und auch wo Apostel wirken, gibt es Fehler. Auch da kann es vorkommen, dass menschliche Ansichten oder kulturbezogene Auffassungen sich so ein bisschen in die Predigt einmischen. Und das waren dann Predigten, wo man sagen muss: Ja, gut, dass hat mit dem Evangelium nichts zu tun. Auch die Apostel sind Menschen, die absolut unvollkommen sind. Aber diese menschliche Unzulänglichkeit hat den Heiligen Geist nie gehindert, er wirkt mächtig durch die Apostel. Und die Gabe des Heiligen Geistes wird gespendet, Abendmahl wird gefeiert. Und die Braut wird vorbereitet.

Fehler der Amtsträger gibt es, aber wir sind direkt in Jesus Christus verwurzelt und diese Verbindung ist niemals abhängig von der Qualität unserer Beziehung zum Apostel, Bischof oder sonst wem, selbst wenn die Beziehung zu ihnen schlecht ist und etwas schief läuft. 

11.06.2017 Chicago, USA, Originalzitat: Unser Ursprung ist in Jesus Christus und das ist für uns lebensnotwendig. Er hat es selbst gesagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Das ist sehr wichtig.  (…) Darum müssen wir uns zu allererst bewusst sein, dass Jesus die Wurzel ist, er ist der Ursprung. Er hat uns erwählt. Er ist unser Ursprung, er ist unser Anfang. (…) Manchmal machen wir den Fehler, dass wir meinen, das Wort Gottes oder das Heilige Abendmahl sei ein Fertigprodukt. Ihr wisst schon: Man bekommst es, man schluckt es und alles ist fertig. Das funktioniert so nicht. (…) Ich möchte es ganz offen ansprechen. Manchmal machen wir den Fehler, dass wir im Gottesdienst sind, uns über das Wort Gottes freuen und anschließend warten bis etwas passiert. Oh, ja, wir hatten Heiliges Abendmahl, mal sehen was passiert. Das ist unsere Aufgabe, wir müssen etwas daraus machen – darüber nachdenken und es umwandeln. (…)

Natürlich hören wir das Wort Gottes durch Amtsträger. Wir empfangen den Großteil des Segens durch Knechte Gottes. Wenn wir Heiliges Abendmahl empfangen, dann bekommen wir es durch Knechte Gottes gereicht. Wir lieben und respektieren sie. Das ist nicht das Problem. Aber liebe Geschwister, es ist sehr wichtig, dass unsere Beziehung zu Jesus Christus nicht an der Qualität der Beziehung zu unserem Segensträger abhängt. Das müssen wir klar unterscheiden. Das ist manchmal eine Gefahr. Wir lieben die Knechte Gottes und wir sind mit ihnen verbunden. Aber lasst uns sicherstellen, dass unsere Beziehung zu Jesus Christus niemals abhängig ist, von der Qualität unserer Beziehung zu den Knechten Gottes. Selbst wenn in der Gemeinde etwas schief läuft und die Beziehung zu unserem Priester oder zum Apostel oder zum Bischof, ihr könnt nennen wen ihr wollt, schlecht ist, dann darf das trotzdem niemals die Verbindung zu unserem Herrn Jesus beeinflussen. Unsere Verbindung ist eine direkte Verbindung zu Jesus Christus. Wir sind verwurzelt in ihm. Das ist sehr wichtig, das kann ich bestätigen. Denn eines Tages passiert etwas und die Verbindung zu dem Knecht Gottes ist nicht mehr dieselbe. Dann ist sehr wichtig, dass unsere Verbindung zu Jesus Christus dadurch nicht beeinflusst wird. Wir sind in Jesus Christus verwurzelt und diese Verbindung ist nicht abhängig von diesem oder jenem Bruder.

Geld und Zauberei als Götter

6.07 2019 Inkisi (Demokratische Republik Kongo): Wir singen: „Du bist unser Gott.“ Ist er es tatsächlich? Haben wir noch andere Götter in unserem Leben? Haben wir ein Problem in unserem Leben, bitten wir Gott um Hilfe, aber manchmal ist man nicht sicher, dass er uns helfen wird. Oder wir sind der Ansicht, er hilft uns nicht schnell genug; dann gehen wir zum Hexenmeister oder zum Zauberer und sagen: Das wird vielleicht klappen. Da hast du zwei Götter und respektierst nicht das Gebot des Herrn. Du sagt: „Ja, der liebe Gott ist mächtig, aber er hilft mir nicht genug und nicht schnell genug; somit gehe ich anderswo hin, dort werde ich vielleicht Hilfe finden.“

Hexerei und Zauberei, das kennt ihr. Es gibt aber noch einen anderen Gott, viel gefährlicher; das ist das Geld. Man könnte sagen: „Halt ein, Stammapostel, hier in Inkisi gibt es keine Millionäre. Für uns ist das Geld kein Problem.“ Das Geld ist das größte Idol unserer Zeit, und auch hier im Kongo. Dieses Geld hat so viel Macht und Einfluss auf uns, dass man bereit ist, egal was zu tun, um Geld zu erlangen. Und Gott gibt uns seine Gebote; aber wenn es darum geht, Geld zu bekommen, ist das wichtiger und man sagt: „Ich muss unbedingt dieses Geld haben, also kann ich die Gebote nicht respektieren!“

Leider haben wir immer noch zu viele Brüder und Schwestern, zu viele Amtsträger, die ihre Seele für Geld verkaufen. Um dieses Geld zu bekommen sind sie bereit zu lügen, falsche Nachrichten zu verbreiten, und sie sagen: „Ach guter Vater! Entschuldige mich, ich hab‘ jetzt keine Zeit, ich muss Geld verdienen, ich komme an einem anderen Tag.“ Des Geldes wegen vergessen sie sogar die Liebe zum Nächsten. Es ist nicht nötig, dass ich weiter fahre, habt ihr mich verstanden? Das Geld ist ein Gott geworden, ist viel stärker und hat mehr Einfluss auf uns als unser himmlischer Vater.

Geschäftspartner von Jesus als Hinweis auf unseren Kirchendienst

20.09.2020 Frankfurt-West/Deutschland: Textwort Hebräer 3,14 „Denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die erste Gewissheit bis zum Ende festhalten“ 

Deshalb will uns der Teufel immer wieder etwas anderes vormalen, weil er genau weiß: Wenn da ein Zweifel entsteht, haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Vollmacht des Apostels, dann haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Gemeinschaft.

Ein letztes Beispiel zum Anteil an Jesus Christus, das wird auch hier erwähnt, ist Anteil an der Berufung. Wer zu Jesus Christus gehört, wer von ihm erwählt wurde, ist auch zu etwas berufen, er hat Anteil an der Berufung der Gemeinde, Anteil an der Berufung Jesu Christi. Auch er ist berufen, da mitzumachen. Übrigens: Das griechische Wort, welches hier verwendet wird, kann auch mit „Geschäftspartner“ übersetzt werden; das ist jetzt ganz unschön, ist modernes Deutsch: Geschäftspartner - er ist Geschäftspartner mit Jesus Christus. Er muss da also mitmachen, er ist daran beteiligt. Das ist ein Hinweis auf unseren Dienst in der Kirche Christi, auf unseren Dienst, wenn wir uns in den Dienst Gottes stellen.“  (Im Bericht in UF 1, 2021 liest sich das so: "...Das Wort, das hier im griechischen Text verwendet wird, kann auch mit "Geschäftspartner" übersetzt werden - Geschäftspartner von Jesus Christus. Das bedeutet, dass man an seinem Werk beteiligt ist und daran mitarbeiten muss...."   so Stammapostel Schneider.)

Gehorsam kennt keinen Kompromiss

2013 in Saarbrücken: "Ein Jünger ist immer gehorsam, der bleibt am Wort Gottes, was auch kommen mag. Das ist für ihn selbstverständlich ... Es gibt für ihn keinen Kompromiss. Gehorsam, Glaubensgehorsam ist dem Herrn Gehorsam. Das ist der wahrhaftige Jünger. Wenn ihr an meinem Wort bleibt, kein Kompromiss, wir bleiben dabei auch wenn es schwer ist, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist – wir bleiben gehorsam."

Gehorsam ist lebensrettend

11.05.2019 Kindergottesdienst in Kapstadt, Südafrika:  Gott spricht zu uns. Und wie spricht er mit uns? (Der Stammapostel tritt vom Altar und geht bei den Kindern umher.)

Wie kann er uns anrufen? Habt ihr eine Idee? Ja? Wie kann er uns rufen? […] Kind antwortet: Durch unsere Eltern. […] Durch die Knechte. […] Durch Sonntagsschullehrer. […]Durch unsere Amtsträger. […] Durch unsere Familien. […]Durch den Stammapostel!

Stammapostel: Oh ja, danke, durch den Stammapostel [lacht]. Zumindest hoffe ich es [lacht]. Also, ihr habt tatsächlich alle Antworten gegeben. Er ruft uns, er ruft uns durch unsere Eltern.

 (Stammapostel tritt hinter den Altar zurück)

Lasst mich euch eine wahre Geschichte erzählen, die vor Jahren in unserer Gemeinde in Frankreich passiert ist. Wir hatten eine junge Schwester im Alter von sechs oder sieben Jahren. Sie spielte vor dem Haus der Familie. Es war Mittwoch und am Abend war Gottesdienst. Während sie spielte, rief ihre Mutter sie und sagte: „Marianne, komm. Es ist Zeit, uns auf den Gottesdienst vorzubereiten.“ Marianne war ein sehr gehorsames Mädchen. Sie kam sofort. Sie betrat das Haus und als sie sich auf der anderen Seite der Tür befand, gab es ein gewaltiges Geräusch. Boom! Sie kamen heraus und schauten, was passiert war. Ein junger Fahrer, mit noch wenig Erfahrung, fuhr sehr schnell mit seinem Auto - zu schnell. Er verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte genau an der Stelle gegen die Hauswand, an der Marianne einige Sekunden zuvor gestanden hatte. Wenn sie nicht sofort den Ruf ihrer Mutter gefolgt wäre, wäre sie umgekommen, denn das Auto und die Hauswand waren völlig zerstört. Es war furchtbar! Aber sie war nicht verletzt, denn sie war gehorsam. Seht ihr, Gott hat sie beschützt, denn sie haben jeden Morgen um den Engelschutz gebeten. Allerdings ist Gott nicht gekommen, als er das Auto sah. Er hat auch keinen Engel geschickt, der Marianne an den Haaren gezogen hat und hochgehoben, um sie von dem Auto zu schützen. Nein. Seht ihr wie Gott Marianne beschützt hat? Er hat ihrer Mutter gesagt, dass sie jetzt Marianne rufen soll. Und er hat der Marianne gesagt, dass sie zuhören und jetzt gehorsam sein soll. „Tue jetzt sofort was deine Mutter dir sagt.“ Das war der Engelschutz. Gott hat zur Marianne gesprochen, um sie zu schützen. Er hat sie durch ihre Mutter gerufen. Wie ihr gesagt habt; Gott ruft uns durch unsere Eltern. Das ist absolut richtig. Er benutzt unsere Eltern. Wir sehen, wir hören die Stimme unseres Vaters, unserer Mutter und hinter ihnen ist es Gott, der uns ruft und uns sagt, wie wir beschützt sein können.

Gehorsam ist die Sicherheit der geistlich Armen

10.11.2019 Norderstedt/Deutschland: Ich war in Asien vor einigen Tagen, und dort hat man mir erklärt, das wäre Religion, die besteht darin, dass man sagt: Lass dir nichts sagen. Du musst niemandem gehorchen. Die Wahrheit ist in dir selbst. Du musst selbst herausfinden, was gut und was schlecht ist. Also, diesen Geist hat es immer gegeben. Auch in den ganz alten Religionen: Die Wahrheit ist in dir selbst, du musst selbst herausfinden, was gut und was böse ist, lass dir nichts sagen. […] Das passt natürlich gar nicht in den Rahmen unseres Glaubens. Das war ja der Urfehler von Adam und Eva. Gott wollte, dass sie ihm gehorchen. Ich sage dir, was gut und was nicht gut ist. Lasst uns arm im Geist bleiben. Gott definiert: Das ist gut, das ist böse, das ist eine Sünde. Es gibt keine kleine und große Sünde. Jede Sünde trennt uns von Gott. Nimm sie ernst! Der Arme im Geist ist einfach gehorsam. Er weiß, der liebe Gott weiß es viel besser als ich. Und wenn ich 100 Jahre alt bin, finde ich das immer noch nicht genau heraus - er weiß es. Ich bin einfach gehorsam. Wenn er sagt, es ist gut, dann ist es gut. Wenn er sagt, das ist schlecht, dann ist es schlecht. Ich bin gehorsam. Geistliche Armut. Er wird selig. Nicht nur im Himmelreich, heute schon. Er hat immer Orientierung. Er kann immer sicher sein, wenn ich den Weg Gottes gehe, gehe ich den richtigen Weg. Ich habe null Risiko, falsch zu gehen. Ich mache keinen Fehler, wenn ich dem Herrn gehorsam bin. Also, auf diesen Komfort möchte ich nicht verzichten. Der Gläubige, der Demütige, der geistlich Arme hat diese Sicherheit: Das ist der Weg, wenn ich das mache, dann gehe ich richtig. Da brauche ich nicht lange zu überlegen, da bin ich sicher, das war der richtige Weg. Insofern ist der geistlich Arme reich. Er hat diese Sicherheit.

Gehorsam ist nicht mehr notwendig wenn ...

15.03. 2019 Colonia del Sacramento, Urugua: Als Kind muss man immer gehorsam sein. Und jetzt ist man endlich von der Kindheit herausgekommen. Jetzt hat man einen Wunsch: Ich will selbstständig sein! Ich will selbst entscheiden. Ich bin jetzt mein eigener Meister. Ich will frei sein. Und jetzt kommt dann der Apostel oder der Stammapostel und sagt: Nein, du musst gehorsam sein! Ja, das ist nicht so populär. […] Unser Auftrag besteht darin, dass wir den Glauben der Jugend stärken. Und weil sie glauben, sind sie gehorsam. […] Liebe Jugend, durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist haben wir das Leben Jesu Christi empfangen und je mehr diese Kreatur, dieses Leben in uns wächst, je inniger sind wir mit dem Herrn verbunden. Seine Gedanken werden unsere Gedanken und dann brauchen wir gar nicht mehr gehorsam zu sein. Gehorsam heißt den Willen jemand anders zu tun. Mein Ziel ist: Ich möchte nicht mehr gehorsam sein. Ich möchte, dass der Wille Jesus Christus ganz zu meinem Willen wird. Dann ist überhaupt kein mehr Gehorsam notwendig. Ich kann dann machen, was ich will, weil ich will, was der Vater will. Das ist unsere geistliche Entwicklung.

Gehorsam und Opfer sind unsere schöne Evolution

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Aber wenn man den Heiligen Geist wirken lässt, dann entwickelt sich etwas, das ist eine schöne Evolution in der Erkenntnis Gottes und man lernt Gott immer besser kennen. [...] Dem Kind sagt man: Wenn du schön gehorsam bist und wenn du dein Opfer gibst, dann wird dich der liebe Gott segnen, das ist für unsere Kinder. Wenn du schön gehorsam bist, wenn du dein Opfer gibst, dann wirst du gesegnet werden; das ist das Kind. Der Erwachsene wächst dann in einer anderen Erkenntnis. Der Erwachsene sagt dann: Ja, der Segen kommt von Gott! […] Und weil er uns so reich gesegnet hat, weil er sich für uns geopfert hat, sind wir ihm gehorsam, weil wir ihn lieben. […] Gott antwortet auf unseren Gehorsam und auf unser Opfer und segnet uns wieder, das ist unsere Evolution. War das falsch, wenn man einem Kind gesagt hat: Wenn du gehorsam bist, bringst dein Opfer, dann bist du gesegnet? Nein, das trifft immer noch zu.

Glaubensgehorsam heißt, auf eigene Ideen, Meinungen zu verzichten und seine eigene Person aufzugeben

23.03.2014 Winterthur: Glaubensgehorsam heißt: Ich glaube das und deshalb mache ich es, ich handle nach meinem Glauben. Der Glaubensgehorsam ist ein Auftrag. Man muss auf seine eigenen Ideen verzichten, man muss seine eigene Person aufgeben, man muss auf manches Eigene verzichten […]Wir sind einfach im Dienst des Herrn. – Geistliche Opfer bringen, sich ganz und gar dem Herrn hingeben und auf seine eigene Meinung verzichten und dem Herrn nachfolgen und dienen. – „Geistliche Opfer.“

09.04.2017 Panama City, Panama: Wenn wir demütig und gehorsam sind, kann Gott uns segnen. Was gesegnet ist, ist auch stark. Und was ist hier die Taktik des Bösen? Er will uns binden, dass wir nicht länger Gehorsam sind. Also greift er unsere Demut an. Er sagt uns: „Hey, deine Gedanken und deine Meinung ist nicht so schlecht. Warum machst du immer das was andere dir sagen? Du bist nicht dumm. Du bist erwachsen. Du weißt was zu tun ist. Folge deiner eigenen Meinung und deinen eigenen Gedanken. Lasse es nicht zu, dass sie dir immer  sagen, was du tun sollst.“ Und mit einmal folgen wir unseren eigenen Weg, anstelle des Weges den unser himmlischer Vater uns gelegt hat. Weil wir durch unsere eigenen Ideen und Meinungen gebunden sind, sind wir nicht länger Gehorsam und dadurch nicht länger gesegnet.  Ohne Segen werden wir schwach und dann kann der Böse kommen, um uns das  ewige Leben zu rauben. Er hat den Kampf gewonnen.

Glaubensbefehle: Man muss glauben, ihm vertrauen, seine Seele pflegen und den Aposteln folgen

5.4. 2020 in Strasburg: „Wenn wir zu Jesus „unser Meister“ sagen, dann ist das nicht irgendwelche Gewohnheit, sondern weil wir seine Autorität erkennen, er hat das Recht, uns Befehle zu erteilen. Darüber hinaus hat er unser Vertrauen, und wir haben schon oft erlebt, dass jeder, der seine Worte in die Tat umsetzt, gesegnet wird. Was sind das für Befehle, die der Herr uns gibt betreffs unseres Heils? Er sagte seinen Jünger: „Fürchtet euch nicht in der Bedrängnis, glaubt Gott und auch mir.“ Das ist ein Befehl, dem niemand wiedersprechen kann. Um sich Gott zu nähern und errettet zu werden, muss man Gott und Jesus glauben. Und das ist sehr wichtig, wenn man in Leid und Trauer kommt. Liebe Geschwister, glauben heißt vertrauen. Das ist der Befehl des Tages.[…] Durch seine Worte wollte uns der Herr sagen: Das irdische Leben hier auf Erden ist eine Sache, das ewige Leben ist aber viel, viel, viel wichtiger. […] Noch ein Befehl, den der Herr seinen Aposteln gegeben hat. Er hat ihnen einen ganz besonderen Auftrag erteilt: „Gehet hinaus in alle Nationen, taufet sie in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie zu halten was ich euch befohlen habe.“ Dadurch hat er dem Apostelamt spirituelle Autorität gegeben und die Macht, das Heil zu übermitteln. Alles, was zum Heil nötig ist, hat er den Aposteln anvertraut. Und die heutigen Apostel haben die gleichen Befugnisse. Der Herr hat sie gesandt und sendet sie heute ebenfalls. Ich schlussfolgere somit, liebe Geschwister: Solange wir in enger Gemeinschaft mit dem Apostelamt bleiben, wird uns der Herr immer geben, was zur Rettung unserer Seele nötig ist. […] Das sind drei geistige Befehle des Herrn: Man muss glauben, ihm vertrauen, seine Seele pflegen und den Aposteln folgen; sie sind es, die uns alles übermitteln, was wir brauchen. […] Er gab noch einen anderen Befehl, und sagte seinen Jüngern: „Liebt euch untereinander wie ich euch geliebt habe.“ Da geht es nicht mehr um Hilfeleistung in einer schweren Zeit, dem Nächsten zu helfen in materiellen Sachen. […] Das will für uns heißen: Trage bei zur Rettung seiner Seele! Das ist eine geistige Dimension. Die Befehle, die der Herr den Seinen gab, hat er nicht allen Menschen gegeben, sondern nur seinen Jüngern. Aber den Befehl der Liebe gibt Jesus heute auch uns. Wir sollen uns gegenseitig ermutigen und für den Anderen beten. Wir sollen unserem Bruder und unserer Schwester helfen, treu zu bleiben, in der Gemeinschaft mit Gott zu bleiben, den Glauben nicht aufgeben, sich nicht Gott widersetzen, sondern ihm vertrauen. Liebe Geschwister, das ist nicht nur die Pflicht der Amtsträger, es ist die Aufgabe aller Gotteskinder.“

Glaubensregeln: Die Regel für diesen Wettkampf heißt: Du musst dich an der Lehre der Apostel orientieren. Du kannst nur selig werden in der Gemeinschaft der Gläubigen. , - egal, was kommt. Wer vorher aufhört, verliert.

3.1.2021, Winterthur: "Der Christ läuft ein Rennen, „ein Wettkampf“, damit will der Geist Gottes zeigen, dass die Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu Christi kein Spaziergang ist und alles andere als komfortabel. Ein Wettkampf ist es, d.h. es kostet viel Mühe, es kostet viel Kraft! Man muss viel Eifer zeigen. Man muss viel Energie anwenden. Es reicht nicht, angemeldet zu sein, um teilzunehmen. Nein, man muss sich Mühe geben, um so zu werden, wie Gott es will. Und sich dem Willen Gottes anzupassen, das kostet Mühe und Arbeit. Das wird auch dieses Jahr der Fall sein. Da muss man ständig daran arbeiten, also bequem ist das mit Sicherheit nicht. Es kostet Mühe, es kostet viel Arbeit. Das wird natürlich nicht so gut aufgenommen heut. Es muss ja alles komfortabel sein. Aber die Vorbereitung auf das Kommen Jesu Christi ist nicht komfortabel. Es ist ein Kampf, ein Rennen. Wenn von „Wettkampf“ die Rede ist, heißt das auch, dass es eine Möglichkeit des „Scheiterns“ gibt. Bei einem Wettkampf gewinnen nicht alle, nur einer. Ein „Wettkampf“ heißt auch: „Es gibt die Möglichkeit des Scheiterns“! Um zu „gewinnen“, um die Krone des ewigen Lebens zu erhalten, muss man eben „bis ans Ende“ ausharren. Es reicht nicht, noch einmal: „angemeldet zu sein, teilzunehmen“, man muss bis ans Ende, was auch immer kommt, was auch immer vorkommt, muss man immer weiter kämpfen, arbeiten, schaffen, wirken bis ans Ende, - egal, was kommt. Wer vorher aufhört, verliert. Das Bild zeigt es, genauer kann man es gar nicht sagen. Das Bild eines Wettkampfes. Und wer nicht bis ans Ende ausharrt, der verliert. Paulus sagt dazu auch: Einen Wettkampf kann man nur gewinnen, wenn man die Regeln respektiert. Das ist ja klar, ob es jetzt olympische Spiele sind, irgendein Wettkampf: Wer sich nicht an die Regeln hält, der kann nicht gewinnen. Und die Regeln? Die bestimmen wir nicht. Die bestimmt Gott! Die bestimmt Jesus Christus. Die Regel für diesen Wettkampf heißt: Du musst dich an der Lehre der Apostel orientieren. Die verkündigen das Evangelium. Eine andere Regel ist: Du kannst nur selig werden in der Gemeinschaft der Gläubigen. Ein Einzelgänger kann das Ziel nicht erreichen. Ich belasse es dabei, bei diesen zwei Regeln: Lehre der Apostel, Gemeinschaft der Gläubigen. Ohne diese Regeln, wenn man diese Regeln nicht respektiert, kann man den Wettkampf nicht gewinnen […]

 

Gott hat entschieden, dass wir Schneiders Rede von 2019 in Kanada essen und verdauen sollen, und das ist keine Erfindung der Neuapostolischen Apostel! Deswegen hier 10, aus meiner Sicht aber unverdauliche Zitate daraus:

Obwohl Stap Schneider zu Beginn seiner Predigt feststellt, dass "Gott tut was er will. Das bedeutet auch, dass wir ihn nicht wirklich verstehen können, weil sein Wille und seine Gedanken weit über unser Verständnis hinausgehen. Darum können wir auch nicht sagen, dass wir seinen Willen nicht akzeptieren. Wir können ihn nicht verstehen", hindert ihn das nicht an den folgenden, dezidierten Aussagen über das, was Gott gefällt, seinen Willen, seine souveräne Unabhängigkeit, Unbeeinflussbarkeit, seine Entscheidungen, Beschließungen, Erwählungen und seine Sehnsucht. Es wird immer deutlicher: Niemand kennt und versteht Gott besser als Stammapostel Schneider:

Gott tut nicht nur das.wonach er sich sehnt

18. August 2019 Brampton, Kanada: Das heißt aber nicht, dass Gott ohne Regeln, ohne Grund oder auf willkürliche Weise arbeitet. Nein! Das ist der wichtige Punkt: Gott ist treu. Wir können uns auf ihn verlassen. Er ist die Wahrheit. Er ist der Gerechte. Er ist der Liebende. Er sagt, was er tut und er tut, was er sagt. Er ist also nicht nur jemand, der Macht hat und genau das tut, was er will, ohne dass jemand seinen Willen versteht. Er tut nicht nur das, wonach er sich sehnt. Nein!

Gott tut, was ihm gefällt, und es ist ganz offensichtlich sein Wille, dass der Mensch mit ihm lebt

18. August 2019 Brampton, Kanada: Jetzt ist es interessant zu wissen, was Gott nun gefällt. Was will er? Was ist sein Wille? Es ist ganz einfach: Von Anfang an schuf Gott den Menschen, um in Gemeinschaft mit ihm in seinem Reich zu leben. Der Wille Gottes ist sehr einfach zusammenzufassen. Es ist ganz offensichtlich, dass Gott möchte, dass der Mensch mit ihm lebt und in alle Ewigkeit Gemeinschaft mit ihm hat. Deshalb hat er den Menschen er-schaffen und das ist sein Wille - und das war schon immer sein Wille. Das ist sehr leicht zu verstehen. Gott möchte, dass der Mensch Gemeinschaft mit ihm hat und der Sündenfall hat daran nichts geändert. Der Wille Gottes bleibt von Anfang an derselbe und egal wie sich der Mensch verhält, es ändert nichts am Willen Gottes. Er möchte, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben. Das ist der Wille Gottes und er tut, was er will. Er tut, was ihm gefällt. Es ist gut zu wissen, was auch immer Gott tut, es immer für den gleichen Zweck: Er möchte, dass alle Menschen Gemeinschaft mit ihm haben. Er möchte, dass alle Menschen gerettet werden.

Gott sagt: Ich mache was ich will und du musst es einfach akzeptieren! Diskutiere es nicht.

18. August 2019 Brampton, Kanada: Es gibt nur einen Weg zu Gott: Der Mensch muss an Jesus Christus glauben. Ich weiß, dass es heute viele gibt, die dem nicht mehr zustimmen und sie haben beschlossen, dass es andere Wege geben muss, um zu Gott zu kommen. Dies ist definitiv nicht der Fall und Gott braucht uns hier nicht zu verstehen. Er sagt einfach: „Ich tue, was mir gefällt. Ich mache was ich will und du musst es einfach akzeptieren! Diskutiere es nicht. Es ist kein Gegenstand einer Debatte. Es ist, wie es ist.“

Gott hat uns gerufen, damit wir mit Wasser und Geist getauft werden

18. August 2019 Brampton, Kanada: Wir können nicht verstehen, warum Gott den einen jetzt und den anderen später oder sogar noch später ruft. Wir können es nicht erklären. Wir müssen es demütig akzeptieren: Es ist die Entscheidung Gottes.

Wir wissen nur, dass er uns gerufen hat. Woher wissen wir das? Weil er es uns ermöglicht hat, mit Wasser und mit Geist getauft zu werden. Das ist der Ruf an uns, Brüder und Schwestern, uns wurde die Möglichkeit gegeben, aus Wasser und Geist wiedergeboren zu werden. Das ist der Ruf. Gott hat beschlossen, uns zu erwählen. „Ich habe sie in der Zeit der Kirche gerufen und sie werden Teil der Kirche Christi sein. 

Gott will, dass du den Aposteln in der Kirche Christi nachfolgst

18. August 2019 Brampton, Kanada: Wenn sie den Aposteln nachfolgen, werden sie auf die Wiederkunft Christi vorbereitet sein und in die Lage versetzt, als Erstlinge in das Reich Gottes einzutreten.“ Das ist der Ruf an uns! Das ist relevant für uns. Wir verstehen nicht, warum wir erwählt wurden oder warum er es so macht und nicht anders. Es ist der Wille Gottes. Wir müssen es akzeptieren. (…) Du kannst in das Reich Gottes eintreten. Er erschafft unser Heil, aber er wird dies nur für diejenigen tun, die ihm bis zum Ende vertrauen. Er wird seinen Plan erfüllen. Wir sind gerufen, Teil der Braut Christi zu sein, um von den Aposteln in der Kirche Christi darauf vorbereitet zu werden, als Erstlinge in das Reich Gottes einzutreten. Er wird es machen! Niemand kann ihn daran hindern. Er wird sicherstellen, dass alles so funktioniert, wie er es beschlossen hat. 

Gott macht keine Voraussagen, was er beschlossen hat, ist für ihn schon passiert

18. August 2019 Brampton, Kanada:  Jesus versprach, dass er bei den Aposteln bis zum Ende ihrer Sendung sein werde. Erinnert ihr euch an das Bild in der Offenbarung, in dem der Drache versucht, die Frau anzugreifen, aber niemand verhindern kann, dass der Knabe geboren wird und zu Gott kommen wird (vgl. Offenbarung 12, 1-5). All die Textstellen bedeuten, dass Gott dafür sorgt, dass das, was er beschlossen hat, auch geschehen wird. Für ihn ist es schon passiert. In der Offenbarung werden immer Dinge in der Vergangenheitsform beschrieben - ich hoffe, dass dies auch in der englischen Bibel der Fall ist. Was dort beschrieben ist, ist nicht etwas, was noch passieren wird. Es wird als etwas beschrieben, was bereits stattgefunden hat. Für Gott existiert keine Zeit. Er macht keine Vorhersagen! Er weissagt nichts! Sondern er beschreibt eine Realität, denn er steht über der Zeit. Für ihn ist es klar. Es ist bereits geschehen. Niemand kann es verhindern. Keine Sorge, der Böse wird die Kirche nicht überwinden! Die Apostel werden ihre Aufgabe bis zum Ende erfüllen können und die Braut Christi wird in das Reich Gottes eintreten. 

Gott ist noch nicht gekommen, weil er noch nicht kommen wollte

18. August 2019 Brampton, Kanada: Er wird es tun, aber das bedeutet auch, dass die Zeit begrenzt ist. Er wird kommen, wenn er sich entscheidet zu kommen. Und wieder können wir kleinen Menschen ihn nicht beeinflussen. Er muss nicht auf uns warten. Er ist nicht vom Menschen abhängig. Er kann kommen und seinen Sohn senden, wann immer er will. Er ist noch nicht gekommen, aber das ist nicht, weil er nicht kommen konnte - es ist, weil er noch nicht kommen wollte. Er braucht uns nicht, um seinen Erlösungsplan zu erfüllen. Ich habe kürzlich gesagt: Jesus hätte schon vor fünfzig Jahren kommen können und all diejenigen zu sich nehmen, die bereits vorbereitet waren. Er ist weder durch eine Anzahl noch durch eine Gruppe von Personen begrenzt. Er kann mit Wenigem Großes erreichen. Er hätte vor fünfzig Jahren kommen können. Wenn er es nicht getan hat, ist es nur, weil er noch nicht kommen wollte, weil er uns liebt und er uns die Chance geben möchte, vorbereitet zu sein. Er tut, was ihm gefällt, aber das bedeutet auch, dass wir es ernst nehmen.“

Gott gibt vielleicht eine zweite Chance

18. August 2019 Brampton, Kanada: Manchmal wird mir gesagt: "Ja, Stammapostel, aber wenn wir nicht Teil der Braut Christi sind, können wir doch bereits schon im Friedensreich errettet werden." Was immer der Herr will, er tut es. Er hat mich heute in dieser Zeit gerufen. Ich kann es nicht als gegeben ansehen, dass er mich wieder im Reich des Friedens rufen wird! Er tut was er will. Ich kann nicht sagen: „Ich war nicht bereit, Vater, gib mir eine zweite Chance.“ Vielleicht wird er es tun, vielleicht auch nicht. Ich versuche nun nicht, Menschen zu bedrohen und zu sagen: „Sei vorsichtig!“ Aber wir müssen uns bewusst sein, dass wir als Menschen Gott nicht sagen können, was er zu tun hat. Er hat uns jetzt gerufen: „Bitte komm! Entscheide dich heute.“ Ich habe keine Ahnung und ich habe keine Möglichkeit, Gott zu beeinflussen.

Gott hat entschieden, dass wir die gehörten Worte der Apostel essen und verdauen sollen-  dies ist keine Erfindung der Neuapostolischen Apostel

18. August 2019 Brampton, Kanada: Um errettet zu werden, müssen wir in jeder Situation einen starken Glauben haben, und der einzige Weg, diesen Glauben zu stärken, besteht darin, auf die Verkündigung des Evangeliums durch die Apostel zu hören. Dies ist wichtig, wenn es um uns und unsere Vorbereitung auf die Wiederkunft des Herrn geht.

Wenn ich „zu hören“ sage, geht es nicht nur darum zuzuhören und zu sagen: „Ah ja, er hat dies und das gesagt.“ Wir müssen es essen! Wir müssen es verdauen! Wir müssen damit arbeiten. Das ist heute unser Problem. In unserer Gesellschaft sind wir es gewohnt, Fastfood zu essen - ich nehme an, dass es in Kanada dasselbe ist wie in Frankreich und Europa. Wir haben Fastfood, das bereits fertig ist zu essen. Alles ist vorbereitet. Alles ist bereit. Das ist beim Wort Gottes nicht der Fall. Wenn du das Wort Gottes nutzen willst, musst du es verdauen, damit arbeiten und darüber nachdenken. Du musst dich fragen: „Was bedeutet das für mich? Was will Gott, dass ich tue? “Je mehr du verdaust, je mehr du mit dem gepredigten Wort Gottes arbeitest, desto stärker wird dein Glaube sein. Auch dies ist keine Erfindung der Neuapostolischen Apostel, um sicherzustellen, dass die Kirchen voll sind. Es ist der Wille Gottes. Er tut, was ihm gefällt. Er trifft die Entscheidung - und er hat entschieden, dass dies der einzige Weg ist, um den Glauben zu stärken. Höre auf Gottes Wort, esse sein Wort und verdaue es, arbeite damit.

Gott antwortet manchmal und manchmal nicht

18. August 2019 Brampton, Kanada: Liebe Brüder und Schwestern, das ist die tiefe Bedeutung unseres Glaubens. Wir können nicht beten und Gott sagen, was er tun soll. Das wird niemals funktionieren. Selbst wenn wir alle zusammen beten, um jemanden zu retten, ist dies keine Garantie dafür, dass Gott es tun wird. Ich habe diese Erfahrung oft gemacht. Manchmal antwortet er, manchmal nicht. Unser Gebet sollte zuerst Ausdruck unserer Liebe zu unserem Nächsten, unserer Liebe zu Gott sein:

„Himmlischer Vater, hilf mir. Ich möchte auf ewig bei Dir sein. Ich möchte Dir Nahe sein. Lieber himmlischer Vater, hilf meinem Nächsten. Gib ihm die Kraft, mit Dir in Gemeinschaft zu bleiben. Und im Übrigen sind das nur meine Wünsche, Du wirst alles richtig machen.“

Das ist ein anderer Ansatz! Wisst ihr, manche Menschen sind davon überzeugt, dass Gott tun wird, was sie wollen, wenn sie nur laut genug schreien oder genug Geld geben. Das wird niemals funktionieren. Ganz ehrlich, das ist ein Mangel an Respekt vor Gott. 

AnkerGott/ Gottesliebe für alle Menschen gleich

22.10.17 in Nürnberg: Wir können nicht behaupten, dass die neuapostolischen Christen besser sind als andere, dass sie größer sind als andere, dass sie bei Gott mehr gelten und dass Gott sie mehr liebt. … Ja wir sind Gottes Kinder, wiedergeboren aus Wasser und Geist. Wir haben eine besondere Verantwortung, wir haben besonderen Dienst zu verrichten. Aber bei Gott gelten wir nicht mehr! Damit müssen wir leben, dass Gott alle Menschen gleich liebt.

13. Januar 2019, Benguela, Angola: Das Wichtigste für uns ist: Mein Nächster ist auch von Gott berufen. Gott liebt ihn, wie er mich liebt. Das hilft uns, das Anderssein zu überbrücken. Das Wichtigste ist nicht, wie der andere ist, sondern das Gott ihn berufen hat und ihn liebt.

AnkerGott /  kann fordern

6.09.2018 Merlebach, Frankreich: Es stimmt, dass diese Opfergeschichte, wo Gott Abraham befohlen hat, seinen Sohn zu opfern, uns heute sehr wunderlich erscheint. Es gibt dahinter offensichtlich einen Sinn. Gott hat ihn gebeten: „Gib mir deinen Sohn“. Und er wollte es auch Abraham verständlich machen: Du gibst mir alles. Diesen Sohn habe ich dir gegeben. Ich habe ein Wunder gemacht. Deine Frau war unfruchtbar, ich habe dir aufgrund meiner Allmacht ein Kind gemacht, ich habe dir ein Kind geschenkt, aber das ist ein Geschenk, du verdienst es nicht, ich kann es von dir zurückfordern, weil das eine Gnade ist, die du nicht verdient hast. Abraham hat diese Gnade erkannt, indem er sagte: Gott bittet etwas Unmögliches von mir, aber er hat dazu das Recht, denn er ist es, der es mir geschenkt hat, er kann es von mir zurückfordern. Gott wollte ihm zeigen: Du schuldest mir alles, alles was du hast, kommt von mir. 

AnkerGott / muss gar nichts

6.09.2018 Merlebach, Frankreich (Schluss): Offensichtlich kann man sofort die Parallele ziehen: Gott der Vater hat seinen Sohn für uns geopfert. Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied: Gott schuldet uns gar nichts. Wir haben keinen Verdienst ihm gegenüber, Gott schuldet uns nichts, er ist vollkommen, er hat keine Schuld uns gegenüber, wir haben eine Schuld bei ihm. Und um uns seine Liebe zu beweisen, hat er seinen Sohn für uns gegeben. Und die Geschichte des Opfers von Isaak erlaubt uns, noch besser auch die Liebe Gottes zu uns zu ermessen. Abraham hat er gebeten: „Gib mir deinen Sohn, denn du schuldest mir alles“, und im letzten Augenblick sagte er: „Es ist gut, ich habe gesehen, dass du es angenommen hast, dass du verstanden hast, dass alles Gnade ist, du kannst deinen Sohn behalten“.
Aber Gott, er selbst, in seiner großen Liebe zum Menschen, der vor ihm kein Verdienst aufweisen kann, Gott muss gar nichts, er ist bis zum Ende gegangen, und er hat seinen Sohn für unser Heil geopfert. Das ist der Unterschied.

AnkerGott /  Mitgliederschwund aber Gott sammelt in Afrika

30.12.18 Rheinberg: Gott verfolgt seinen großen Erlösungsplan. Ich hab das den Brüdern geschrieben ausnahmsweise mal. Also dann und wann muss man das auch mal erwähnen: Es werden jährlich über 200.000 Seelen versiegelt in der Neuapostolischen Kirche weltweit. Immerhin. Ich hab die Zahl jetzt nicht mehr genau im Kopf, aber es sind weit über 200.000 auch dieses Jahr Versiegelungen weltweit 2018.
Also ganz am Untergehen sind wir halt nicht. Er hat Großes getan. Jetzt weiß ich, kommt sofort wieder: Ja, in Afrika oder was weiß ich wo, aber hier in Deutschland nicht. (...)

So, jetzt könnte man sagen: Ja, aber was ist das mit dieser Braut da, mit dieser Sammlung der Braut? Da muss ich wieder drauf zurückkommen, Gott arbeitet in einer anderen Dimension! Das betone ich immer wieder. Für Gott hat die Zeit keine Bedeutung, Geographie auch nicht. Die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland, die hat Gott nicht erfunden. Das ist für ihn bedeutungslos. Belanglos!
Ja, er sammelt die Braut, er hat in der Gegenwart gesammelt, in der ersten Christenheit. Dann war das Werk Gottes in Europa sehr stark. Er hat ja dort seine Braut gesammelt.
Jetzt sammelt er weiter in Europa, jetzt ist er aber auch nach Afrika gegangen und in andere Länder. Und wir sind hier betrübt, die haben jetzt Erfolg. Wir haben hier weniger Erfolg. Wir müssen uns bewusst sein, Gott ist über der Zeit. Für ihn ist Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft immer präsent. Er kennt dieses Zeitlimit nicht, er kennt auch die geographischen Grenzen nicht. Er bereitet sich ein Volk zu. Und das macht er in allen Zeiten. Wir sehen nur heute. Er sieht das ganz anders. (...)

Ja, Gott ist mit uns ... aber früher war es doch ganz anders. Mensch waren wir da erfolgreich, da ging es bergauf. Heute hört sich das ganz anders an. Wo ist denn Gott?
Was hat Gott dem Gideon gesagt: Du, ich verfolge meinen Plan. Ich will das Volk erlösen, ich brauch dich dazu. Mach mal! Und dann hat Gott ihm gesagt, er soll sich eine Truppe aussuchen: 300 Mann. Und mit diesen 300 Mann ging er in die Schlacht. Ja, die selber haben gar nichts gemacht. Die hatten lediglich eine Trompete und einen Krug, mit dem haben sie nicht viel machen können. Gott selbst hat das Problem gelöst. 300 Männlein, die wurden ausgesucht, nicht weil sie ihre kriegerischen Errungenschaften oder Fähigkeiten hatte. Er hat sie einfach genommen, die sich hingelegt haben und das Wasser direkt vom Bach getrunken haben, ohne die Hände zu benützen, wie Hunde das Wasser geleckt haben.
Also, nur um zu zeigen: Es gibt überhaupt nicht um deren Fähigkeiten. Er hat nur 300 genommen. Die Feinde waren 400 oder 500 mal mehr. Das war dem lieben Gott egal. Mit dieser kleinen Truppe hat er was ganz Großes gemacht.
Er hat die Erlösung für sein Volk geschaffen.

AnkerGott / Mitgliederschwund

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Wir stellen uns vor, wir müssten zahlreicher sein, damit der Erlösungsplan sich verwirklichen kann, und Gott sagt uns: „Das ist aber nicht deine Angelegenheit, ich bin es, der entscheidet, wie viele Opferwillige ich brauche im Reich Gottes, es ist meine Aufgabe zu wissen, wie viele Erstlinge ich brauche, um diesen Dienst im Friedensreich zu erfüllen.

Weil wir offensichtlich nur die Hälfte des Drittels eines Zehntels dessen sehen, was Gott tut, sehen wir nur das von heute, hier in Merlebach, in Frankreich, in der Schweiz, was in Belgien ist, was es sonst und anderswo in der Welt gibt.

Aber für den lieben Gott gibt es nicht die Zeit, in der die Seelen zubereitet worden sind, ob es hundert Jahre sind oder ob sie in 50 Jahren zubereitet wurden, das spielt keine Rolle. Wir denken in Ländern, für den lieben Gott existieren keine Grenzen, er macht sich lustig darüber, Grenzen sind eine Erfindung der Menschen. Er braucht es nicht, dass es so und so viele gibt, die französisch sprechen, und so und so viele eng-lisch und manche tshiluba, das ist für ihn überhaupt nicht wichtig, er kommt damit zurecht.

AnkerGott und die Zukunft

02.03.2014 Halberstadt: Gott ist ewig. Für ihn gibt es keine Vergangenheit, gibt es keine Gegenwart, gibt es keine Zukunft. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft ist für ihn Gegenwart. Ich will jetzt gar nicht lange darüber sprechen, aber was heißt das ganz klar? Das heißt, als Gott seinen Sohn geopfert hat, hatte er die ganze Vergangenheit der Menschheit vor Augen, aber auch die ganze Zukunft. Die Zukunft heute war damals schon vor 2.000 Jahren Gegenwart für Gott. Das heißt jetzt ganz einfach: Als Gott seinen Sohn geopfert hat, hat er die Menschen von heute gesehen. Er hat auch die gesehen, die ihn heute verspotten. Er hat die gesehen, die ihn heute verleugnen. Er hat die gesehen, die heute sein Gesetz überhaupt nicht respektieren. Er hat die gesehen, die ihn heute bekämpfen. Er hat die gesehen, die heute gegen ihn arbeiten, seine Schöpfung zerstören. Er hat die gesehen, die heute die Menschen, die er gemacht hat, bekämpfen, töten, foltern. Die alle hat er gesehen, die alle hatte er vor Augen. Dann hat er seinen Sohn geopfert für diese alle. … Da merkt man, wie groß die Liebe Gottes ist. Gott ist allwissend.

14.07.2019 Graz, Österreich: Ich komme zurück auf den Begriff: “Ich kenne dich, ich kenne deine Werke.” Es ist für den Menschen ein bisschen kompliziert, sich das vorzustellen, aber für Gott gibt es die Zeit ja nicht, er steht über der Zeit, für ihn sind Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit - alles Gegenwart.
Er wusste vor über 2000 Jahren genau, was ich letzte Woche gemacht habe. Das ist für uns ein wenig kompliziert, aber es ist Tatsache, für Gott ist auch die Zukunft Gegenwart.
Also vor 2000 Jahren wusste er genau, was ich in dieser Woche machen werde.
Er wusste genau, wie sich die Menschen in all den Jahrhunderten benehmen werden. Er wusste genau, wie die Menschen heute zu ihm stehen werden. Das wusste Gott schon vor 2000 Jahren, weil die Zukunft für ihn Gegenwart ist. In diesem Wissen hat er seinen Sohn geopfert für dich und für mich. Mag einer sagen: “Das ist sehr theoretisch!” Für mich ist das nicht so. Der liebe Gott wusste genau, wie die Menschen heute sind. Er wusste genau, was ich bin und wie ich reagiere, was ich falsch machen
werde; zum zehnten Mal hat er mir etwas gesagt und zum hundertsten Mal habe ich es nicht gemacht. Trotzdem hat Jesus Christus sein Leben am Kreuz gelassen für mich,

AnkerGott / die neue Schöpfung und der neue Mensch

22.06.2014 Mbuji-Mayi/D.R. Kongo: „Aber für diese neue Schöpfung macht er die Dinge in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst will er neue Menschen schaffen, und diese neuen Menschen sollen seinem Willen entsprechen, dem Willen Gottes. Und wenn er diese neuen Menschen geschaffen hat, die dem Willen Gottes entsprechen, dann wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und dann wird er diese neuen Menschen in diese neue Schöpfung setzen.“

26.10.2014 Kinshasa/D.R. Kongo:  Die Menschen möchten, dass Gott sofort den Frieden auf Erden herrschen lässt, aber Gott hat einen anderen Weg gewählt: er will zuerst neue Menschen schaffen, Menschen, die dazu fähig sind Gott zu gehorsam zu sein und sich für Gott zu entscheiden. Und wenn diese neuen Menschen geschaffen sind, die, die sich für Jesus, für Gott entschieden haben, dann wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, für diese und nur für diese. Und wenn alle Menschen sich dem Willen Gottes untergeordnet haben, dann werden sie in das Reich Gottes eingehen und dort wird dann Frieden herrschen.

AnkerGott / Personen im Reich Gottes wie auf der Erde, aber …

20.5.2018 Washington, USA, Pfingsten : Es wird verschiedene Personen im Reich Gottes geben. Jeder ist verschieden, auch in der neuen Schöpfung. Jeder wird als Person bleiben, aber alle diese verschiedenen Personen werden vollkommen eins in Gott sein, weil Gott in allen sein wird. So eine wunderbare Beziehung, es ist eine Beziehung die wir uns heute noch nicht vorstellen können.

Durch die Hilfe des Heiligen Geistes werden unsere Gedanken und unser Sein gestaltet, dass wir ein Vorgeschmack dieser Gemeinschaft schon heute mit unseren Brüder und Schwestern erleben können. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes können wir alles überwinden was uns trennt. (…)
Wegen der Gier nach Reichtum, Ehre und Macht, sind viele Menschen bereit sich gegenseitig zu beißen und zu verschlingen. Aber wenn unsere Gedanken und unsere Wünsche durch den Heiligen Geist gestaltet werden, können wir dieses überwinden. …
Unsere Unterschiede sind kein Hindernis mehr sondern ein Segen, denn wir möchten ein Team werden. Ein Team, das mit uns für Gott kämpft, ein Team, das von ihm gerufen wurde und ihm dient und sein Evangelium verkündigt.

AnkerGott / Beziehung der Menschen im Reich Gottes

3.6.2018 Bern-Ostermundigen: Was ist mit der Nächstenliebe? Auch die hört nicht auf, die wird dann auch vollkommen, weil wir im Hochzeitssaal und später in der neuen Schöpfung sind. Die Menschen leben in neuen Verhältnissen, sie sind dann alle voll der Liebe Gottes. In dieser innigen Verbindung mit Gott ist auch die Beziehung zwischen den Menschen ganz anders aufgestellt. Alles Sündhafte ist weg, alles Menschliche ist weg, sie sind ganz zu Gott hin orientiert, Gott ist alles in allem, die Beziehung zwischen den Menschen selbst ist eine göttliche Beziehung, die auf Gott basiert, von Gottes Liebe erfüllt. Das Ziel des ganzen Geschehens ist die ewige Liebe, dass wir ewig in der Gemeinschaft mit Gott leben, und dass zwischen den Menschen so ein Abbild der trinitarischen Beziehung ist. Die Beziehung aller Menschen basiert nur noch auf der Liebe. Das ist unsere Zukunft.

AnkerGott / Göttliche Botschaft hat mehr Bedeutung als die wahrnehmbare Wirklichkeit

Weihnachtlichen Leitgedanken 12. 2018: Und das Wiederkommen des Herrn lässt auf sich warten. Lassen wir uns durch solche Überlegungen nicht verunsichern. Erinnern wir uns: Jesus hat seine Apostel vor den Schwierigkeiten gewarnt, die ihnen begegnen würden, und dass er wiederkommen würde, wenn man es nicht meint, beschreibt die Schwierigkeiten in der heutigen Zeit. Folgen wir dem Beispiel der Hirten, indem wir der göttlichen Botschaft mehr Bedeutung beimessen als der wahrnehmbaren Wirklichkeit. Konzentrieren wir uns auf die Liebe Gottes: Er stellt uns in der Kirche und durch die Apostel alle notwendigen Mittel zur Verfügung, um Teil der Brautgemeinde zu sein!

Gottesbilder, aber wir haben den Herrn Jesus als Gott

06.01.2013 in Heidelberg (noch vor der Ordination): Es gab in der Geschichte der Menschen viele Gottesbilder. Auch heute noch hat man in den verschiedenen Völkern und in der Bevölkerung allgemein so verschiedene Vorstellungen von Gott. Für die einen ist Gott eine allmächtige Kraft, Macht, jemand, der alles kann. Da muss man schön brav sein. Man muss ihm angenehm sein, damit er nicht mit einem böse ist. Man muss ihm Geschenke bringen, damit er das Gute macht und nicht Böse. Ja, in vielen Völkern hat man dieses Gottesbild. Man muss ihn beschwichtigen, damit er nicht böse ist, damit er mit uns gut ist. Der allmächtige Gott muss mit uns gut sein.

Andere haben wieder ein anderes Gottesbild: Das ist ein ganz strenger Gott. Er ist sehr anspruchsvoll. Er verlangt von den Menschen viele Opfer und Peinigungen und dies und jenes. Er verlangt viel Schmerz, viel Opfer in jeder Hinsicht. Ein strenger Gott! Da muss man für ihn kämpfen, man muss dieses und jenes machen. Ich möchte jetzt nicht weiter ins Detail eingehen. Aber wir merken schon: Dieses Bild gibt es heute noch.

Dann gibt es noch andere, die meinen, Gott ist verhüllt. Da muss man viel forschen und viel studieren, um ihn kennenzulernen, um zu ihm kommen zu können. Das braucht viel Mühe, viel Intelligenz, viel Wissen, viel Bibellesen usw.

Was haben wir für einen Gott? Wir haben den Herrn Jesus Christus. Es ist der Gott der Liebe! Er verlangt nicht etwas von den Menschen, er schenkt und gibt umsonst. Das ist kein strenger Gott, der straft. Er setzt sich neben den Sünder und spricht mit ihm und liebt ihn. Er verlangt nicht von uns, dass wir uns peinigen. Er hat für uns gelitten. Und wenn wir weinen, dann weint er mit. Er ist uns ganz nahe. Er ist so demütig, so gut, so einfach! Er offenbart sich den Kindern. Da braucht man nicht jahrelang studieren. Er ist so ganz offenbar sogar für die Kinder. Wir können zu ihm kommen. Da könnte ich jetzt noch stundenlang vom Herrn Jesus sprechen. Aber wir kennen ihn ja. Wir haben einen Gott, Jesus Christus, und das ist der Gott der Liebe! In unserer Gesellschaft ist es wichtig, dass wir das weiter verkündigen: Der wahrhaftige Gott ist der Gott der Liebe! Er ist uns ganz nahe! Kommentar

Gottes Kinder leben im Exil

29. Mai 2016 in Japan (Quelle nac.today):

„ Als Gottes Kinder, als Wiedergeborene aus Wasser und Geist, sind wir Himmelsbürger. Wir sind hier im Exil und warten auf unsere Befreiung.

AnkerHeilige Geist / als er noch klein war

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Am Anfang, das war nicht falsch, es war nur unvollständig, und genau so arbeitet der Heilige Geist mit uns. Er führt uns von einer Erkenntnis zu der anderen. Das heißt nicht, das was wir gestern und vorgestern gehört haben und gewusst haben, war alles falsch, es war nur unvollständig. Der Heilige Geist führt uns weiter und unser Wissen über Gott ist Stückwerk. Aber der Heilige Geist sagt uns immer die Wahrheit. Schon von Anfang an, als er ganz klein war, hat uns der Heilige Geist die Wahrheit gesagt. Er hat uns belehrt: Gott ist die Liebe.

Heiliger Geist / Jesus ist nicht der Sohn und genauso alt wie der Vater

22.10.17 in Nürnberg: Der liebe Gott und der Heilige Geist muss immer wieder Bilder finden, um uns klarzumachen, wie das ist. Er spricht vom Vater und vom Sohn im Himmel, aber wissend, dass der Sohn nicht der Sohn des Vaters ist, er hat ihn nicht gezeugt. Die haben doch immer existiert. Das ist nur ein Bild, das die Verbindung zeigt zwischen den Beiden. Aber es ist natürlich nicht der Vater, der den Sohn gezeugt hat, der Sohn hat auch ewig gelebt, ist genauso alt wie Gott, der Vater.

AnkerHomosexualität

2015 Fragestunde in Kitchener: Alles was mit Sex zu tun hat, ist nicht schlimmer als andere Dinge auch. … Ich bin  vorsichtig geworden. Ich habe viele junge Menschen in der Kirche kennengelernt, die gläubig waren und eines Tages festgestellt haben, dass sie das gleiche Geschlecht lieben, und die waren voller Kummer, weil jeder ihnen gesagt hat: ‚Das ist eine Sünde, lass uns zusammen beten, damit du geheilt wirst ...‘ – Ja, so haben wir das gemacht, noch vor zwanzig Jahren. Damals war ich Bezirksältester. – Die beiden haben das damals versucht, sie taten ihr Bestes. Aber dann sagten sie: „Es tut uns leid, es geht nicht. Ich bin so traurig. Ich kann mich nicht selbst akzeptieren.‘ Sie haben beide Selbstmord begangen, 21 und 22 Jahre alt. Wir sagen: Wir heißen das nicht gut. Normal ist: Mann und Frau, Kinder. Aber wir können nicht sagen, ob das Gottes Wille ist oder nicht, Sünde oder nicht Sünde. Wir wissen es nicht.

AnkerJesus / Geh mal runter

11.11.18 Uster: Ich kann nur empfehlen, immer wieder in den Evangelien zu lesen und sich damit zu beschäftigen, sich wirklich Zeit dazu nehmen. Der Sohn Gottes war im Himmel in der Herrlichkeit Gottes, dem ging es gut. Weil ihm Gott gesagt hat: „Geh mal runter und teil das Los der Menschen“, ist er auf die Erde gekommen. Man kann in der Heiligen Schrift lesen, wie es ihm ergangen ist, wie dem Ärmsten der Menschen.(…) Bedingungslos ist er für alle Menschen gestorben, er machte keinen Unterschied.

Jesus führte eine neue Beziehung zur Schöpfung ein, zu den materiellen Dingen. Er musste auch essen und trinken.  Es tröstet mich immer wieder, wenn ich sehe, dass Jesus einen guten Wein genoss und gutes Essen, er konnte richtig feiern. Das können wir Apostel auch, das tut gut.

AnkerKatechismus und Lehre

01.06.2014 Toulouse: Ich persönlich – aber auch die Apostel die mich umgeben – sind überzeugt, dass die heutige neuapostolische Lehre genau das ist, was der Herr von uns erwartet, damit wir das Heil erlangen können.  Somit müssen unsere Kinder und all unsere Nachkommen erkennen, dass wir von unserer Lehre überzeugt sind; hören wir also auf, nur von der Vergangenheit zu reden und interessieren wir für das, was heute in unserer Kirche geschieht, was unsere heutige Lehre ist. Ehrlich gesagt, wir können stolz auf unsere Lehre sein. Aber das ist nur möglich, wenn ich diese Lehre kenne. Wir müssen also informieren, müssen aber selbst überzeugt sein wenn wir Andere überzeugen wollen. Das ist der heutige Weg zum Heil. 

Keine Ahnung / Es ist sinnlos, alle Fragen beantworten

26.1.19 in Koforidua-Ghana: „Viele Gemeindemitglieder stellen Fragen. Ich bekomme eine Menge E-Mails und eine Menge Briefe. Vor allem die Jugend möchte wissen: "Wie wird die erste Auferstehung ablaufen? Wie wird es weitergehen? Kannst du das erklären? Wie wird Jesus es schaffen, uns in den Himmel zu führen? Und was wird mit unserem Körper und unserem Nächsten geschehen? Wie geht es weiter? Und ich antworte immer: "Ich habe keine Ahnung!" Und das habe ich nicht. Alles, was ich will, ist, Teil der Braut Christi zu sein. Vertrödele nicht die Zeit mit nutzlosen Diskussionen, um die Zukunft voraussagen zu können. Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir haben mit unserer Amtseinsetzung die Gabe erhalten, die Braut Christi vorzubereiten. Es ist sinnlos, alle Fragen beantworten zu wollen.“

Keine Ahnung / Erste Auferstehung ist eine verrückte Geschichte

12.5.19 in Kapstadt, Südafrika: „Was immer Gott tun will, er kann es tun. Was immer er sagt, er macht es dann. Wir vertrauen dem allmächtigen Gott. Nichts ist ihm unmöglich.  Sehr oft, besonders junge Leute, wollen wissen und fragen mich: Aber Stammapostel, wie können wir an diese erste Auferstehung glauben? Das ist so eine verrückte Geschichte. Wie stellst du dir das vor?“ Darauf antworte ich: Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie er Christus vom Tod auferweckt hat. Er hat es getan! Der Kraft Gottes sind keine Grenzen gesetzt.

AnkerKeine Ahnung / Erste Auferstehung – Friedensreich

 03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Unser prophetisches Reden wird auch aufhören, weil das Stückwerk ist. Was wir über die Zukunft wissen, ist auch nur Stückwerk. Ich hab null Ahnung, wie das mit der Ersten Auferstehung geschehen wird. Ich hab echt null Ahnung, ich weiß nicht, wie das zustande kommt. Ich weiß es nicht, ist mir auch egal. Das ist Stückwerk. Wir wissen nicht genau, wie das Heil im Tausendjährigen Friedensreich vermittelt wird. Keine Ahnung. Echt keine Ahnung, ich weiß es nicht. Das ist Stückwerk.
Unser prophetisches Reden, was wir von der Zukunft wissen, ist nur Stückwerk. Aber das Wichtigste wissen wir: Der Heilige Geist wird uns verwandeln. Wir werden den Auferstehungsleib bekommen und wir werden in das Reich Gottes eingeführt werden. Und dort werden wir Gott sehen, wie er ist. Und mit dem Auferstehungsleib können wir dann endlich die Liebe Gottes in ihrer ganzen Dimension erkennen.

AnkerKeine Ahnung / Kirche Christi

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Unser Wissen ist Stückwerk. Was wir von der Kirche Christi wissen, was wir vom Heilswirken Gottes wissen, ist auch nur Stückwerk. Wir sehen unsere Kirche, wir sehen unsere Gemeinde, wir sehen die Kirche heute und hier und dann haben wir unsere Auffassung, unsere Meinung und Richtung. Es sind viele, es sind wenige, sie sind gut, sie sind schlecht, aber es ist Stückwerk. Gott sieht das ganz anders. Für ihn ist das Werk Gottes die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Für ihn ist das Werk Gottes im Diesseits und im Jenseits. Wir meinen, wir müssten jetzt messen, inwieweit die Braut vorbereitet ist, und schon auch das, was wir sehen können. Total falsch, das ist definitiv falsch, wir können überhaupt nichts daraus schließen. Gott sieht das ganz anders, in einer ganz anderen Dimension. Er ist nicht an die Zeit gebunden, er ist nicht ans Diesseits und ans Jenseits gebunden, er sieht das ganz anders.

AnkerKeine Ahnung/ Erwählung

03.02.2019 Berlin-Charlottenburg: Wenn wir daran denken, dass uns Gott vor der Gründung der Welt erwählt hat, und er hat alles so geleitet und so geführt, dass wir eines Tages den Ruf Gottes vernehmen können und darauf antworten können. Wir haben Null-Ahnung, was Gott alles gemacht hat, damit unsere Erwählung sich konkretisieren kann und wir den Ruf Gottes vernehmen können und darauf antworten können. Wir haben nur so eine kleine Ahnung, aber wir wissen noch längst nicht alles, bei Weitem nicht. Gott hat alles gelenkt und geleitet und geführt, dass wir heute ein Gotteskind sein dürfen. Unser Wissen ist ein Stückwerk.

AnkerKeine Ahnung/  Was Gott ist

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Natürlich ist Gott so groß, so erhaben, dass wir ihn nie ganz kennen können. Das schafft kein Mensch und deshalb sagt Paulus hier, dass unser Wissen Stückwerk ist. Das ist immer unvollkommen, unvollständig, kein Mensch kann behaupten, er würde alles von Gott und über Gott wissen.

Gott ist so groß, so wunderbar, dass wir immer nur ein Stücklein von ihm kennen können. Unser Wissen ist Stückwerk. Schon der menschliche Wortschatz ist gar nicht reich genug um Gott in seiner Herrlichkeit in seiner Größe zu beschreiben und deshalb haben wir den Glauben. Wir leben eben, wie es Paulus sagt, in der Zeit des Glaubens, nicht des Schauens. Wir wissen so manches über Gott. Unsere Erkenntnis wächst durch das Wirken des Heiligen Geistes, aber alles können wir nicht wissen. Aber wenn man den Heiligen Geist wirken lässt, dann entwickelt sich etwas, das ist eine schöne Evolution in der Erkenntnis Gottes und man lernt Gott immer besser kennen.

Das heißt nicht, dass das, was wir gestern und vorgestern hörten und wussten, dass es falsch ist, und jetzt sind wir heute so klug, und unsere Väter, die waren ja so dumm. Wir wissen, dass das alles falsch war, was die damals gemacht haben. Das ist nicht so! … Am Anfang, das war nicht falsch, es war nur unvollständig, und genau so arbeitet der Heilige Geist mit uns. Er führt uns von einer Erkenntnis zu der anderen. Das heißt nicht, das was wir gestern und vorgestern gehört haben und gewusst haben, war alles falsch, es war nur unvollständig.

Der Heilige Geist führt uns weiter und unser Wissen über Gott ist Stückwerk. Aber der Heilige Geist sagt uns immer die Wahrheit. Schon von Anfang an, als er ganz klein war, hat uns der Heilige Geist die Wahrheit gesagt. Er hat uns belehrt: Gott ist die Liebe.

AnkerKeine Ahnung / Gottes Gottesdienst

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Gott versorgt uns heute in jedem Gottesdienst. Ich nenne nur ein Beispiel. Wir haben gar keine Ahnung, was Gott alles unternommen hat, damit wir einen Gottesdienst erleben können, Gnade empfangen können, das Wort Gottes erfahren können und Segen hinnehmen können.

Es ist ja nicht so, dass Gott ein Wort spricht und alles ist vorhanden. Nein, Gott arbeitet heute nicht so, er arbeitet nur mit der Liebe. Da muss ja ein Bibelwort gefunden werden, da muss ein Amtsträger da sein, da muss eine Predigt vorbereitet sein, da muss ein Chor da sein, ein Organist und alles, was man so braucht, damit ein Gottesdienst zustande kommt. Aber es ist ja nicht so, dass Gott sagt: So, du predigst jetzt, du singst, du spielst. Ne, wie macht er das? Er streut seine Liebe aus und lässt die Brüder, die Geschwister seine Liebe erfahren.

Und so, ganz langsam wächst das, es wächst die Liebe im Herzen des Bruders, der Schwester. Und auf einmal kommt der Wunsch auf: Ich will jetzt dem Herrn dienen. Er schreibt ja auch nicht vor: Du musst das sagen und das sagen, er inspiriert nur durch seinen Geist, den Bruder, damit die richtigen Gedanken kommen. Er hat mich verstanden! Gott ist nicht anders. Ein Wort und das ist gemacht, nein, das ist eine lange Arbeit nur für einen Gottesdienst. Weil er bewusst nur mit seiner Liebe und seiner Geduld arbeitet. Wir haben gar keine Ahnung, was das für eine Arbeit für Gott ist, wenn man es menschlich sieht, wie so ein Gottesdienst zustande kommt. Weil er nur mit seiner Liebe arbeitet, da muss er die Leute gewinnen, damit der eine Ja zum Amt sagt, der andere Ja zum Chorsingen, der andere JA zum Orgelspielen, der andere JA zu diesem und jenem. Das geschieht ja alles aus Liebe, das ist eine Riesenarbeit, das macht Gott so.

AnkerKeine Ahnung / über unsere Nächsten

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Unser Wissen ist Stückwerk. Es ist uns ja bewusst, dass wir nicht alles über unseren Nächsten wissen, nur Gott kennt unseren Nächsten in vollkommener Weise. Wir sehen den Menschen heute hier, Gott sieht ihn in dem Gesamtbild. Er sieht in die Vergangenheit, er sieht ihn in der Gegenwart, er sieht ihn in der Zukunft. Gott hat das vollkommene Bild über unseren Nächsten. Er sieht ihn in seiner ganzen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, deshalb ist seine Sicht eine ganz andere Sicht.

Die Leute zur Zeit von Saulus haben den Saulus gesehen, den Feind, der sie umbringen wollte. Gott hat diesen Mann in seiner Gesamtheit gesehen. Er wusste genau, was er mit dem machen kann. Wir haben nur ein begrenztes Wissen über unseren Nächsten. Wir sehen manchmal seine Sünde, aber die Schuld kann nur Gott ermessen. Wir sehen die Taten, aber die Motivation dahinter sehen wir nicht. Wir sehen auch nicht den Kampf, den der andere zu führen hat. Auch da brauche ich nicht lange zu reden, wir wissen nur ein Stück über unseren Nächsten. Gott weiß alles!

Der Heilige Geist sagt uns nicht alles über unseren Nächsten, er sagt uns nur eines: Gott liebt diesen Menschen. Der Sohn Gottes ist für ihn gestorben, er will ihn erretten. Dieser Mensch ist für Gott alles wert und er wird alles daran setzen bis zuletzt, um ihn zu erlösen, um ihn in die Gemeinschaft mit Gott zu führen. Das musst du wissen. Der Heilige Geist sagt uns nicht alles über den Nächsten, er sagt uns aber das Wichtigste: Gott liebt diesen Menschen und er wird alles machen, damit er auf ewig bei ihm sein kann in der neuen Schöpfung. Das musst du wissen!

AnkerKeine Ahnung / Zusammenfassung und Schluss

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Der Heilige Geist sagt uns aber immer das Wichtigste. Er sagt uns, wer Gott ist! Er sagt uns, dass Gott die Liebe ist. Der Heilige Geist zeigt uns nicht alles, was Gott für uns macht, er erklärt nicht alles, er sagt uns aber: Du kannst mir vertrauen. Gott liebt dich, vertraue ihm.

Er sagt uns auch nicht alles über unseren Nächsten. Das brauchen wir gar nicht zu wissen! Das ist auch gut so, dass wir das nicht wissen. Er sagt uns aber das Wichtigste: Du, den hat Gott so lieb, dass der Sohn Gottes für ihn gestorben ist! Ihn will Gott in die Gemeinschaft mit sich führen, das musst du wissen! Handle danach!

Er sagt uns nicht alles über das Werk Gottes, wir sehen nur das Sichtbare. Und das ist so ein kleines Stück vom Werke Gottes. Wir können daraus überhaupt nichts schließen. Aber der Heilige Geist sagt uns: Mach dir doch keine Sorgen, Gott ist die Liebe, er vollendet sein Werk der Liebe! Er wird dich erretten, niemand kann seinen Plan aufhalten.

Er sagt uns nicht alles über die Zukunft. Keine Ahnung, wie das geschehen wird und was da geschehen wird. Aber er sagt uns: Vertrau mir! Wenn du bei Gott bist, wird das so groß sein, du wirst gar nicht mehr an das Vergangene denken. Du wirst die vollkommene Liebe Gottes erleben. Und deine Liebe wird vollkommen sein, die ewige Gemeinschaft mit Gott fassen! Es lohnt sich, treu zu bleiben bis zuletzt! Amen. 

Keine Ahnung: 1000jähriges Friedensreich mit 10 verwirrenden Aussagen „sehr vom Sockel runtergeholt “ (Zitat BezAp-Helfer Mutschler, Co-Predigt) – 1. Keine Apostel und Sakramente zur Heilsvermittlung?

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Wie wird das Heil vermittelt? Das wissen wir nicht, steht nichts in der Bibel. Ich weiß es nicht. Da werden wir auch nicht spekulieren, das einbilden. Wenn man konsequent denkt, muss ich auch mal erwähnen. Denkt man, okay, ach, Apostel braucht man eigentlich nicht mehr. Wenn man so will, wenn Jesus auf Erden ist, braucht er doch keine Botschafter mehr, die an seinem Platz arbeiten. Vielleicht gibt es ja auch keine Sakramente mehr. Sakrament ist ja nur ein Zeichen der Gegenwart Christi, dass man das sieht mit den Augen. Es ist ein Zeichen. Sakrament, wenn Jesus dann auf Erden ist, vielleicht braucht es auch keine Sakramente mehr. Aber ich will da nicht spekulieren, ich sag das einfach, wir wissen es nicht. Ich weiß nicht, wie das Heil vermittelt wird.

1000jähriges Friedensreich – 2. Erste Auferstehung: Gott heiligt die Teilnehmer, kein Mensch kann diese Heiligung bewirken:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Die Menschen, die an der ersten Auferstehung teilnehmen, haben sich Gott ganz ergeben. Sind mit Gott ganz einverstanden. Ihr Wille ist der Wille Gottes geworden. […]Heilig sind sie, die teilhaben an der ersten Auferstehung. Diese Heiligung ist natürlich von Gott gewehrt. Kein Mensch kann diese Heiligung bewirken. Das kann nur der Heilige Geist machen. Das ist das Wirken des Heiligen Geistes. Aber der Mensch muss da schon mitmachen. Gott heiligt niemanden gegen seinen Willen. […] Er heiligt die, die Gott an sich wirken lassen, die glauben, die Gnade wünschen und die sich nach der Gnade sehnen, die demütig sind, Reue, Buße tun und die entschlossen sind, ich will das Böse überwinden. Ich will dem Herrn Jesus ähnlich werden. Das ist das Wirken Gottes. Heiligung.

1000jähriges Friedensreich – Erste Auferstehung: 3. Teilnahme keine Belohnung für die Treuen

Berlin-Brandenburg  14.11.21: Die Teilnahme an der ersten Auferstehung ist keine Belohnung, die Gott austeilt, ach, ihr ward aber schön brav. Ihr habt Glauben behalten, das ist aber toll, da kriegt ihr den Lohn. Ihr könnt teilnehmen an der ersten Auferstehung. Und das ist mit Sicherheit kein Lohn, keine Belohnung. Der liebe Gott hat ja alles gemacht, warum sollte er mich belohnen? Er hat ja das Große gemacht, ich nicht. Ich habe ihn nur wirken lassen, aber er hat gewirkt. Also, die erste Auferstehung ist keine Belohnung für die Treuen. Denn es gibt keinen Grund uns zu belohnen. Gott hat die Arbeit gemacht. Dessen müssen wir uns bewusst sein.

1000jähriges Friedensreich – Erste Auferstehung: 4. Teilnahme kein Zeichen dafür, dass uns Gott mehr liebt als die anderen Menschen:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Es ist auch nicht ein Zeichen dafür, dass uns Gott mehr liebt als die anderen Menschen. Ach, die habe ich lieb, die hab ich erwählt und die kommen jetzt in meinen Himmel als Erstlinge, weil ich die mehr liebe als die anderen. Das passt nicht, das geht nicht. Gott ist die Liebe. Es gibt bei ihm nicht verschiedene Niveaus von Liebe. Ach, die lieb ich ganz viel und die ein bisschen weniger. Und weil ich die ganz viel liebe, die nehmen dann an der ersten Auferstehung teil. Und die anderen, die müssen eben warten. Hab sie eben nicht so lieb. Das wäre doch albern, passt gar nicht zum Bild Gottes. Nein, Gott liebt alle Menschen mit der gleichen vollkommenen Liebe. Also diese Heiligung von den Seelen, die an der ersten Auferstehung teilnehmen ist nicht ein Zeichen, dass Gott sie mehr liebt als andere.

1000jähriges Friedensreich – 5. Wir müssen alle Menschen jetzt lieben wie Christus:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Das zweite heißt, wenn wir das Heil vermitteln sollen. Wir müssen lieben, die Menschen lieben wie Jesus Christus sie liebt. Jetzt kommt was ganz Wichtiges. Wenn dann im tausendjährigen Friedensreich werden die Menschen nicht besser sein, als heute. Sie werden so sein, wie sie heute sind. Sündhaft, Fehlentscheidungen, schwach. Sie werden nicht anders werden. Also ich kann nicht sagen, heute habe ich noch Mühe die zu lieben, aber im Friedensreich da ist ja alles in Ordnung, da werde ich alle lieben. Ja, wenn du sie jetzt nicht liebst, kannst du sie dann dort auch nicht lieben. Also musst du heute lernen die Menschen zu lieben so wie sie sind. Weil sie dann im Friedensreich nicht anders und nicht besser werden. Du musst sie lieben wie sie heute sind. Denn wie sie heute sind, werden sie dort auch sein.

1000jähriges Friedensreich – 6. Alle Menschen bleiben Sünder, können aber das Heil erlangen:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Das heißt, die Menschen werden weiterhin mal gute Entscheidungen treffen und mal sehr schlechte Entscheidungen. Weil sie ihrer Geneigtheit zur Sünde nach[1]gegeben haben. Die Geneigtheit zur Macht, zum Egoismus, ja zur Ichbezogenheit und alles, was man will. Das steckt in uns. Ja, und das bleibt. Also die Menschen werden weiterhin geboren werden, leiden, sterben. Die Trennung zwischen Lebenden und Toten bleibt. Die Menschen sterben und die sehen dann nicht, was im Jenseits passiert. Das alles bleibt in diesem tausendjährigen Friedensreich. Sie werden weiterhin falsche Entscheidungen treffen und die Konsequenzen dar[1]aus, das müssen sie dann mitmachen. Darum werden sie weiterhin leiden. Also bitte, im tausendjährigen Friedensreich heißt das nicht paradiesische Verhältnisse […] Die Menschen bleiben Sünder. Müssen leben, sterben und dann machen sie manchmal Dummheiten. Also, die Menschen werden dadurch nicht besser. Noch einmal, der Teufel ist gebunden heißt nur, das Evangelium kann allen Menschen gepredigt werden. Alle Menschen können Heil erlangen. Was heißt das, Heil erlangen? Heil erlangen heißt, sie können von der Sünde erlöst werden und sie können die Gemeinschaft mit Gott eingehen. Wann? In der neuen Schöpfung. Wenn der Herr wieder richten wird und dann nimmt er die Getreuen, die an ihn geglaubt haben, zu sich in der neuen Schöpfung. Und dann, und dann werden die Menschen volles Heil erlangen. Das was die erlangt haben bei der ersten Auferstehung die teilhatten

1000jähriges Friedensreich – 7. Keine politische und materielle Macht:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Nach der ersten Auferstehung findet die Hochzeit im Himmel statt. Das wissen wir alle. Und nach der Hochzeit im Himmel kommt Jesus mit den Seinen zurück auf die Erde und richtet sein Reich auf. Das heißt ja nicht, dass er jetzt alle Staatspräsidenten absetzt und sagt, so, jetzt bin ich der Chef. Es geht nicht darum, dass er da eine politische Macht ausübt. Eine irdische Macht, das hat mit dem überhaupt nichts zu tun. […] Aber er wird da keine politische Macht ausüben, keine irdische Macht, das hat mit dem nichts zu tun. Er regiert seine Regentschaft, seine Herrschaft wird offenbar. Er ist stärker als der Tod. Er ist stärker als die Sünde. Und wenn es hier heißt und sie werden mit ihm regieren, heißt das ganz einfach, sie haben Anteil an seinem Sieg über die Sünde. Sie haben Anteil an seiner Herrlichkeit und sie haben Anteil an seiner Macht. Aber nochmal, keine politische Macht. Keine materielle Macht. Es geht darum, die Herrschaft Gottes wird offenbar. Er ist der stärkste.

1000jähriges Friedensreich: 8. Dauert keine 1000 Jahre, aber sehr lange, weil Gott die Entscheidungsfreiheit der Menschen akzeptiert:

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Dieses Reich dauert, heißt es hier, 1000 Jahre. Das sind keine 1000 Jahre, wie wir ausrechnen, das heißt einfach, es wird sehr lange dauern, aber eine begrenzte Zeit. Es ist nicht auf ewig. Lang, aber nicht ewig. Eine begrenzte Zeit. […]Weil der Herr natürlich auch im tausendjährigen Friedensreich die Entscheidungsfreiheit der Menschen respektieren wird. Deshalb dauert es so lange. Auch wenn es jetzt keine 1000 Jahre von 365 Tagen sind, aber es dauert lange, weil der Gott den Menschen die Freiheit lässt. Er will sie nur gewinnen indem er sie liebt und liebt und liebt und weiterliebt. Wir möchten das manchmal ein bisschen forcieren, ein bisschen zwingen, der liebe Gott müsste mal was machen, dass die das endlich kapieren. Und was macht der liebe Gott? Nein, er liebt und liebt und liebt. Es ist die einzige Motivation.

1000jähriges Friedensreich –  9. Bis dahin die Erde bewahren/erhalten …Sensibilisierung:  so kann es nicht weitergehen, Bäume pflanzen ist eine tolle Aktion

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Ach noch was. Dieses tausendjährige Friedensreich wo Heil vermittelt wird an alle Menschen. Das findet auf dieser Erde statt. Nicht in der neuen Schöpfung. Das ist auch interessant. Auf dieser Erde. Also muss diese gute alte Erde, wie man so schön sagt, noch sehr lange dauern. Tausend Jahre. Auch wenn es keine 10 x 100 Jahre sind. Aber sehr lange. Die Menschen müssen auf dieser Erde noch Heil erlangen bis zum Endgericht, bis zur neuen Schöpfung. Also muss es diese Erde noch so lange aushalten. Ach vielleicht gehört das auch noch zu unserer Vorbereitung. Weil wir wissen, wir wissen aus unserm Glauben heraus, diese Erde muss noch lange dauern. Da sind wir auch bemüht, dazu beizutragen, dass sie so lange dauern kann. Thema Schöpfungsbewahrung. Das ist keine politische Einstellung. Bitte, wer sich bewusst ist. Wir sind berufen, dem Herrn zu dienen, weil der Herr eine lange Periode sein Reich auf dieser Erde aufrichten will, die Menschen Heil erlangen auf dieser Erde. Die müssen weiterhin. Okay, das kann nicht so weitergehen. Da müssen wir was tun. Die Schöpfung bewahren. Was wir machen sollen konkret, das ist nicht die Aufgabe der Kirche. Das ist eine politische Entscheidung, eine wirtschaftliche Entscheidung. Da sind wir nicht zuständig als Apostel. Unser Bemühen geht nur dahin, diese Herzenseinstellung zu schaffen. Pass mal auf, die Menschen müssen da leben. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen dafür sorgen, dass es auch weitergehen kann. Das ist die Aufgabe der Kirche, diese Sensibilisierung. Wie das dann praktisch umgesetzt wird, das ist ein ganz anderes Thema. Dafür sind wir nicht zuständig. Aber diese Nächstenliebe, die sich in der Schöpfungsliebe, in der Schöpfungs-bewahrung aus[1]drückt, das ist unsere Aufgabe. Bezirksapostel hat uns heute Morgen erzählt, dass die Jugend und die Geschwister viele Bäume gepflanzt haben. Das kann ich nur begrüßen. Tolle Aktion. Das hilft auch dabei, die Leute zu sensibilisieren. Ist natürlich nicht die Lösung aller Probleme

1000jähriges Friedensreich – 10. Kein Paradies, das Böse wohnt im Menschen, auch wenn der Teufel gebunden ist

Berlin-Brandenburg 14.11.21: Der Teufel ist gebunden, aber der Mensch bleibt Mensch. Die Sündhaftigkeit des Menschen bleibt. Wir sehen das immer so, wenn wir was Böses tun, ist der Teufel daran Schuld. Er hat uns versucht. Und wenn der Teufel gebunden ist, dann kann er nicht versuchen und dann sind alle Menschen schön brav. Man vergisst total, dass das Böse in uns wohnt. Wir sind nicht einfach Opfer von dem bösen Teufel, hat er uns versucht und wir sind reingefallen. Nein, das Böse steckt im Menschen selbst drin. Das gehört zum Menschensein. Also die Geneigtheit zur Sünde bleibt dann. Das heißt, die Menschen werden weiterhin mal gute Entscheidungen treffen und mal sehr schlechte Entscheidungen. Weil sie ihrer Geneigtheit zur Sünde nach[1]gegeben haben. Die Geneigtheit zur Macht, zum Egoismus, ja zur Ichbezogenheit und alles, was man will. Das steckt in uns. Ja, und das bleibt. Also die Menschen werden weiterhin geboren werden, leiden, sterben. Die Trennung zwischen Lebenden und Toten bleibt. Die Menschen sterben und die sehen dann nicht, was im Jenseits passiert. Das alles bleibt in diesem tausendjährigen Friedensreich. Sie werden weiterhin falsche Entscheidungen treffen und die Konsequenzen daraus, das müssen sie dann mitmachen. Darum werden sie weiterhin leiden. Also bitte, im tausendjährigen Friedensreich heißt das nicht paradiesische Verhältnisse

Kirche Christi - Pfingsten ist der Geburtstag

5.5.2022  Buenos Aires (Pfingsten): „An Pfingsten feiern und gedenken wir der Ausgießung des Heiligen Geistes. Und das ist das Tolle an der Geschichte: Wir betrachten alle Kinder Gottes, wiedergeboren aus Wasser und Geist. […] An Pfingsten feiern wir auch den Geburtstag der Kirche Christi. Die Kirche Christi wurde an Pfingsten für die Versammlung der versiegelten Gläubigen auf Erden sichtbar. […]

Sicherlich können wir die Kirche […] nicht auf menschliche Weise bauen, […] Es ist sein Plan und es ist das Evangelium von Jesus Christus. Dies wird vom Heiligen Geist durch das Apostolat verkündet. Das ist der Plan Gottes, seinen Tempel zu bauen. Oder mit anderen Worten: Die Lehre der Apostel, wie sie in der Bibel erwähnt und beschrieben wird. […] Das Apostolat hat den Auftrag, die Bibel im Licht des Heiligen Geistes auszulegen.“

"Alle und jeder von ihnen hat genau die gleiche Gabe erhalten: die Gabe des Heiligen Geistes!" Kommentar

AnkerKirche Christi / Apostel sind der Kirche im Ganzen gegeben

15.09.13 in Metz: Man wird mir sagen: Ja, aber letzten Sonntag hast du von der Kirche Christi gepredigt, dass die Kirche Christi all die mit Wasser getauften sind welche an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen. Und heute, hier nun, spricht er von den Aposteln. Er will nun zeigen, dass die Apostolischen die Besten sind. Die Apostel sind der Kirche im Ganzen gegeben, aber ich habe keine Lust heute Morgen einen Kurs darüber zu halten. Also, all die, die sich Fragen stellen, aber wie ist dieses möglich, empfehle ich die Lektüre des Katechismus der neuapostolischen Kirche. Alles ist darin sehr klar dargestellt und wenn ihr Fragen habt, wendet Euch an die Brüder. Sie können Euch diese sehr gut erklären. Ich habe heute Morgen nichts Neues erfunden, es ist dies ganz einfach die neuapostolische Lehre: Was ist die Kirche Christi, was ist die Aufgabe der Apostel und dass die Botschaft der Aposteln sich an die ganze Kirche Christus richtet. Es ist der Herr, der dieses so wollte.

AnkerKirche Christi / Wo die Apostel wirken ist Jesus wirklich präsent

12.01.2016 in Yamoussoukro (Elfenbeinküste ): „Jesus ist mitten unter uns!“ Er ist nicht „im Himmel“, er ist wirklich gegenwärtig unter uns. Jesus wirkt in seiner Kirche. Hier hören wir sein Wort, hier haben wir Gemeinschaft mit ihm. Jesus wirkt und bereitet mich auf seine Wiederkunft vor. Deswegen komme ich zur Kirche, um sein Wort zu hören und ganz nahe bei ihm zu sein. Wo das göttliche Leben in uns pulsiert, haben wir das Bedürfnis, in den Gottesdienst zu kommen, um sein Wort zu hören und Gemeinschaft mit ihm zu haben. Schließlich, wenn die Gemeinde Abendmahl feiert, bekennt sie auch ihren Glauben an das Apostolat, weil der Herr den Aposteln gesagt hat: „So oft ihr das tut, tut es zu meinem Gedächtnis.“ Den lebenden Aposteln gab er die Verantwortung, den Auftrag, Heiliges Abendmahl zu feiern. Nur wo lebende Apostel wirken, ist Leib und Blut Jesu wirklich präsent. Das ist unser Glaube. Wenn wir Heiliges Abendmahl feiern, sagt die Kirche den Menschen und dem Geist von unten: „Ich glaube, dass die Apostel vom Herrn Jesus gesandt sind.“ Deshalb folge ich ihnen nach. (...) Und wo das Amt wirkt, da ist Jesus wirklich präsent in der Gemeinde."

AnkerKirche von Morgen und die kommenden Generationen

01.06.2014 in Toulouse: Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu bauen. Das hat manchmal sehr konkrete Auswirkungen. … Für den Komfort der Geschwister sollte in jedem Ort eine Kirche sein. Das würde aber unser ganzes Kapital und das Opfergeld verschlingen, damit jeder nur drei Kilometer zu fahren hätte, um zur Kirche zu gelangen. Wenn man aber statt drei Gemeinden nur eine hat … und wenn auch die heutige Generation dadurch eine größere Wegstrecke zu fahren hat, ist man aber sicher, diese Kirche wird in zehn oder fünfzehn Jahren immer noch bestehen, denn man hat die Mittel zu ihrem Unterhalt. Würde man aber überall Kirchen bauen, würden unsere finanzielle Mittel nicht ausreichen, sie auf der Dauer zu unterhalten. Ein einfaches aber sehr konkretes Beispiel! So muss heute mancher ein Opfer bringen, damit die Kirche morgen noch bestehen kann. Ich rede hier nicht wie der Direktor einer Firma der seine Leute motivieren will, nein, es ist das Evangelium. …Vom Konfirmand bis zur Schwester im Altersheim sind wir alle dafür verantwortlich, die Verheißung des Heils den kommenden Generationen zu verkündigen. Wir wollen von Jesus sprechen, von seiner Lehre und seiner Kirche.

AnkerKirche / Jesus hat Saulus umgedreht, und er hatin der Geschichte immer dafür gesorgt, dass die Apostel ihren Auftrag erfüllen können

05.05.2016 in Maulburg: Macht euch keine Sorge: Die Hölle wird die Kirche nicht überwältigen. Jesus  hat seinen Apostel versprochen: Ich bin jeden Tag mit und bei euch. Und er hat in der Geschichte immer dafür gesorgt, dass die Apostel ihren Auftrag erfüllen können. Das hat er immer bekannt. Wenn er Apostel gesandt hat, hat er immer dafür gesorgt, dass diese Apostel ihren Auftrag ausfüllen können. Warum? Er ist das Haupt der Gemeinde und alles ist ihm untertan. Also diesbezüglich hab ich jetzt null Sorge. Solange der Herr Jesus Apostel sendet, wird er auch dafür sorgen, dass diese Apostel ihren Auftrag erfüllen können. Das steht außer Zweifel. Warum? Er ist der Allmächtige, das hat er doch bewiesen. Denkt doch an die ersten Gemeinden. Ja, die hatten einen Riesenfeind, der war mächtig, das war der Saulus. Und irgendwann wurde es dem Herrn zuviel. Da hat er die Sache gewendet, er hat den Saulus umgedreht. Alles sah plötzlich ganz anders aus. Jesus sitzt zur Rechten des Vaters, alles ist ihm untertan. Und er ist das Haupt der Gemeinde. Er sorgt dafür, dass die Gemeinde vollendet wird. Der Herr sorgt dafür, dass die Apostel ihren Auftrag ausfüllen können bis zuletzt. Keine unnötige Sorge bitte.

AnkerKinder und Jugend / dafür Eigenes in den Hintergrund stellen

01.06.2014 Toulouse: Wir, die heutige Generation, stellen unsere Prioritäten und Bedürfnisse an zweite Stelle und geben dem Verlangen/Erwartungen der nachfolgenden Generation die erste Priorität. Man opfert sich ein wenig auf, denn die nachfolgende Generation soll sich in der Kirche wohlfühlen. Ich weiß, ich berühre hier sehr empfindliche Punkte. Würde ich aber nicht davon sprechen, wer würde es tun? Die Zukunft unserer Kirche sichern heißt: Sich selbst ein wenig in den Hintergrund stellen, ebenso eigene Bedürfnisse, eigene Ideen, Gedanken, Meinungen und Gewohnheiten, damit die nachfolgende Generation sich in der Kirche wohlfühlt. Dafür sind wir verantwortlich. Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu bauen. 

AnkerKinder und Jugend / keine unnützen Regeln

12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste): Deshalb müssen wir auch die Zukunft vorbereiten für die Zeit, wo wir nicht mehr da sein werden und die nächste Generation da sein wird.  Die Zukunft vorzubereiten, heißt, sich ganz besonders um die Jugend und die Kinder kümmern. Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen. Sichert die Zukunft des Werkes.

 Verhaltenskodex nutzlos

Wien 2017: Es nützt auch nichts, dass wir ihnen einen Verhaltenskodex vermitteln können sollen: Das musst du machen, das musst du machen und das darfst du nicht und das auch nicht! Das ist definitiv nicht ihre Sprache. Ich bin mir gar nicht so sicher, ab es irgendwann einmal die Sprache von jemandem war? Aber das jetzt dahingestellt.

Ich sehe das ein bisschen anders: Gott will mein Heil – Punkt. Das ist der Wille Gottes. Gott will, dass ich am Tag des Herrn dabei bin. Gott will, dass ich ewig Gemeinschaft habe mit Gott. Das ist der Wille Gottes! – Wir wollen den lieben Gott nicht so kleinkariert sehen, so primitiv, ja, das ist jetzt der Wille Gottes. Nein, lasst uns doch ein für alle Mal das so definieren: Gott will mein Heil! – Fertig! Und alles andere, das ist der Weg, der mich zum Heil führt. 

AnkerKinder und Jugend / andere Regeln

2. April 2016 Buenos Aires / Argentinien: Wir müssen uns auch um die Bedürfnisse der zukünftigen Generation und der danach Gedanken machen. Das geht am besten indem wir uns auf das konzentrieren, was für unsere Erlösung notwendig ist. Wir können von der Jugend nicht erwarten, dass sie so leben, wie wir es taten und die gleichen Regeln befolgen, die wir akzeptieren mussten. Sie leben in ihrer eigenen Zeit und werden sich anderen Herausforderungen stellen müssen. 

AnkerKinder und Jugend / Keine drohende und fordernde Erziehung

Wien 2017: "Es nützt natürlich nichts, dass wir die Gegenwart und die Welt auf der Erde verteufeln und ihnen ( = den Kindern) erklären wollen, wie schlimm das Leben auf dieser Erde ist.

Und dann, wenn du schön brav neuapostolisch bist, dann kannst du dem allem entfliehen. Es nützt absolut nichts, ihnen eine apokalyptische Zukunft darzustellen und ihnen sagt:
Ja, aber wenn du nicht treu bist, dann kommt was ganz Schlimmes auf dich zu; das nützt alles nichts.

AnkerKonfirmation / keine willenlosen Marionetten

08.04. 2018 in Karlsruhe-Mitte – Konfirmation: Liebe Konfirmandinnen, liebe Konfirmanden! Ihr wollt jetzt dieses Gelübde ablegen vor Gott, dass ihr dem Bösen entsagen wollt und dem Herrn Jesus nachfolgen im Glauben.

Wenn man sagt: Ich will immer gehorsam sein, man muss dann machen, was der andere entschieden hat. Man darf keine eigene Initiative mehr haben, man muss nur noch gehorsam sein. Der entscheidet und wir müssen tun! Das ist nicht der Fall. Überhaupt, ich komm noch mal zurück an den Anfang, das ist eure Entscheidung und ganz freiwillig.

Ja, was habt ihr denn entschieden. Ihr habt entschieden, dass Jesus Christus euer Vorbild ist. Dass Jesus Christus das Ziel eures Lebens ist. Ihr habt euch entschieden, ich will so stark werden wie Jesus. Das ist doch toll. Jesus Christus war stark. Er hat ein für alle Mal gesagt: Das ist gut, und das ist nicht gut...

Ihr übernehmt jetzt die Verantwortung für euer Glaubensleben. Von nun an seid ihr verantwortlich dafür. Au, was soll das jetzt? Das heißt nicht: Ich kann jetzt machen was ich will. Es ist egal, ob ich jetzt in den Gottesdienst komme oder nicht, jetzt kann ich entscheiden am Sonntagmorgen, ich will oder ich will nicht.

Manche verstehen das so: Jetzt bin ich verantwortlich und ich kann entscheiden ob ich will oder nicht. Das ist natürlich daneben. Das heißt nur, dass ihr von jetzt an ganz verantwortungsbewusst sein sollt.  Noch einmal: Ihr seid keine willenlosen Marionetten. Ihr entscheidet und ihr könnt genau machen, was ihr wollt. 

Konfirmation / Gott will mein Heil

08.04. 2018 in Karlsruhe-Mitte – Konfirmation: Jesus Christus nachfolgen heißt auch: Wie er gehorsam sein. Hört sich nicht so gut an. Ja, aber, warum müssen wir immer gehorchen. Der Herr Jesus war gehorsam ganz einfach, weil er den Willen Gottes verstanden hat. Er hat verstanden, worum es geht. Der Wille Gottes ist nicht das Gesetz Nr. 1, Nr. 2 oder 3 und 4 oder 11… Er hat verstanden, was der liebe Gott wollte. Der liebe Gott wollte das Heil. Und Geschwister, wir haben manchmal eine komische Auffassung vom Willen Gottes. Der Wille Gottes, ja, das sind die zehn Gebote oder der Wille Gottes ist, dass ich jetzt krank bin, der Wille Gottes ist jetzt, dass diese oder jene Prüfung kommt. 

AnkerKonfirmation / Kampf gegen das Böse im Team

08.04. 2018 in Karlsruhe-Mitte – Konfirmation: Heute seid ihr konfirmiert, heute versprecht ihr etwas. Ihr seid heute ein Team, ein Teil des großen Teams der Gemeinde. Und dieses Team hat einen großen Auftrag auszuführen. Den Herrn Jesus zu verkündigen, sein Evangelium weiter zu tragen, das ist eine Teamarbeit. Wir wollen gemeinsam, ihr sagt es nachher: Ich entsage dem Teufel …, so: Ihr seid also im Kampf gegen das Böse. Das kann nicht jeder allein machen, das kann man nur gemeinsam machen.

Und vergesst das auch nicht: Ihr seid jetzt in das Team gekommen, die gegen das Böse kämpfen und sich für das Gute einsetzen. Das ist die Grundlage für das Einssein mit Jesu Christi. (…) Der Herr Jesus hat gesagt: Wer mir nachfolgt, hat mit Anfechtungen zu tun. Er ist nicht zufrieden, der Böse, dass wir jetzt Jesus Christus nachfolgen, das stört ihn ganz gewaltig. Jetzt in der kommenden Zeit werdet Ihr immer wieder angegriffen von ihm. Er kommt dann, wie er zu Adam und Eva gesagt hat: Ach, stimmt denn das alles? Wir wollen ja nur, dass du schön brav bist und kein Problem machst. Was die dir da versprechen: Meinst du, das ist wirklich so? Ach ja, die wollen dir nur was nicht gönnen. Wie er zu Adam und Eva gekommen ist: Gott will nicht, dass ihr so werdet, dass ihr das Leben nicht so richtig genießen könnt, das kommt jetzt. Passt mal auf, das kommt sehr schnell, dass der Teufel kommt, der Böse mit den Gedanken: Ja stimmt denn das alles? Die wollen dir doch nur was nicht gönnen! Die wollen nicht, dass du da frei leben kannst, und ob das alles so wahr ist? 

AnkerLebensbejahung / Lebensmut

Pfingsten 2016: Das, was irdisch ist, ist nicht unbedingt schlecht, ist nicht unbedingt böse. Also wir verachten unser Leben auf dieser Erde nicht. Es gibt auch schöne Sachen auf Erden, es gibt auch ganz angenehme, ganz erhabene Sachen im irdischen Leben. Wir wollen nicht das Irdische bekämpfen, hat Jesus ja auch nicht gemacht. Der hat das denen gelassen, sag ich jetzt mal so, der hatte Freunde und hat ihre Freundschaft genossen. Der hat sogar getrunken und gegessen und gefeiert. Der konnte das Leben auch genießen. Also ich möchte da nicht den Eindruck erwecken: Ja, was irdisch ist, ist böse, schlecht, das müssen wir überwinden. Wir sind schwebend dann noch in der Luft. Das wäre der Unterschied. Nein, wir verachten das Leben auf Erden nicht. Wir schätzen Lebensmut, wir können es auch genießen.

AnkerLebensbejahung / Apostel können feiern

11.11.18 Uster: Jesus führte eine neue Beziehung zur Schöpfung ein, zu den materiellen Dingen. Er musste auch essen und trinken.  Es tröstet mich immer wieder, wenn ich sehe, dass Jesus einen guten Wein genoss und gutes Essen, er konnte richtig feiern. Das können wir Apostel auch, das tut gut.

AnkerLebensbejahung / in vollen Zügen

17.06.2018 Leipzig, 1. Jugendtag: Wir sind Teil der Gesellschaft, wir leisten unseren Beitrag zur Gesellschaft und - um Himmels willen - wir genießen das Leben. Also bitte, Christ sein heißt nicht, traurig durch das Leben zu gehen und auf alles zu verzichten. Genießt das Leben in vollen Zügen. Dafür hat es Gott uns gegeben. Wir wollen das Leben genießen, wie es Jesus auch genossen hat. Er hat ja auch getrunken, er hat gegessen, er hat sich gefreut, er hat gefeiert - das ist nicht im Widerspruch zum christlichen Glauben. Wir wollen das Leben genießen. Das gehört dazu. Lasst uns frohe Menschen sein und das Leben genießen.

AnkerLebensprobleme / Wirf dein Anliegen nicht mehr auf den Herrn

10.02. 2019 Charlotte/North Caroline: Viele Menschen tun das so. Sie kommen zu Jesus und denken: 'Okay, wenn ich zur Kirche gehe, wenn ich ein treuer Gläubiger bin, wenn ich auf die richtige Weise bete und wenn ich tue, was ich tun muss, dann wird Jesus mir in meinem Leben helfen. Er wird mein Problem lösen.' Manchmal funktioniert es, manchmal nicht. Sind wir uns bewusst: Selbst wenn Jesus uns in unserem täglichen Leben hilft, löst das nicht unsere ganzen Probleme. Seine Hilfe wird einen Moment andauern, okay, aber dann werden wir wieder krank, wir werden uns anderen Problemen stellen müssen. Es ist nur eine kurzfristige Lösung. Machen wir uns auch bewusst, dass dies nur ein Weg ist, um unser Problem zu lösen. Es gibt viele andere Möglichkeiten. Andere Menschen glauben nicht an Jesus Christus, sie beten nicht, sie sind nicht treu und sie leben mindestens so gut wie wir. Sie haben nur andere Lösungen. Sie haben andere Möglichkeiten, ihre Probleme zu lösen. Sie helfen sich selbst. Sie arbeiten hart oder was auch immer. Wenn wir also einfach zu Jesus kommen, um Hilfe zu erhalten, kommen wir aus den falschen Gründen. 

AnkerMensch / Sklave des Reichtums

4.3.2018 Libreville (Gabun): Jesus hat Macht, alle Menschen zu befreien und zu erretten. Sagt der Mensch: „Ja, Herr, ich entsage allem Übel und ich will dir nachfolgen im Glauben und Gehorsam!“ Sobald er aber nicht empfängt, was er will, fällt er wieder in die Sünde, um zu erreichen, was er will. „ Ach, wenn der liebe Gott mir nicht gibt was ich will, dann werde ich lügen, dann werde ich stehlen. Ich werde meinem Versprechen absagen, denn ich will dieses und jenes haben und der liebe Gott gibt es mir nicht. Somit werde ich anderswo mein Glück versuchen.“
Da muss man feststellen, dass der Mensch wieder ein Sklave geworden ist. Er ist Sklave des Reichtums und dafür ist er bereit, den Herrn zu verleugnen. 

AnkerMensch / Sklave des Menschen

4.3.2018 Libreville (Gabun). Paulus sagte: „Ihr seid teuer erkauft, werdet also nicht Sklaven der Menschen.“ Wie kann man zu Sklaven der Menschen werden? Wenn man annimmt, dass andere Menschen uns unser Verhalten diktieren.
Ich wende mich zum Beispiel nun der Jugend zu. Wir gehen am Sonntag zum Got-tesdienst. Und die, die um uns herum sind, verleugnen den Gottesdienst. Sie verspot-ten uns, weil wir zur Kirche gehen. Dann kommt der Augenblick, wo man diesem Druck nachgibt. Man will seinen Freunden gefallen, und man besucht nicht mehr die Gottesdienste. Lieber Bruder, liebe Schwester, nun bist du Sklave deiner Freunde geworden. Sie haben dir ihren Willen auferlegt. Wir wurden doch teuer erkauft, aber nicht um Sklaven der Menschen zu werden! 

AnkerMensch / Sklave der Doktoren und falschen Propheten

4.3.2018 Libreville (Gabun): Nun eine andere Art und Weise, Sklave der Menschen zu werden. In dem Brief von Petrus lesen wir, dass wir uns vor den falschen Doktoren und falschen Propheten hüten sollen, denn sie verleugnen den, der uns teuer erkauft hat. Sie verleugnen Jesus – der sie jedoch erkauft hat – denn für sie ist Jesus nur ein Wundertäter. Sie benutzen Jesus um sich zu bereichern. Aber dafür hat sie Jesus nicht erkauft. Der Meister ist nicht am Kreuz gestorben, damit Andere sich dadurch bereichern können. Leider folgen jedoch viele wassergetaufte Christen diesen falschen Doktoren und Propheten, und werden somit Sklaven dieser Männer und Frauen. Gedenkt all dieser Seelen: Sie kommen in die andere Welt und müssen feststellen, dass man sie belogen hat. Man hat sie betrogen. 

AnkerMission / zur NAK nicht notwendig

22.7.16 in Kampala/ Uganda: Wir müssen den Menschen nahe sein, ihnen Christus näher bringen und sie werben für das Haus Gottes. Dieses müssen so wir tun, wie Jesus es getan hat. Er hat Menschen nicht gedroht, er hat sie nicht gezwungen, sondern warb mit Liebe. Er möchte, dass wir unsere Liebe unserem Nächsten zeigen. Natürlich müssen wir unseren Glauben erklären, aber die Menschen müssen verstehen, dass wir nicht möchten, dass sie einfach ein neues Mitglied einer anderen Kirche werden. Wir möchten, dass sie Jesus Christus näher kommen. Es geht nicht um die Neuapostolische Kirche, es geht nicht um die Apostel. Lasst uns über Jesus Christus reden. Lasst uns darüber reden, was Jesus Christus in seinem Erlösungswerk tut. Mitglieder sollten nicht wegen uns kommen. Wir möchten, dass sie wegen Jesus kommen und ihnen ermöglichen, Jesus auf besondere Weise zu erleben.

AnkerMission / Erwählung

10.02. 2019 Charlotte/North Caroline: Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns bewusst sein, dass wir niemanden zwingen können, Christ zu werden. Wir können niemanden zwingen, neuapostolisch zu werden. Wir können niemanden konvertieren. Das ist eine Geschichte zwischen Gott und jedem einzelnen Menschen. Und wir werden nie verstehen, wie Gott damit umgeht. Die Erwählung ist und bleibt ein Mysterium. Es ist kein Geschäft, bei dem wir das Richtige machen, um dann einen Kunden zu finden, der unsere Sachen kauft. Das geht nicht. Es ist ein Mysterium. Gott erwählt.

Wir sind nicht für den Erfolg des Betriebs verantwortlich. Wir sind dafür verantwortlich die Nachricht zu übermitteln. Wir müssen unseren Glauben bekennen. Wir müssen nach dem Evangelium leben. Wir müssen unseren Nächsten lieben. Das ist unsere Aufgabe. Dafür sind wir verantwortlich. Wir sind jedoch nicht für den Erfolg verantwortlich, für die Anzahl der Menschen, die dazu kommen. Das ist nicht unsere Aufgabe.

AnkerMission / Ehe

19.03.2017 Wuppertal: Ich weiß, es gibt viele Gotteskinder, neuapostolische Christen, die mit jemandem leben, der nicht neuapostolisch ist. Dann sagen sie: Das ist aber absolut schwierig, wenn ich nach Hause komme, vom Gottesdienst zu sprechen. Mein Mann/meine Frau sind daran nicht interessiert, sie teilen meinen Glauben nicht. Das ist auch unbedingt in Ordnung, ich kann das verstehen. (…) Es geht  nicht darum, den anderen zu bekehren, es geht gar nicht darum, dass der andere neuapostolisch werden muss. Es geht nur einfach darum, dass wir den Gottesdienst nachbearbeiten und merken: Mit dem Wort kann man etwas anfangen, das hat einen ganz konkreten Bezug zu dem heutigen Geschehen!  

Mitgliederschwund / Nicht so egoistisch sein

29.05.2014 Muttenz (Schweiz): Können wir uns noch freuen über die Entwicklung der Kirche, des Werkes Gottes und ganz konkret über die Entwicklung innerhalb der neuapostolischen Kirche? Ich weiß das am besten, denn ihr wisst ja, wo ich herkomme. Es ist nicht immer so einfach, wenn man sieht, bei uns klappt es nicht. Wenn ich jetzt an die Gemeinden in Frankreich denke, Mensch, das interessiert kein Mensch. Da kannst du vom Evangelium predigen, die glauben nicht mal an Gott, die Gemeinden sind ganz klein. Dann ist man ein bisschen traurig.

Aber wenn man dann ein bisschen aus dem eigenen Dorf schaut und in die große Welt schaut, dann merkt man, eigentlich gab es noch nie so viele Gotteskinder wie heute. Habt ihr schon darüber nachgedacht? Es gab noch nie so viele Gotteskinder wie heute. Also auch, wenn es zuhause nicht so ist, wie wir uns das wünschen. Aber lasst uns doch nicht so egoistisch sein.

Mitgliederschwund / Wir werden siegen, das ist göttliche Wahrheit

18.8.2018 Siauliai Litauen Gottesdienst für Amtsträger: Den Erfolg des Apostolats kann man heute nicht mit Zahlen messen und auch nicht sehen. Nun könnte einer sagen: Ja, du hast gut reden, du bist in Bereichen, da sind Dreißig-, Vierzigtausend, für die ist es viel leichter als für uns! Das ist nicht der Fall. Gott ist gerecht. Wenn er viel gibt, verlangt er auch viel. Wenn jetzt einer in einer ganz großen Gemeinde aufwächst, wo alles vorhanden ist, erwartet der liebe Gott auch viel mehr von ihm, und das ist nicht unbedingt der Fall für alle. Das merke ich jetzt auch. Wisst ihr, so dann und wann, wenn die Zahl zurückgeht und die Geschwister es gewohnt waren, in einer großen Gemeinde zu sein, merkt man: Da waren sie treu und engagiert, alles war in Ordnung. Dann geht auf einmal die Zahl zurück, die Gemeinde wird immer kleiner, und irgendwann ist man gar nicht mehr so motiviert und beginnt zu zweifeln, zu kritisieren. Da merkt man: Das mit der Nähe zu Gott war gar nicht so der Fall.

Wenn sie jetzt unter den Bedingungen leben wie andere Geschwister schon jahrelang, werden sie schwach. Für euch ist das das normale neuapostolische Leben. Noch einmal: Der Segen ist die Nähe zu Gott, nicht die Zahl der Gottesdienstmitglieder. …  Lass dich nicht von Gott trennen, führ den Willen Gottes aus bis zuletzt. Durch sein Wort und das Heilige Abendmahl gibt er die Kraft dazu! … Noch einmal: Lasst uns dieses Heilige Abendmahl im Gedenken an Jesus Christus feiern, in dem Bewusstsein: Herr, alle meinen, du hast verloren, aber du hast gesiegt, weil du treu zu Gott warst bis zuletzt.

Bei uns sieht es in mancherlei Hinsicht aus, als hätte der liebe Gott verloren, aber wir werden siegen, wenn wir den Willen Gottes tun bis zuletzt. Das ist nicht ein Versprechen eines Menschen, das ist göttliche Wahrheit.

Nachfolge ist kein Gehorsam, sondern nur gesunde Vernunft

3. 2. 2013 in Saarbrücken (noch vor der Ordination): "Ich bin kein komplizierter Mensch, ich brauche immer was Einfaches. Als ich ganz klein war, hat mir meine Mutter immer gesagt: Du darfst nicht auf die Straße gehen, du musst auf dem Bürgersteig, auf dem Trottoir sagt man bei uns, bleiben. Geh ja nicht auf die Straße, ich will es nicht. Und da muss ich sagen, so absolut gehorsam war ich nicht, aber sie hat es dann verstanden mich zum Gehorsam zu bringen. Das ging sehr, sehr schnell und war in einer sehr, sehr klaren Sprache! Mit der Zeit habe ich dann verstanden, ich hatte auch einen Freund, der bei einem Unfall umgekommen ist, und dann hab ich kapiert: Ja, da ist tatsächlich gefährlich! Dann ist es mir ein bisschen leichter gefallen gehorsam zu sein, weil ich wusste, das ist gefährlich auf der Straße, da kommen die Autos, da wirst du überfahren, das ist schlimm.

Aber heute wenn ich auf der Straße unterwegs bin, da bin ich auch auf dem Bürgersteig, auf dem Trottoir – warum? Weil ich keinen Ärger mit meiner Mutter will? Nein, die weiß das. Weil ich das längst kapiert habe, das musst du machen, das ist gut für dich, das ist gefährlich auf der Straße. Ich mach das jetzt nicht mehr, weil es der Wille meiner Mutter ist. Das ist mein Wille geworden. Ich hab verstanden worum es geht. Jetzt mach ich das ganz selbstverständlich, das ist kein Gehorsam mehr, das ist nur gesunde Vernunft. 

NAK Glaube / Alles hat sich geändert? Nein nichts hat sich geändert!

Stap Schneider am 11.06.2017 in Chicago, USA: „Last uns fest gegründet in unserem Glauben sein, so wie es uns gelehrt wurde. Hier denke ich besonders an unsere Senioren. Es ist manchmal ein bisschen schwierig für sie geworden, weil sie denken: „Oh, die verändern alles in unserer Kirche. Ich fühle mich nicht mehr länger wohl. Alles ist anders.“ Bleibt fest im Glauben gegründet, so wie es euch gelehrt wurde. Was wurde uns gelehrt? Es gibt eine tolle Definition in unserem neuapostolischen Glauben. Es ist in den Glaubensartikeln zusammengefasst. Bitte, wenn ihr das Gefühl habt, dass sich alles in unserer Kirche geändert hat, dann tut mir den Gefallen und lest die Glaubensartikel durch und sagt mir, was wir dort geändert haben. Denn dann werdet ihr erkennen, dass sich nichts geändert hat. Es ist immer noch der neuapostolische Glaube. Wisst ihr, der Böse möchte uns schütteln und entwurzeln und uns zu der Einsicht bringen, dass dies nicht mehr unsere Kirche sei. Alles haben sie geändert. Lasst uns darüber reden, was unser Glaube ist. Er ist beschrieben in den zehn Glaubensartikeln und ich warte immer noch auf denjenigen, der zu mir kommt und mir erklärt, was nun daran keine Gültigkeit mehr hat. Lasst uns tief in unserem Glauben verwurzelt sein. Unser Glaube ist in den Glaubensartikeln beschrieben. In den neuapostolischen Glaubensartikeln. 

NAK Glaube / Was wirklich unser Glaube ist: Wir glauben an das Apostelamt

Stap Schneider am 11.06.2017 in Chicago, USA (direkte Fortsetzung): Sorry, dass ich so offen spreche, aber manchmal müssen die Dinge angesprochen werden. Lasst uns tief in unserem Glauben verwurzelt sein, besonders in den Glauben an das Apostelamt. Wir glauben an das Apostelamt und in unserem Katechismus ist beschrieben, dass das Apostelamt gesandt wurde, um die Braut Christi zu bereiten. Die Apostel sind nicht gesandt, um die ganze Welt zu bekehren. Sie sind nicht gesandt, um die Situation auf dieser Erde zu verändern. Sie haben den Auftrag das Evangelium zu verkündigen und den ganz besonderen Auftrag die Braut Christi zu bereiten. Und das Apostelamt erfüllt diesen Auftrag. Ich sage euch, an der Wiederkunft Jesu Christi wird die Braut Christi bereitet sein. So, lasst uns fest gegründet sein im Glauben – fest gegründet in dem was wirklich unser Glaube ist. Wir glauben an das Apostelamt, das den Auftrag hat, für die Wiederkunft Christi die Braut zu bereiten. Und das machen die Apostel auch. Falls jemand zu euch sagt: „Ja, aber die haben doch gar keinen Erfolg. Es sind weniger Mitglieder als früher.“ Das ist nicht die Wahrheit, aber das ist eine andere Frage. Wir waren weltweit noch nie so viele neuapostolische Christen wie heute, der Unterschied ist, dass sie heute anders verteilt sind als früher. Das Apostelamt erfüllt seinen Auftrag die Braut Christi zu bereiten und die Braut Christi wird an der Wiederkunft Jesu Christi auch bereit sein.“

AnkerNAK-Traditionsglaube / nicht stehen bleiben

05.04. 2017 in Mendoza, Argentinien: Betrachte nicht nur das, was du vor 10, 20, 30 Jahren getan hast. Was wichtig ist, ist dein Glaube von heute. Stehst du in der Entwicklung oder bleibst du wer du bist? (…) Wenn du in einer neuapostolischen Tradition stehst, dann nutze sie und bleibe nicht auf dem Level deines Urgroßvaters stehen.

AnkerNAK-Traditionsglaube / reicht nicht

21. Januar 2017 Koumra (Tschad): Wollen wir ans Ziel kommen und in das Reich Gottes eingehen, genügt ein Traditionsglaube nicht. Ein Christ und ein Kind Gottes sein will nicht heißen: „Immer zum Gottesdienst gehen, eine gewisse Anzahl Regeln beachten, dann ist alles OK, du bist gerettet. Du gehst zur Kirche, du betest jeden Tag und gibst dein Opfer, dann ist für dich alles geregelt.“ Nein, das ist nicht wahr!

AnkerNAK-Verbote der Vergangenheit

01.06.2014 Toulouse: Wenn ich mich aber weiter über das beklage, was ich gestern und vorgestern entbehren musste, wenn ich weiter die heutige Generation mit dem belästige, was wir in der Vergangenheit durchleben mussten (es war sehr schwer, wir durften dieses nicht tun und jenes war uns verboten)… Wen wollen wir dadurch motivieren? Ich sagte gestern zu den Brüdern: Es gibt einen Augenblick, an dem man mit dem Klagen aufhören soll. Es ist schrecklich, wenn man Selbstbedauern übt: man hat so viel gelitten, es war sehr schwer… 

Opfer und Geld

03.02.2019 in Berlin-Charlottenburg: Aber wenn man den Heiligen Geist wirken lässt, dann entwickelt sich etwas, das ist eine schöne Evolution in der Erkenntnis Gottes und man lernt Gott immer besser kennen. [...] Dem Kind sagt man: Wenn du schön gehorsam bist und wenn du dein Opfer gibst, dann wird dich der liebe Gott segnen, das ist für unsere Kinder. Wenn du schön gehorsam bist, wenn du dein Opfer gibst, dann wirst du gesegnet werden; das ist das Kind. Der Erwachsene wächst dann in einer anderen Erkenntnis. Der Erwachsene sagt dann: Ja, der Segen kommt von Gott! […] Und weil er uns so reich gesegnet hat, weil er sich für uns geopfert hat, sind wir ihm gehorsam, weil wir ihn lieben. […] Gott antwortet auf unseren Gehorsam und auf unser Opfer und segnet uns wieder, das ist unsere Evolution. War das falsch, wenn man einem Kind gesagt hat: Wenn du gehorsam bist, bringst dein Opfer, dann bist du gesegnet? Nein, das trifft immer noch zu.

15.09.2019 Pago Pago, Samoa: Textwort: 1. Mose 4,4 Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer

[…] Heute liegt diesem Gottesdienst ein Bibelwort aus der Geschichte von Kain und A[1]bel zu Grunde. Kain und Abel waren die beiden ersten Söhne von Adam und Eva. Kain war Bauer. Abel war Schäfer. Eines Tages wollten sie zu Gottes Ehren ein Opfer bringen. Kain brachte etwas Obst und Abel brachte ein Schaf. Gott betrachtete die beiden und schaute zu allererst auf die Person und dann auf ihre Opfer. Er erkannte, dass die Herzenseinstellung von Kain nicht gut war. Ihre Opfergaben spiegelten ihre Herzenseinstellung wieder. Kain brachte etwas Obst von seinem Acker, aber Abel brachte den Erstgeborenen seiner Herde. Das Beste war für Abel gerade gut genug. Gott akzeptierte sein Opfer und segnete es. […]

Das Opfer Jesu Christi ist vollkommen und für jeden, der an Jesus Christus glaubt, auf ewig gültig. Wir müssen also keine Opfer mehr bringen, um errettet zu werden. Allerdings gibt es noch so viele weitere Gründe um zu opfern. Wir geben Gott unser Opfer, um unsere Anbetung auszudrücken. Wenn wir opfern, erkennen wir an, dass wir voll und ganz vom Allmächtigen abhängig sind. Alles, was wir erhalten, erhalten wir von Gott. Er ist der Gebende. Wir glauben an den Schöpfer, alles kommt von ihm. Wir sind völlig abhängig von der Gnade Gottes. Deshalb ist unser Opfer zunächst ein Glaubensbekenntnis. Wir glauben an Gott, unseren Vater. Er stellt uns das zur Verfügung, was wir auf Erden brauchen. Wir sind dankbar für seine Gnadengaben. Unsere Opfer sind Ausdruck unserer Dankbarkeit gegenüber Gott. Wenn wir opfern, danken wir ihm für seine irdischen Gaben.  […]

Ich weiß von vielen Brüdern und Schwestern, dass sie beten und Gott ein besonderes Opfer bringen. Welche Idee steckt dahinter? Natürlich können wir Gottes Hilfe nicht kaufen und selbst wenn ich ihm 1 Milliarde US-Dollar bringen würde, kann ich ihn nicht zwingen, meinem Wunsch zu entsprechen und ihm meinen Willen aufzwingen. Gott kümmert sich nicht um mein Geld, er braucht es nicht. Ich kann Gottes Segen nicht kaufen, ich kann Gottes Hilfe nicht verdienen. Warum machen manche Menschen es dann? Warum bringen sie ein besonderes Opfer wenn sie beten? Wir wollen Gott zeigen, wie wichtig dieses Gebet für uns ist, wie wichtig uns das Wohl unseres Nächsten ist. Unser Oper, das unser Gebet ergänzt, soll zeigen, dass dies uns wirklich etwas bedeutet. Es ist auch ein Vertrauensbeweis. Durch unser Opfer möchten wir Gott danken, noch bevor er unser Gebet erhört hat.[…]

Seht, auch als neuapostolische Christen haben wir viele Gründe, irdische und geistige Opfer zu bringen. Wir bekennen uns zu unseren Glauben an den allmächtigen Gott, den großen Schöpfer. Wir danken ihm für seine Hilfe im täglichen Leben und bringen unsere Opfer. […]Wir danken Gott, Teil der Kirche zu sein. Wir möchten die Kirche unterstützen, indem wir unsere Opfer bringen. […]In der richtigen Herzenseinstellung hat Gott die erste Priorität. Da werden wir nicht zu ihm sagen: „Oh, ich gebe dir, was noch übrig ist. Ich habe diesen Monat kein Geld mehr, sorry ich kann nicht opfern. Ich war so beschäftigt, ich habe keine Zeit mehr dir zu dienen.“ Das geht nicht. Denkt daran, für Abel war das Beste gerade gut genug für Gott, er hatte die richtige Einstellung. Gott ist treu. Alle Opfer, die wir mit der richtigen Herzenseinstellung geben, wird er segnen. Und mein Wunsch ist, dass wir alle es erleben können. Amen.

nach Co-Predigten, Stammapostel Schneider weiter:

Ich möchte den Kindern noch eine Geschichte erzählen: Ein kleiner Junge besuchte seine Großmutter und die Großmutter freute sich sehr, ihr Enkelkind zu sehen. Sie gab ihm zwei Dollar; zwei Ein-Dollar-Scheine. Sie sagte dem Jungen: "Einer ist für dich und einer für Gott – den kannst du in den Opferkasten legen." Der kleine Junge war sehr glücklich: "Oh, danke Oma!" Also ging er raus und schaute auf seine Geldscheine. Was mache ich mit diesem Dollar? Er war so beschäftigt damit, seine Geldscheine zu betrachten, dass er nicht schaute wo er hinlief. Er stolperte über einen Stein und fiel hin. Die zwei Scheine fielen auf den Boden. Er schnappt sich den einen, aber der andere wurde vom Wind weggeblasen. Dann stand er auf, schaute den Schein an und sagte "Oh, nein; naja, der Schein von Gott wurde weggeblasen. Meiner ist ja noch da!“ Brüder und Schwestern, häufig haben wir eine Entscheidung getroffen: Das tun wir nun für Gott und das andere tun wir für uns. Wir werden Gott ein Opfer geben, aber das andere ist für uns. Wir werden eine gewisse Zeit Gott dienen, dann vergeht die Zeit und plötzlich werden wir sagen: "Oh, es ist kein Geld mehr für Gott übrig. Oh, ich hatte keine Zeit mehr, Gott zu dienen.“ Seltsamerweise verschwindet immer der Teil, den wir Gott geben wollten. Unseren Teil bekommen wir aber. Ich denke, das ist nicht wirklich fair gegenüber unserem himmlischen Vater. Das drückt doch nur aus, dass wir uns wichtiger als unseren Gott nehmen. Lasst uns darüber nachdenken.

06.01.2019 Bern-Ostermundigen, Schweiz:  Wir wollen auch unsere Dankbarkeit und unser Vertrauen zu Gott durch unser Opfer beweisen. Das ist auch immer ein Thema in der Bibel - reich ist der, der treu im Opfern ist. Es geht jetzt nicht um die Finanzen der weltweiten Kirche. Es geht darum, dass wir das Opfer bringen als Zeichen unserer Dankbarkeit und unserem Gott vertrauen. Wer geistlich arm ist, der weiß: verdient habe ich nichts - alles was ich habe, habe ich aus Gnaden empfangen. Das ist die Gnade Gottes, dafür bin ich dankbar, und mein Opfer ist Ausdruck meiner Dankbarkeit. Der geistlich Arme sagt: Lieber Gott, ich gebe dir deinen Teil und weiß: Du wirst für mich sorgen; du wirst mir geben, was ich unbedingt brauche. Lasst uns unser Opfer bringen. Es hat mit Geld und Finanzen nichts zu tun. Das Opfer ist Ausdruck unserer Dankbarkeit und unseres Vertrauens Gott gegenüber. Gott hat es versprochen: Wer opfert, wird gesegnet, weil er diese Herzenseinstellung segnet - nicht das Geld. Die Herzenseinstellung, die geistliche Armut, alles kommt von dir - ich bin dafür dankbar. Du bist es, der für mich sorgt und ich vertraue dir.

11.01.2019 Luanda-Palanca/Angola: Einen Teil des Geldes bringen wir zurück als Opfer für Gott, weil wir wissen: Das ist der Segen Gottes! Wir danken ihm und sagen nicht: Das ist mein Geld, das habe ich erarbeitet, nein: Wir wissen: Das ist der Segen Gottes, und ich gebe ihm seinen Teil zurück. Keine Angst, der liebe Gott will nicht dein ganzes Geld, aber er will sehen, dass du dankbar bist.

AnkerPredigt / Schnitt der Reben 

06.12.2015 in Güstrow: Im Weinberg muss der Winzer kommen und die Äste abschneiden, damit die Reben größer werden und damit der Wein besser wird. Der Herr Jesus will reinigen, also zuerst Mal: Er bestimmt, was abgemacht werden muss; das können wir nicht bestimmen. Es kann keiner sagen, ich weiß schon, was ich machen muss. Die Gemeinde kann nicht sagen: Ach, jetzt lasst uns mal zusammen kommen und wir beten mal, um zu wissen, was wir da jetzt in der Verkündigung ändern sollen. – Das geht nicht! Der Herr Jesus ist der Meister und er bestimmt, er bestimmt, was noch abgetan werden soll, was noch gereinigt werden soll, was abgeschnitten werden soll, das bestimmt er, die Rebe nicht, er, der Gärtner. Das ist das Erste. Und wie macht er das? Zuerst durch das Wort. Das Wort reinigt und das ist die große Reinigungsaktion Gottes. Er gibt uns sein Wort und durch sein Wort sollen wir rein werden. Jetzt müssen wir uns nur die Frage stellen: Hat das Wort Gottes bei mir noch diesen Reinigungseffekt? Man könnte jetzt fünf Minuten stille halten und ein jeder für sich, sich selbst fragen: Bewirkt das Wort Gottes in mir noch die Reinigung? Stelle ich mir die Frage: Wenn das Wort vom Altar kommt und ich mich damit beschäftige oder finde ich mich einfach damit ab, das ist die Predigt, oder das ist Theorie.

AnkerPredigt / kein geistgewirktes Wort

Pfingsten 2016 : "Ja, früher haben wir so gesagt in unserem apostolischen Wortschatz: Das geistgewirkte Wort. Ja, und ich weiß, dass nicht jedes Wort, das gepredigt wird, jetzt göttliche Wahrheit ist. Das weiß ich aus eigener, persönlicher und jüngster Erfahrung. ... Also, es ist glasklar, nicht jedes Wort, das am Altar gepredigt wird, ist das Wort Gottes.

AnkerPredigt / manchmal sogar Unsinn

17.10.2017 in George, Südafrika: Jesus will nicht, dass wir glauben, dass jedes Wort, das er hier gesprochen hat, ein göttliches Wort ist, aber er möchte, dass wir vom Heiligen Geist inspiriert werden, damit der Heilige Geist in uns wirken kann, damit der Heilige Geist uns sagen kann, das war für dich, das war das Evangelium.

Es gibt einige Fehler, es kommt manchmal sogar Unsinn vor. Zumindest in Europa, vielleicht nicht in Südafrika. Aber es passiert, dass einiger Unsinn vom Altar gesagt wird. Aber für den Heiligen Geist ist das kein Problem. Der Geist sagt uns, okay, vergiss dies, aber hör zu, das war das Evangelium: hast du die Stimme Jesu Christi erkannt?

AnkerPredigt / Theologie (siehe auch Artikel zum Thema)

21.1.2018 Berlin-Brandenburg Ämtergottesdienst : Man hat mir schon mehrmals gesagt: Ja, jetzt seid ihr ganz auf Theologie, früher haben wir gepredigt aus dem Heiligen Geist, jetzt kommt ihr mit Theologie, was soll denn das! Muss man Theologie studieren, um jetzt gut zu predigen? Nein. Der Heilige Geist hat jahrelang ohne theologisches Wissen gewirkt in unserer Kirche und das ging ganz gut. Aber, ja, es hinkt ein bisschen, das Beispiel, aber, ich sage immer, es ist wie mit der Grammatik oder mit dem Schreiben.

Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, in Frankreich ist das absolut katastrophal, die Leute können nicht mehr richtig schreiben. So, die schreiben Briefe, schreiben Reports, alles Mögliche, stimmt alles, man kriegt alles mit, aber es ist so unangenehm, wenn man sieht, ach, da sind so viele Fehler drin. Man kann ja auch die Botschaft so schreiben, dass sie angenehm zu lesen ist, wenn alles stimmt und wenn die Rechtschreibung stimmt, wenn die Grammatik stimmt.

Genauso ist das mit der Predigt. Natürlich kann man die Botschaft sagen und aus- richten ohne Theologie, ist aber doch viel schöner, wenn alles in der rechten Weise vorgestellt ist und wenn jeder sagt: Ja, das stimmt, da ist jetzt kein Denkfehler drin, ja, das macht Sinn, das ist in Ordnung.

Theologie im Glaubensleben ist wie Grammatik im Schreiben. Man kann ohne leben, aber es geht doch viel besser mit. Ändert an der Wirksamkeit des Heiligen Geistes nicht, aber macht einfach die Speise angenehmer zu empfangen. Der weise Haushalter macht das, der kluge Haushalter. Das ist das Eine, wie wir diese Aufgabe erfüllen können. Jetzt haben wir natürlich auch als Verwalter, haben wir ei- ne gewisse Vollmacht empfangen, eine gewisse Verantwortung empfangen und auch mit dieser Vollmacht wollen wir klug und weise umgehen und treu umgehen.

Schluss mit der Vergangenheit – heutige Lehre ist von Jesus

1.06.2014 in Toulouse: „Ich persönlich – aber auch die Apostel die mich umgeben – sind überzeugt, dass (1)die heutige neuapostolische Lehre genau das ist, was der Herr von uns erwartet, damit wir das Heil erlangen können. Somit müssen unsere Kinder und all unsere Nachkommen erkennen, (2)dass wir von unserer Lehre überzeugt sind; (4)hören wir also auf, nur von der Vergangenheit zu reden und (3)interessieren wir uns für das, was heute in unserer Kirche geschieht, was unsere heutige Lehre ist. Ehrlich gesagt, wir können stolz auf unsere Lehre sein.“ Kommentar

Schluss mit der Vergangenheit – alles ist unter Kontrolle, Jesus ist da

1.04.2018 in Nottingham: "Die heutigen Apostel sind nicht einfach nur Männer, die eine Verantwortung für eine Kirche haben. Sie sind nicht einfach die Nachfolger derer, die vor Hunderten von Jahren das Werk begonnen haben und sie geben ihr Bestes um die damalige Tradition aufrecht zu erhalten. Wir sind aktiv und der lebende Jesus ist mit Ihnen. […] Lasst uns Zeugen sein, lasst uns beweisen, dass seine Lehre in die Gegenwart passt. Wir haben keinen Grund zur Angst. Alles ist unter Kontrolle, Jesus ist da. Wir folgen den Aposteln, weil wir wissen, er ist mit ihnen."   

Schluss mit der Vergangenheit – wir haben echte Apostel mit geistlicher Entwicklung

16.08.2020 Straßburg:  „Paulus hatte gegen falsche Apostel gekämpft. So hatte er sie genannt. Da gab es einige Leute, die haben einige Wunder vollbracht - das haben sie. Aber das Wichtigste war, dass sie mit dem Evangelium Geschäfte gemacht haben. Sie haben gutes Geld verdient. Sie benutzten das Evangelium, um Geschäfte zu machen und gingen von Ort zu Ort und jedes Mal brachten sie einige Empfehlungsschreiben mit, um zu zeigen, wie viele Wunder sie in den Städten getan haben […] Wir brauchen keine Werbung zu machen: „Kommt in die Neuapostolische Kirche, das ist die Kirche in der Jesus Christus aktiv ist. Wir haben echte Apostel, schaut euch die Wunder an und und und und.“ Nein! Jesus sagte Nein, Nein, das braucht ihr nicht machen. „Die Gemeinde, meine Kinder, sind das Zeichen dafür, dass diese Apostel echte Apostel sind.“ Das ist das Zeichen. Das Zeichen ist deren geistliche Entwicklung. Denkt, wie wir vor zwei Jahren, zehn Jahren waren, wie wir uns seit letztem Jahr geändert haben. Das sage ich ziemlich oft, aber es ist so wichtig. Dies ist das Zeichen dafür, dass Jesus Christus in seiner Kirche aktiv ist. Das ist das Zeichen dafür, dass unsere Apostel echte Apostel sind, weil es durch ihre Lehre eine geistliche Entwicklung gibt und wir nicht länger so sind wie wir vor zwei Jahren waren. Das ist das Zeichen. […] Die Gemeinde ist das Zeichen für die Effizienz des Apostolats.“

Schluss mit der Vergangenheit – aber das Glaubensbekenntnis zum Apostelamt bleibt

27.12.2020 Freiburg: „Wenn es heißt: Früher war alles in Ordnung, und jetzt hat es abgenommen!, kann ich nur sagen: Nein, der Heilige Geist war doch wirksam, es gab doch eine Entwicklung! […] Vieles hat sich geändert. Ich habe mich geändert, die Kirche hat sich verändert, die Welt hat sich verändert, meine Umgebung, die Mitmenschen - es ist alles anders geworden. Diese Entwicklung - positiv oder negativ - ist natürlich keinesfalls ein Grund dafür, dass ich Abstand vom Glaubensbekenntnis nehme. […] Wir wollen festhalten an diesem Glaubensbekenntnis - bis zum Ende; das heißt, bis zum Äußersten, mit aller Konsequenz. Wir sagen nicht nur: Das ist wahr, wir glauben daran, das stimmt!, sondern all unsere Entscheidungen und Taten beruhen auf diesem Glaubensbekenntnis. Es ist nicht nur eine Theorie, eine theologische Konstruktion, was auch immer, nein: Es ist die Grundlage unserer Entscheidungen, es ist die Grundlage unseres Handelns. Darauf basiert unser Leben: auf unserem Glauben - so, wie wir ihn bekennen.

[…] Wir glauben an das Apostelamt, an die Vollmacht der Apostel. Auch da kann man das aber nur erfahren, kommt man in den Genuss dieser Vollmacht, wenn man daran glaubt. Wir glauben an die Vollmacht des Apostels.[…]  Wer nicht an das Apostelamt, an seine Vollmacht glaubt, kann auch die Vollmacht nicht erleben, er kommt nicht in den richtigen Genuss der Sakramente, der kommt nicht in den richtigen Genuss des gepredigten Wortes, der wird nicht vorbereitet auf den Tag des Herrn. Auch da ist der Glaube, das Festhalten an der Gewissheit eine unbedingte Kondition, um diese Vollmacht zu erleben, Anteil an ihr zu haben. Wir glauben an die Kirche Christi. Das ist nicht nur eine nette Versammlung von Gläubigen, die zusammenkommen, nein, das ist das Erlösungswerk Gottes, es ist die Gemeinde Jesu Christi, der Leib Christi. […] Deshalb will uns der Teufel immer wieder etwas anderes vormalen, weil er genau weiß: Wenn da ein Zweifel entsteht, haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Vollmacht des Apostels, dann haben sie nicht mehr den vollen Genuss der Gemeinschaft. […] Man kann vieles auch in der Kirche machen. Wenn aber dieser feste Glaube - das Glaubensbekenntnis, wie wir unseren Glauben bekennen - nicht vorhanden ist, dann dient dieser Dienst nicht zu unserem Heil“

Schluss mit der Vergangenheit und gegenwärtigen Schwierigkeiten – alles Zeit- und Energieverschwendung

3.1.2021, Winterthur, Neujahrsgottesdienst: Wir wollen nicht auf die Schwierigkeiten schauen, wir wollen nicht auf unsere Leistung schauen, wir wollen auch nicht auf unsere Not schauen. Das ist so eine Tendenz manchmal bei den Menschen. Man beschäftigt sich sehr viel mit sich selbst und dann bedauert man sich und bemitleidet sich. „Ach, das ist ja so schlimm! Das ist doch alles so ungerecht. Das hab ich doch nicht verdient! Wieso ich, und ich, und immer ich? Und: „Früher war es doch viel besser! Heute ist es so sch -wer geworden, usw., usf. Dieses Jammern, dieses Sich Selbst Bemitleiden, Geschwister, ich sage es ganz klar, das ist eine Zeit- und Energieverschwendung.“ (weitere, sehr beachtenswerte Zitate aus der Predigt mit KOmmentar)

Schluss mit der Vergangenheit - keine Komplexe wegen der kirchlichen Geschichte

Stammapostelhelfer Schneider Pfingsten 2012: "Ich bin neuapostolisch! Ich glaube, was im Katechismus steht. Ich will selbstbewusst und ohne Hochmut meinen neuapostolischen Glauben leben. Ich will keine Komplexe haben wegen unserer kirchlichen Geschichte und Vergangenheit, denn wichtiger als unsere Geschichte ist das, was wir aus ihr gelernt haben! Auf die Entwicklungen in den letzten Jahren bin ich stolz, ohne Hochmut. Ich stehe für einen neuapostolischen Glauben ohne Komplexe und ohne Hochmut."          

Stammapostel als Zugführer, alles ganz simpel

Zum Amtsantritt Pfingsten 2013 in Hamburg: "Am letzten Sonntag durfte ich mit dem Stammapostel (Anmerkung „Leber“) in einer Gemeinde sein und da haben die Kinder so ihre Kirche und die Gemeinde abgebildet, sie haben einen Zug dargestellt. In den verschiedenen Wagen saßen die Kinder und die Mitglieder der Gemeinde. Ganz vorne war die Lokomotive und darin war unser Stammapostel. Ja, ein schönes Bild. Aber was geschieht jetzt heute? Ja, der zuständige Lokführer geht in den Ruhestand und ein anderer kommt, ganz simpel, das ist alles. Der Zug fährt weiter, das Ziel ist unverändert. Das Ziel ist das Wiederkommen des Herrn, die ewige Gemeinschaft mit Gott. Der Weg, der dorthin führt, ändert sich nicht. Der Zugführer kann nicht irgendwo hingehen, er muss den Schienen folgen und die Schienen liegen schon dran... Der muss lediglich dafür sorgen, dass der Zug immer weiter vorwärts geht und das wird auch so sein."

AnkerTag der ersten Auferstehung / Erstlinge

28.02.2018 Yaounde (Kamerun): Das will heißen, dass Alle, die am Tag der ersten Auferstehung teilnehmen werden Erstlinge sind. Sie werden die ersten sein, die – nach Jesus – den Auferstehungsleib anziehen werden. Ihr wisst, dass Jesus nach seiner Auferstehung ganz besondere Sachen machte. Er konnte durch Mauern gehen, eines Tages war er hier, und plötzlich war er irgendwo anders. Er war von der menschlichen Schwere entbunden. Er litt auch nicht mehr unter seinen Verwundungen. Mit diesem himmlischer Körper konnte er dann zurück zu seinem Vater in den Himmel gehen.

Tag der ersten Auferstehung / notwendige Apostelnachfolge

Das will heißen, dass wir als Erste diesen Auferstehungsleib erhalten, der von aller Erdenschwere befreit ist. Mit diesem Leib können wir in das Reich Gottes eintreten. Diese Erstlinge sind ebenfalls diejenigen, die die Braut des Lammes sind. Und das Bild dieser Hochzeit Bräutigam/Braut will heißen, dass sie die Ersten sein werden, die ganz intim mit Jesus verbunden sind. (…) Ein letzter Punkt. Um zu den 144.000 zu gehören, müssen wir den Aposteln Jesu folgen, denn durch sie können wir das Siegel des Heiligen Geistes empfangen. Durch sie empfangen wir das Heilige Abendmahl und haben völlige Gemeinschaft mit Jesus. Die Apostel haben den Auftrag, die Braut Christi zu bereiten.

Anker4.4.2016 Bahia Blanca, Argentinien: Wenn wir ins Reich Gottes eingehen möchten, dann müssen wir der Verkündigung der Apostel nachfolgen. … Gott möchte, dass wir auf den heutigen Willen Gottes hören. Und er verkündigt seinen Willen durch die Apostel und die die sie gesandt haben. So, wenn wir errettet werden möchten und Teil der ersten Auferstehung sein wollen, dann müssen wir auf die Verkündigung der Apostel hören und danach tun.

Umweltschutz als christliche Aufgabe

4.10.2020 Straßburg: Die Schöpfung zu respektieren bedeutet auch, die Natur zu respektieren. Seid versichert, ich bin kein Umweltschützer geworden, ich halte keine politische Rede, wir reden nicht über Ökologie, hier reden wir darüber, ein Christ zu sein. Ein Christ muss die irdische Mittel nutzen, wie Gott ihm geboten hat, das heißt ohne Egoismus. Gott hat uns die Erde anvertraut, damit alle Menschen von ihren Früchten leben können. Er hat uns die Erde anvertraut, damit wir sie an nachfolgende Generationen weitergeben können, damit die nächste Generation auch von den Produkten der Erde, den natürlichen Ressourcen, leben kann. Und das hat nichts mit Ökologie zu tun, es hat nichts mit Politik zu tun, es ist nur die christliche Haltung. Gott hat dir etwas anvertraut, damit du es genießen kannst und damit auch die folgenden Generationen es genießen können. Der Rest, ich gehe nicht auf die Technik ein, ich spreche über den Geisteszustand. Dem Schöpfer unsere Dankbarkeit auszudrücken bedeutet, seine Schöpfung zu respektieren, die Menschen, jeden Menschen zu respektieren und die Natur zu respektieren, indem natürliche Mittel ohne Egoismus benutzt werden.

AnkerVersiegelung der Toten  / Das Leben fängt jetzt richtig an

4.11.18 in Stuttgart-Fellbach: In der unsichtbaren Kirche, in der Kirche der Gemeinde der Verstorbenen empfangen Seelen die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung und wir, die Lebenden freuen uns darüber, auch wenn wir es nicht sehen können, wir können es im Glauben erfassen. Es geht also nicht darum, dass wir heute traurig sind, dass wir uns der Vergangenheit zuwenden, so ein Gottesdienst ist ganz zukunftsorientiert. Für die Seelen, die die Wassertaufe, die Geistestaufe empfangen ist das ein neuer Anfang eines neuen Lebens, ein Leben in Jesus Christus. Für die fängt es jetzt richtig an und gemeinsam sind wir ganz zukunftsorientiert.

AnkerVergebung / falsches Selbstmitleid

Wort zum Monat Juli 2015: Anstatt dem Nächsten zu vergeben, pflegt man seine Enttäuschung und die Erinnerung an erlittenes Unrecht. – Das Mitleid der anderen tut ja auch gut! Anstatt die Vergangenheit zu begraben, richtet man sich im Selbstmitleid ein. – Was habe ich schon alles durchgemacht!

AnkerVergebung / ohne Wiedergutmachung oder Entschuldigung

21.02.2016 Luanda, Angola: Jetzt kommt der liebe Gott und sagt: Nun verkauf du auch etwas für mich. Er verlangt nicht von uns, dass wir unser Leben geben; aber er sieht: Ach, du hast da einen Vorwurf gegen deinen Nächsten. Gib den Vorwurf auf, vergib deinem Nächsten und versöhne dich mit ihm. Da stellt sich die Frage: Sind wir frei? Oder sind wir gefangen von unserem Stolz und sagen: Nein, der soll sich zuerst entschuldigen, und dann soll er den Schaden gutmachen und dann kann ich ihm eventuell vergeben. Der Herr Jesus sagt uns: Nein, ich erwarte jetzt von dir, dass du diesen Vorwurf verkaufst und mir nachfolgst. (…) Lasst uns nicht Sklaven des Menschengeistes sein. Wir wollen von diesem Geist befreit werden und Sklaven Christi werden. 

AnkerVergebung/  Narben beim Täter

26.02.2017 Durban/ Südafrika: Jesus Christus ist der Eine, der die heilen kann, die zerbrochenen Herzens sind. Lobe den Herrn. „Und verbindet ihre Wunden.“ Wir verbinden das mit den Verletzungen durch die Sünde. Häufig benutzen wir das Bild eines Pfeils. Die Sünde tut weh und verletzt uns. Das Problem mit diesen Wunden: Die Verletzungen sind fatal. Die Bibel spricht vom zweiten Tod durch die Sünde. Man kann keine Gemeinschaft mit Gott haben, man ist nicht bei ihm. Die Verletzung durch die Sünde verursacht den Tod. Es ist Gift. Und wenn man nicht behandelt wird, erleidet man den geistlichen Tod. Man hat keine Möglichkeit in die Gemeinschaft mit Gott zu treten. Und nun kommt Gott und behandelt diese Wunde, er heilt die Verletzung durch seine Gnade und Vergebung. Er sagt: „Hab keine Furcht. Wenn du bußfertig bist, an Jesus Christus und an den Sendungsauftrag der Apostel glaubst, dann vergebe ich dir. Du musst nicht länger vom zweiten Tod leiden. Es ist, als wäre nie etwas passiert. Du bist errettet.“ Nur Gott kann das machen.  Mir gefällt dieses Bild. Wir kennen es, wenn wir eine Wunde haben und sie behandelt wird, um eine Infektion zu vermeiden. Es heilt und es ist nicht mehr ernst. Aber häufig bleibt eine Narbe zurück. Man kann es sehen. Da war die Wunde. Und wenn man darauf drückt, dann tut es unter Umständen sogar noch weh. Kommentar

AnkerVergebung / Ohne Vergebung werden die Opfer zu Sündern

26.02.2017 Durban/ Südafrika: (…) Ihr versteht dieses Bild der Narbe. Man muss mit den Konsequenzen leben – in der Familie, im irdischen Leben. Wenn man etwas getan hat, Gott kann vergeben und man ist aus geistlicher Sicht errettet, allerdings bleibt eine Narbe.

Nun könnte es vielleicht sein, dass wir immer wieder auf einen Sünder zugehen und ihm sagen, dass er etwas falsch gemacht hat. Immer wieder in die Wunde drücken. Das verletzt ihn  und das tut ihm weh. Seine Erlösung ist schon gar nicht mehr in Gefahr, weil Gott ihm bereits vergeben hat, aber wir verursachen ihm Schmerzen, weil wir immer wieder die alte Geschichte hoch holen. Etwas was Gott schon vor langer Zeit vergeben hat. Der Sünder leidet, aber nicht wegen Gott, sondern wegen uns. (…) Es ist nicht unsere Aufgabe auf die Narbe der Sünde zu zeigen, oder darauf zu drücken, dass der Sünder leidet. Sonst werden wir zu Sündern und nicht mehr der andere. Dann werden wir zu Sündern aus Mangel an Nächstenliebe.

AnkerVergebung / Wille zur Vergebung und Versöhnung

24.6.2018 Passau: Es ist auch extrem schwierig vollkommen zu werden in der Vergebung. Ich habe immer ein Problem damit, wenn man so Prediger hört: Ja, du musst vergeben, sonst bekommst du keine Vergebung. Dann denke ich an diesen Fall, an jenen Fall und was man schon so gesehen und erlebt hat. Ich denke: Wenn du jetzt in dieser Haut stecken würdest: Würdest du immer noch so ernst predigen? Geschwister, das mit der Vergebung ist schon eine Riesenherausforderung. Ich möchte nicht dramatisch werden, aber wie kann man von einer Mutter verlangen: Der hat jetzt dein Kind getötet, aber du musst ihm vergeben, sonst findest du kein Heil. Wenn man so erlebt hier in Europa oder anderswo in Afrika wie die Menschen grausam getötet und gefoltert werden. Und jetzt sollten wir kommen und sagen: Du musst vergeben, sonst kommst du nicht in den Himmel und wenn du nicht vergibst, hast du keine Sündenvergebung. Also bitte, das ist bestimmt nicht die Gesinnung Jesu Christi. (…)

Ich kann mir echt nicht vorstellen, ich sage jetzt bewusst so ein dramatisches Beispiel, dass einer Mutter, die dem Mörder seines Kindes nicht vergeben kann, Gott dann sagt: Du hast keine Chance, bei mir kommst du nicht rein. Ist das unser Gottesbild? Bestimmt nicht.

Wenn aber die Mutter dafür kämpft und darunter leidet: Ich möchte gern vergeben, aber ich schaffe es nicht, wenn die so weiterkämpft bis ans Ende, da kann ich mir gut vorstellen, dass der liebe Gott sagt: Du hast es nicht geschafft, aber es war dein Wunsch, du hast dafür gerungen, komm: Ich schenke dir Gnade! Es kommt aber auch auf die Bereitschaft an. Ich habe im Katechismus nachgeguckt. Da steht das schön geschrieben, wir müssen den Willen haben zur Vergebung und zur Versöhnung. Wenn es nicht immer gelingt, wird Gott Gnade schenken. 

AnkerVorschriften / Meinungen

28.12.2014, Hannover/BRD: Vermeide alles, was für deinen Bruder ein Ärgernis sein kann. Ach, das klingt so ganz aktuell. In den Gemeinden gibt es auch verschiedene Meinungen, zum Beispiel zum Thema Musik: Das ist neuapostolisch und das nicht. Und die anderen sagen: Nein, das ist doch Altertum; das ist jetzt neuapostolisch und das nicht. Das ist nur ein Thema. Es gibt viele Themen: Musik, Blumenschmuck, Freizeitgestaltung. Oder andere: Homosexualität, Ökumene. Die einen sehen das so, die anderen so. Es ist alles gut und recht. Aber wenn es dann dazu kommt, dass eine Gruppe der anderen etwas aufzwingen will und sagt, das ist es, dann muss ich davor warnen! Ist das richtig im Sinne Jesu Christi? Sorry, das geht nicht. Auch da stehen wir im Dienst der Gemeinde. […] Die Einheit ist das Wichtigste! Das muss man mitnehmen. Das ist auch heute so: Wir sind im Dienst der Gemeinde, das heißt, wir sind dem anderen gegenüber demütig und respektieren ihn. Wenn der allmächtige Gott sich 'zwingt', uns zu dienen, und uns dabei den freien Willen, die freie Entscheidung lässt, wie können wir dann kommen mit unserer Meinung und dem anderen sagen: Das muss so sein! Der Herr macht es nicht, aber wir machen es - das kann doch nicht gehen. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Der Stammapostel soll sagen, wir gehen den und den Weg. […] Wir dürfen unsere Gedanken haben. Aber wir sorgen dafür, dass wir sie dem anderen nicht aufbinden. Das ist nicht unsere Sache, das ist Sache des Herrn. […]

Vorschriften / Heilsnotwendige Lehren und anzupassende Traditionen

19.10.2014 Berlin-Lichtenberg: Wir ändern nichts, das Abendmahl ist und bleibt heilsnotwendig und im Abendmahlerfahren wir die wahrhaftige Präsenz Jesu Christi in der Gemeinde und daran ändern wir nichts. Wir ändern nichts am Glauben, an der Auferstehung Christi und an unserer Auferstehung. Wir ändern nichts an unserem Glauben, die Kirche Christi ist notwendig, das Apostelamt ist notwendig um uns auf das Wiederkommen des Herrn vorzubereiten. Und wir glauben und sind überzeugt, dass die Treue in diesem Glauben, dem Glaubensgehorsam gesegnet wird auch wenn es kein Mensch, auch wir nicht verstehen, wie das gehen soll. Es ist unsere Arbeit, als der Stammapostel und die Bezirksapostel darauf zu achten, dass alles immer wieder von Form* ist mit diesem Bekenntnis.   (*Anmerkung Schreibfehler:  "konform"?)

Das heißt natürlich nicht, dass wir nichts ändern sollen im Gegenteil, vieles muss angepasst werden, viele Auffassungen, viele Traditionen müssen, sollen, können, dürfen, müssen angepasst werden und das ist unsere Angelegenheit immer wieder zu prüfen, was ist heilsnotwendig? Was ist heilswirksam? Was passt zum Glaubensbekenntnis und was hat da nichts damit zu tun? Und alles, was nichts mit dem Glaubensbekenntnis zu tun hat, das ist Tradition, Auffassungen, zum Schaden von der Vergangenheit, das müssen wir eben ändern, da müssen wir uns anpassen.

9.08.2020 Gifhorn Deutschland: Wenn man so die Bibel liest, dann findet man eine ganze Menge Sachen. Da geht es um den Haarschnitt, da geht es um die Kleidung und die Nahrung, was man essen kann und soll, was man nicht machen sollte, wie man die Kinder erziehen sollte - also, wenn man den Kindern heute vorlesen würde, was so alles in den Paulusbriefen steht über die Erziehung der Kinder, das wäre was! -, wie sich der Mann und die Frau in der Ehe verhalten sollen, alles Mögliche. Und daraus will man jetzt Regeln machen. So muss es heute sein, wenn du ein Christ bist, musst du dich so verhalten, das essen, so gekleidet sein, so einen Haarschnitt haben, so benehmen zwischen Mann und Frau, die Kinder so erziehen und, und, und. Da sind auch Aussagen über die Sklaverei in der Bibel. Was fangen wir denn damit an? Darf ich jetzt wieder Sklaven haben? Das war erlaubt zu der Zeit Paulus. - Nein, das war die damalige Gesellschaft. Diese Texte widerspiegeln einfach die Sehensweise der damaligen Gemeinschaft und hatten mit dem Heil nichts zu tun. […] Um das Heil zu haben, müssen wir den Weg gehen, den er gelegt hat. Glaube, Nachfolge, Sakramente und, und, und. Das ist das Ziel Jesus Christus. Das ist das Evangelium. Auch da bitte, wir wollen uns fokussieren auf das, was heilsrelevant ist und lasst doch alle anderen Diskussionen weg. Wir leben in unserer Gesellschaft, im Wort Gottes erfahren wir heute, wie wir das Evangelium heute leben können, wie wir uns heute nach dem Willen Gottes richten können. Dafür ist ja das Apostelamt da. Sonst hat das Apostelamt auch keine Aufgabe, nur zu sagen, so kann man heute das Evangelium umsetzen. Aber das Evangelium ist, was heilsrelevant ist, das hat mit dem Haarschnitt und Erziehung der Kinder nichts zu tun. Das ist gesellschaftlich geprägt. Lasst uns in unserer Zeit bleiben und wir lassen die damals in ihrer Zeit leben. Alles in Ordnung.

Vorschriften / Was heilsnotwendig ist sagen die Apostel

8.03.2020 Bremen: Der Apostel muss nicht nur sagen, das ist wichtig, das ist nicht so wichtig, das Apostelamt muss uns sagen, was heilsrelevant ist in der Bibel. Was in der Bibel steht, da sind Sachen, die sind nicht so entscheidend, und andere sind grundentscheidend für unser Heil. Und diese Vollmacht liegt im Apostelamt. Aufgrund der Bibel, das muss ich machen, um Heil zu erlangen. Die Bibel sagt uns, was Jesus damals gemacht hat und die Predigt sagt uns, was wir heute tun. Die Bibel sagt uns heute, der Herr kommt bald. Das gilt für heute.

AnkerVorschriften / Mode und Verhalten

2. April 2016 Buenos Aires: Die Regeln, die wir manchmal aufstellen, haben nichts mit unserem Heil zu tun. Wenn wir Geschwistern zum Beispiel sagen: „Tu dies und das“, und wir der Meinung sind, das sei relevant für ihr Heil. Aber es ist nur unsere eigene Meinung. Wisst ihr, in der Vergangenheit gab es seltsame Regeln —kurze Haare und noch so manches andere. Für unser Heil ist das alles nicht maßgeblich.

Vorschriften / Fußball- und Tennisspielen, Tanzen und Musik sind erlaubt

01.06.2014 Toulouse: Ich möchte keine Moralpredigt halten, aber man muss dennoch von Zeit zu Zeit an die Basis unseres Glaubens erinnern. Man kümmert sich um das Wohlbefinden unserer Kinder: man fährt sie zum Fußballstadion, zur Musikschule, zum Tanzlehrer, sie sollen auch das Tennisspielen lernen, usw., usw. Nichts dagegen einzuwenden! Aber ist das Wohlbefinden ihrer Seele und ist das ewige Leben nicht viel wichtiger als ihr Wohlbefinden und ihr Leben auf Erden? Sollte man sich nicht ein bisschen mehr Zeit lassen und sich mehr um das ewige Leben unserer Kinder kümmern? Lasst mich nur einen konkreten Punkt zitieren, ich will mich nicht lange dabei aufhalten: Die Verheißung des Heils unseren Kindern zu übermitteln fängt damit an: Den Sonntag heiligen. Der Besuch des Gottesdienstes ist nicht irgendeine Beschäftigung sondern gehört zum Wochenprogramm wie das Fußballtraining, die Musikstunde oder Mathematik. Der Gottesdienst ist ein besonderer Augenblick in der Woche, den wir unbedingt brauchen. Er ist ein Augenblick der Ruhe, der Andacht, und er ist wohltuend. Darum mein Ruf an die Eltern: Heiligt den Feiertag! Der Gottesdienst ist nicht ein Teilabschnitt des wöchentlichen Programms! Stellt ihn an erste Stelle, indem ihr den Sonntag heiligt!

AnkerWerk des Teufels / seltsames Gottesbild

24.03.2019 Dessau: Man hört viel von Leid, Jesus musste sterben, er ist für uns gestorben, er ist wegen uns gestorben. Er war unschuldig, wir sind schuldig. Er ist gestorben, damit wir leben können. Das ist nicht so ganz komfortabel. Das führt natürlich dazu, dass manche sagen: Ja, die Christen glorifizieren das Leid und den Schmerz. Wenn du zu Gott kommen willst, dann musst du eben leiden. Was nicht ganz stimmt.

Viele können damit nichts anfangen, weil sich da so ein komisches Gottesbild daraus ergibt. Ja, die sagen dann: Ja ist denn Gott so dieser komische Gott, ist der beleidigt, weil die Menschen ihm nicht gehorsam waren? Und da muss doch unbedingt einer bestraft werden, damit Gott wieder gut gesinnt ist. Und jetzt musste Jesus sterben, weil Gott verletzt war, und das muss er jetzt zahlen, damit es wieder gut gemacht wird. Daraus ergibt sich schon ein seltsames Gottesbild.

Als ich mich mit diesen Gedanken beschäftigt habe, bin ich auf dieses Wort gefallen vom Johannes. Der Johannes-Brief, und der beleuchtet das in einer ganz anderen Art, er sagt da in Vers 8: Der Sohn Gottes ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören. Auch das hat mir gefallen. Jesus ist nicht gekommen, um zu leiden und sterben, er ist gekommen, um das Werk des Teufels zu zerstören! Und das können alle verstehen! Das kann jedes Kind, das in der Sonntagsschule ist verstehen. Jesus ist gekommen, der Sohn Gottes ist gekommen, um das Werk des Teufels zu zerstören. Dafür ist er gekommen.  

AnkerWerk des Teufels / Zerstörung der Gemeinschaft von Adam und Eva

24.03.2019 Dessau: Ja, was ist denn das Werk des Teufels? Da müssen wir zurückkommen, ganz an den Anfang, Paradies. Gott hat die Menschen geschaffen, Adam und Eva, und sie lebten in der Gemeinschaft mit Gott, waren mit Gott, Gott war mit ihnen. Es war alles vollkommen, ihr Glück war vollkommen. Sie hatten alles, was sie brauchten. Und jetzt kommt die Schlange. Und mit ihrem Werk. Und sagt den Menschen: Ja, Gott ist gar nicht so, wie du meinst.

Der hat euch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Der will dir irgendetwas vorbehalten, du kannst ihm nicht so ganz vertrauen. Der hat euch nicht alles gesagt. Ihr kennt die Geschichte.

Fazit: Das Vertrauen zu Gott war zerbrochen. Die Gemeinschaft mit Gott war da-hin. Die Menschen vertrauten Gott nicht mehr und meinten: Ja, Gott hat nicht alles gesagt. Er will sich was vorbehalten. Das Vertrauen war zerbrochen. Die Gemeinschaft mit Gott war zerbrochen und in der Tat: Die Menschen hatten Gott verlassen und sind zum Teufel übergegangen. Und von nun an lebten sie unter der Herrschaft des Teufels mit all den Konsequenzen. Das Böse hatte gewonnen. Und die Menschen wurden Sklaven des Bösen. Das war das Werk des Teufels!

Und letzter Punkt: Sogar die Gemeinschaft zwischen den beiden, zwischen den Menschen war gebrochen. Nicht nur die Gemeinschaft der Menschen mit Gott. Sondern die Gemeinschaft untereinander. Die waren so perfekt zusammen. Alles ging gut. Und auf einmal haben sie sich gegenseitig angeklagt. "Nur die Eva ist schuld, die hat es gemacht!“

Und jetzt auf einmal wollte Adam über Eva herrschen. Das war ein Machtspiel. Und die Gemeinschaft zwischen den Menschen war gestört. 

Welt ist schlimm / aber Jesus ist auferstanden

14.01.2018 Köln-Süd NRW : „Ich finde das schön, wenn wir so durch eine Woche gehen, in der jeder so vieles erlebt, in der man so manches mitbekommt, was auf der Welt geschieht - ich denke nur an die letzte Woche -, wie mächtig das Treiben des Bösen ist, wie vieles an Ungerechtigkeit vorkommt, was man alles Schlimmes erlebt, was wir erleben und durchleben, und dann kommen wir zusammen am Sonntag und sagen: Trotzdem, wir glauben, Jesus Christus ist auferstanden! Er hat den Tod, das Böse, die Sünde, überwunden. Er hat recht, er behält das letzte Wort! Das ist eine wunderbare Art, die Woche abzuschließen und eine neue zu beginnen. Wir bekennen: Jesus Christus ist auferstanden!“

AnkerWetter / Gott ist dafüt verantwortlich

15.04.2018 Toronto Kanada: „Ich bin mir bewusst, dass nicht alle von uns, die heute Morgen kommen wollten, um an diesem Gottesdienst teilzunehmen, dies aufgrund der Wetterverhältnisse realisieren konnten. Aber erlaubt mir dazu etwas zu sagen: Vielleicht fragen sich manche, „Warum konnten wir an diesem Gottesdienst nicht teilnehmen?“ Natürlich können wir den Teufel nicht dafür verantwortlich machen, denn er ist definitiv nicht Herr über das Wetter. Das Wetter wird von Gott entschieden aber das macht es ein wenig schwieriger. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle für diesen Gottesdienst gebetet und unsere Seelen eingestimmt haben. Ihr habt auch die Lieder eingeübt und nun müssen wir feststellen, der Herr hat entschieden, dass es besondere Wetterverhältnisse gibt und viele konnten deshalb nicht kommen. Also, was läuft hier schief? Vielleicht könnte der Gedanke aufkommen, dass man vielleicht nicht genug gebetet hat oder irgendetwas falsch gemacht hat. Brüder und Schwestern, das ist definitiv nicht der Fall. Um es ganz klar zu machen: Es war der Wille Gottes. Es war nicht Deine Schuld. Niemand ist daran schuld.

 

AnkerWiederkunft Christi  nicht auf die NAK begrenzt

08. Mai 2016 Aneby: Er wird entscheiden, wer dabei sein wird. Das ist nur seine Entscheidung. Kein Mensch kann darüber verfügen, ja, wer kommt denn jetzt rein in das Reich Gottes? Sowohl bei der Wiederkunft Christi als auch bei dem Jüngsten Gericht wird er entscheiden. Mit seinen Kriterien. Da können wir gar nicht viel dazu sagen. Wir können lediglich wissen, was er von uns erwartet. Keiner kann entscheiden, der ist dabei und die nicht. Das ist nur Gottes Sache.

AnkerWiederkunft Christi / keine konkrete Heilsgewissheit in der NAK

05.04. 2017 in Mendoza, Argentinien: „Es reicht nicht aus, einfach nur neuapostolisch zu sein. Es reicht nicht aus, einfach nur zu einer neuapostolischen Familie zu gehören, um errettet zu werden. Es reicht nicht aus, einfach einen Teil der Regeln und Traditionen einzuhalten. Um errettet zu werden, bedarf es eines starken, lebendigen und festen Glaubens. Ein lebendiger und fester Glaube bringt Werke hervor und führt zu einer Wesensänderung. Darum werden nicht alle, die zur Neuapostolischen Kirche angehören in das Reich Gottes eingehen. Nicht alle, die jeden Gottesdienst besuchen, werden in das Reich Gottes eingehen. 

AnkerWiederkunft Christi / keine Zeichen der Endzeit

17.08.2014 Valencia/Venezuela: Es ist neuapostolische Tradition auf die Zeichen der Zeit zu achten. Man denkt: „Es hat noch nie so viele Erdbeben und Kriege gegeben wie heute. Das ist ein Zeichen, dass der Herr bald kommt." Ich muss zugeben, ich mag diese Denkweise nicht, weil das ein bisschen respektlos ist gegenüber den Menschen, die vor uns gelebt haben. Ich bin mir nicht sicher, ob die Verhältnisse in der Welt heute schlimmer sind als vor einhundert Jahren. Wir waren damals nicht da und können nicht mitreden. Für die Menschen die Hungersnöte, Epidemien und Kriege erlebt haben vor 100 oder 200 Jahren war es sehr schlimm. Also ist es ein Stück weit arrogant zu sagen: „Was ihr damals mitgemacht habt, war nicht so schlimm. Die heutigen Verhältnisse sind wirklich schlimm.

AnkerWiederkunft Christi / die Botschaft hat mehr Bedeutung als die Wirklichkeit

Leitgedanken 11/2018 Hrg: Stap Schneider/ Redakteur: R. Kiefer: "Folgen wir dem Beispiel der Hirten, indem wir der göttlichen Botschaft mehr Bedeutung beimessen als der wahrnehmbaren Wirklichkeit.

AnkerWiederkunft Christi / Verkündigung trotz möglicher Traumatisierung der Kinder

Leitgedanken 11/2018 Hrg: Stap Schneider/ Redakteur: R. Kiefer: „Der übernatürliche Charakter der Ereignisse, die wir verkünden (Wiederkunft Christi, Auferstehung der Toten, Entrückung der Lebenden, Tausendjähriges Friedensreich), macht unsere Predigt für einen Teil unserer Zeitgenossen schwer verständlich. Selbst in unseren Reihen raten etliche Lehrkräfte, dieses Thema mit den Kindern nicht zu besprechen, um sie nicht zu traumatisieren. (…) Wenn wir von der Wiederkunft des Herrn reden, so wirft manuns vor, werden mehr die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten mit anderen Christen betont. Und wenn wir lehren, man müsse durch einen lebenden Apostel versiegelt sein, um zur Braut Christi zu gehören, bezichtigt man uns der Exklusivität und der Sektiererei. Wie sprechen wir von der Wiederkunft des Herrn? Dieses Umfeld soll uns nicht entmutigen, unseren Auftrag zu erfüllen, die nahe Wiederkunft des Herrn zu verkündigen.“ S. 12

AnkerWiederkunft Christi / keine objektivierbaren Zeitereignisse weisen darauf hin

Leitgedanken 11/2018 Hrg: Stap Schneider/ Redakteur: R. Kiefer: Jesus Christus kommt, wenn er es entscheidet. Es wird keine geschichtlich objektivierbaren Zeichen dafür geben. Wir können die Nähe oder Ferne dieses Geschehens nicht an den schrecklichen Ereignissen dieser Welt ablesen und sagen: „Jetzt muss der Herr kommen.“ Das einzige Zeichen ist: „Ich verkündige es euch. Ich sage es euch. Ich komme bald!“.“ S 22

AnkerWiederkunft Christi /  eine Absicherung gleicht einem Misstrauensvotum  gegen Gott

Leitgedanken 11/2018 Hrg: Stap Schneider/ Redakteur: R. Kiefer: „Und diese Zusage wird durch das Apostolat immer wieder thematisiert und bekräftigt. Hier wird der Glaube gefordert, der Glaube an das biblische Zeugnis und der an das Apostolat. An diesem Glauben, der seinen einzigen Grund in der Zusage Jesu Christi hat, wollen wir festhalten und ihn vor anderen bekennen. Jeder Versuch einer Absicherung käme einem Misstrauensvotum gegen Gottes Treue zu seiner Verheißung gleich.“ S 22

AnkerWiederkunft Christi / trotzdem Zukunft in der Mongolei

05.07.2018 Ulan-Bator Mongolei: Was uns alle interessiert, ist nicht die Geschichte, ist unsere Zukunft. Wir wollen zum Herrn kommen und deshalb kommen wir immer wieder in den Gottesdienst, um uns auf diese wunderbare Zukunft vorzubereiten. (...) Es gibt eine Zukunft für das Werk Gottes in der Mongolei. Ihr seid diese Zukunft. 

AnkerWiederkunft Christi / Du hast das Ticket schon

13.05.2018 Kirche Albstadt, Süddeutschland: Der Herr Jesus hat gesagt: „Er will euch das Zukünftige offenbaren.“ Der Heilige Geist bringt unserem Geist Zeugnis: „Du bist doch ein Gotteskind. Du hast doch das Unterpfand des ewigen Lebens bekommen. Der Herr kommt bald und er wird dich mitnehmen. Er hat dir ja heute schon ein Unterpfand gegeben. Das hast du doch schon in der Hand. Du hast doch die Sicherheit: Gott bereitet einen Platz für dich im Himmel. Du hast das Ticket schon. Du kannst da reinkommen. Du hast schon ein Vorgeschmack auf die Herrlichkeit.“ Der Geist Gottes erinnert uns daran: „Du kennst doch deine Zukunft! Du weißt, wie es weitergeht! Deine Zukunft ist das ewige Leben im Reich Gottes. Dafür hast du das Unterpfand bekommen durch die Heilige Versiegelung. Du hast diese Garantie, wenn du dir Mühe gibst, kannst du in das Reich Gottes reinkommen. Der Herr kommt bald!“ Das ist der Trost aus dem Heiligen Geist. 

AnkerWiederkunft Christi / oder „nur“ Zukunft bei Gott?

In sehr vielen Eingangs- und Schlussgebeten: Wir danken dir für die Zukunft, die du für uns bereitet hast"

AnkerWiederkunft Christi / Gottes Plan für die Zukunft

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Ich weiß, Brüder und Schwestern, ich weiß, dass mehr als ein Bruder, mehr als eine Schwester hinsichtlich der Entwicklung der Kirche, der Entwicklung der Gemeinde sich Fragen stellen über die Zukunft. Dass man den Eindruck hat, dass der liebe Gott uns genau den wegnimmt, der uns absolut unersetzbar erscheint, genau den als das Minimum, damit die Kirche funktioniert, das strikte Minimum, damit wir unser Heil schaffen können. Und der liebe Gott sagt uns: „Nein, du musst ohne den damit zurechtkommen“.
Das ist ein schreckliches Leiden. Man hat Lust, dem lieben Gott zu sagen: „Aber es braucht wenigstens das, damit dein Plan sich erfüllen kann, es braucht wenigstens dies und das, damit die Kirche weiterleben kann“, und der liebe Gott sagt uns: „Nein, du hast es nicht mehr.“ Das ist nicht leicht, nicht wahr? (...) Wir machen uns Sorgen um das, was Gott uns zur Verfügung stellt, damit das Werk weitergehen kann. Ich mir auch, ich bin der Erste, mir diese Sorgen zu machen, glaubt mir, aber ich befinde mich in derselben Lage wie ein jeder von euch, Brüder, ich bin in derselben Lage wie jedes von euch, liebe Geschwister. Es kommt genau darauf an, dass wir Gott vertrauen.

AnkerWiederkunft Christi /  50 oder 100 Jahre ist Gott egal

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Aber für den lieben Gott gibt es nicht die Zeit, in der die Seelen zubereitet worden sind, ob es hundert Jahre sind oder ob sie in 50 Jahren zubereitet wurden, das spielt keine Rolle. Wir denken in Ländern, für den lieben Gott existieren keine Grenzen, er macht sich lustig darüber, Grenzen sind eine Erfindung der Menschen. Er braucht es nicht, dass es so und so viele gibt, die französisch sprechen, und so und so viele englisch und manche tshiluba, das ist für ihn überhaupt nicht wichtig, er kommt damit zurecht: „Ich habe dir gesagt, du wirst ein großes Volk sein, ich habe dir gesagt, du wirst eine Quelle des Segens für alle Welt sein, und vertraue mir, du wirst es sein. Das königliche Priestertum wird vorhanden sein, die einzige wichtige Sache für dich ist, dass du daran teilhast, bereite dich vor


AnkerWiederkunft Christi / Weitergabe der Botschaft von Generation zu Generation

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Durch die Jahrhunderte hindurch waren die Christen imstande, diese Botschaft weiterzutragen. Es gab Jahrhunderte, wo es in der Kirche wirklich schrecklich zuging, es war eine Angelegenheit von Menschen, von Geld, von Macht geworden. Es hat aber immer auch Gläubige gegeben, die das an künftige Generationen weitergegeben haben. Und seit 2000 Jahren ist diese Botschaft von Generation zu Generation weitergegeben worden. Und noch heute gibt es überall auf der Welt Christen, die sich für Christus einsetzen und die an diese Verheißung und diese Berufung glauben. Und wir, wir haben dieses besondere Versprechen, dass wir vom Herrn angenommen werden können und noch etwas früher eingehen können in sein Reich. 

AnkerWiederkunft Christi / nachfolgende Generationen haben trotzdem erste Priorität und sind die Kirche von Morgen

1.06.2014 Toulouse: Wir, die heutige Generation, stellen unsere Prioritäten und Bedürfnisse an zweite Stelle und geben dem Verlangen/Erwartungen der nachfolgenden Generation die erste Priorität. Man opfert sich ein wenig auf, denn die nachfolgende Generation soll sich in der Kirche wohlfühlen. Ich weiß, ich berühre hier sehr empfindliche Punkte. Würde ich aber nicht davon sprechen, wer würde es tun? Die Zukunft unserer Kirche sichern heißt: Sich selbst ein wenig in den Hintergrund stellen, ebenso eigene Bedürfnisse, eigene Ideen, Gedanken, Meinungen und Gewohnheiten, damit die nachfolgende Generation sich in der Kirche wohlfühlt. Dafür sind wir verantwortlich. Wir sind daran, die Kirche von Morgen zu baue.

12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste): Die Zukunft vorzubereiten, heißt, sich ganz besonders um die Jugend und die Kinder kümmern. Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen. Sichert die Zukunft des Werkes

2. 4. 2016 Buenos Aires / Argentinien: Wir müssen uns auch um die Bedürfnisse der zukünftigen Generation und der danach Gedanken machen. Das geht am besten indem wir uns auf das konzentrieren, was für unsere Erlösung notwendig ist. Wir können von der Jugend nicht erwarten, dass sie so leben, wie wir es taten und die gleichen Regeln befolgen, die wir akzeptieren mussten. Sie leben in ihrer eigenen Zeit und werden sich anderen Herausforderungen stellen müssen.

AnkerWiederkunft Christi / Pflicht zur Weitergabe der Botschaft für Eltern

16.09.2018 Merlebach, Frankreich: Wir haben das Unterpfand des ewigen Lebens durch die Gabe des Heiligen Geistes erhalten. Haben wir das Recht zu sagen: „Aber jetzt, für uns, hier und heute ist es zu schwierig geworden“? Haben wir einen Grund, einen einzigen, dieses Versprechen und diese Berufung aufzugeben, während Generationen anderer, die viel weniger als wir hatten, die gelitten haben, nicht die Arme hängen ließen? Haben wir dazu dieses Recht? Liebe Eltern, es liegt an euch, lieber Papa, liebe Mama, es liegt an dir, diese Verheißung an dein Kind weiterzugeben, indem du sagst: „Hab Vertrauen zu Gott, er wird dich segnen. Du weißt, der liebe Gott braucht dich, damit du eine Quelle des Segens bist.“
Gib diese Verheißung weiter, gib diese Berufung weiter, bitte, ich will nicht jammern, sondern senke deine Arme nicht. All denen gegenüber, die gelitten haben, würden wir uns lächerlich machen, all denen gegenüber, die unter schlimmsten Bedingungen waren, was wir uns gar nicht vorstellen können, ob das heute das jüdische Volk ist oder die Christen: Sie konnten diese Verheißung und Berufung weitertragen.


AnkerWiederkunft Christi /  Gottes Plan in einer anderen Dimension und das mit der Braut da

30.12.18 Rheinberg: Gott verfolgt seinen großen Erlösungsplan. Ich hab das den Brüdern geschrieben ausnahmsweise mal. Also dann und wann muss man das auch mal erwähnen: Es werden jährlich über 200.000 Seelen versiegelt in der Neuapostolischen Kirche weltweit. Immerhin. Ich hab die Zahl jetzt nicht mehr genau im Kopf, aber es sind weit über 200.000 auch dieses Jahr Versiegelungen weltweit 2018.
Also ganz am Untergehen sind wir halt nicht. Er hat Großes getan. Jetzt weiß ich, kommt sofort wieder: Ja, in Afrika oder was weiß ich wo, aber hier in Deutschland nicht. (...)

So, jetzt könnte man sagen: Ja, aber was ist das mit dieser Braut da, mit dieser Sammlung der Braut? Da muss ich wieder drauf zurückkommen, Gott arbeitet in einer anderen Dimension! Das betone ich immer wieder. Für Gott hat die Zeit keine Bedeutung, Geographie auch nicht. Die Grenze zwischen Frankreich und Deutsch-land, die hat Gott nicht erfunden. Das ist für ihn bedeutungslos. Belanglos!
Ja, er sammelt die Braut, er hat in der Gegenwart gesammelt, in der ersten Christenheit. Dann war das Werk Gottes in Europa sehr stark. Er hat ja dort seine Braut gesammelt.
Jetzt sammelt er weiter in Europa, jetzt ist er aber auch nach Afrika gegangen und in andere Länder. Und wir sind hier betrübt, die haben jetzt Erfolg. Wir haben hier weniger Erfolg. Wir müssen uns bewusst sein, Gott ist über der Zeit. Für ihn ist Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft immer präsent. Er kennt dieses Zeitlimit nicht, er kennt auch die geographischen Grenzen nicht. Er bereitet sich ein Volk zu. Und das macht er in allen Zeiten. Wir sehen nur heute. Er sieht das ganz anders. 

AnkerWiederkunft Christi /  Verdammung der Anderen? Nein!

Kanada 2018 (S.48): Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass die Wiederkunft Christi ein weiterer Schritt im Heilsplan Gottes, aber nicht dessen Ende ist. Ich könnte nicht damit leben, wenn das so wäre. Entschuldigt, wenn ich da persönlich werde: Kann man sich vor-stellen: Wir werden errettet, aber alle anderen werden verdammt? Nein, und nochmals nein! Unmöglich! Das ist nur ein erster Schritt. Gott will uns dafür vorbereiten, dass wir im Friedensreich mithelfen können, dass alle Menschen die Frohe Botschaft hören und auch erlöst werden können. Das ist unsere Motivation, uns auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten. Es wäre nicht schön, wenn das Motiv der Gedanke wäre: Hauptsache, wir werden errettet; die anderen sollen dann sehen, wo sie bleiben. Nein. Wir wollen errettet werden, um ein Werkzeug in der Hand Gottes zur Hilfe anderer sein zu können. Das ist eine schöne Motivation.

AnkerWiederkunft Christi /  Wenn diese Liebe groß genug ist kommt Jesus

Kanada 2018 (S.44 f): Wir wünschen uns nicht, dass der Herr kommt, weil uns vor der Zukunft graut, sondern weil wir ihn lieben und ewige Gemeinschaft mit ihm haben möchten. Das ist unser Motiv - das Motiv der Braut Christi. Wenn ich gefragt werde: „Warum erwähnen Sie die letzte Seele nicht mehr?“, dann geschieht es aus gutem Grund. Wir wollen, dass der Herr kommt, weil wir ihn lieben. Wir möchten, dass unser Nächster das Heil bekommt, weil wir ihn lieben. Wenn diese Liebe groß genug ist, wenn die Braut Christi von dieser Liebe erfüllt ist, dann wird der Herr wiederkommen, denn dann sieht er: Die Braut ist bereit.

Wiederkunft Christi /  Jedes Jahr später ist eine Ausbildungsverlängerung

31.12.2014 Herne-Wanne-Eickel, NRW: Ja, es ist wieder ein Jahr vergangen und das Kommen hat sich noch einmal um ein Jahr verzögert und - ja, Stammapostel, was sagst Du jetzt dazu - Gar nichts! Weil ich mir die Frage eigentlich so nicht stelle. Warum ist der liebe Gott noch nicht gekommen, lasst mich das mal ein bisschen umformulieren: Der liebe Gott hat mir und Dir eine Verlängerung geschenkt und ein Jahr mehr für unsere Ausbildung als zukünftige Priester, als Mitglieder des königlichen Priestertums. Er hat unsre Ausbildung um ein Jahr verlängert. Wenn man das so sieht, dann  wird's ein bisschen unbequem: dann muss ich mir die Frage stellen, was hast Du inzwischen in diesem Jahr Ausbildung gelernt? Was machst Du jetzt besser, als am Anfang dieses Jahres? Inwiefern bist Du dem Herrn Jesu ähnlicher geworden? Inwiefern dienst Du jetzt besser? Dann wird's schon ein bisschen unbequemer, nicht wahr? Ich mache mir sehr viele Gedanken: der Auftrag der Apostel ist, die Braut vorzubereiten, was bedeutet das eigentlich? Da muss doch was geschehen, das kann doch nicht so eine leere Worthülse sein, dass man so sagt: "Ach ja, ja! - wir bereiten uns vor, umfassend."

… Und noch einmal: da wird's ein bisschen unbequem und eigentlich muss ich jetzt ganz ehrlich sagen, ich bin dem lieben Gott dankbar, dass er mir ein Jahr Ausbildung mehr geschenkt hat

 


 

 


 

 

 



 

 

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